Schweiz eröffnet Beratungsstelle für überzeugte Elektrosensible (Elektrosensibilität)

Gast, Freitag, 08.09.2023, 14:28 (vor 467 Tagen)

Bern, 08.09.2023 - Die Entwicklung der Mobilfunknetze wirft Fragen auf, auch im Gesundheits- und Umweltbereich. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hat deshalb die Universität Freiburg (Fribourg) ein nationales medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung (NIS) eingerichtet.

Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung in der Schweiz bezeichnen sich als elektrosensibel. Um die Entwicklung der Mobiltelefonie - insbesondere die Einführung von 5G - zu begleiten, hatte der Bundesrat im April 2020 eine Serie von Begleitmassnahmen zum Gesundheitsschutz beschlossen. Dazu gehört die Einrichtung einer neuen umweltmedizinischen Beratungsstelle für NIS. Ziel ist eine bessere medizinische Beratung von Menschen, die an Beschwerden leiden, die sie auf nichtionisierende Strahlung von Strom- und Funkanwendungen im Alltag zurückführen. Im Auftrag des Bafu hat das Institut für Hausarztmedizin der Universität Freiburg dazu ein schweizerisches medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung, MedNIS, entwickelt. In Absprache mit ihrem Hausarzt können nun elektrosensible Personen die Beratung durch besonders ausgebildete Spezialisten in Anspruch nehmen. Das Institut für Hausarztmedizin der Universität Freiburg wertet die Abklärungen wissenschaftlich aus und erstattet dem Bafu regelmässig Bericht darüber. Bisher wurden sieben Ärzte aus der Deutschschweiz und der Romandie ausgebildet. Die Konsultationen beginnen in den nächsten Tagen.

Zur Umsetzung eines Parlamentsauftrags (Motion 19.4073 Graf-Litscher) fördert das Bafu die Forschung zu den Auswirkungen von Mobilfunk und Strahlung auf Gesundheit und Umwelt zusätzlich. Es finanziert mehrjährige Forschungsprojekte, in denen unter anderem die Auswirkungen der Strahlung auf das Hirn, den Schlaf, die Spermienproduktion und die Insekten untersucht werden. Ergebnisse der Studien werden in zwei bis drei Jahren vorliegen.

Quelle: Bafu-Medienmitteilung

Hintergrund
Zwischenbilanz nach 30 Monaten Umweltmedizinisches Beratungsnetz Schweiz (2011)

MedNIS: 181 statt 900'000 "Elektrosensible" (Stand: 31.12.2023)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 02.04.2024, 00:39 (vor 261 Tagen) @ Gast

Bern, 08.09.2023 - Die Entwicklung der Mobilfunknetze wirft Fragen auf, auch im Gesundheits- und Umweltbereich. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hat deshalb die Universität Freiburg (Fribourg) ein nationales medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung (NIS) eingerichtet.

Dem im Januar vorgelegten Jahresbericht 2023 des Schweizer Projekts MedNIS zufolge wurden vom Projektstart im September 2023 bis 31. Dezember 2023 von den sieben Vertrauensärzten des Projekts 19 (kostenpflichtige) Untersuchungen an Personen durchgeführt, die sich für "elektrosensibel" halten. Die erste Untersuchung fand am 17. Oktober statt.

Die im September 2023 begonnene Rekrutierung für die Kohortenstudie des Projekts wird zwei Jahre lang kontinuierlich fortgesetzt, in denen mindestens 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeschlossen werden sollen. Der erste Antrag auf Teilnahme erfolgte am 12. September 2023. Die ersten Papierfragebögen wurden am 26. Oktober 2023 verschickt und die ersten Online-Fragebögen wurden Anfang Januar 2024 verschickt.

An der Kohortenstudie haben bis 31. Dezember 181 Personen Interesse an einer Teilnahme bekundet.

Im Berichtszeitraum hat MedNIS 63 Telefonanrufe erhalten (75 Prozent davon von EHS) und 516 E-Mails. Die Website des Projekts wurde 2700-Mal aufgerufen (20 Prozent davon aus dem Ausland).

Das Projekt soll 2027 enden, bis dahin ist derzeit die Finanzierung des Projekts durch das Bafu gewährleistet.

Kommentar: Mutmaßlich vollzieht sich die Rekrutierung der mindestens 500 Teilnehmer an der Kohortenstudie nicht wie erwartet. So jedenfalls interpretiere ich den Aufruf von Elisabeth Buchs (Gigaherz) vom 27. März 2024, mit dem sie um möglichst zahlreiche Teilnahme an der Studie bittet. Da Gigaherz-Präsident Jakob gerne von bis zu 900'000 "Elektrosensiblen" in der Schweiz phantasiert, sollte die Mindestanzahl von Teilnehmern an der Studie eigentlich längst erreicht sein :-).

[Admin: Ursprünglich war im Posting vom "Jahresbericht 2024" die Rede, obwohl es sich um den Jahresbericht 2023 handelte. Wir haben den Fehler im Dezember 2024 entdeckt und berichtigt]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

MedNIS: Kohortenstudie ist keine Kausalitätsstudie

H. Lamarr @, München, Montag, 08.04.2024, 23:09 (vor 254 Tagen) @ H. Lamarr

An der Kohortenstudie haben bis 31. Dezember 181 Personen Interesse an einer Teilnahme bekundet.

Da die Anmeldung zu der Kohortenstudie lediglich das Ausfüllen eines Fragebogens (66 Fragen) erfordert, können sich beliebig viele "unechte" EHS anmelden. Die Anzahl 181 ist deshalb nicht belastbar mit "Elektrosensiblen" gleichzusetzen. Zwar kann die Teilnahme an der Studie nach Konsultation eines der sieben MedNis-Vertrauensärzte erfolgen, alternativ und ohne jede ärztliche Mitwirkung ist jedoch auch die Teilnahme allein durch Ausfüllen des Fragebogens gewährleistet.

Darum keine Kausalitätsstudie

Die alte Problematik, dass "Elektrosensibilität" nur durch Selbstdiagnosen der Betroffenen festzustellen ist und kein (seriöser) Arzt die Selbstdiagnose mit anerkannten evidenzbasierten Diagnosekriterien bestätigen kann, weil es solche nicht gibt, hat für die Kohortenstudie von MedNis eine Auswirkung, die man kennen sollte: Auch diese Erhebung kann nicht die Frage beantworten, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern und den Symptomen gibt oder nicht. Dies räumt MedNis im Jahresbericht 2024 selbst ein und schreibt über die tatsächlichen Ziele der Studie:

Diese Studie zielt auf das Verständnis dieser Bevölkerungsgruppe ["Elektrosensible"; Anm. Postingautor], ihre Erfahrungen und ihr Leiden ab [...]. Die Antworten in den Fragebögen werden dazu dienen, die elektromagnetisch überempfindliche Bevölkerung zu beschreiben, die Assoziationen zwischen elektromagnetischer Hypersensibilität und anderen Gesundheitsproblemen zu erforschen, die Nutzung des Gesundheitssystems durch diese Bevölkerung zu beschreiben und die Entwicklung dieses Zustands im Laufe der Zeit zu dokumentieren. Darüber hinaus wird die Studie die Bedürfnisse von Personen mit elektromagnetischer Hypersensibilität erforschen.

Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen

Die vom MedNis gemeldeten Zahlen zum Jahresende 2023 geben weitere Anhaltspunkte, wie viele EHS "Gelegenheitselektrosensible" sind und wie viele unter den Symptomen so schwer leiden, dass sie ihre Lebensumstände daran anpassen und z.B. in Kellerräumen schlafen. Da es nur um Anhaltspunkte (Größenordnungen) geht und nicht um maximale Genauigkeit, setzen wir die gemeldeten 19 "Untersuchungen" an EHS mit 19 Personen gleich. Es könnten auch weniger sein, wenn einige EHS mehr als 1-mal einen MedNis-Vertrauensarzt aufgesucht haben. Diese 19 Personen haben immerhin die Unbequemlichkeiten und Kosten eines Arztbesuchs in kauf genommen, so dass anzunehmen ist, dass sie ernsthafte Symptome entwickeln, sobald sie sich befeldet sehen.

Die 181 Personen, die sich nur für die Studienteilnahme interessieren, werten wir als "Gelegenheitselektrosensible" ohne schwere Symptome, weil sie allem Anschein nach den Besuch bei einem MedNis-Vertrauensarzt für entbehrlich halten. Über den Daumen gepeilt ergibt das für insgesamt 200 Personen (100 Prozent) die Verteilung:

► 90,5 Prozent der Schweizer "Elektrosensiblen" sind Gelegenheitselektrosensible
09,5 Prozent der Schweizer "Elektrosensiblen" leiden ernsthaft

Wie gesagt, allzu ernst darf man diese Werte nicht nehmen, sie sind lediglich Orientierung und trotz aller Schwächen besser als nichts. Gefühlt sind die Größenordnungen plausibel, ein Zusammenführen mit hier im Forum angestellten ähnlichen Berechnungen dieser Art habe ich mir auf meine entmutigend lange To-do-Liste gesetzt.

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MedNIS: EHS-Szene wandert fröhlich singend auf dem Holzweg

H. Lamarr @, München, Montag, 01.07.2024, 20:10 (vor 170 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Mutmaßlich vollzieht sich die Rekrutierung der mindestens 500 Teilnehmer an der Kohortenstudie nicht wie erwartet. So jedenfalls interpretiere ich den Aufruf von Elisabeth Buchs (Gigaherz) vom 27. März 2024, mit dem sie um möglichst zahlreiche Teilnahme an der Studie bittet. Da Gigaherz-Präsident Jakob gerne von bis zu 900'000 "Elektrosensiblen" in der Schweiz phantasiert, sollte die Mindestanzahl von Teilnehmern an der Studie eigentlich längst erreicht sein :-).

Egal ob funkstrahlung.ch, Diagnose-Funk oder Gigaherz, die EHS-Szene der D-A-CH-Länder ist von MedNIS und noch mehr von der geplanten Kohortenstudie restlos begeistert. Diagnose-Funk freut sich gewohnt populistisch: "Das ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung! Damit wird eine individuelle medizinische Betreuung möglich [stimmt, nämlich eine psychotherapeutische! Anm. Postingautor] und die Betroffenen werden nicht mehr einfach als psychisch Kranke schubladisiert." Und Gigaherz-EHS-Vorständin Elisabeth Buchs ruft ihre Leidensgenossen eifrig zur Teilnahme an der Kohortenstudie auf.

Ohne rosarote Brille gesehen

Aus meiner Sicht blickt die naive Szene überhaupt nicht, was die Kohortenstudie von MedNIS wirklich für Folgen haben wird. Die Studie kann gar nicht anders, als die Einschätzung der WHO bestätigen, dass "Elektrosensibilität" eine somatoforme Störung ist. Mit dem Volksmund gesprochen: Die Betroffenen haben einen Knall. Selbstverständlich wird MedNIS sich anlässlich der Verkündung des Studienresultats vornehmer ausdrücken, das ändert den Befund jedoch nicht substanziell.

Bezeichnenderweise drückt sich Diagnose-Funk mit der Behauptung, "Betroffene werden nicht mehr einfach als psychisch Kranke schubladisiert" im Passiv aus und lässt damit offen, wer die Täter sind. Meiner Beobachtung zufolge sind die Täter in erster Linie die selbsternannten "Schutzorganisationen" (Vereine) für "Elektrosensible", die den Betroffenen seit rd. 20 Jahren in aller Regel ohne Quellenangaben einreden, sie würden "psychiatrisiert". Die Vereine entfremden damit "Elektrosensible" von einer hilfreichen kognitiven Verhaltenstherapie, die nur dann erfolgreich sein kann, wenn Betroffene noch nicht restlos in ihrem irrationalen Überzeugungssystem gefangen sind. Die Vereine haben mMn kein Interesse, ihren Opfern wirklich zu helfen, denn sie können zerknirschte "Elektrosensible" gut gebrauchen, um angebliche Schadwirkungen schwacher EMF-Befeldung dramatisch in Szene zu setzen.

Eine somatoforme Störung ist mit einer psychotherapeutischen Behandlung anzugehen, bei der im Vordergrund steht, dem Patienten ein plausibles Krankheitsmodell zu vermitteln, das die Entwicklung einer ausreichenden Motivation für die Behandlung erlaubt. Erst wenn der Patient das Krankheitsmodell begriffen hat, kann im zweiten Schritt die Bearbeitung der zugrunde liegenden Mechanismen erfolgen (Quelle). Heißt nichts anderes, als dass besonders Diagnose-Funk mit seiner unqualifizierten Einschätzung von MedNIS komplett neben der Spur ist. Der Verein redet "Elektrosensiblen" nach dem Mund und weckt damit bei den Betroffenen falsche Erwartungen, die mMn zu 100 Prozent enttäuscht werden.

Die MedNIS-Studie wird auch das Resultat erbringen, dass eine gewisse Anzahl x der Studienteilnehmer unter der somatoformen Störung beträchtliche körperliche Symptome entwickeln. Solche Teilnehmer darf man nicht als Spinner abtun, sie haben ein Recht auf eine psychotherapeutische Behandlung, um ihre Lebenssituation zu bessern. Wenn sie dafür überhaupt noch zugänglich sind. Meiner Baucheinschätzung nach wird diese Anzahl x unter 25 Prozent der Studienteilnehmer liegen und es wäre zu hinterfragen, ob für die Symptome medizinische Evidenz vorliegt oder die Befunde allein auf Schilderungen der Betroffenen beruhen. Die übrigen 75 Prozent sehe ich bei eher unglaubwürdigen Gelegenheits-EHS mit Bagatellsymptomatik und dem Trachten nach sekundärem Krankheitsgewinn sowie bei einer Minderheit von Personen mit anderen psychischen Problemen (Münchhausen-Syndrom, Pseudologie, ADHS ...).

Sollte meine Prognose zutreffend sein, muss die Szene spätestens bei Bekanntmachung der Studienresultate schäumen. Gewöhnlich wird dann Verrat gewittert und MedNIS mit Schmähungen überzogen. Die eigene Unfähigkeit, die Dinge, die mMn so sicher wie das Amen in der Kirche kommen werden, treffend vorauszusehen, werden die Vereine sich dann kaum eingestehen. Oder ich bin es, der zurückrudern muss :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

MedNIS: Hannemann geh du voran

KlaKla, Dienstag, 02.07.2024, 06:23 (vor 169 Tagen) @ H. Lamarr

Nehmen die Vereinsmeier selbst an der Studie teil oder schicken sie wie gewohnt Hannemann voran? Wenn Rebecca Maier oder Elisabeth Buchs nur fordern ist es doch wieder mal bezeichnet. Ich erinnere hier an den Pfarrer aus Unterammergau, der hätte damals dringen Hilfe gebraucht.

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Meine Meinungsäußerung

Auch Diagnose-Funk plant Beratungsstelle für "Elektrosensible"

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.04.2024, 20:25 (vor 257 Tagen) @ Gast

Bern, 08.09.2023 - Die Entwicklung der Mobilfunknetze wirft Fragen auf, auch im Gesundheits- und Umweltbereich. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hat deshalb die Universität Freiburg (Fribourg) ein nationales medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung (NIS) eingerichtet.

In Deutschland denkt der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk darüber nach, ebenfalls ein Ärztenetzwerk zu gründen, vor allem für die Beratung und Versorgung an Elektrosmog erkrankter Menschen. Um hier weiter zu kommen, soll im Sommer 2024 eine Koordinierungsstelle "Elektrohypersensibilität" eingerichtet werden.

Kommentar: Unwahrscheinlich, dass der Verein an Psychologen und Psychotherapeuten denkt, um an Elektrosmog-Phobie Leidende zu heilen. Vermutlich will man Betroffene an interessierte Heilpraktiker, Allgemeinärzte und "Umweltmediziner" vermitteln, um sie finanziell besser erleichtern zu können.

Rechnen wir mal kurz hoch, ob sich das lohnen wird. In der Schweiz (rd. 8 Mio. Einwohner) haben die sieben Vertrauensärzte von MedNis (nicht Madness) 19 Untersuchungen an "Elektrosensiblen" durchgeführt. Das macht rd. fünf Untersuchungen pro Monat, wobei anzumerken ist, dass es sich um die ersten vier Monate des Angebots handelte und mit den 19 Untersuchungen mutmaßlich ein Handlungsstau bei den Betroffenen abgearbeitet wurde.

Deutschland hat 10-mal mehr Einwohner, ein Angebot wie das von MedNis könnte über den Daumen gerechnet (anfangs) also 50 Untersuchungen pro Monat bewirken. Für eine so geringe Anzahl eine "Koordinierungsstelle" und ein "Ärztenetzwerk" einzurichten, nur um eine neue aber tröpfelnde Einnahmequelle für vielleicht 20 bis 30 interessierte Heiler in Deutschland zu erschließen, scheint mir mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Ertragreich wird die Schnapsidee, wenn nur drei oder vier Heiler Kasse machen. Sollten es mehr werden, dürfen die Patienten keine Gelegenheitsbesucher mehr sein, sondern Stammgäste in den Wartezimmern der Heiler ihres Vertrauens. Das sollte sich für skrupellose Heiler nicht allzu schwierig bewerkstelligen lassen.

Quelle: Mit vielen (Geschäfts-)Ideen in eine neue Amtsperiode

Hintergrund
Mediziner & Mobilfunk: Schlechte Noten für Ärzte

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Auch Diagnose-Funk plant Beratungsstelle für "Elektrosensible"

KlaKla, Sonntag, 07.04.2024, 08:31 (vor 255 Tagen) @ H. Lamarr

In Deutschland denkt der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk darüber nach, ebenfalls ein Ärztenetzwerk zu gründen, vor allem für die Beratung und Versorgung an Elektrosmog erkrankter Menschen. Um hier weiter zu kommen, soll im Sommer 2024 eine Koordinierungsstelle "Elektrohypersensibilität" eingerichtet werden.

Ach, schon wieder. Was ist den mit den Ärztegruppen, die es schon gibt?


Ihr Erfolg besteht lediglich darin, bei Laien diffuse Ängste vor Funkwellen zu schüren. Die Prophezeiung von Oberfeld aus dem Jahr 2006, im Jahr 2017 seien 50% der Bevölkerung elektrosensibel, hat sich nicht erfüllt. Jetzt will Diagnose-Funk das Ruder übernehmen. Mal sehen, wen die vor ihren Karren spannen. Ich denke, alte Bekannte, die längst im Ruhestand sind oder Homöopathen und Psychotherapeuten nach dem Heilpraktiker Gesetz. Nein, Elektrosensibilität ist eine Erfindung von umtriebigen Geschäftemachern und Dampfplauderern. Sie haben mit selbst diagnostizierten EHS wie Ulrich Weiner, Waldmann-Selsam oder Wolfgang Maes unverantwortlich die Angst vor Funkwellen geschürt.

Diagnose-Funk hingegen will Aufmerksamkeit und Anerkennung durch promovierte Weißkittelträger. Die sie im Abseits finden aber wie Diagnose-Funk ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis haben und/oder kommerzielle Interessen.

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EHS, Einflussnahme, Mediziner, Alternativmedizin, Kooperationspartner, Beratungsstelle, kommerzielle Interessen, Echokammer, Geltungsbedürfnis

Heilpraktiker an die Macht, macht nichts

KlaKla, Sonntag, 07.04.2024, 14:36 (vor 255 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Unwahrscheinlich, dass der Verein an Psychologen und Psychotherapeuten denkt, um an Elektrosmog-Phobie Leidende zu heilen. Vermutlich will man Betroffene an interessierte Heilpraktiker, Allgemeinärzte und "Umweltmediziner" vermitteln, um sie finanziell besser erleichtern zu können.

Schon im Sept. 2011 waren Heilpraktiker ein Ziel der Desinformation. Siehe Verband unabhängiger Heilpraktiker e.V., der Therapeutenbrief "An Ärzte und Therapeuten".

2015 mischt auch der Theologe und Buchautor Werner Thiede mit.

Suche heute im Internet "Heilpraktiker und Elektrosmog" oder Naturheilkunde und Elektrosmog. Dank der Lobbyarbeit von Diagnose-Funk und eifriger Stopfgänsen kommt da mMn zusammen was zusammen gehört. Der BVMDE hat 2020 Vorarbeit geleistet, mit seiner EU-Petition, ist am Ende jedoch am Projekt gescheitert.

EBI Stop (((5G))) - BVMDE nicht frei von Sasek-Anhängern

Was Diagnose-Funk verbreitet, dient letztlich den vielen Geschäftemachern aber keiner einzigen BI geschweige denn einem bekennen EHS (Siehe die Dame aus Obermenzing) ;-) . EHS sind nur Komparsen, die von Geschäftemachern und Selbstdarstellern zum Vorzeigen gebraucht werden.

Man muss nur mal als Suchbegriff Heilpraktiker und Elektrosmog eingeben. Der Alternative Mediensender QS24 fährt seit Jahren erfolgreich auf diesem Trittbrett mit. Dort tummeln sich Akteure wie Richard Neubersch, Petra Wiechel, Joachim Mutter, Wolf Bergmann, Diana Henz, Dietrich Klinghard, Enrico Edinger, Kurt Müller etc. Eine Minimierung der allgemeinen Funkbelastung haben sie nicht erreicht. Ein Wirkmodell, was nun EHS auslöst, auch nicht. Aber ein Bewusstsein für den "gefährlichen Elektrosmog" und damit die Grundlage für krude Geschäftemacherei. Sie wirbeln nur Staub auf in der Hoffnung, später zum eigentlichen Ziel zu kommen. Aufmerksamkeit, Anerkennung und Respekt.

Hier gibt es die schnelle Hilfe.

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Meine Meinungsäußerung

MedNis: Jahresbericht 2024

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.12.2024, 17:03 (vor 23 Stunden, 7 Minuten) @ Gast

Im Auftrag des Bafu hat das Institut für Hausarztmedizin der Universität Freiburg dazu ein schweizerisches medizinisches Beratungsnetz für nichtionisierende Strahlung, MedNIS, entwickelt. In Absprache mit ihrem Hausarzt können nun elektrosensible Personen die Beratung durch besonders ausgebildete Spezialisten in Anspruch nehmen. Das Institut für Hausarztmedizin der Universität Freiburg wertet die Abklärungen wissenschaftlich aus und erstattet dem Bafu regelmässig Bericht darüber.

MedNis hat den Jahresbericht 2024 vorgelegt (PDF, 21 Seiten).

Zusammenfassung

Zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 2024 wurden von den sieben MedNIS-Konsiliarärzten 39 Konsultationen durchgeführt. Sie konnten die gesamte Nachfrage absorbieren, obwohl die Arbeitsbelastung zusätzlich zu ihren üblichen Konsultationen in der allgemeinen inneren Medizin als nicht unerheblich bezeichnet wird.

Die Auswertungen der Patientenfragebögen zeigen eine hohe Zufriedenheit mit dem Ablauf der MedNIS-Sprechstunden. Ein Punkt, der von einigen Patienten (35 %) beanstandet wurde, war die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern in den Praxen. Die Daten zu den durchgeführten Behandlungen und ihrer Wirksamkeit sowie die Bewertungsfragebögen der behandelnden Ärzte wurden noch nicht analysiert.

Was die Kohortenstudie „Swiss Cohort Study on Electromagnetic Fields and Health“ betrifft, so werden die Rekrutierung der TeilnehmerInnen und die Datenerhebung fortgesetzt. Bis 2024 haben sich 227 Personen um die Teilnahme an der Studie beworben und 146 haben tatsächlich teilgenommen, was 409 Bewerbungen und 208 tatsächliche Teilnahmen seit Beginn des Projekts ergibt.

Das Projekt wird seine Aktivitäten von 2025 bis 2027 fortsetzen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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