Diem et al. und die DNA-Studien (Forschung)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 14.10.2010, 23:29 (vor 5112 Tagen) @ Doris

Mit heutigem Datum sind nun alle der genannten Arbeiten in ausgearbeiteter Form im EMF-Portal eingestellt. Sicherlich ist dadurch eine Bewertung nicht wirklich möglich, für einen Laien sowieso nicht. Aber ein Bild kann man sich machen.

Hmmm, tja ..., also ich habe jetzt erwartet, dass bei allen der genannten sechs Studien die 2005 als Reflex-Studie bekannt gewordene Arbeit (Diem u. a.)* unter "Themenverwandte Artikel" auftaucht. Müsste doch so sein, oder? Das aber ist nicht der Fall, nur bei einer der Studien (in Ihrer Liste die zweite) taucht die Reflex-Studie unter den themenverwandten Artikeln auf. Ob dies ausreicht, Prof. Mosgöller nachdenklich zu stimmen, wage ich jedoch zu bezweifeln.

Beim EMF-Portal heißt es auch einschränkend: "Die Zusammenführung themenverwandter Artikel befindet sich im Aufbau und ist deswegen nicht bei allen Artikeln vollständig vorhanden.". Dass ausgerechnet bei einem Kronjuwel der Mobilfunkgegner Lücken klaffen sollen, kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen.

Wie ich gelernt habe, bedeutet die Feststellung von DNA-Strangbrüchen unter schwacher EMF-Einwirkung nicht zwangsläufig, dass EMF die DNA schädigt. Dafür gibt es mWn auch kein unstreitiges Wirkmodell wie so etwas passieren könnte da die Energie der EMF dafür zu schwach ist. Es könnte aber etwas anderes passieren, nämlich dass die EMF den Reparaturmechanismus stört, der normalerweise dafür sorgt, dass allgegenwärtig auftretende DNA-Schäden, z.B. infolge mäßiger UV-Licht-Einwirkung, weitgehend behoben werden. Unterm Strich ist die Wirkung in beiden Fällen unerfreulich gleich. Ob es jedoch zulässig ist, deshalb DNA-Schäden infolge EMF mit Störungen des DNA-Reparaturmechanismus' infolge EMF gleich zu setzen, das weiß ich nicht, für mich als Laie ist da jedenfalls kein erkennbarer Unterschied in der Auswirkung.

*) "Diem et al." habe ich vorsichtshalber nicht geschrieben, damit sich niemand durch die dann mögliche Fehldeutung "Diem und alexander lerchl" provoziert fühlt. Bekanntlich gibt es in der Mobilfunkdebatte eine große Lust zum Fehlinterpretieren nach Strich und Faden :wink:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehlinterpretation, Diem, Strangbrüche, Fehldeutung


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