Gefangen in fester Überzeugung (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 15.09.2009, 19:45 (vor 5584 Tagen) @ Fee

Mögliche Gründe für das negative Ergebnis der Studie wären, dass die Felder unter den Abschirmungen immer noch zu hoch waren ...

Den wahrscheinlichsten Grund für das negative Ergebnis lassen Sie weg, Fee, nämlich, dass die Fähigkeit zur körperlichen Wahrnehmung von EMF nicht existiert. Dieser eine Grund ist auch der gemeinsame Nenner der bislang durchgeführten 46 unterschiedlichen ES-Studien (Quelle: Rubin), die ebenso ergebnislos verliefen. Ich kann zwar nachvollziehen, dass Sie immerzu nach Schlupflöchern suchen, warum eine ES-Studie nun ausgerechnet keine ES nachweisen konnte, aber gerade dieses unermüdliche Anzweifeln macht Sie für mich unglaubwürdig. Denn Sie rennen gegen die zwingende Logik an, dass, wenn fast 1200 ES getestet wurden und (von einer Ausnahme bei Johansson abgesehen) nichts dabei herausgekommen ist, jeder vernünftige Mensch, der keinen Verschwörungstheorien nachhängt, zu dem Schluss kommt, ein Kausalzusammenhang zwischen ES und EMF ist außerordentlich unwahrscheinlich. Anstatt dies als Fingerzeig zu verstehen ernsthaft der Frage nachzugehen, woher die Symptome, wenn schon nicht von EMF, denn dann kommen könnten, rasten Sie fest auf der EMF-These ein und kommen nicht davon weg - selbst dann nicht, wenn Sie zur Aufrechterhaltung Ihrer Überzeugung immer neue Ausflüchte suchen müssen, warum diese oder jene ES-Studie erfolglos blieb.

Wie soll das denn weitergehen, wenn selbst Oberfeld und Johansson keine ES finden konnten? Worauf wollen Sie denn noch warten und hoffen? Sollte ES jemals nachgewiesen werden, wird es - dort steuern ES momentan selber hin - ein sehr differenzierter Nachweis sein, gültig nur für eine spezielle Befeldungssituation und nur für dafür empfindliche ES. Die erhoffte pauschale Anerkennung "EMF macht ES krank" wird und kann es so nicht mehr geben, dafür wurde schon zuviel geforscht. Das heißt, sollten Sie auf einen "Durchbruch" hoffen, werden Sie diesen mMn nicht erleben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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