14. Oktober 2022: Wilhelm Mosgöller präsentiert Athem 3 (Forschung)
H. Lamarr , München, Freitag, 09.09.2022, 14:25 (vor 805 Tagen)
Die sogenannte Kompetenzinitiative veranstaltet vom 14. bis 16. Oktober 2022 eine Tagung im Goethe-Museum Düsseldorf. Der Wiener Wilhelm Mosgöller will gleich am ersten Tag der seltsamen Veranstaltung eine "internationale Pionier-Studie" vorstellen. Hier der entsprechende Auszug aus dem Veranstaltungsprogramm:
FREITAG, 14. OKTOBER 2022, 10:00 – 12:30 Uhr
Internationale Pionier-Studie ATHEM 3
Digitalisierung und 5G/Mobilfunk prägen unser Leben inzwischen tiefgreifend. Welche möglichen biologischen Auswirkungen kann dabei die Strahlenbelastung durch Funktechnologien haben? Diese Frage beschäftigt die Grundlagenforschung seit langem - bis in Theorie- und Methodendebatten hinein. Die neue Pionierstudie ATHEM 3 (Athermische Wirkungen elektromagnetischer Felder im Mobilfunkbereich), die hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, geht einen eigenen und weltweit bisher wohl einmaligen Weg. In der Zusammenführung aller für die Mobilfunkforschung relevanten Disziplinen sowie der Kooperation hochkarätiger Wissenschaftler, Ingenieure und Labors, gelingen ATHEM 3 außergewöhnliche Resultate durch Untersuchungen an Menschen, die international wegweisend sein werden. Die Pionier-Studie wurde filmisch begleitet und dokumentiert - Grundlagenforschung, die uns alle unmittelbar betrifft.
Kommentar: Für ein seriöses Projekt ist die Ankündigung aus meiner Sicht ein paar Nummern zu prahlerisch ausgefallen. Wäre die "Pionier-Studie" das, was versprochen wird, sie würde auf einem wissenschaftlichen Kongress einem qualifizierten Fachpublikum vorgestellt und nicht im Düsseldorfer Goethe-Museum einem unqualifizierten Laienpublikum. Auch wenn sich die Ankündigung um konkrete Angaben herumdrückt, so deutet doch vieles darauf hin, dass es sich bei Athem 3 um eine der angekündigten "Beweisstudien" handelt, mit der die "Kompetenzinitiative" gerichtlich gegen Mobilfunk vorgehen möchte. Dazu passt, auch Klägeranwalt Tilo Rößler tritt im Goethe-Museum auf.
Die "filmische Begleitung der Pionier-Studie" bedeutet mMn neues Unheil, gebracht von Klaus Scheidsteger über die Anti-Mobilfunk-Szene in den D-A-CH-Ländern. Der geschäftstüchtige Filmemacher versucht seit einigen Jahren mit konsequent einseitig recherchierten Videoprojekten irrationale Ängste gegenüber EMF zu schüren und Misstrauen gegenüber Ämtern und Behörden zu säen. Die Idee, Mobilfunk-Forschung für Laien filmisch dramatisch aufzubereiten, hat sich Scheidsteger von dem Ex-Tabaklobbyisten Franz Adlkofer abgeschaut. Adlkofer war 2003 der Erste, der nicht primär die wissenschaftliche Gemeinschaft mit seinen Forschungsergebnissen beglückte, sondern die Bevölkerung. Mittel zum Zweck war seinerzeit ein Kamerateam des SWR, das Adlkofer "filmisch begleitete" und brav die alarmierende Reportage "Bei Anruf Smog" ablieferte.
Die preisgegebenen Randbedingungen der "Pionier-Studie" zeigen, auch dieses Projekt ist von Anfang an dazu ausgelegt, irrationale Ängste gegenüber EMF in die Bevölkerung zu tragen. Was einen nicht wundern muss, hat das Rosenheimer Unternehmen Memon, das mit Scheidsteger und Rößler in Verbindung steht, doch pseudowissenschaftliche Gerätschaft im Vertriebsprogramm, mit dessen Hilfe sich angeblich schädliche Wirkungen von Elektrosmog bequem kompensieren lassen.
Wilhelm Mosgöller wird im Programm der Veranstaltung als beschäftigt an der Medizinischen Universität Wien vorgestellt und als beobachtendes Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Funk (WBF) des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr. Das aber ist der Stand von gestern, denn die MedUni Wien widerspricht der Darstellung*) und im jüngsten WBF-Expertenforum (2021) taucht Mosgöller auch nicht mehr als externer Beobachter des Konsensbeschlusses auf. Zuletzt war er 2020 "Gast" des WBF gewesen, 2019 rangierte er noch unter "externe wissenschaftliche Experten".
*) Admin, Nachtrag vom 19.08.2024: Irrtum, der Link führt nicht zur MedUni Wien, sondern zur Universität Wien!
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Wilhelm Mosgöller: MedUni Wien ≠ Uni Wien
H. Lamarr , München, Samstag, 10.09.2022, 21:42 (vor 804 Tagen) @ H. Lamarr
Wilhelm Mosgöller wird im Programm der Veranstaltung als beschäftigt an der Medizinischen Universität Wien vorgestellt und als beobachtendes Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Funk (WBF) des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr. Das aber ist der Stand von gestern, denn die MedUni Wien widerspricht der Darstellung ...
Nein, nicht die MedUni Wien widerspricht hier, sondern die Uni Wien. Das sind zwei paar Schuhe. Schlimm ist die Verwechslung jedoch nicht. Denn die Suche nach "Mosgöller" und "Mosgoeller" führte auch bei der MedUni Wien zu der Antwort "No researchers found". Auch bei den Krebsforschungsgruppen der MUW konnte ich ihn nicht finden.
Vor genau zehn Jahren erregte Wilhelm Mosgöller mit einer Studienankündigung schon einmal Aufsehen. Das damalige Projekt wurde allerdings nie verwirklicht, u.a. deshalb, weil über Mosgöllers Projektpartnerin hartnäckig die Pleitegeier kreisten. Die neue geheimnisvolle "Pionier-Studie Athem 3" soll hingegen erst kürzlich fertiggestellt worden sein. Irgendwelche Spuren dieses Projekts waren im Internet jedoch nicht zu finden, schon gar nicht auf den bekannten Balzplätzen der Wissenschaft.
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Wilhelm Mosgöller: doch MedUni Wien?
Alexander Lerchl , Sonntag, 11.09.2022, 08:09 (vor 803 Tagen) @ H. Lamarr
Wilhelm Mosgöller wird im Programm der Veranstaltung als beschäftigt an der Medizinischen Universität Wien vorgestellt und als beobachtendes Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Funk (WBF) des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr. Das aber ist der Stand von gestern, denn die MedUni Wien widerspricht der Darstellung ...
Nein, nicht die MedUni Wien widerspricht hier, sondern die Uni Wien. Das sind zwei paar Schuhe. Schlimm ist die Verwechslung jedoch nicht. Denn die Suche nach "Mosgöller" und "Mosgoeller" führte auch bei der MedUni Wien zu der Antwort "No researchers found". Auch bei den Krebsforschungsgruppen der MUW konnte ich ihn nicht finden.
Seltsam: hier ist er der MedUni Wien zugeordnet.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
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Wilhelm Mosgöller: kein Anschluss unter dieser Nummer
H. Lamarr , München, Sonntag, 11.09.2022, 23:28 (vor 803 Tagen) @ Alexander Lerchl
Seltsam: hier ist er der MedUni Wien zugeordnet.
Stimmt! Aber: Die Seite, das lässt sich am Inhalt erkennen, ist rd. zehn Jahre alt und inzwischen über die Navigation des Webauftritts https://krebsforschung.meduniwien.ac.at nicht mehr zu erreichen. Heißt: Wer die von Ihnen gefundene Seite verlässt und dann versucht, via Navigation wieder zu ihr zurück zu finden, schafft dies nicht. Bevor man die Seite verlässt, sollte man sich vorsichtshalber die letzten fünf Ziffern der dort genannten Telefonnummer Mosgöllers einprägen (57500), denn es ist seine Durchwahl. Darauf komme ich gleich noch einmal zurück.
Irgendwie muss Herr Mosgöller auch heute noch mit dem Zentrum für Krebsforschung der MUW verbunden sein. Denn er steht noch im Telefonverzeichnis des Instituts (Stand 2021). Bemerkenswerterweise ist er jedoch der einzige von etwa 150 Mitarbeitern, der keine Durchwahl hat, sondern exklusiv nur über Mobiltelefon zu erreichen ist. Ausgerechnet Mosgöller . Dies kann aus meiner Sicht nur bedeuteten, Herr Mosgöller hält sich so selten in dem Institut auf, dass er dort kein Büro mit Haustelefon hat. Wer jetzt einwendet, Stopp, Mosgöller hatte aber zuvor die Durchwahl 57500, der darf anhand des Telefonverzeichnisses feststellen, diese Durchwahl führt nicht zu dem Krebsspezialisten, sie ist dem Portier des Instituts vorbehalten.
Wahrscheinlich ist Wilhelm Mosgöller ein respektabler Wissenschaftler im Dienst der MUW, wer sich davon selbst mit einer Recherche überzeugen möchte, stößt allerdings unerwartet auf Hindernisse, die den Durchblick verstellen. So gesehen ist es mMn schon merkwürdig, dass Mosgöller seit gut zehn Jahren in der Mobilfunkdebatte als kritische Stimme zu vernehmen ist, jedoch niemand genau weiß, was der Mann beruflich macht und wieso ihm deftige Mobilfunkkritik so sehr ans Herz gewachsen ist, dass er anscheinend nicht mehr davon lassen kann.
Unerforschte "weißen Flecken" sehe ich nicht nur im Wirken von Herrn Mosgöller, sondern bei einer ganzen Reihe von akademischen Mobilfunkkritikern. Was haben z.B. Michael Kundi, Wilfried Kühling, Lennart Hardell und Klaus Buchner gemeinsam? Meinen Informationen nach sind sie allesamt schon seit etlichen Jahren im wohlverdienten Ruhestand. Kommuniziert wird dies jedoch nicht. Stattdessen wird der irreführende Eindruck erweckt, die Herren stünden noch mitten im Berufsleben, hielten Vorlesungen und besuchten die Pflichtveranstaltungen ihres Fachgebiets. Als typisches Musterbeispiel einer solchen Irreführung sehe ich das Profil Kühlings bei der sogenannten Kompetenzinitiative. Nichts deutet dort darauf hin, Kühling wurde wahrscheinlich bereits 2013 von der Universität Halle-Wittenberg in den Ruhestand geschickt.
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Wilhelm Mosgöller: doch MedUni Wien?
KlaKla, Sonntag, 07.05.2023, 09:03 (vor 565 Tagen) @ Alexander Lerchl
Seltsam: hier ist er der MedUni Wien zugeordnet.
Nun nicht mehr
Zentrum für Krebsforschung 404
Leider kann die aufgerufene Seite nicht angezeigt werden. Vielleicht handelt es sich um einen fehlerhaften Link oder Sie haben sich bei der Eingabe der URL vertippt.
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Meine Meinungsäußerung
Wilhelm Mosgöller: doch MedUni Wien?
Alexander Lerchl , Sonntag, 07.05.2023, 21:44 (vor 565 Tagen) @ KlaKla
Seltsam: hier ist er der MedUni Wien zugeordnet.
Nun nicht mehr
Zentrum für Krebsforschung 404
Leider kann die aufgerufene Seite nicht angezeigt werden. Vielleicht handelt es sich um einen fehlerhaften Link oder Sie haben sich bei der Eingabe der URL vertippt.
hmmm. Vor ein paar Tagen schrieb er mir (aus einem Grund, den ich später erwähnen werde) mit der @meduniwien.ac.at Adresse....
Jemand sagte einmal: in Wien beginnt der Balkan. Wohl wahr.
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Wilhelm Mosgöller: doch MedUni Wien?
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.07.2024, 22:50 (vor 138 Tagen) @ Alexander Lerchl
14. Oktober 2022: Wilhelm Mosgöller präsentiert Athem 3
KlaKla, Dienstag, 25.10.2022, 08:34 (vor 759 Tagen) @ H. Lamarr
Nach 10 Tagen immer noch kein Medienecho zur "Internationalen Pionier-Studie Athem-3"!
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Meine Meinungsäußerung
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14. Oktober 2022: Wilhelm Mosgöller präsentiert Athem 3 nicht
H. Lamarr , München, Dienstag, 25.10.2022, 10:21 (vor 759 Tagen) @ KlaKla
Nach 10 Tagen immer noch kein Medienecho zur "Internationalen Pionier-Studie Athem-3"!
Der Veranstalter hatte es schwer. Erst fiel W. Mosgöller wegen Krankheit als Vortragender aus und dann haperte es auch noch mit dem Livestream, der zuhause an den Bildschirmen wartende hungrige Stopfgänse füttern sollte. Die entstandene Lücke im Vormittagsprogramm des ersten Tages füllte Klaus Scheidsteger mit einem Zusammenschnitt seiner schönsten Anti-Mobilfunk-Filme. Athem 3 wurde dennoch präsentiert, atemlos macht diese sogenannte Pionierstudie aus der Hexenküche der Mobilfunkgegner jedoch nicht. Denn mit den Original-Athem-Studien hat das Werk nichts zu tun, aus meiner unmaßgeblichen Sicht eher mit Jugend-(Rentner-)forscht. Überzeuge dich selbst, die umständliche Präsentation kannst du dir in einer technisch missglückten Aufzeichnung hier anschauen, wenn dir das zwei Stunden wert ist.
Hinweis Moderator 05.04.2023: Die missglückte Aufzeichnung ist nicht mehr da!
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Wilhelm Mosgöller: glänzende Zweitklassigkeit
H. Lamarr , München, Dienstag, 25.10.2022, 13:05 (vor 759 Tagen) @ H. Lamarr
Klaus Scheidsteger ist als Schönredner nicht leicht zu ertragen, Mosgöller übertrumpft ihn in Düsseldorf noch. So behauptet der Wiener ab Minute 13:47 über seine vormaligen Projekte mit der Inbrunst der Überzeugung:
Athem 1 und Athem 2 haben bei einer amerikanischen Sammelklage – wenn Sie so wollen – die Qualitätskontrolle überstanden. Die Athem-1- und Athem-2-Projekte haben positive Beurteilungen bekommen von einem amerikanischen Staatsrichter vom obersten Gerichtshof in Washington und ich glaube es gibt nur wenige Wissenschaftler, die das von ihren Projekten behaupten können. [...]
Die Stopfgänse unter den Zuschauern werden das brav schlucken. Und ich behaupte: Mindestens jede zweite Stopfgans würde mir auch abkaufen, der "Staatsrichter vom obersten Gerichtshof in Washington" säße im Supreme Court und nicht im Superior Court des District of Columbia. Was an der glänzenden Darstellung von Mosgöller alles faul ist kann man sich hier durchlesen. Unterm Strich bleibt von der Schönfärberei nicht viel übrig. Ärgerlich ist mMn, dass die Augenwischerei, mit der Scheidsteger 2016 in "Thank you for Calling" angefangen hat, 2022 noch immer praktiziert wird. Ich kann mir das nur so erklären, dass Mosgöller die kleine Schar der dankbaren Düsseldorfer Stopfgänse offensichtlich für doof hält .
Anlässlich der Sammelklage gegen Mobilfunkfirmen in USA schickte die Anklage acht "Wissenschaftler" und Wissenschaftler ins Rennen. Drei davon fielen bei ihrer Anhörung vor Gericht durch, unter den fünf Überlebenden waren W. Mosgöller, I. Belyaev und M. Kundi. Doch aus Sicht des "Staatsrichtes" wären auch sie höchstwahrscheinlich gescheitert, gälten in Washington D.C. strengere Qualitätsanforderungen für Sachverständige. Die drei Weisen aus dem Abendland waren auch in Düsseldorf zu sehen, einer live, zwei im Video. Das liegt am begrenzten Personalstand wissenschaftlich beschlagener Mobilfunkkritiker, viel Auswahl gibt es nicht. Das ist für Scheidsteger ein Besetzungsproblem.
Die Schlagersängerin Dorthe trällerte 1968 anlässlich eines Schlager-Wettbewerbs "Wärst du doch in Düsseldorf geblieben". Prompt bestellte eine frühe Stopfgans später bei einer Wunschkonzertsendung den Titel "Wärst du Dussel doch im Dorf geblieben" .
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Wilhelm Mosgöller in USA am Ende doch erfolglos
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.07.2024, 23:20 (vor 138 Tagen) @ H. Lamarr
Anlässlich der Sammelklage gegen Mobilfunkfirmen in USA schickte die Anklage acht "Wissenschaftler" und Wissenschaftler ins Rennen. Drei davon fielen bei ihrer Anhörung vor Gericht durch, unter den fünf Überlebenden waren W. Mosgöller, I. Belyaev und M. Kundi. Doch aus Sicht des "Staatsrichtes" wären auch sie höchstwahrscheinlich gescheitert, gälten in Washington D.C. strengere Qualitätsanforderungen für Sachverständige.
Weil bekannt, nur der Vollständigkeit halber: Im April 2023 sprangen nach einer weiteren Anhörung, diesmal gemäß den strengeren Qualitätsanforderungen (Daubert), auch W. Mosgöller, I. Belyaev und M. Kundi über die Klinge. Ihre Gutachten wurden nicht als Beweismittel zugelassen. Damit waren die Weichen für das Urteil in der Sammelklage Murray vs. Motorola (1. Instanz) gestellt, das am 1. August 2023 sämtliche Klagen gegen die Beklagten abwies. Inzwischen läuft die Berufungsverhandlung.
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14. Oktober 2022: Wilhelm Mosgöller präsentiert Athem 3 nicht
KlaKla, Donnerstag, 27.10.2022, 07:17 (vor 757 Tagen) @ H. Lamarr
Der Veranstalter hatte es schwer. Erst fiel W. Mosgöller wegen Krankheit als Vortragender aus und dann haperte es auch noch mit dem Livestream, der zuhause an den Bildschirmen wartende hungrige Stopfgänse füttern sollte. Die entstandene Lücke im Vormittagsprogramm des ersten Tages füllte Klaus Scheidsteger mit einem Zusammenschnitt seiner schönsten Anti-Mobilfunk-Filme.
Am Ende war es doch eher ein Stelldichein derer die auf Verschwörungstheorien setzen.
OVALmedia: Wir erzählen Geschichten, Geschichten, die überraschen ...
Filmemacher Robert Cibis
Steht einem das Wasser bis zum Hals, greift man nach jedem daher kommenden Strohhalm.
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Düsseldorf: "Kompetenzinitiative" verstrahlte "Elektrosensible"
H. Lamarr , München, Donnerstag, 27.10.2022, 13:47 (vor 757 Tagen) @ H. Lamarr
Athem 3 wurde dennoch präsentiert, atemlos macht diese sogenannte Pionierstudie aus der Hexenküche der Mobilfunkgegner jedoch nicht.
Kuriosum am Rande: Um ihre Zielgruppe nicht zu verprellen, bemühte sich die sogenannte Kompetenzinitiative bei ihren Veranstaltungen bislang betont um die Belange von Teilnehmern, die der festen Überzeugung sind, "elektrosensibel" zu sein. Zuweilen ist das ein bisschen zum Fremdschämen, wenn, wie 2019 anlässlich der Veranstaltung in Mainz geschehen, am Rednerpult aufdringlich der Din-A4-Ausdruck eines Handy-Verbotschildes klebt.
◄ Völlig zwangloser Gebrauch eines Funkmikrofons anlässlich der Veranstaltung der "Kompetenzinitiative" in Düsseldorf.
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Mit Sicherheit waren auch in Düsseldorf überzeugte "Elektrosensible" im Publikum präsent, wer sonst sollte Veranstaltungen dieser Art schon besuchen. Umso erstaunlicher ist, dass am Ende von Igor Belyaevs Präsentation zwei Funkmikrofone im Veranstaltungsraum betrieben wurden, jedoch augenscheinlich niemand daran Anstoß nahm und z.B. fluchtartig das Weite suchte. Das eine Funkmikro war das Saalmikro für Fragen, das andere benutzte Belyaev für seine Antworten. Zu sehen ist das Ganze ab Stunde 1:52:55.
Mit kleinen Widersprüchen wie diesen schadet sich die Anti-Mobilfunk-Szene mMn mehr als dass sie mit kleinen Auftritten wie in Düsseldorf Pluspunkte einheimst. Denn die eher langweilig-spröden Veranstaltungen geraten schnell in Vergessenheit, die Widersprüche nagen hingegen dauerhaft an der ohnehin maroden Glaubwürdigkeit der Szene.
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Scheidsteger - Video: Auftragsarbeit für Diagnose-Funk
KlaKla, Sonntag, 30.10.2022, 13:01 (vor 754 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Sonntag, 30.10.2022, 13:23
... Denn mit den Original-Athem-Studien hat das Werk nichts zu tun, aus meiner unmaßgeblichen Sicht eher mit Jugend-(Rentner-)forscht. Überzeuge dich selbst, die umständliche Präsentation kannst du dir in einer technisch missglückten Aufzeichnung hier anschauen, wenn dir das zwei Stunden wert ist.
Hinweis Moderator 05.04.2023: Die missglückte Aufzeichnung ist nicht mehr da!
Die technisch missglückte Aufzeichnung ist eine Auftragsarbeit von Diagnose-Funk an Klaus Scheidsteger siehe Abspann. Um auf eine "ansehnliche" Länge zu kommen greift Scheidsteger wieder auf altes Material (Mehrfachverwertung) zurück und bedankt sich bei den Mitwirkenden. Zum wievielten mal?
Scheidsteger, der schon seit drei Jahren mit einem interdisziplinären Team (Monika Krout heute Esel statt Lama) an dieser Studie mitarbeitet sagt, ich werde bis Ende des Jahres eine richtige Dokumentation zu unserer Studie (Athem3) fertig stellen! Bin gespannt, wie eine richtige Dokumentation eines Filmemachers aussieht.
Oder will der Filmemacher zweimal abkassieren? 1. eine technisch missglückte Aufzeichnung (Auftragsarbeit von Diagnose-Funk (Spendengeld)) 2. einen "Dokumentarfilm" gegen eine Spendenzahlung von ... Mit den Spenden von Verein A wird Frontmann von Verein B bezahlt. Und selbstverständlich werden auch andere Teilnehmer aus dem interdisziplinären Team bezahlt. Prof. Moser hat am unteren Bildrand seiner Vortragsfolien klar und deutlich stehen, "Auftragsarbeit/Sponsoring Kompetenzinitiative". Warten wir mal ab, was da noch kommt.
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Veranstaltung "Kompetenzinitiative" in Düsseldorf: Medienecho
H. Lamarr , München, Donnerstag, 27.10.2022, 02:10 (vor 758 Tagen) @ KlaKla
Nach 10 Tagen immer noch kein Medienecho zur "Internationalen Pionier-Studie Athem-3"!
Im August 2022 versuchte Peter Ludwig von der KO-Ini mit einer Medienmitteilung die Medien für die Veranstaltung in Düsseldorf zu interessieren. Das Ergebnis kann man sich hier anschauen.
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"Kompetenzinitiative": Videos der Veranstaltung in Düsseldorf
H. Lamarr , München, Dienstag, 27.12.2022, 00:59 (vor 697 Tagen) @ H. Lamarr
Skeptiker müssen jetzt tapfer sein. Die sogenannte Kompetenzinitiative hat Aufzeichnungen der Vorträge anlässlich ihrer 3-Tage-Veranstaltung in Düsseldorf (ab 14. Oktober 2022) bei YouTube eingestellt. Wie bei dem Verein üblich klappte das nicht reibungslos, ein Video ließ sich hier nicht einbetten, es muss auf YouTube betrachtet werden und mehrere Videos starten nicht am Anfang, sondern irgendwo mittendrin ... .
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Tag 1, Freitag, 14. Oktober 2022, Nachmittag, Teil 1
Tag 1, 14. Oktober 2022, Nachmittag, Teil 2
Ersatzlink
Tag 2, Samstag 15. Oktober, Vormittag, Teil 1
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Tag 2, Samstag 15. Oktober, Nachmittag, Teil 2
Tag 2, Samstag 15. Oktober, Nachmittag Teil 3
Tag 3, Sonntag 16. Oktober, Teil 1
Tag 3, Sonntag 16. Oktober, Teil 2
Nachtrag vom 02.04.2023: Dieses Video wurde vom Anbieter entfernt, da es justiziable Behauptungen über Prof. Alexander Lerchl verbreitete.
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Unterstützungsaufruf zugunsten der EBI "Stop 5G"
H. Lamarr , München, Dienstag, 27.12.2022, 23:35 (vor 696 Tagen) @ H. Lamarr
Tag 3, Sonntag 16. Oktober, Teil 2
Im Video oben tritt Pernille Shriver, Kopf des Organisationskomitees der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) "Stop 5G" als Überraschungsgast auf. Nach ihrer Rede bittet Moderator Peter Ludwig artig alle Anwesende, die EBI zu unterstützen, sofern dies noch nicht geschehen sei (Minute 51:10).
Welche Resonanz hatte dieser Aufruf vom 16. Oktober 2022 auf den Zuspruch zu der EBI in Deutschland? Da mir die Daten ohnehin zur Verfügung stehen machte es keine Mühe, den Zuspruch der Deutschen im Oktober 2022 mit einer Grafik zu verdeutlichen. Wie unschwer zu erkennen ist, fiel der Zuspruch von zuvor 15 Unterstützungsbekundungen pro Tag am 16. Oktober zunächst auf 12 und dann binnen vier Tagen auf eine einzige Unterstützungsbekundung am 20. Oktober. Heißt: Entweder rannte Ludwig mit seinem Aufruf offene Türen ein oder sein Appell verhallte in der Düsseldorfer Echokammer ungehört.
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Bitte schalten sie ihr Handy aus
KlaKla, Mittwoch, 28.12.2022, 08:51 (vor 695 Tagen) @ H. Lamarr
Der Sonntag (Teil 1) beginnt mit einem Statement von EHS M. Stockhausen, der keine Berührungsängste mit dem Funkmikrophon hat. Auch andere Szene bekannte EHS die das Publikum darstellen haben damit kein Problem. Sie sitzen mitten drin, positionieren sich, mit ihren Problemchen, bitten um großzügige Spenden für ihre Luftschlösser, referieren über die bedrohte Umwelt, bitte um Unterstützung oder bedanken sich mit Honig. [Damit sie einem weiter Honig um Maul schmieren können?) Kaum einer sitzt im hinteren, abgeschirmten Teilbereich. So wird die Aufforderung Anfangs der Veranstaltung von EHS M. Babilon „alle Handy auszuschalten" zur Farce (Lachnummer).
Hensinger will Krieg statt Dialog (Sonntag Teil 1)
1:14:21 Hensinger: … wir brauchen eine Strategie Debatte für ne harte Konfrontation. Es ist Clausewitz, ist einer meiner Lieblings Schriftsteller, der sagt, wir befinden uns im Krieg. Wir müssen unsere Truppen aufstellen und konzentrieren. Ich führe das jetzt nicht länger aus. Diese Diskussionen müssen wir viel viel härter unter uns führen weil wir an vielen Punkten äh ritt, stimmt alles aber wir schaffen es noch nicht die politische Konzentration.
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Meine Meinungsäußerung
Alle Kriegskunst beruht auf Täuschung
H. Lamarr , München, Dienstag, 30.07.2024, 15:25 (vor 115 Tagen) @ KlaKla
1:14:21 Hensinger: … wir brauchen eine Strategie Debatte für ne harte Konfrontation. Es ist Clausewitz, ist einer meiner Lieblings Schriftsteller, der sagt, wir befinden uns im Krieg.
Uii, das erklärt schlüssig Hensingers handeln!
Denn schon der Militärstratege Sun Tzu, sozusagen das Gegenstück zu Clausewitz im antiken China, hatte über Krieg die Erkenntnis:
Alle Kriegskunst beruht auf Täuschung
Fundstelle: Propagandawerkzeuge, Arne Walter Ziems, 2022
In der Fundstelle startet der Autor seine Betrachtungen über Propagandawerkzeuge wie folgt und ich meine, schon in den wenigen Zeilen die Bestrebungen von Hensingers Verein Diagnose-Funk wiederzuerkennen, z.B. dessen Streben nach Beachtung (Macht) und seine Stigmatisierung "der feindlichen Zielgruppe" Icnirp:
Propaganda ist dem Wesen nach polar und tabubehaftet
Propaganda funktioniert stets und am besten unter den Bedingungen weltanschaulicher Systeme, Dogmen, Glaubenssätze, Ideologien, Zugehörigkeiten, etc.
Der grundsätzliche Zweck von Propaganda besteht einerseits darin ein bestehendes Dogma der eigenen Gruppe zu schützen oder zu bestärken, andererseits die o.g. Bedingungen der meist feindlichen Zielgruppe entweder 1. zu erschüttern bzw. zu schwächen, oder 2. in neue Bahnen zu lenken die dem Angreifer gemein und nutzbar sind. Die feindliche Zielgruppe kann staatsintern oder -extern sein. Das Ergebnis erfolgreicher Propaganda ist der Machtzugewinn (idealerweise bis hin zur allumfassenden Macht) der zielgebenden Gruppe und der Machtverlust (bis hin zur endlichen Enthauptung oder der Einverleibung) der angezielten Gruppe. Die Felder, auf denen Propaganda angewandt wird, sind dabei so vielfältig wie die menschlichen Aktivitäten (z.B. Krieg, Religion, Politik, Finanzwesen, Konsum, Produktion, Soziales, etc.).
Unter den Bedingen des gediegenen Dogmas werden keinerlei Grau- oder Zwischenstufen geduldet bzw. erlaubt, da das Dogma beansprucht gänzlich wahr zu sein und jegliche mögliche Wahrheit bereits in sich einschliesst. Da kein Zweifel erlaubt bzw. möglich ist, können die zugrundeliegenden Ideen des Dogmas auch nicht diskutiert werden. Daraus folgt die erfolgreiche Behauptung des Tabus. Das Tabu schützt wirksam erfolgreiche Propaganda, da unaussprechbares nicht diskutiert werden kann. [...]
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Warten auf Scheidstegers Athem-3-Studienreport
H. Lamarr , München, Dienstag, 09.05.2023, 11:52 (vor 563 Tagen) @ H. Lamarr
Für ein seriöses Projekt ist die Ankündigung aus meiner Sicht ein paar Nummern zu prahlerisch ausgefallen. Wäre die "Pionier-Studie" das, was versprochen wird, sie würde auf einem wissenschaftlichen Kongress einem qualifizierten Fachpublikum vorgestellt und nicht im Düsseldorfer Goethe-Museum einem unqualifizierten Laienpublikum. Auch wenn sich die Ankündigung um konkrete Angaben herumdrückt, so deutet doch vieles darauf hin, dass es sich bei Athem 3 um eine der angekündigten "Beweisstudien" handelt, mit der die "Kompetenzinitiative" gerichtlich gegen Mobilfunk vorgehen möchte. Dazu passt, auch Klägeranwalt Tilo Rößler tritt im Goethe-Museum auf.
Klaus Scheidsteger kündigte auf der Veranstaltung im Oktober 2022 an, er werde bis Jahresende einen zusammenfassenden Athem-3-Studienreport vorlegen. Da Scheidsteger Filme macht und kein Wissenschaftler ist, kann es sich bei dem Report nicht um eine wissenschaftliche Publikation handeln, es muss ein Papier von einem Laien für Laien sein. Was nicht per se bedeutet, dass Klaus Scheidsteger Müll produziert. Um dies beurteilen zu können, müsste der Report erst einmal vorliegen. Tut er aber bis heute ohne Angabe von Gründen nicht. Auch von einer wissenschaftlichen Publikation, so diese überhaupt geplant ist, fehlt bislang jede Spur.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Warten auf Scheidstegers Athem-3-Studienreport
H. Lamarr , München, Montag, 13.11.2023, 23:08 (vor 375 Tagen) @ H. Lamarr
Klaus Scheidsteger kündigte auf der Veranstaltung im Oktober 2022 an, er werde bis Jahresende einen zusammenfassenden Athem-3-Studienreport vorlegen.
Inzwischen ist gut ein Jahr ins Land gezogen und mWn fehlt von dem angekündigten Athem-3-Studienreport weiterhin jede Spur. Auf der Website der "Kompetenzinitiative" ist nur der Schnee von 2022 zu finden, kein Neuschnee. Der epochalen "internationalen Pionierstudie" ist auf ihrer fulminanten Fahrt aus der Düsseldorfer Echokammer hinaus in die Schlagzeilen der Weltpresse anscheinend eine Mauer in die Quere gekommen .
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Warten auf Scheidstegers Athem-3-Studienreport
H. Lamarr , München, Dienstag, 09.01.2024, 21:34 (vor 318 Tagen) @ H. Lamarr
Klaus Scheidsteger kündigte auf der Veranstaltung im Oktober 2022 an, er werde bis Jahresende einen zusammenfassenden Athem-3-Studienreport vorlegen.
Inzwischen ist gut ein Jahr ins Land gezogen und mWn fehlt von dem angekündigten Athem-3-Studienreport weiterhin jede Spur.
Athem 3 hält nach wie vor den Atem an. Hat vielleicht Igor Belyaev die Ergebnisse des kruden Feldversuchs der "Kompetenzinitiative" unbemerkt veröffentlicht und Klaus Scheidsteger überholt? Nein, hat er nicht, wie hier zu sehen ist.
Was Scheidstegers Ankündigungstreue angeht, gibt es jedoch eine neue Erkenntnis. Am 30. September 2006 kündigte der Märchenfilmer anlässlich der Präsentation seines ersten EMF-Märchenfilms "Der Handykrieg" an, er werde angesichts der Weigerung der deutschen TV-Anstalten sich des Themas anzunehmen, "bald" einen 90-Minuten Film zum Thema in die Kinos bringen. Aus bald wurden dann rd. zehn Jahre. So lange dauerte es, bis Scheidsteger seinen Nachfolgefilm "Thank you for Calling" für den Verleih fertig hatte. Der Studienreport kann also noch dauern. Und wenn man's genau nimmt, redete Scheidsteger zwar von Jahresende, eine Jahreszahl aber nannte er nicht. In Anlehnung an gute alte Märchentradition und das vorgerückte Alter vieler bekannter Mobilfunkgegner lässt sich der vage Sachverhalt vielleicht so zusammenfassen: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute (auf den Report).
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Athem-3-Studie angeblich kurz vor Veröffentlichung
H. Lamarr , München, Mittwoch, 22.05.2024, 23:02 (vor 184 Tagen) @ H. Lamarr
Klaus Scheidsteger kündigte auf der Veranstaltung im Oktober 2022 an, er werde bis Jahresende einen zusammenfassenden Athem-3-Studienreport vorlegen.
Inzwischen ist gut ein Jahr ins Land gezogen und mWn fehlt von dem angekündigten Athem-3-Studienreport weiterhin jede Spur.
Athem 3 hält nach wie vor den Atem an.
Mit Scheidstegers "Studienreport" wird das wohl nichts mehr ...
Seit 21. Mai 2024 ist im Telegram-Kanal des Schweizer Vereins "Wir" jedoch eine sogenannte Medienmitteilung über Scheidstegers neuen Märchenfilm "Das Digitale Dilemma" zu lesen und darin heißt es (Auszug):
[...] In den Dokumentarfilm eingebunden wurde die kurz vor der Publikation stehende ATHEM3 Studie, welche von der Kompetenzinitiative e.V. in Zusammenarbeit mit Forscherteams aus Deutschland, Österreich und der Slowakei durchgeführt wurde. Die ATHEM3 Studie hat die athermische, biologische Wirkung bei Langzeit-Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern niedriger Intensität erforscht und sich mit den Indikatoren für Gesundheitsrisiken nach Langzeit-Exposition durch stationäre Mobilfunk-Sender befasst.
Diese hoch brisante, interdisziplinäre und unabhängige Studie sorgt in internationalen wissenschaftlichen Kreisen bereits für sehr viel Gesprächsstoff.
Dazu Christian Oesch, Präsident Schweizerischer Verein WIR, der sich seit langem gegen die übermässige Strahlung der Mobilfunkantennen einsetzt: „In unseren Augen ist diese Studie ein echter „Gamechanger“! Ihr Ergebnis wird auch von hoher Relevanz für unsere Arbeit in der Schweiz sein!“ [...]
Nein, das ist keine qualifizierte Medienmitteilung, das ist handwerklich dilettantisch verpackter Textmüll. Beispiel: Die Behauptung, die "Studie sorgt in internationalen wissenschaftlichen Kreisen bereits für sehr viel Gesprächsstoff" ist mit Sicherheit gelogen. Denn weil die Studie unveröffentlicht ist und auf der BioEM 2023 nicht präsentiert wurde, existiert sie für die weltweite Wissenschaft (noch) nicht. Da Journalisten sich über angelieferten Textmüll ärgern, hat erwartungsgemäß kein Qualitätsmedium zugegriffen. Ersatzweise wird die verschmähte "Medienmitteilung" nun an die verstrahlten Stopfgänse der Szene verfüttert.
Der Telegram-Kanal des Vereins "Wir" hat angeblich 10'800 Abonnenten. Ob diese Anzahl stimmt, kann ich nicht beurteilen. Es würde mich jedoch nicht wundern, wären ein paar tausend Abonnenten zugekauft worden. Das ist keine Kunst, sondern eine Geldfrage, der Kauf von Telegram-Abonnenten wird im www ganz ungeniert angeboten.
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Athem 3 jetzt wissenschaftlich veröffentlicht
H. Lamarr , München, Dienstag, 04.06.2024, 22:04 (vor 171 Tagen) @ H. Lamarr
Am 30. Mai 2024 ist die lange erwartete Athem-3-Studie in dem Journal Ecotoxicology and Environmental Safety online erschienen (Open Access). Das Paper, in dem von "Athem 3" keine Rede mehr ist, hat elf Autoren und einen Umfang von zehn Seiten.
Die Studie erschien mit dem Titel Evaluation of oxidative stress and genetic instability among residents near mobile phone base stations in Germany (Volltext). Finanziert wurde sie von dem Verein "Kompetenzinitiative". Die Ergebnisse sind unerwartet unspektakulär und passen mMn nicht zu den Erwartungen, die im Vorfeld von einem Vereinsvorstand geweckt wurden, der von "bahnbrechenden Erkenntnissen" sprach. Die Autoren fanden weder statistisch signifikante DNA-Schäden noch oxidativen Stress, welche(r) auf den Aufenthalt exponierter Personen in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen zurückzuführen wäre(n). Sie fanden auch keine statistisch signifikanten Effekte in Bezug auf spezifische Genparameter. Signifikant erhöht waren hingegen zytogenetische Schäden (Chromosomenaberrationen) bei den Bewohnern mit höherer HF-EMF-Exposition. Diese Anomalien korrelierten negativ mit der Entfernung von der Basisstation und positiv mit deren LTE- und GSM-Signalen.
Ob die beobachteten Chromosomenaberrationen ein Artefakt sind oder sich bestätigen lassen, muss sich erst noch zeigen. So oder so machen sie mir jedoch keinen Kummer, denn Igor Belyaev, Korrespondenzautor der Studie, bekundete bei deren öffentlicher Vorstellung 2022 in Düsseldorf franck und frei vor Laienpublikum, die Ergebnisse der Probandenstudie ließen sich nicht auf die Bevölkerung übertragen.
Schlaglichter der Studie
► Anwohner, die HF-EMF von Basisstationen ausgesetzt waren, wurden auf genetische Instabilität getestet.
► Die jahrelange Exposition hatte keine messbaren Auswirkungen auf bestimmte krebsrelevante Gene.
► Wir fanden ein hohes Maß an Lipidperoxidation und DNA-Läsionen, aber nicht signifikant.
► Chromosomenaberrationen waren in der hoch exponierten Gruppe signifikant stärker ausgeprägt.
Abstract
Die Exposition des Menschen gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) ist begrenzt, um thermische Wirkungen im Gewebe zu verhindern. Bei einer Exposition mit sehr geringer Intensität können jedoch "nicht-thermische" biologische Wirkungen wie oxidativer Stress, DNA- oder Chromosomenaberrationen usw., die zusammenfassend als genomische Instabilität bezeichnet werden, bereits nach wenigen Stunden auftreten.
Über chronische (jahrelange) Exposition mit nicht-thermischen HF-EMF ist wenig bekannt. Wir untersuchten zwei benachbarte Wohnsiedlungen in einer ländlichen Region, deren Bewohner entweder relativ niedriger (Kontrollgruppe) oder relativ hoher (Expositionsgruppe) HF-EMF ausgesetzt waren, die von nahe gelegenen Mobilfunk-Basisstationen (MPBS) ausgestrahlt wurde. 24 gesunde Erwachsene, die seit mindestens fünf Jahren in ihren Wohnungen leben, meldeten sich freiwillig. Die Wohnungen wurden auf gängige Arten von EMF untersucht, Blutproben wurden auf den oxidativen Status, vorübergehende DNA-Veränderungen, dauerhafte Chromosomenschäden und spezifische krebsbezogene genetische Marker wie MLL-Gen-Rearrangements getestet. Wir dokumentierten mögliche Störfaktoren wie Alter, Geschlecht, Ernährung, lebenslange Exposition gegenüber ionisierender Strahlung (Röntgenstrahlen), berufliche Exposition usw.
Die Gruppen passten gut zusammen, Alter, Geschlecht, Lebensstil und berufliche Risikofaktoren waren ähnlich. Die jahrelange Exposition hatte keine messbare Auswirkung auf die MLL-Gen-Rearrangements und die Transkriptionsänderung des c-Abl-Gens. In Verbindung mit einer höheren Exposition fanden wir höhere Werte für Lipidoxidation und oxidative DNA-Läsionen, die jedoch statistisch nicht signifikant waren. DNA-Doppelstrangbrüche, Mikronuklei, Ringchromosomen und azentrische Chromosomen waren zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Chromosomenaberrationen wie dizentrische Chromosomen (p=0,007), Chromatidenlücken (p=0,019), Chromosomenfragmente (p<0,001) und die Summe der Chromosomenaberrationen (p<0,001) waren in der exponierten Gruppe signifikant höher. Kein potenzieller Störfaktor beeinflusste diese Ergebnisse.
Erhöhte Raten von Chromosomenaberrationen, die mit einer übermäßigen Exposition durch ionisierende Strahlung verbunden sind, können auch bei nicht-ionisierender Strahlenexposition auftreten. Biologische Endpunkte können für die Entwicklung von Strategien zur Expositionsbegrenzung aufschlussreich sein. Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der Expositionsintensität und der Expositionsdauer zu untersuchen, damit die Anhäufung von Endpunkten nach Jahren der Exposition berücksichtigt werden kann. Wie bereits für ionisierende Strahlung festgestellt, könnten Chromosomenaberrationen zur Festlegung von Schutzschwellen beitragen, da ihre Rate die Expositionsintensität und die Expositionsdauer widerspiegelt.
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ChatGPT4: Chromosomenaberrationen können Anlass zur Sorge sein
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.06.2024, 00:01 (vor 171 Tagen) @ H. Lamarr
Signifikant erhöht waren hingegen zytogenetische Schäden (Chromosomenaberrationen) bei den Bewohnern mit höherer HF-EMF-Exposition.
Aha ...
Da ich als Nachrichtentechniker das zitierte Studienergebnis nicht einschätzen kann, habe ich mir erlaubt, eine KI zu befragen:
Ist es alarmierend, wenn eine Studie Chromosomenaberrationen feststellt?
Befragt habe ich den Copiloten von Microsoft (ChatGPT4), den ich auf "in höherem Maße Genau" einstellte, in der Hoffnung, keinen Stuss serviert zu bekommen. Hier die Antwort der KI:
Chromosomenaberrationen, also Veränderungen in der Struktur oder Anzahl der Chromosomen, können tatsächlich Anlass zur Sorge sein, da sie häufig mit verschiedenen Krankheiten und Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht werden.
Zum Beispiel können mikroskopische und submikroskopische Chromosomenaberrationen, wie chromosomale und segmentale Aneuploidien (z.B. Trisomien, Mikrodeletionen), komplexe Fehlbildungs- und Dysmorphiesyndrome verursachen. Einige bekannte Syndrome, die durch solche Aberrationen verursacht werden, sind das Down-Syndrom (Trisomie 21), das Pätau-Syndrom (Trisomie 13), das Edwards-Syndrom (Trisomie 18), das Ullrich-Turner-Syndrom (Monosomie X), das Triple-X-Syndrom (Trisomie X) und das Klinefelter-Syndrom (47,XXY).
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein von Chromosomenaberrationen nicht immer zu Krankheiten führt. Manchmal können Menschen mit bestimmten Chromosomenaberrationen gesund sein und normale Leben führen. Darüber hinaus können moderne medizinische und genetische Technologien oft dazu beitragen, die Auswirkungen solcher Aberrationen zu mildern.
Wenn eine Studie Chromosomenaberrationen feststellt, ist es daher wichtig, die Ergebnisse im Kontext zu betrachten und weitere medizinische Beratung einzuholen, um zu verstehen, was diese speziell für den Einzelnen bedeuten könnten. Es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Wissenschaft ständig voranschreitet und neue Behandlungen und Therapien entwickelt werden, um Menschen mit genetischen Störungen zu helfen.
Die Quellen der KI waren diese und jene.
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Chromosomenaberrationen
Chromosomenaberrationen im EMF-Portal: Kundi et al., 2024
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.07.2024, 22:39 (vor 138 Tagen) @ H. Lamarr
Das EMF-Portal kennt derzeit 249 Publikationen zum Suchbegriff "Chromosomenaberration". Von Freund und Feind unbemerkt hat mit Michael Kundi, ein (emeritierter) Kollege von Wilhelm Mosgöller, ebenfalls 2024 eine Studie zum Suchbegriff abgeliefert. Und dort heißt es im Abstract für Laien rätselhaft:
[...] Studien über Chromosomenschäden (die in kausalem Zusammenhang mit der Krebsentstehung stehen) sind umstritten, und diejenigen, die sich mit diesem Thema bei Mobiltelefonbenutzern befassen, basieren auf der Verwendung von Fragebögen zur Bewertung der Exposition. Wir haben die erste Interventionsstudie am Menschen durchgeführt, in der Chromosomenschäden und akute toxische Wirkungen unter kontrollierten Bedingungen untersucht wurden. Die Teilnehmer wurden über Headsets an einer zufällig zugewiesenen Kopfseite niedrigen und hohen Dosen eines UMTS-Signals (n = 20, mit 0,1 W/kg und n = 21 mit 1,6 W/kg spezifischer Absorptionsrate) für 2 Stunden an 5 aufeinanderfolgenden Tagen ausgesetzt. Vor und drei Wochen nach der Exposition wurden Wangenzellen von beiden Wangen entnommen und Mikronuklei (MN, die als Folge von strukturellen und numerischen Chromosomenaberrationen gebildet werden) und andere Kernanomalien, die mitotische Störungen und akute zytotoxische Wirkungen widerspiegeln, wurden ausgewertet. Wir fanden keine Hinweise auf eine Induktion von MN und Kernknospen, die durch Genamplifikationen verursacht werden, aber eine signifikante Zunahme von zweikernigen Zellen, die als Folge gestörter Zellteilungen entstehen, und von karyolithischen Zellen, die auf den Zelltod hinweisen. Bei den Zellen der weniger exponierten Seite wurden keine derartigen Effekte festgestellt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass mobilfunk-spezifische hochfrequente elektromagnetische Felder unter den vorliegenden experimentellen Bedingungen keine akute Chromosomen-Schädigung in Mundschleimhaut-Zellen verursachen. Allerdings fanden wir deutliche Hinweise auf eine Störung des Zellzyklus und der Zyto-Toxizität. Diese Effekte könnten eine kausale Rolle bei der Induktion von schädlichen Langzeitwirkungen auf die Gesundheit des Menschen spielen.
Da ich mit meinem Latein am Ende bin, kann ich nicht beurteilen, ob die Kundi-Studie nun den Befund von Athem-3 stärkt oder schwächt.
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Kundi, Chromosomenschäden, Mundschleimhaut, Chromosomenaberrationen
Athem 3 jetzt wissenschaftlich veröffentlicht
hikchr, Mittwoch, 05.06.2024, 18:20 (vor 170 Tagen) @ H. Lamarr
Interessant sind die gemessenen Expositionswerte.
So wie es aussieht sind die Werte, auch in der nähe von Mobilfunkmasten, weit unter den Grenzwerten.
Wenn ich nichts übersehen habe, dann wurde nicht gefragt wie das Mobilfunk-Nutzungsverhalten der Teilnehmer war.
Scheinbar wurde nur die nächtliche "Belastung" betrachtet.
Athem 3: Expositionswerte (Mobilfunk, DECT, W-Lan)
H. Lamarr , München, Donnerstag, 06.06.2024, 01:41 (vor 170 Tagen) @ hikchr
Interessant sind die gemessenen Expositionswerte.
Mobilfunk
Exponierte Gruppe: 7,1 μW/m² bis 295,8 μW/m² (GSM); 54,0 μW/m² bis 804,0 μW/m² (LTE)
Kontrollgruppe: 0,0 bis 4,5 μW/m² (GSM); 0,1 μW/m² bis 7,7 μW/m² (LTE)
Die Angaben wurden der Studie entnommen (Abschnitt 3.2), ob es RMS- oder Peak-Werte sind, ist an der Quelle nicht genannt worden. An anderer Stelle (Tabelle 2) werden RMS- und Peak-Mittelwerte für GSM und LTE genannt (Betriebszustände: Grundlast, Volllast) inkl. Standardabweichung.
DECT (Peak-Werte)
Exponierte Gruppe: 14±27 μW/m²
Kontrollgruppe: 61±141 μW/m²
W-Lan (Peak-Werte)
Exponierte Gruppe: 130±239 μW/m²
Kontrollgruppe: 98±187 μW/m²
Bei DECT und W-Lan habe ich die Nachkommastellen weggelassen, da diese eine unrealistische Messgenauigkeit vortäuschen und deshalb ausgesprochen sinnlos sind. Wer Immissionen im μW/m²-Bereich mit Nachkommastellen dokumentiert, sollte als Genauigkeitsfanatiker mMn auch die üblichen Betrachtungen zur Messunsicherheit anstellen. Die suchte ich in der Studie aber vergeblich.
So wie es aussieht sind die Werte, auch in der nähe von Mobilfunkmasten, weit unter den Grenzwerten.
Naja, ist ja auch kein Wunder, die Person aus der exponierten Gruppe, die am nächsten zum Funkmast wohnt, hat bereits 75 Meter Abstand.
Wenn ich nichts übersehen habe, dann wurde nicht gefragt wie das Mobilfunk-Nutzungsverhalten der Teilnehmer war.
Stimmt, starker Einwand! Auch ich konnte keinerlei Angaben finden, die über den Besitz und die Nutzung eines Mobiltelefons/Smartphones Auskunft geben.
Scheinbar wurde nur die nächtliche "Belastung" betrachtet.
Nein, anscheinend nicht. Im Haus wurde bei jedem Probanden eine 24-Stunden-Langzeitmessung mit einem Breitbandmessgerät (HF59B) und Datenlogger durchgeführt. An anderer Stelle ist zu lesen, fünf bis sieben Tage seien aufgezeichnet worden. Dann wieder heißt es, die Aufzeichnungen von 22.00 bis 6.00 Uhr der Tage 1-5 habe man statistisch ausgewertet und schließlich ist auch noch von EMF-Expositionsmessungen im Freien die Rede.
Die Dosimetrie ist wahrlich schlecht beschrieben. Zum einen ist häufig dann, wenn es drauf ankommt, nur von EMF die Rede und man darf rätseln, ob nun HF-EMF oder NF-EMF gemeint ist. Zum anderen muss man sich wegen der miserablen Gliederung des Texts Detailangaben zur Dosimetrie auf allen zehn Seiten zusammensuchen. Da hat die Koordination zwischen den Autoren nicht gut funktioniert. Zudem ist nur die unwichtige Beschreibung der Dosimetrie für NF-EMF leidlich ausführlich, die viel wichtigere zu HF-EMF ist hingegen äußerst lückenhaft. Die in Abschnitt 3.2 kommentarlos genannten Messwerte konnte ich nicht mit den in Tabelle 2 genannten Werten in Einklang bringen, zumal Angaben zur maßgeblichen Gesamtexposition (Mobilfunk + DECT + W-Lan) fehlen. Ich wüsste jetzt beim besten Willen nicht, wie eine treffende HF-EMF-Replikation der Studie zu machen sei, ohne bei dem Autor Moldan Informationen nachzutanken.
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Athem 3: Kleiner Streifzug ins Reich der Spekulationen
H. Lamarr , München, Freitag, 07.06.2024, 02:03 (vor 169 Tagen) @ H. Lamarr
[...] Chromosomenaberrationen wie dizentrische Chromosomen (p=0,007), Chromatidenlücken (p=0,019), Chromosomenfragmente (p<0,001) und die Summe der Chromosomenaberrationen (p<0,001) waren in der exponierten Gruppe signifikant höher.
Chromosomenaberrationen nachzuweisen ist mutmaßlich nichts, was jeder Oberprimaner mit einem Chemie-Baukasten bewerkstelligen kann. Auch ChatGPT meint, die Erkennung von Chromosomenaberrationen erfordert spezialisierte Techniken und Ausrüstungen. Allein die Methode "Karyogramm" ließe es zu, Chromosomenaberrationen mit geübtem Blick auf Anhieb zu erkennen. Das Labor in Bratislava verwendete jedoch die Methode Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH). Darüber weiß die KI: Bei schwierigeren Fällen, wie Mikrodeletionen, kann die Durchführung einer FISH erforderlich sein. Diese Methode verwendet fluoreszierende Sonden, die an das Ziel-DNA-Molekül in einem Chromosom binden.
Mich beschäftigte nun die Frage, welche Erfahrung die elf Autoren darin hatten, in Blutproben von 24 Personen, von denen zwölf stärker mit Mobilfunk befeldet waren als die anderen, nach Chromosomenaberrationen (CAs) zu suchen. Mir ist klar, dass dies Spielerei ist, da das Labor nur die Aufgabe hatte CAs zu suchen, völlig unabhängig von deren Ursache. Wenn aber die Blutproben nach der Blutentnahme sechs Stunden mit dem Auto nach Bratislava gefahren wurden, passierten sie viele Mobilfunk-Basisstationen in geringem Abstand. Da könnte mit dem Blut vielleicht unbemerkt etwas geschehen sein, was erfahrene Laboranten nicht überrascht hätte. Zugegeben, die Vermutung ist ziemlich weit hergeholt, völlig abwegig scheint sie mir aber nicht zu sein. Bei homogener Befeldung aller 24 Blutproben wäre der denkbare Effekt faktisch bedeutungslos, bei inhomogener Befeldung jedoch nicht.
Weil es nicht viel Mühe machte, habe ich meine Schnapsidee weiter verfolgt und im EMF-Portal für jeden der elf Autoren die im Screenshot gezeigte Abfrage durchgeführt. Ziel der Aktion: Wie viele der Autoren haben im Verlauf irgendeiner experimentellen Studie mit HF-EMF (Mobilfunk) schon einmal im Blut von Probanden nach Chromosomenaberrationen (Chromosomal aberrations) gesucht?
Ergebnis: keiner.
Ohne jede Eingrenzung auf einen Autor spuckte die ansonsten unveränderte Abfrage diese 33 Treffer aus. Der älteste ist von 1974, der jüngste von 2024. Heißt: CAs infolge HF-EMF-Befeldung beschäftigen die Wissenschaft seit 50 Jahren. Der lange Zeitraum deutet darauf hin, dass die Ergebnisse der Forschung widersprüchlich sind und sich noch immer keine Konsensmeinung herausgeschält hat.
Mit Hinzunahme epidemiologischer Studien zu den experimentellen wirft die Abfrage momentan übrigens nur eine einzige zusätzliche Studie aus, eine aus dem Jahr 2022.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Athem 3: Nicht sooo schlecht, aber keineswegs ein Game-Changer
Gast, Freitag, 07.06.2024, 22:14 (vor 168 Tagen) @ H. Lamarr
Habe schon schlechtere Studien gesehen, aber ein Game-Changer wird das bei weitem nicht. Die Hautprobleme sind:
Ein Zweigruppendesign ist immer anfällig für Confounder. Die beiden Gruppen können sich im Prinzip in unendlich vielen Merkmalen unterscheiden. Die Autoren haben sich das zwar einigermaßen angeschaut, aber was ist mit Pestiziden, Air Pollution, Noise, Nitrat im Trinkwasser etc.? Das kann man unmöglich alles in den Griff bekommen. Dazu bräuchte es ein Studiendesign, das die Untersuchung beider Gruppen vor und nach Exposition vorsieht. Selbst dann kann man Confounder nicht komplett ausschließen, wäre jedoch etwas mehr auf der sicheren Seite, vorausgesetzt, die Gruppen waren vor Befeldung tatsächlich identisch.
Die Autoren geben sich überraschend wortkarg, auf welche Weise die Probanden ausgewählt wurden und wann die Studie durchgeführt wurde. So waren in der Gruppe der Exponierten anscheinend mehr EHS als in der Kontrollgruppe. Bei einer so geringen Gruppengröße ist es nicht erstaunlich, dass die Unterschiede zwischen den Gruppen statistisch nicht signifikant sind (v.a. für binäre und kategoriale Variablen). Dennoch könnten sie die Analyseresultate beeinflusst haben.
Natürlich ist es ein Problem, dass die Handynutzung der Probanden nicht erfasst wurde. Was ist, wenn in der Kontrollgruppe Leute sind, die zu Hause ihr Handy nutzen und wegen der schlechteren Netzversorgung stärker exponiert sind als die Handynutzer der Verumgruppe? Möglicherweise ist dann in Bezug auf die absorbierte Dosis die Kontrollgruppe die stark exponierte Gruppe und die Schlussfolgerung wäre dann genau umgekehrt.
Auch ich weiß nicht genau, was die Autoren mit Peak etc. meinen, finde die Informationslücken der Expositionserhebung aber nicht so tragisch. Immerhin wurde überhaupt gemessen, wahrscheinlich während der Probennahme und in Bezug auf die gemessenen Felder bin ich zuversichtlich, dass da ein Unterschied zwischen den Gruppen besteht.
Mehr Zweifel habe ich bezüglich der biologischen Plausibilität. Chromosomenaberrationen sind ja ein ziemlich massiver Effekt, doch auf der anderen Seite sind subtile Wirkungen wie oxidativer Stress nicht unterschiedlich. Da ist es schon schwierig, sich vorzustellen, wie solche Ergebnisse nur durch Mobilfunkexposition zustande gekommen sein sollen. Auch nicht gerade logisch, dass DECT und WLAN nicht mit den Outcomes assoziiert sind, GSM aber schon, obwohl alle in etwa ähnlich stark waren.
Athem 3: Nicht sooo schlecht, aber keineswegs ein Game-Changer
e=mc2, Sonntag, 09.06.2024, 14:32 (vor 166 Tagen) @ Gast
Chromosomenaberrationen wie dizentrische Chromosomen (p=0,007), Chromatidenlücken (p=0,019), Chromosomenfragmente (p<0,001) und die Summe der Chromosomenaberrationen (p<0,001) waren in der exponierten Gruppe signifikant höher. Kein potenzieller Störfaktor beeinflusste diese Ergebnisse.
Erhellend ein Blick auf die Daten. Die Summe aller Chromosomenaberrationen betrug in der Kontrollgruppe 3.9% (Standardabweichung: ±1.1%) und in der Expositionsgruppe 7.1% (±1.3%). Die Standardabweichung ist auffällig gering, vor allem in der Expositionsgruppe. Die kleine Standardabweichung bedeutet dass 2/3 der Probanden der Expositionsgruppe (n=8) einen Wert zwischen 5.8 und 8.4% aufweisen sollten. Theoretisch zu erwarten ist weiter, dass 95% der Probanden (n=11.4) zwischen 4.5 und 9.7% liegen sollten. Bei der Kontrollgruppe liegen 8 Probanden zwischen 2.8 und 5%. Es gibt also praktisch keinen Überlagerungsbereich zwischen "Nicht-Exponierten" und Exponierten. Damit erklärt sich auch der tiefe p-Wert trotz kleiner Gruppengröße und die statistische Signifikanz mit Bonferroni-Korrektur. Wäre interessant zu wissen, ob eine solche Verteilung von Chromosomenaberrationen überhaupt biologisch plausibel ist.
Aber abgesehen davon bedeutet das, dass man anhand der Chromosomenaberrationen eine Person zuverlässig als hoch oder niedrig exponiert einteilen könnte. Erstaunlich, wenn man einen solchen massiven Effekt bisher noch nicht herausgefunden hätte. Zudem ist die typische mittlere Exposition bei den Exponierten mit rund 0.4 V/m nicht speziell hoch. Da wohl mittlerweile viele Leute in diesem Bereich exponiert sind, müssten Chromosomenaberrationen deutlich zugenommen haben. Weiss man da etwas?
Athem 3: Nicht sooo schlecht, aber keineswegs ein Game-Changer
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.06.2024, 18:51 (vor 166 Tagen) @ e=mc2
Die kleine Standardabweichung bedeutet dass 2/3 der Probanden der Expositionsgruppe (n=8) einen Wert zwischen 5.8 und 8.4% aufweisen sollten. Theoretisch zu erwarten ist weiter, dass 95% der Probanden (n=11.4) zwischen 4.5 und 9.7% liegen sollten. Bei der Kontrollgruppe liegen 8 Probanden zwischen 2.8 und 5%. Es gibt also praktisch keinen Überlagerungsbereich zwischen "Nicht-Exponierten" und Exponierten.
Das kann ich nachvollziehen. Aber mit 99,7 % der Probanden (11,964 Personen ) kommt es im Bereich von 3,2 % bis 7,2 % schon zu einer deutlichen Überschneidung der beiden Gruppen. Die scheint aber belanglos zu sein. Warum? Weil sie nur für rd. 0,6 Personen zutrifft?
Wäre interessant zu wissen, ob eine solche Verteilung von Chromosomenaberrationen überhaupt biologisch plausibel ist.
Aber abgesehen davon bedeutet das, dass man anhand der Chromosomenaberrationen eine Person zuverlässig als hoch oder niedrig exponiert einteilen könnte. Erstaunlich, wenn man einen solchen massiven Effekt bisher noch nicht herausgefunden hätte. Zudem ist die typische mittlere Exposition bei den Exponierten mit rund 0.4 V/m nicht speziell hoch. Da wohl mittlerweile viele Leute in diesem Bereich exponiert sind, müssten Chromosomenaberrationen deutlich zugenommen haben. Weiss man da etwas?
Gute Frage! Beim RKI habe ich nichts Brauchbares dazu gefunden, vielleicht komme ich an einem Arbeitstag telefonisch dort weiter.
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Athem 3: Was weiß das BfS zu Chromosomenschäden durch NIR?
H. Lamarr , München, Sonntag, 18.08.2024, 00:02 (vor 97 Tagen) @ e=mc2
Aber abgesehen davon bedeutet das, dass man anhand der Chromosomenaberrationen eine Person zuverlässig als hoch oder niedrig exponiert einteilen könnte. Erstaunlich, wenn man einen solchen massiven Effekt bisher noch nicht herausgefunden hätte. Zudem ist die typische mittlere Exposition bei den Exponierten mit rund 0.4 V/m nicht speziell hoch. Da wohl mittlerweile viele Leute in diesem Bereich exponiert sind, müssten Chromosomenaberrationen deutlich zugenommen haben. Weiss man da etwas?
Im Bundesamt für Strahlenschutz werden seit 1982 im Rahmen der biologischen Dosimetrie Chromosomenanalysen zur Dosisabschätzung zentral für die Bundesrepublik Deutschland durchgeführt. Ergo habe ich kürzlich beim BfS u.a. angefragt, ob das Amt sich imstande sieht, Ihre Frage zu beantworten, ob sich ab 1994 (Start GSM-Massenfunk) eine mit der Netzverdichtung einhergehende allmähliche Zunahme von Chromosomenaberrationen in den historischen Daten feststellen ließe. Als fachlicher Laien stellte ich auch die vielleicht dämliche Frage, ob sich NIR-induzierte Chromosomenaberrationen von IR-induzierten irgendwie unterscheiden ließen. Hoffnung auf einen positiven Bescheid habe ich allerdings nicht, denn wenn ich's richtig sehe, steht ja noch lange nicht fest, ob die Wissenschaft der Bioelektromagnetik sich der taufrischen Überzeugung der "Kompetenzinitiative" anschließt, dass es NIR-induzierte Chromosomenaberrationen (bei Allerwelts-NIR-Befeldung) überhaupt gibt.
Hauptanlass meiner Anfrage war allerdings der Verdacht, die beobachteten Chromosomenaberrationen gingen kausal nicht aufs Konto von NIR, sondern unerkannt aufs Konto der in Unterfranken stellenweise beträchtlichen Radonkonzentrationen, also letztlich doch auf IR.
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Anfrage, BfS, Chromosomenaberrationen
Athem 3: Selbstdiagnostizierte EHS in beiden Gruppen
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.06.2024, 19:48 (vor 166 Tagen) @ Gast
Die Autoren geben sich überraschend wortkarg, auf welche Weise die Probanden ausgewählt wurden und wann die Studie durchgeführt wurde. So waren in der Gruppe der Exponierten anscheinend mehr EHS als in der Kontrollgruppe.
Das "Supplementary material" (Word-Dokument) gibt Auskunft:
Das erste Video hier gibt ab Minute 15:55 ein bisschen mehr über die Probandenakquise Auskunft. Warum um die Heimatorte der beiden Gruppen in Unterfranken ein Geheimnis gemacht wird, weiß ich nicht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Athem 3 mit provokanter Literaturliste
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.06.2024, 17:08 (vor 166 Tagen) @ H. Lamarr
Eine der auffälligsten Schwächen der Anti-Mobilfunk-Szene ist das selektive Zitieren alarmierender Studien und das Weglassen jeglicher Entwarnungen. So entstehen bei Laien Zerrbilder des tatsächlichen wissenschaftlichen Kenntnisstands. Erschwerend kommt hinzu, dass die Szene alarmierende Studien verwurstet, selbst dann, wenn es sich um Gammelfleisch handelt, also eine Alarmstudie z.B. schwere methodische Mängel aufweist. Diese Schwächen sehe ich stellenweise auch bei "Athem 3".
Der bekannte Fälschungsskandal um die an der Medizinischen Universität Wien (MUW) durchgeführte "Reflex"-Nachfolgestudie Schwarz et al., 2008, sollte im deutschsprachigen Raum jedem Wissenschaftler bekannt sein, der an biologischen Wirkungen von HF-EMF forscht. Vor Gericht konnte der Fälschungsvorwurf nicht bestehen, da ein Gutachter technisches oder menschliches Versagen bei der Durchführung der Studie nicht ausschließen wollte. Für Schwarz et al. bedeutet dieser Befund keine Rehabilitation, sondern dass die Studie, wenn sie nicht von der Pest befallen war, dann von der Cholera. Dem Vernehmen nach zahlte die MUW das erhaltene Honorar für die Studie in voller Höhe an den Auftraggeber zurück. Noch schwerer wird diese Hypothek, nimmt man das Scheitern sämtlicher Replikationsversuche der Original-"Reflex"-Studie Diem et al., 2005, hinzu. In nationalen wissenschaftlichen Bewertungen des Risikos Mobilfunk spielt das "Reflex"-Projekt deshalb seit mindestens zehn Jahren keine Rolle mehr. In der Literaturliste der "Athem 3"-Studie, findet sich Schwarz et al. jedoch, als ob nichts gewesen wäre. Eine Provokation, mMn zurückzuführen auf "Athem 3"-Co-Autor Wilhelm Mosgöller, der im Hintergrund an Schwarz et al. mitwirkte und deshalb ein Interesse hat, die Studie wenigstens scheinbar von ihren dunklen Schatten zu befreien.
Schwarz et al. ist nicht der einzige dunkle Punkt in der Literaturliste, eine oberflächliche Durchsicht hat sechs weitere ergeben:
Dode, 2011
Eger, 2004
Franzellitti, 2010
Nilsson/Hardell, 2023
Wolf&Wolf, 2004
Yakymenko, 2016
An allen diesen Studien gibt es etwas auszusetzen, mal haben die Autoren Interessenkonflikte, mal ist die Methodik schräg, mal scheiterte ein Replikationsversuch oder mal kommen mehrere Einwände zusammen. Eigentümlich auch, was die Autoren zu einer Studie von Iris Atzmon, Israel, schreiben: "Wolf and Wolf (Wolf and Wolf, 2004) found an association, which was not confirmed by another study in Israel (Atzmon et al., 2012)". Nur, wenn Wolf&Wolf nicht bestätigt wurden, warum verweisen die Autoren von "Athem 3" dann mehrfach darauf?
Was sich wie ein gescheiterter Replikationsversuch Atzmons liest, ist allerdings keiner. Denn Wolf&Wolf fanden ihren "Mobilfunk-Krebscluster" 2004 in der israelischen Hafenstadt Netanya. Atzmon hingegen kümmerte sich um das "Todesdorf" Isfiya (an anderen Stellen Isifya), das rd. 60 Straßenkilometer weiter nördlich im Landesinneren liegt, seit angeblich 1962 von einem nahen Rundfunksender befeldet wurde und einen auffälligen Krebscluster beherbergte. Im EMF-Portal heißt es dazu: "Die ersten Radiosender wurden Anfang der 1970er Jahre im Isifya-Dorf errichtet. Mobilfunk-Basisstationen kamen in den 1990er Jahren hinzu. Alle Mobilfunk-Basisstationen und Radiosender wurden im Jahr 2000 (vor Beginn der Studie) von Bürgern zerstört, die verschiedene gesundheitliche Symptome der Exposition den elektromagnetischen Feldern zuordneten."
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Zerrbild, Wissenschaftliches Fehlverhalten, Mosgöller, Faktencheck, Atzmon, Schwächen, Athem3, Reflex-Nachfolgestudie
Athem 3: Mutmaßliches Ziel der Studie
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.06.2024, 21:42 (vor 166 Tagen) @ H. Lamarr
Über chronische (jahrelange) Exposition mit nicht-thermischen HF-EMF ist wenig bekannt. Wir untersuchten zwei benachbarte Wohnsiedlungen in einer ländlichen Region, deren Bewohner entweder relativ niedriger (Kontrollgruppe) oder relativ hoher (Expositionsgruppe) HF-EMF ausgesetzt waren, die von nahe gelegenen Mobilfunk-Basisstationen (MPBS) ausgestrahlt wurde. 24 gesunde Erwachsene, die seit mindestens fünf Jahren in ihren Wohnungen leben, meldeten sich freiwillig.
Mit dem Hinweis auf "mindestens fünf Jahre" wollen die Autoren anscheinend eine mehrjährige Dauerbefeldung ihrer Expositionsgruppe durch "nahe gelegene Mobilfunk-Basisstationen" signalisieren. Andererseits schreiben sie im Abstract, bei einer "Exposition mit sehr geringer Intensität können jedoch nach wenigen Stunden 'nicht-thermische' biologische Wirkungen wie oxidativer Stress, DNA- oder Chromosomenaberrationen usw. auftreten."
Was bezwecken die Autoren mit diesen Äußerungen?
Aus meiner Sicht sind die Äußerungen interessengesteuert, denn alle treibenden Kräfte der Studie (Hauptautor Igor Belyaev, Co-Autor Wilhelm Mosgöller und Geldgeber "Kompetenzinitiative" lassen sich eindeutig dem Lager der Mobilfunkkritiker/Mobilfunkgegner zuordnen. Und das macht sich zwischen den Zeilen der Studie mit etwas bemerkbar, was allen Mobilfunkgegnern gemeinsam ist: In der Bevölkerung irrationale Ängste gegenüber Mobilfunkmasten wecken oder schüren.
Lesen Laien die beiden Äußerungen, kann man es ihnen nicht verdenken, wenn sie es mit der Angst kriegen und gegen geplante Mobilfunkmasten Sturm laufen. Anwohner schon länger betriebener Funkmasten dürften deutlich weniger verängstigt sein, da sie aus Erfahrung wissen, dass sich der Funkmast nicht auf ihre Gesundheit ausgewirkt hat. Die anderen aber sehen sich einem Tod und Verderben bringenden unsichtbaren Moloch ausgesetzt, der nicht nur sie verschlingt, sondern wegen Erbgutveränderungen (Chromosomenaberrationen) auch noch ihre Nachkommen. Schon Stunden nach der Inbetriebnahme eines Funkmastes vergreift der Moloch sich am Erbgut und die Befeldung würde nicht nur Stunden dauern, sondern rund um die Uhr viele Jahre.
Vielleicht ist diese Botschaft von "Athem 3" der "Game-Changer", den Klaus Scheidsteger angekündigt hat. Denn diese Botschaft ist leidlich neu und weitaus heftiger, als alles, was organisierte Mobilfunkgegner sich bislang ausgedacht haben, um die Bevölkerung gegen Funkmasten aufzubringen. Was sind schon Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen und selbst das diffuse Gerede über Krebs gegen konkret generationenübergreifende Chromosomenaberrationen?
Bislang haben sich sämtliche Warnungen organisierter Mobilfunkgegner als Märchen für Erwachsene oder bestenfalls als dramatisierte Fehlalarme herausgestellt. Auch "Athem 3" wird aller Voraussicht nach diesem Schicksal nicht entgehen können. Doch noch ist die Studie frisch und der Gegenwind auf dieses unbedeutende Forum begrenzt, sodass anzunehmen ist, "Athem 3" wird eine zeitlang weitgehend ungestört die gewünschte Wirkung haben. Der Verein Diagnose-Funk ist bereits auf den Zug aufgesprungen und trommelt. Andere werden folgen, wahrscheinlich auch einige Medien der Holzklasse. Erst wenn sich wissenschaftlich Sattelfeste wie Berenis (Schweiz) oder das BfS der Studie annehmen, wird der Flaschengeist "Athem 3" langsam zurück in seine Flasche gedrängt. Die Echokammern der Szene werden davon unbeeindruckt ihren "Game-Changer" weiter feiern. Sie müssen, – denn sie haben derzeit nur den einen .
Hintergrund
Fast jeder Zweite fürchtet Funkmasten als Quelle elektromagnetischer Strahlung und will sofort eine Bürgerinitiative gründen, wenn in der Nähe seines Wohnsitzes eine solche Anlage errichtet würde (Quelle). Das ist ein großer Markt. Entstanden vor 30 Jahren mit den ersten GSM-Funkmasten gibt es inzwischen jede Menge Geschäftsmodelle, mit der sich die Furcht vor Funkmasten in finanziellen Profit ummünzen lässt. Geweckt und geschürt wird die Furcht in der Bevölkerung i.a. unentgeltlich, z.B. durch desinformierte Bürgerinitiativen, Anti-Mobilfunk-Vereine und unqualifizierte Medienberichte. Doch wer die Furcht wieder loswerden möchte, der muss zahlen und z.B. einen Messtechniker, Baubiologen, Anwalt oder Umweltmediziner entlohnen.
Entgegen aller Vernunft werden nur Funkmasten gefürchtet, Mobiltelefone werden geliebt. Vielleicht deshalb wurden bei "Athem 3" die Probanden gar nicht erst nach ihrem Handy gefragt. Die Geschäftsmodelle haben sich jedenfalls schon seit langem darauf eingestellt und bedienen beide Seiten einer Mobilfunkverbindung mit allerlei "Schutzprodukten".
Ein Hersteller solcher pseudowissenschaftlichen Schutzprodukte ist die deutsche Firma Memon, Rosenheim. Klaus Scheidsteger, Anti-Mobilfunk-Filmemacher und Vorstand der "Kompetenzinitiative" unterhielt zuletzt beste Beziehungen zu diesem Unternehmen, das zu seinen Auftraggebern zählt. Für Memon ist "Athem 3" ein Segen und es würde mich nicht wundern, zählte Memon zu den "privaten" Spendern, die das "Athem 3"-Projekt erst ermöglicht haben. Heute konnte ich auf der Website der Firma allerdings noch nichts über das Projekt finden. Memon hat keine Eile, denn mit Peter C. Dartsch hat der Hersteller einen Zellbiologen am Start, der in die gleiche Kerbe haut wie "Athem.3".
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Scheidsteger schürt irrationale Ängste
KlaKla, Sonntag, 07.07.2024, 12:31 (vor 138 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Sonntag, 07.07.2024, 13:02
Die KO-Ini oder Scheidsteger schürt irrationale Ängste.
Botschaft: Nichtionisierende Strahlung, so schädlich wie ionisierende Strahlung!
Siehe "Aus1" 30.05.2024
(05:38) Diese Studie, hat im Ergebnis eine ganz klare Risikokomponente für Menschen die in unmittelbarer Nähe zu Sendeanlagen wohnen. Und zwar haben wir festgestellt, wenn man die Grenzwerte der Internationalen Atom Energie Behörde zu Grunde legen würde, dann wären diese um das über 7-fache überschritten. Das heißt, wir haben hier klare Ansätze, und für die Verbraucher eigentlich erschreckende Zustände, die dazu führen müssen, das wir die Senderbau Politik umgestalten, politisch.
Das was Scheidsteger von sich gibt, gab 2022 in Düsseldorf, Tilo Rössler verständlicher von sich. Dank des Goethe-Experten und seiner lieben Mitstreiter.
T. Rössler muss Scheidstegers RA sein, der auch "Medizin studiert"* hat. Vom RA führt die Spur direkt zu Memon.
Interessante Verquickung
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und Melkmaschine nicht vergessen.
* studieren kann man viel, entscheidend ist der Abschluss. Ohne Abschluss ist es nur ein Trick um zu blenden.
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Meine Meinungsäußerung
Athem-3-Kurzvorstellung durch "Kompetenzinitiative"
H. Lamarr , München, Freitag, 21.06.2024, 20:37 (vor 154 Tagen) @ H. Lamarr
Anfang Juni 2024 brachte die "Kompetenzinitiative" eine Kurzvorstellung des Athem-3-Projekts heraus. Das Papier umfasst 16 Seiten, davon sind drei Seiten Werbung für Bücher von Vereinsmitgliedern und Broschüren von Gesinnungsgenossen. Kostprobe aus dem Inhalt:
[...] Die beobachteten Signifikanzen zeigen keine akute Gesundheitsbeeinträchtigung, aber liefern die Evidenz dafür, dass Langzeitexposition ein Gesundheits-Risiko mit sich bringt. Diese Studie ist auch aufgrund der geringen Patientenzahlen aussagekräftig genug, da die Gruppen hinsichtlich demographischer Daten, Lebensstilfaktoren und alternativen Risikofaktoren wie Exposition zu (medizinisch indizierten) ionisierender Strahlung vergleichbar waren. [...]
Obiges Textfragment steht im Widerspruch zu der Publikation von Igor Belyaev. Denn dort heißt es im Abstract:
[...] Bei einer Exposition mit sehr geringer Intensität können jedoch "nicht-thermische" biologische Wirkungen wie oxidativer Stress, DNA- oder Chromosomenaberrationen usw., die zusammenfassend als genomische Instabilität bezeichnet werden, bereits nach wenigen Stunden auftreten. [...]
Auf die "Langzeitexposition", die ein Gesundheitsrisiko mit sich bringen soll, komme ich später noch einmal zurück. Denn diese "Langzeitexposition" steht auf wackligen Beinen. Aus meiner Sicht wird sie von der "Kompetenzinitiative" lediglich vermutet und es würde mich überraschen, könnte sie zeitnah glaubhafte Beweise dafür aus dem Hut zaubern.
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Exposition, Ko-Ini, Belyaev, Faktencheck, Athem3
Athem-3: Rechnung möglicherweise ohne Radon gemacht
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.07.2024, 01:20 (vor 135 Tagen) @ H. Lamarr
Anfang Juni 2024 brachte die "Kompetenzinitiative" eine Kurzvorstellung des Athem-3-Projekts heraus.[...] Kostprobe aus dem Inhalt:
[...] Die beobachteten Signifikanzen zeigen keine akute Gesundheitsbeeinträchtigung, aber liefern die Evidenz dafür, dass Langzeitexposition ein Gesundheits-Risiko mit sich bringt. Diese Studie ist auch aufgrund der geringen Patientenzahlen aussagekräftig genug, da die Gruppen hinsichtlich demographischer Daten, Lebensstilfaktoren und alternativen Risikofaktoren wie Exposition zu (medizinisch indizierten) ionisierender Strahlung vergleichbar waren.
An anderer Stelle heißt es in der Kurzvorstellung:
[...] Im Zusammenhang mit dem Schutz vor ionisierender Strahlung sind Chromosomenschäden die Grundlage biologischer Dosimetrie-Konzepte der Internationalen Atom Energie Behörde (IAEA). Die in ATHEM-3 gefundenen Chromosomenschäden übersteigen die biologischen Grenzwerte der IAEA um ein Mehrfaches. [...]
Filmemacher Scheidsteger und der Rechtsanwalt Tilo Rößler vereinfachen den oben geschilderten Sachverhalt in Videos zu der populistisch plakativen Feststellung, nicht-ionisierende Strahlung verursache die gleichen Chromosomenschäden wie ionisierende Strahlung!
Aber ist das wirklich so?
Die Studiengruppe hat eigenen Angaben zufolge die medizinische Strahlenbelastung der Probandengruppen im Auge gehabt. Was genau, kann man sich hier anschauen. Aber: Die Radon-Belastung (radioaktives Edelgas) der Teilnehmer wurde nicht geprüft. Zerfällt das in allen Böden und Gesteinen in unterschiedlichem Maße vorhandene Uran und Radium, entsteht Radon, das sich im Erdboden ausbreitet und schließlich an die Erdoberfläche gelangt. Durch Undichtigkeiten eines Gebäudes kann Radon in Innenräume von Häusern gelangen und sich dort anreichern (Quelle).
Von den beiden Probandengruppen ist nur bekannt, dass sie in Unterfranken, Bayern, leben, genauere Angaben gibt die Studiengruppe ohne Angabe von Gründen nicht preis. Gemäß Radonkarte des BfS kann es in Unterfranken stellenweise zu Radonkonzentrationen von 100'000 Bq/m³ und mehr kommen. Ob dies ausreicht, die beobachteten Chromosomenaberrationen zu verursachen, müssen andere beurteilen.
Die Radonbelastung jedes Probanden hängt von seinem genauen Wohnort, von baulichen Gegebenheiten und von Gewohnheiten ab. Unter diesen Umständen könnte es wegen der geringen Anzahl der Probanden möglich sein, dass die stärker mit Funk exponierte Gruppe unerkannt auch stärker mit Radon belastet ist und die Beobachtungen der Studie kausal eben darauf zurückzuführen sind. Bekannt ist z.B., dass sich "Elektrosensible", und davon gab es in der stärker exponierten Gruppe vier, zum Schlafen in Kellerräume zurückziehen. Dort ist in mit Radon belasteten Häusern die Konzentration üblicherweise am höchsten.
Qualifizierte Messungen in den Wohnungen/Häusern aller Probanden könnten meinen Verdacht bestätigen oder widerlegen. Da ich Zweifel an der Ergebnisoffenheit der Studiengruppe habe, wäre mMn nur eine amtliche Messung belastbar. Dazu aber müsste die Studiengruppe ihre Geheimniskrämerei aufgeben und mit den Behörden, deren Integrität sie ihrerseits gerne infrage stellt, zusammenarbeiten. Da tut sich für die Studiengruppe eine Zwickmühle auf .
Hintergrund
Biologische Dosimetrie
[Admin: Radonkonzentration auf Kubikmeter berichtigt am 12.07.24]
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Radon, Populismus, Chromosomenschäden, Athem3, Chromosomenaberrationen
Athem-3-Abschlussbericht abrufbar
H. Lamarr , München, Donnerstag, 31.10.2024, 22:46 (vor 22 Tagen) @ H. Lamarr
Auf der Website der "Kompetenzinitiative" ist der seit langem erwartete Abschlussbericht des Athem-3-Projekts in deutscher Sprache abrufbar (Volltext, 169 Seiten). Ursprünglich wollte Filmemacher Klaus Scheidsteger den Bericht abliefern. Das hat nicht geklappt. Den Metadaten zufolge hat der Germanist Peter Ludwig, Zögling von Karl Richter, den undatierten Abschlussbericht (PDF) am 10. Juli 2024 fertiggestellt. Der Bericht umfasst alle Teilprojekte des Athem-3-Projekts.
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Athem 3: Langzeitexposition mit Fragezeichen
H. Lamarr , München, Freitag, 21.06.2024, 23:32 (vor 154 Tagen) @ H. Lamarr
In ihrer vor wenigen Tagen herausgegebenen Athem-3-Kurzvorstellung behauptet die "Kompetenzinitiative":
[...] Die beobachteten Signifikanzen zeigen [...] Evidenz dafür, dass Langzeitexposition ein Gesundheits-Risiko mit sich bringt. [...]
Das behauptete Gesundheitsrisiko sind im Klartext Chromosomenaberrationen (siehe Belyaev et al., 2024), die bei Neugeborenen z.B. zu körperlichen oder geistigen Behinderungen führen können.
Was unter "Langzeitexposition" konkret zu verstehen ist, darum drückt sich die Kurzvorstellung kunstvoll mit Begriffen wie "jahrelang", "nach Jahren der Exposition" oder "über Jahre hinweg" herum. Ersichtlich will die "Kompetenzinitiative" sich da nicht festlegen und alle Optionen offen halten.
Ganz anders die Studie der Arbeitsgruppe Belyaev, die im Rahmen des Athem-3-Projekts durchgeführt wurde. Dort wird die "Langzeitexposition" indirekt mit (mindestens) fünf Jahren beziffert. Nur indirekt, weil als Expositionsquelle(n) eine oder mehrere Mobilfunk-Basisstationen im Regelbetrieb dienten und die Probanden beider Expositionsgruppen seit mindestens fünf Jahren nah oder fern von diesen Expositionsquellen wohnen.
Die Mobilfunk-Expositionsquellen sind der Schwachpunkt des Projekts
Über die Mobilfunk-Basisstationen, die in dem Belyaev-Paper mit dem ungebräuchlichen Kürzel MPBS (Mobile Phone Base Station) auftauchen, gibt die Studie abgesehen von den angebotenen Mobilfunkdiensten (GSM + LTE) lediglich Auskunft über die HF-EMF-Exposition, die bei den beiden Probandengruppen ankam. Über das Datum der Messungen schweigt die Studie. Die schlecht dokumentierten HF-EMF-Messungen mit einem Breitbandmessgerät inklusive Messwertaufzeichnung fanden anscheinend an fünf Tagen (es könnte auch nur ein Tag gewesen sein) rund um die Uhr an den Schlafstellen der Probanden statt, ausgewertet wurde von der Aufzeichnung der Zeitraum von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Die Mobilfunk-Befeldungsstärken, denen die beiden Probandengruppen ausgesetzt waren, kann man sich hier anschauen und die "Kompetenzinitiative" geht offensichtlich davon aus, dass die Personen der höher exponierten Gruppe den genannten Werten über mindestens fünf Jahre hinweg ausgesetzt waren.
Ich sehe das anders und halte die stillschweigend angenommene Projektion der tatsächlichen Messdauer, egal ob sie einen oder fünf Tage dauerte, rückwirkend auf fünf Jahre aus zwei Gründen für unzulässig.
► Mobilfunknetzbetreiber passen ihre Funknetze in regelmäßigen Abständen an die dynamische Entwicklung der Netze an. So wirkt sich z.B. der Wegfall eines Standorts ebenso wie das Hinzukommen eines neuen Standorts auf die Emission aller benachbarten Standorte aus. Dies trifft auch dann zu, wenn an den von Athem 3 betrachteten Sendestationen keinerlei visuell wahrnehmbare Veränderungen stattgefunden haben.
► Aus der Existenz der von Athem 3 betrachteten Stationen zum Zeitpunkt der Messungen lässt sich nicht zuverlässig schlussfolgern, dass diese Stationen seit fünf Jahren an Ort und Stelle in Betrieb sind. Allein Anfragen bei der BNetzA können verbindlich Auskunft erbringen, wann ein Standort errichtet wurde und welche technischen Veränderungen dieser im Laufe der Zeit erfahren hat. Doch weder Belyaev noch die "Kompetenzinitiative" erwähnen in ihren Papieren eine solche Anfrage, die mMn qualitativ zwingend erforderlich gewesen wäre.
Skandal in Austria
Mutmaßlich vertrauten die Verantwortlichen des Athem-3-Projekts auf Auskünfte der Bevölkerung, dass die besagten Stationen länger als fünf Jahre an Ort und Stelle stehen. Derartige Auskünfte können stimmen – oder falsch sein. Der österreichische Mobilfunkgegner Gerd Oberfeld vertraute 2008 auf solche Beteuerungen und fand um einen bekundeten (ehemaligen) Mobilfunkstandort ein 121-fach erhöhtes Hirntumorrisiko. Nachdem er seine alarmierende Studie veröffentlicht hatte, stellte sich allerdings heraus, die Beteuerungen der Anwohner waren falsch: Einen Mobilfunkstandort im Zentrum des Krebsclusters hat es nie gegeben.
Um sich eine ähnliche Peinlichkeit zu ersparen, wäre die "Kompetenzinitiative" mMn gut beraten gewesen, zumindest das Datum der Errichtung der fraglichen Mobilfunkmasten verbindlich zu klären und zu dokumentieren. Dies ließe sich auch nachträglich machen, wollte die "Kompetenzinitiative" die Zweifel an ihrem "Game-Changer" gründlich ausräumen.
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Athem3: athemberaubend
Alexander Lerchl , Dienstag, 02.07.2024, 08:03 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr
[Admin: Posting wegen Sachzusammenhangs hierher verschoben am 02.07.24 14:40 Uhr]
Die Studie ist ja nun veröffentlicht und frei verfügbar.
Es gibt eine Reihe von Seltsamkeiten und Fehlern, die diese Studie mMn komplett wertlos machen.
Ein an sich positiver Aspekt ist die Verblindung der Blutproben. Allerdings wird dieser relativiert: verantwortlich für die Zuordnung der Probennummern und der Probanden war das "office" des Co-Autors Dietrich Moldan, seines Zeichens Vertreiber von Abschirmprodukten und angeblich elektrosensibel.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Athem3: athemberaubend
H. Lamarr , München, Dienstag, 02.07.2024, 15:00 (vor 143 Tagen) @ Alexander Lerchl
Es gibt eine Reihe von Seltsamkeiten und Fehlern, die diese Studie mMn komplett wertlos machen.
Als da wäre ...?
Ein an sich positiver Aspekt ist die Verblindung der Blutproben. Allerdings wird dieser relativiert: verantwortlich für die Zuordnung der Probennummern und der Probanden war das "office" des Co-Autors Dietrich Moldan, seines Zeichens Vertreiber von Abschirmprodukten und angeblich elektrosensibel.
Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie die Brandmauer zwischen Verblindung und Entblindung bei Athem-3 für zu durchlässig. Aber bei der hier hinlänglich bekannten "Reflex"-Nachfolgestudie (Schwarz et al., 2008) stand dem Vernehmen nach die Anleitung zur Entblindung sogar im Benutzerhandbuch der Expositionskammer. Wir haben damit zwei Beispiele, wie man's nicht machen sollte. Wie aber ist's richtig, die Hinterlegung des Entblindungsschlüssels bei einem Notar kann es doch nicht sein!
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Athem3: athemberaubend
Alexander Lerchl , Dienstag, 02.07.2024, 15:08 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr
Es gibt eine Reihe von Seltsamkeiten und Fehlern, die diese Studie mMn komplett wertlos machen.
Als da wäre ...?
Kommt noch, etwas Geduld bitte :)
Ein an sich positiver Aspekt ist die Verblindung der Blutproben. Allerdings wird dieser relativiert: verantwortlich für die Zuordnung der Probennummern und der Probanden war das "office" des Co-Autors Dietrich Moldan, seines Zeichens Vertreiber von Abschirmprodukten und angeblich elektrosensibel.
Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie die Brandmauer zwischen Verblindung und Entblindung bei Athem-3 für zu durchlässig. Aber bei der hier hinlänglich bekannten "Reflex"-Nachfolgestudie (Schwarz et al., 2008) stand dem Vernehmen nach die Anleitung zur Entblindung sogar im Benutzerhandbuch der Expositionskammer. Wir haben damit zwei Beispiele, wie man's nicht machen sollte. Wie aber ist's richtig, die Hinterlegung des Entblindungsschlüssels bei einem Notar kann es doch nicht sein!
Das mit dem Notar ist gar nicht schlecht, sollte man mal drüber nachdenken. Aber der Normalfall ist, dass jemand die Zuordnungen kennt und *nach* Erhalt der endgültigen Daten (am besten Rohdaten) die Zuordnungen dem experimentellen Team gibt. So war es bei REFLEX ja auch beschrieben, nur wurde es eben anders gemacht.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Beispiele für Fehler
Alexander Lerchl , Dienstag, 02.07.2024, 18:23 (vor 143 Tagen) @ Alexander Lerchl
Es gibt eine Reihe von Seltsamkeiten und Fehlern, die diese Studie mMn komplett wertlos machen.
Als da wäre ...?
Kommt noch, etwas Geduld bitte :)
Also der Kardinalfehler ist, dass nur nach den vermeintlichen Auswirkungen durch Basisstationen gesucht wurde. Die Exposition durch die für die Immission wesentlich wichtigeren Quellen, also vor allem Smartphones, vielleicht auch Tablets usw. wurde weder erfragt noch ermittelt. Das ist insbesondere für die vermeintliche Kontrollgruppe wichtig, da deren Smartphones vermutlich mit viel höherer Leistung senden müssen, um eine Verbindung zur Basisstation aufzubauen.
In Tab. 2 sind die P-Werte garantiert nicht durch eine ANOVA ermittelt worden, sondern vermutlich durch einen nicht-parametrischen Test. Das muss ich mir aber noch einmal näher anschauen.
In Tab. 4 werden die wichtigen Daten über DNA- und Chromosomenschäden gezeigt. Während im Text angeben wurde, dass die Ergebnisse nach Bonferroni korrigiert wurden (also der Schwellenwert für Signifikanzen an die Anzahl der Vergleiche angepasst wurde), werden in der Tabelle die p-Werte ohne Bonferroni und mit Bonferroni gezeigt. Die letzte Spalte zeigt als Signifikanzen dennoch die Ergebnisse (als Sternchen) ohne die Bonferroni-Korrektur. Das nenne ich dreist.
So viel erstmal vor dem Abendbrot :)
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Beispiele für Fehler
H. Lamarr , München, Dienstag, 02.07.2024, 23:07 (vor 143 Tagen) @ Alexander Lerchl
Also der Kardinalfehler ist, dass nur nach den vermeintlichen Auswirkungen durch Basisstationen gesucht wurde. Die Exposition durch die für die Immission wesentlich wichtigeren Quellen, also vor allem Smartphones, vielleicht auch Tablets usw. wurde weder erfragt noch ermittelt. Das ist insbesondere für die vermeintliche Kontrollgruppe wichtig, da deren Smartphones vermutlich mit viel höherer Leistung senden müssen, um eine Verbindung zur Basisstation aufzubauen.
Ja, das ist ein valider Einwand, den sogar ich nachvollziehen kann.
In Tab. 2 sind die P-Werte garantiert nicht durch eine ANOVA ermittelt worden, sondern vermutlich durch einen nicht-parametrischen Test. Das muss ich mir aber noch einmal näher anschauen.
Wenn ihr Verdacht zutrifft, was würde dies für die P-Werte bedeuten?
In Tab. 4 werden die wichtigen Daten über DNA- und Chromosomenschäden gezeigt. Während im Text angeben wurde, dass die Ergebnisse nach Bonferroni korrigiert wurden (also der Schwellenwert für Signifikanzen an die Anzahl der Vergleiche angepasst wurde), werden in der Tabelle die p-Werte ohne Bonferroni und mit Bonferroni gezeigt. Die letzte Spalte zeigt als Signifikanzen dennoch die Ergebnisse (als Sternchen) ohne die Bonferroni-Korrektur. Das nenne ich dreist.
Dreist, weil Statistiklaien, die sich nur an den Sternchen (* und **) orientieren, auf diese Weise viel mehr Signifikanzen sehen als mit Bonferroni-Korrektur?
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Beispiele für Fehler
Alexander Lerchl , Freitag, 05.07.2024, 20:18 (vor 140 Tagen) @ H. Lamarr
In Tab. 2 sind die P-Werte garantiert nicht durch eine ANOVA ermittelt worden, sondern vermutlich durch einen nicht-parametrischen Test. Das muss ich mir aber noch einmal näher anschauen.
Wenn ihr Verdacht zutrifft, was würde dies für die P-Werte bedeuten?
Erst mal Entschuldigung für die späte Antwort, ich war unterwegs :)
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
In Tab. 4 werden die wichtigen Daten über DNA- und Chromosomenschäden gezeigt. Während im Text angeben wurde, dass die Ergebnisse nach Bonferroni korrigiert wurden (also der Schwellenwert für Signifikanzen an die Anzahl der Vergleiche angepasst wurde), werden in der Tabelle die p-Werte ohne Bonferroni und mit Bonferroni gezeigt. Die letzte Spalte zeigt als Signifikanzen dennoch die Ergebnisse (als Sternchen) ohne die Bonferroni-Korrektur. Das nenne ich dreist.
Dreist, weil Statistiklaien, die sich nur an den Sternchen (* und **) orientieren, auf diese Weise viel mehr Signifikanzen sehen als mit Bonferroni-Korrektur?
Genau so.
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Beispiele für Fehler: Bitte warten ...
Alexander Lerchl , Donnerstag, 11.07.2024, 21:27 (vor 134 Tagen) @ Alexander Lerchl
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
Tja, was soll ich sagen: bis jetzt habe ich die Daten nicht bekommen, obwohl bereits am 5. Juli angefordert. Bis 7.7. war er im Urlaub (Auto-Reply). Aber vielleicht sucht er noch
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Pionier-Studie
Beispiele für Fehler: Bitte warten ...
Alexander Lerchl , Freitag, 19.07.2024, 20:19 (vor 126 Tagen) @ Alexander Lerchl
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
Tja, was soll ich sagen: bis jetzt habe ich die Daten nicht bekommen, obwohl bereits am 5. Juli angefordert. Bis 7.7. war er im Urlaub (Auto-Reply). Aber vielleicht sucht er noch
Jetzt schreibe ich mal dem Herausgeber der Zeitschift "Ecotoxicology and Environmental Safety". Mal schauen.
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Beispiele für Fehler: Bitte warten ...
H. Lamarr , München, Samstag, 20.07.2024, 00:00 (vor 126 Tagen) @ Alexander Lerchl
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
Tja, was soll ich sagen: bis jetzt habe ich die Daten nicht bekommen, obwohl bereits am 5. Juli angefordert. Bis 7.7. war er im Urlaub (Auto-Reply). Aber vielleicht sucht er noch
Jetzt schreibe ich mal dem Herausgeber der Zeitschift "Ecotoxicology and Environmental Safety". Mal schauen.
Den Datenabruf anbieten ("Data will be made available on request") und dann nicht liefern, mutmaßlich, weil A.L. sie anfordert, finde ich unprofessionell. Sie sind mit Igor Belyaev doch nie im Clinch gelegen, oder?
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Beispiele für Fehler: Bitte warten ...
Alexander Lerchl , Samstag, 20.07.2024, 07:16 (vor 125 Tagen) @ H. Lamarr
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
Tja, was soll ich sagen: bis jetzt habe ich die Daten nicht bekommen, obwohl bereits am 5. Juli angefordert. Bis 7.7. war er im Urlaub (Auto-Reply). Aber vielleicht sucht er noch
Jetzt schreibe ich mal dem Herausgeber der Zeitschift "Ecotoxicology and Environmental Safety". Mal schauen.
Den Datenabruf anbieten ("Data will be made available on request") und dann nicht liefern, mutmaßlich, weil A.L. sie anfordert, finde ich unprofessionell. Sie sind mit Igor Belyaev doch nie im Clinch gelegen, oder?
Na ja, mit ihm direkt nicht, aber wenn er lesen kann, was hier so im Forum über ihn (auch von mir) geschrieben wurde, werden wir nicht mehr best friends.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Mosgöller bunkert Daten bei der OeAWI
Alexander Lerchl , Montag, 19.08.2024, 21:24 (vor 95 Tagen) @ Alexander Lerchl
Die Geschichte geht weiter...
Am 5.7.2024 bat ich den korrespondierenden Autor, Igor Belyaev, um die Originaldaten zur Tabelle 2. Die automatisch generierte Antwort:
"Good day,
thank you for your email. I am on vacation from 7/01 to 7/07/2024. I will reply to your email as soon as possible after returning to office.
Best regards and have a nice day,
Igor Belyaev"
Daten kamen auch danach nicht. Nach einigem Hin und Her mit dem Herausgeber Richard Handy () fragte er Igor Belyaev am 22.7. freundlich, ob dieser nicht mir die Daten zur Verfügung stellen könne, ich war in cc.
Diese E-Mail wurde offenbar an Wilhelm Mosgöller, Co-Autor der Studie, am selben Tag weitergeleitet, vermutlich von Igor Belyaev. Bei Mosgöller muss dies einen Schalter umgelegt oder / und eine Sicherung zum Durchbrennen gebracht haben. Seine E-Mail vom selben Tag, geschrieben um 23.47 Uhr, an mich, Dr. Handy und Igor Belyaev ist so peinlich, dass ich sie gar nicht wiedergeben mag. Das kann Herr Mosgöller ja gerne selbst tun, wenn er mag (dass er hier mitliest, ist ebenfalls Bestandteil seiner E-Mail). Aber bitte im Original, lieber Herr Mosgöller, gell?
Seine Nachricht beginnt mit einer Unwahrheit: Herr Belyaev sei Im Urlaub, wie ich wisse, und er würde Ende Juli / Anfang August wieder im Büro sein. Stimmt nicht, siehe oben. Außerdem hat er ja reagiert.
Und jetzt kommt's: Mosgöller deponiert die Daten bei der OeAWI (Östereichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität) und überlässt es ihnen, mir die Daten zur Verfügung zu stellen.
Transparenz geht anders.
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Mosgöller bunkert Daten bei der OeAWI
H. Lamarr , München, Montag, 19.08.2024, 23:15 (vor 95 Tagen) @ Alexander Lerchl
... (dass er hier mitliest, ist ebenfalls Bestandteil seiner E-Mail).
Freut mich sehr! Die Belyaev-Studie mit 2 x 12 Probanden soll ja nur eine Pilotstudie gewesen sein, die Mosgöller mit mehr Probanden wiederholen möchte. Vielleicht konnten wir ihm hier ein paar Tipps geben, das Studiendesign zu verbessern. Schade finde ich, dass er sich nicht zu Wort meldet und sein "Baby" verteidigt oder Unklarheiten, wie "den Faktor 100 unter den Grenzwerten" offensiv gerade rückt. Das war in der Jungsteinzeit der Mobilfunkdebatte anders, damals fetzten sich im Forum von Ralf Dieter Wölfle die Streithähne noch ordentlich direkt, obwohl allen klar war, dass Wölfle nicht mit Mobilfunkgegnern sympathisierte.
... Mosgöller deponiert die Daten bei der OeAWI (Östereichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität) ...
Verstehe ich nicht. Die Agentur hat doch mit der Studie überhaupt nichts zu tun. Immerhin anerkenne ich, dass die Studienautoren die Daten nicht dem Versandlager von Diagnose-Funk anvertraut haben, um dessen negativen Einfluss aufs Geschäftsergebnis des Vereins zu verringern .
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Mosgöller bunkert Daten bei der OeAWI
H. Lamarr , München, Mittwoch, 09.10.2024, 01:16 (vor 45 Tagen) @ Alexander Lerchl
Und jetzt kommt's: Mosgöller deponiert die Daten bei der OeAWI (Östereichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität) und überlässt es ihnen, mir die Daten zur Verfügung zu stellen.
Sieben Wochen später: Und, hat die OeAWI die Rohdaten nun herausgegeben?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Beispiele für Fehler: Herausgeber blockiert, dann reagiert er
Alexander Lerchl , Montag, 22.07.2024, 12:55 (vor 123 Tagen) @ Alexander Lerchl
bearbeitet von Alexander Lerchl, Montag, 22.07.2024, 14:32
Ich glaube, dass in dieser Tabelle der Wurm steckt. Ich muss das genau analysieren, dazu werde ich die Originaldaten anfordern.
Tja, was soll ich sagen: bis jetzt habe ich die Daten nicht bekommen, obwohl bereits am 5. Juli angefordert. Bis 7.7. war er im Urlaub (Auto-Reply). Aber vielleicht sucht er noch
Jetzt schreibe ich mal dem Herausgeber der Zeitschift "Ecotoxicology and Environmental Safety". Mal schauen.
Einer der beiden Herausgeber hat geantwortet und geschrieben, dass sei Sache der Autoren und nicht die der Herausgeber. Darauf habe ich geantwortet, dass das aus gleich 2 Gründen falsch ist.
Erstens sagt der Verlag (Elsevier) in seinen ethischen Richtlinien klipp und klar (übersetzt): "Die Autoren sollten bereit sein, der Öffentlichkeit Zugang zu diesen Daten zu gewähren, sofern dies möglich ist, und sie sollten bereit sein, diese Daten für eine angemessene Anzahl von Jahren nach der Veröffentlichung aufzubewahren."
Und zweitens schreibt auch COPE (Elsevier ist dort Mitglied) vor, was in einem solchen Fall zu tun ist.
Wieder mal ein schönes Beispiel dafür, dass die Selbstreinigungskräfte innerhalb der Wissenschaft nicht funktioneren. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, mal schauen, was noch so passiert jetzt.
Ergänzung und Änderung des Titels um 14:28 Uhr: Es passierte tatsächlich eben folgendes: nachdem ich meine Argumente näher erklärt habe (u.a. dass sicher keine ANOVA als Test durchgeführt wurde), hat der Herausgeber nunmehr den korresponierenden Autor (Igor Belyaev) gebeten, die Daten zur Verfügung zu stellen.
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Beispiele für Fehler: Auffälligkeiten der Tabelle 4
e=mc2, Montag, 22.07.2024, 19:31 (vor 123 Tagen) @ Alexander Lerchl
[Admin: Postingtitel an Postinginhalt angepasst am 22.07.2024, 22:54 Uhr]
Ich fände die Originaldaten von Tabelle 4 noch viel spannender. Insbesondere die Daten zur totalen Chromosomenaberrationen sehen ja speziell aus. Dass so grosse Gruppenunterschiede auftreten bei so kleinen Standardabweichungen innerhalb jeder Gruppe, ist schon speziell. Das müsste ja ein sehr wichtiger Einflussfaktor sein. Und das hat noch nie jemand gesehen? Kann ich mir gar nicht plausibel vorstellen.
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Chromosomenaberrationen
Athem 3: Rezeptionen der Belyaev-Studie
H. Lamarr , München, Dienstag, 02.07.2024, 22:08 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr
Wer berichtet auf welche Weise über die von Igor Belyaev im Rahmen des Athem-3-Projekts gefundenen Chromosmenaberrationen? Darüber gibt dieser Teilstrang ohne Anspruch auf Vollständigkeit Auskunft.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Microwave News
H. Lamarr , München, Dienstag, 02.07.2024, 22:16 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr
Am 1. Juli 2024 meldet Microwave News, USA (Originalsprache englisch):
Führende europäische Wissenschaftler berichten, dass Menschen, die in der Nähe von Mobilfunkmasten leben, erhebliche Veränderungen in ihrem Erbgut aufweisen. Dies ist das erste Mal, dass eine chronische Exposition gegenüber der Strahlung von Mobilfunkmasten mit nicht reparablen genetischen Schäden in Verbindung gebracht wurde.
Ein Team unter der Leitung von Wilhelm Mosgöller von der Medizinischen Universität Wien und Igor Belyaev von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Bratislava geht davon aus, dass eine jahrelange niedrig dosierte HF-Exposition das Auftreten verschiedener Arten von Chromosomenaberrationen vermehren kann. Solche Veränderungen könnten zu schwerwiegenden, wenn auch ungewissen, gesundheitlichen Folgen führen, darunter Krebs und neurologische Erkrankungen. (Chromosomen sind DNA-Stränge, die um Proteine gewickelt sind.)
Die neue Studie ist klein, aber provokativ. Sie hat Mosgöller und Belyaev davon überzeugt, dass sie möglicherweise einen "biologisch plausiblen Mechanismus" dafür gefunden haben, wie HF-Strahlung Krebs verursachen kann. mehr ...
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Rebernig, Baubiologie und Umweltmesstechnik
Gast, Samstag, 06.07.2024, 20:42 (vor 139 Tagen) @ H. Lamarr
Langzeit-Studie zu den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung in Deutschland
vom 03.06.2024
Bisher gab es wenige Studien zu den Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF) durch die Nähe zu Mobilfunk-Basisstationen, die einen längeren Zeitraum abdecken. Nun wurde eine Untersuchung über zwei Wohnsiedlung.en in Deutschland veröffentlicht, deren Bewohner seit mindestens 5 Jahren dort lebten...
... Die Studie ergab, dass die jahrelange Exposition gegenüber EMF keine messbaren Auswirkungen auf bestimmte genetische Marker hatte. Signifikant höher waren jedoch Chromosomenaberrationen in der exponierten Gruppe. Diese Chromosomenaberrationen traten unabhängig von potenziellen Störfaktoren auf und ähneln den Effekten von ionisierender Strahlung, obwohl EMF nicht-ionisierend ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass selbst nicht-ionisierende Strahlung ähnliche Schäden verursachen kann.
PlumX Metrics
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.07.2024, 19:18 (vor 138 Tagen) @ H. Lamarr
PlumX Metrics bietet mit Kennzahlen Einblicke in die Art und Weise, wie Menschen mit Forschungsergebnissen (Artikel, Konferenzberichte, Buchkapitel und vieles mehr) in der Online-Umgebung interagieren. Beispiele hierfür sind die Erwähnung von Forschungsergebnissen in den Medien oder das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit. Diese Kennzahlen, die unter dem Namen PlumX Metrics bekannt sind, werden in fünf Kategorien eingeteilt:
Citations: Diese Kategorie enthält sowohl traditionelle wissenschaftliche Zitationsindizes wie Scopus als auch Zitate, die auf gesellschaftliche Auswirkungen hinweisen, wie klinische oder politische Zitate.
Usage: Zeigt, ob jemand den Artikel gelesen hat oder die Forschungsergebnisse anderweitig nutzt. Usage ist die wichtigste Statistik, die Forscher nach den Citations wissen wollen.
Captures: Zeigt an, dass jemand sich den Artikel für später vorgemerkt hat. Diese Kennzahl gilt als Indikator für zukünftige Citations.
Mentions: Misst Aktivitäten wie Nachrichtenartikel oder Blogbeiträge. Anhand der Mentions lässt sich erkennen, ob sich Menschen wirklich mit dem Artikel beschäftigen.
Social Media: Zu dieser Kategorie gehören die "Shares", "Likes" usw., die sich auf die Forschung beziehen. Soziale Medien können dabei helfen, den Rummel um eine Studie zu messen. Die Kennzahl ist auch ein Maß dafür, wie gut eine bestimmte Forschungsarbeit beworben wurde.
Die aktuellen Kennzahlen von heute lauten für die Belyaev-Studie:
► Citations: 0
► Usage: 0
► Captures: 4
► Mentions: 4
► Social Media: 0
Hinweis: Die Belyaev-Studie wurde am 30. Mai 2024 publiziert. Der Zeitraum bis heute ist für die wichtigen Kennzahlen Citations & Usage zu kurz, um über null hinausgehende belastbare Werte zu zeigen, diese sind frühestens in etwa einem Jahr zu erwarten.
Die bislang vier "Mentions" sind: Pravda (Italien; 2-mal), EMF-Portal (Deutschland) und Environmental Health Trust EHT (USA). Die beiden gleichlautenden Einträge in Pravda geht auf das Konto des italienischen Mobilfunkgegners Maurizio Martucci.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Diagnose-Funk
H. Lamarr , München, Mittwoch, 14.08.2024, 00:46 (vor 101 Tagen) @ H. Lamarr
Der Stuttgarter Verein versucht sich als Förderer des Athem-3-Projekts, indem er anlässlich des Projekts ausschließlich Stimmen zu Wort kommen lässt, von denen kein kritisches Wort zu befürchten ist.
In seinem Newsletter vom 5. August 2024 frohlockt der Verein ...
Die ATHEM-3-Studie schlägt auch international Wellen. Sie weist nach, dass die Strahlung der Sendeanlagen zu genetischen Veränderungen führen kann. Dazu haben wir zwei Interviews geführt. Der Strahlungsexperte Dr. Jörg Schmid von der IPPNW (Ärztinnen und Ärzte gegen Atomkrieg) erläutert, warum ionisierende (Radioaktivität) und nicht-ionisierende Strahlung gleiche Wirkungen haben können. Prof. Wilhelm Mosgöller, Studienkoordinator der ATHEM-3 Studie, erklärt im Interview ihre Bedeutung: "Die Effekte, die wir feststellten, entstanden bei einem Faktor 100 unter den erlaubten Werten!
Was von den internationalen Wellen zu halten ist, die das Athem-3-Projekt angeblich schlägt, darüber gibt der Suchbegriff "Athem3 study chromosomal aberrations" einen derzeit eher provinziellen Eindruck.
Die Kassenärztliche Vereinigung BaWü führt Dr. med. Jörg Schmid nicht als Strahlungsexperten, sondern als "psychotherapeutisch tätigen Arzt" in Stuttgart . Und weil Herr Schmid zudem ein mitteilsamer Mobilfunkgegner ist (oder war), der sich auch von einer alten Falschmeldungen des Vereins Diagnose-Funk inspirieren ließ, hat er hier im Forum einen ansehnlichen Fußabdruck hinterlassen.
Das "Interview" mit Wilhelm Mosgöller nimmt Diagnose-Funk zum Anlass, eine neue Falschmeldung in die Welt zu setzen. So behauptet der Verein im Vorspann fälschlich, zu der (wissenschaftlich wertlosen) "Naila-Studie" von Dr. med. Horst Eger (2004) habe es in Deutschland keine Nachfolgestudien gegeben. Richtig ist: Eger selbst hat in einer Art Naila-Light zwei Nachfolgestudien durchgeführt, 2009 in Hennen und 2010 in Selbitz. Mehr dazu hier.
Zu dem Mosgöller-Interview gäbe es viel zu sagen, doch wozu, in wissenschaftlich ernst zu nehmenden Kreisen wird die Chromosomenstudie meiner Kenntnis nach nicht als Dynamit, sondern als Knallfrosch ohne nennenswerten wissenschaftlichen Wert gesehen. Ob diese Wertung tatsächlich stimmt, werden die kommenden turnusmäßigen Studienbewertungen durch nationale/internationale Expertenkommissionen zeigen.
Nur einen Punkt will ich herausgreifen, denn in dem Interview behauptet Mosgöller: "Bedeutsam ist, dass die Effekte, die wir nach jahrelanger Exposition feststellten, bei Expositionen um den Faktor 100 unter den aktuell erlaubten Werten entstanden (Anm. diagnose:funk: Gemeint sind die ICNIRP-Grenzwerte, s. Tabelle 2, S. 3 der Studie)." Den Faktor 100 kriege ich nicht auf die Reihe, denn die hier der Studie entnommenen Expositionswerte zeigen eine Maximalexposition (durch LTE) von rd. 800 μW/m². Unglücklicherweise nennt die Studie nicht die angetroffenen LTE-Frequenzbänder, so dass keine garantiert zutreffende Grenzwertausschöpfung genannt werden kann. Der Einfachheit halber nehme ich deshalb überschlägig an, es wurde LTE > 2 GHz gemessen, was einen Grenzwert von 10 W/m² bedeutet. 1/100 von 10 W/m² wären aber 100 mW/m² (100'000 µW/m²) und nicht 800 μW/m². Bei tieferen LTE-Frequenzen (LTE800) wären 1/100 des Grenzwerts noch etwa 45 mW/m² (45'000 μW/m²), also noch immer weit (Faktor 56) über den 800.μW/m².
Womit ich sagen will: Auch da kann etwas nicht stimmen, der von Mosgöller ins Spiel gebrachte Faktor 100 müsste – zu seinen Gunsten – viel höher ausfallen! Ganz schlimm finde ich, dass Diagnose-Funk zwar als Bezug brav auf die Icnirp-Grenzwerte verweist, nicht aber auf die Idee kommt, die Angabe des Wiener Wissenschaftlers wenigstens überschlägig nachzurechnen. Interviewer, die bequem nur drögen Verlautbarungsjournalismus betreiben, braucht niemand. Nicht einmal die viel zitierten "Stopfgänse" des Vereins Diagnose-Funk .
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Tags:
Diagnose-Funk, Falschmeldung, Irreführung, Mosgöller, Verlautbarungsjournalismus, Schmid, Förderer
Diagnose-Funk
e=mc2, Samstag, 17.08.2024, 16:13 (vor 97 Tagen) @ H. Lamarr
behauptet Mosgöller: "Bedeutsam ist, dass die Effekte, die wir nach jahrelanger Exposition feststellten, bei Expositionen um den Faktor 100 unter den aktuell erlaubten Werten entstanden (Anm. diagnose:funk: Gemeint sind die ICNIRP-Grenzwerte, s. Tabelle 2, S. 3 der Studie)." Den Faktor 100 kriege ich nicht auf die Reihe,
Mosgöller macht die Rechnung wohl mit der elektrischen Feldstärke. Dann geht es mit dem Faktor 100 ziemlich genau auf.
Tags:
Feldstärke
Mosgöller: links blinken, rechts abbiegen
H. Lamarr , München, Samstag, 17.08.2024, 23:27 (vor 97 Tagen) @ e=mc2
behauptet Mosgöller: "Bedeutsam ist, dass die Effekte, die wir nach jahrelanger Exposition feststellten, bei Expositionen um den Faktor 100 unter den aktuell erlaubten Werten entstanden (Anm. diagnose:funk: Gemeint sind die ICNIRP-Grenzwerte, s. Tabelle 2, S. 3 der Studie)." Den Faktor 100 kriege ich nicht auf die Reihe,
Mosgöller macht die Rechnung wohl mit der elektrischen Feldstärke. Dann geht es mit dem Faktor 100 ziemlich genau auf.
Mist, da hätte ich auch selber drauf kommen können, dass Mosgöller links blinkt und rechts abbiegt . Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.
In meinem Fall war die Ursache der Scheuklappen die in Bezug auf HF-EMF konsequente Nennung der elektrischen Leistungsflussdichte in der Studie, von der Mosgöller spricht.
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Diagnose-Funk
H. Lamarr , München, Montag, 19.08.2024, 00:50 (vor 96 Tagen) @ H. Lamarr
In seinem Newsletter vom 5. August 2024 frohlockt der Verein ...
Zuvor verwurstete Diagnose-Funk das erste Ergebnis des Athem-3-Projekts zweimal:
7. Juni 2024 – Mobilfunk-Basisstationen: Feldstudie an Anwohnern belegt ein Gesundheitsrisiko bei Langzeitexponierten
2. Juli 2024 – Strahlung von Mobilfunkmasten führt zu genetischen Veränderungen bei Anwohnern (Hinweis: Diese Rezeption ist die deutsche Übersetzung des Berichts von Microwave News)
Kommentar: Die beiden Titelzeilen schildern die Studienergebnisse als wären diese Tatsachen. In der Studie drücken sich die Autoren zurückhaltender aus, sie vermeiden Tatsachenbehauptungen und benutzen stattdessen den Konjunktiv.
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Messverfahren bei ATHEM-3
Schutti2, Montag, 19.08.2024, 10:10 (vor 95 Tagen) @ H. Lamarr
Unglücklicherweise nennt die Studie nicht die angetroffenen LTE-Frequenzbänder, so dass keine garantiert zutreffende Grenzwertausschöpfung genannt werden kann. Der Einfachheit halber nehme ich deshalb überschlägig an, es wurde LTE > 2 GHz gemessen, was einen Grenzwert von 10 W/m² bedeutet. 1/100 von 10 W/m² wären aber 100 mW/m² (100'000 µW/m²) und nicht 800 μW/m². Bei tieferen LTE-Frequenzen (LTE800) wären 1/100 des Grenzwerts noch etwa 45 mW/m² (45'000 μW/m²), also noch immer weit (Faktor 56) über den 800.μW/m².
Nachdem das mit dem Faktor 100 (bezogen auf V/m) nun geklärt ist...
Woher nehmen die Autoren eigentlich die Unterscheidung nach Funkdiensten bei ihren Messwerten (Tabelle 2 in der Studie)?
Diese Messwerte stammen aus 24-h-Langzeitmessungen in den Schlafräumen der Probanden, und zwar waren das Breitband-Messungen mit dem bei Baubiologen beliebten Gerät "HF59B".
Das HF59B zeigt aber nur eine Zahl auf dem Display: Die Summe aller Felder von 27 ... 2700 Megahertz.
Wie will man diese Gesamt"Belastung" auf die einzelnen Funkdienste bzw. Frequenzen aufschlüsseln?
... etwa anhand der frequenz-selektiven Messungen, die irgendwann anders und irgendwo anders mit dem Rohde & Schwarz Analysator gemacht wurden?
[...] our preliminary measurements were outdoor, and the group assignment was based on the indoor
exposure during night hours[...]
auf deutsch:
Unsere vorläufigen Messungen fanden im Freien statt, und die Gruppenzuordnung [gemeint ist: exponiert vs. nicht exponiert] basierte auf der Exposition in Innenräumen während der Nachtstunden.
In dem Fall: Fröhliches Kaffesatzlesen!
Und immer schön auf die Messunsicherheit achten, Stichwort "12268,2 plusminus 12410,7"
Messverfahren bei ATHEM-3
H. Lamarr , München, Montag, 19.08.2024, 22:15 (vor 95 Tagen) @ Schutti2
Woher nehmen die Autoren eigentlich die Unterscheidung nach Funkdiensten bei ihren Messwerten (Tabelle 2 in der Studie)?
Diese Messwerte stammen aus 24-h-Langzeitmessungen in den Schlafräumen der Probanden, und zwar waren das Breitband-Messungen mit dem bei Baubiologen beliebten Gerät "HF59B".
Das HF59B zeigt aber nur eine Zahl auf dem Display: Die Summe aller Felder von 27 ... 2700 Megahertz.
Wie will man diese Gesamt"Belastung" auf die einzelnen Funkdienste bzw. Frequenzen aufschlüsseln?
Herr Moldan hat vielleicht geschulte Ohren und kann die vom HF59B demodulierten und von einer NF-Verstärkerstufe akustisch hörbar gemachten Frequenzbänder heraushören. Zum Trainieren bietet der Messgerätehersteller dazu, keine Gaudi, ein umfassendes Sortiment von Hörproben an .
... etwa anhand der frequenz-selektiven Messungen, die irgendwann anders und irgendwo anders mit dem Rohde & Schwarz Analysator gemacht wurden?
So geht es freilich auch. Wenn ich's richtig verstanden habe, wurde die "Knatterbox" nur deshalb verwendet, weil Moldan deren Messwerte mit einem Datenlogger aufzeichnen und auswerten konnte. Wundert mich aber, dass dies mit einem Profigerät wie dem "FSL 6" von R&S nicht möglich gewesen sein soll. Wie dem auch sei, Gigahertz Solutions wird über die Nennung seiner Knatterbox in einer "bahnbrechenden Studie" bestimmt hocherfreut sein.
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Memon
H. Lamarr , München, Sonntag, 18.08.2024, 23:45 (vor 96 Tagen) @ H. Lamarr
Die Memon Bionic Instruments GmbH ist ein in Rosenheim, Bayern, ansässiges Unternehmen, das technische Produkte der pseudowissenschaftlichen Esoterik anbietet, z.B. den "MemonizerMobile", der elektromagnetische Strahlung von Mobilgeräten, wie Handys, Smartphones, Laptops, Tablets und DECT-Telefonen kompensieren soll. Klaus Scheidsteger, Vorstandsmitglied der sogenannten Kompetenzinitiative (Auftraggeber der Studie) unterhält enge Beziehungen zu Memon.
Unter dem Titel "Erhöhte Erbgutschäden" veröffentlichte Memon am 7. August 2024 auf seiner Website eine äußerst wohlmeinende Rezeption der ersten Frucht des Athem-3-Projekts. Kostprobe:
In einer bahnbrechenden Studie haben führende europäische Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen, die in der Nähe von Mobilfunkmasten leben, deutliche Veränderungen in ihrem Erbgut aufweisen.
"Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend", meint Memon, und verweist auf die beobachteten Chromosomenaberrationen. Weiter spricht das Unternehmen von vermehrten DNA-Brüchen und erhöhtem oxidativen Stress, ohne darauf hinzuweisen, dass diese Befunde der Studie nicht-signifikant sind.
Um der Bevölkerung klarzumachen, wie gefährlich nicht-kompensierter Elektrosmog ist, bemüht Memon den österreichischen Koordinator des Athem-3-Projekts:
Professor Wilhelm Mosgöller erklärt, dass diese Schäden sich über die Jahre ansammeln, „weil natürliche Reparaturmechanismen gebrochene Chromosomen nicht vollständig wiederherstellen können.“ Bei Menschen, die der Mobilfunkstrahlung langfristig ausgesetzt sind, können Mosgöller zufolge die gesundheitlichen Folgen daher erst nach mehreren Jahren sichtbar werden.
Weitere originelle Interpretationen gelten der Historie des Athem-Projekts und der Motivation (im Screenshot unten gelb markiert), warum 2007 die sogenannte Kompetenzinitiative gegründet wurde.
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Memon
H. Lamarr , München, Sonntag, 01.09.2024, 22:22 (vor 82 Tagen) @ H. Lamarr
Unter dem Titel "Erhöhte Erbgutschäden" veröffentlichte Memon am 7. August 2024 auf seiner Website eine äußerst wohlmeinende Rezeption der ersten Frucht des Athem-3-Projekts.
Wie konnte es nur passieren?! Memon hatte vergessen, auf der Seite den Geschäftsfreund Klaus Scheidsteger zu erwähnen. Das Versäumnis wurde kürzlich nachgeholt und so ist jetzt neu auf der Seite zu lesen:
Tipp: Einer der Initiatoren der ATHEM3-Studie, Klaus Scheidsteger, hat einige Ausschnitte zur ATHEM3-Studie auch in seinem neuen Film "Das digitale Dilemma" integriert.
Weitere originelle Interpretationen gelten der Historie des Athem-Projekts und der Motivation (im Screenshot unten gelb markiert), warum 2007 die sogenannte Kompetenzinitiative gegründet wurde.
Die originellen Interpretationen stehen unverändert nach wie vor an Ort und Stelle .
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EMF-Portal
H. Lamarr , München, Montag, 19.08.2024, 01:08 (vor 96 Tagen) @ H. Lamarr
Das EMF-Portal hat die Belyaev-Studie kommentarlos in seinen Bestand aufgenommen.
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Bundesamt für Strahlenschutz (Stellungnahme)
Alexander Lerchl , Dienstag, 08.10.2024, 19:50 (vor 45 Tagen) @ H. Lamarr
[Admin: Posting wegen Sachzusammenhang (Rezeptionen) am 09.10.24 um 00:02 Uhr hierher verschoben. Absprung war zuvor hier]
[Admin: Posting wegen Sachzusammenhangs hierher verschoben und Titel geändert am 02.07.24 14:40 Uhr]
Die Studie ist ja nun veröffentlicht und frei verfügbar.
Es gibt eine Reihe von Seltsamkeiten und Fehlern, die diese Studie mMn komplett wertlos machen.
Ein an sich positiver Aspekt ist die Verblindung der Blutproben. Allerdings wird dieser relativiert: verantwortlich für die Zuordnung der Probennummern und der Probanden war das "office" des Co-Autors Dietrich Moldan, seines Zeichens Vertreiber von Abschirmprodukten und angeblich elektrosensibel.
Das BfS hat eine Stellungnahme zur Studie veröffentlicht. Im Ton zurückhaltend, in der Sache nicht. q.e.d.
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Blutuntersuchung, BfS, Moldan, Athem, Mosgöller, Basisstation, Stellungnahme
Bundesamt für Strahlenschutz (Stellungnahme)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 09.10.2024, 01:00 (vor 45 Tagen) @ Alexander Lerchl
Das BfS hat eine Stellungnahme zur Studie veröffentlicht. Im Ton zurückhaltend, in der Sache nicht. q.e.d.
Auweia, von Athem 3 lässt das BfS tatsächlich nur einen Trümmerhaufen übrig. Dabei sparte die "Kompetenzinitiative", als Athem 3 noch namenlos in den Flegeljahren war, nicht mit Superlativen, um die geradezu märchenhaft hohe Qualität ihrer ersten Beweisstudie ins rechte Licht zu setzen. Der geplante juristische Feldzug des Vereins, um dem Mobilfunk hierzulande den Garaus zu machen, muss wohl verschoben, wenn nicht gar abgesagt werden .
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Athem-3-Studien: Versuch einer Begriffsbestimmung
H. Lamarr , München, Dienstag, 20.08.2024, 00:27 (vor 95 Tagen) @ H. Lamarr
Am 30. Mai 2024 ist die lange erwartete Athem-3-Studie in dem Journal Ecotoxicology and Environmental Safety online erschienen (Open Access). Das Paper, in dem von "Athem 3" keine Rede mehr ist, hat elf Autoren und einen Umfang von zehn Seiten.
Das Marketing des Athem-3-Projekts ist miserabel. Denn es wurde versäumt, das Projekt und seine Studien klar voneinander abzugrenzen. Deshalb gibt es jetzt ein heilloses Durcheinander. Das war bei Athem 1 und Athem 2 und der "Reflex-Nachfolgestudie" übrigens auch schon so. Obwohl es definitiv nicht mein Job ist, versuche ich hier den Athem-3-Knoten zu lösen.
Also: Athem 3 ist ein Projekt, das aus mehreren (mutmaßlich drei) Teilprojekten besteht. Ein Teilprojekt ist die Chromosomenstudie von Belyaev. Sie ist das erste und bislang einzige Athem-3-Teilprojekt, das in einem wissenschaftlichen Journal publiziert wurde.
(Nachtrag vom 31.10.2024: Dem inzwischen verfügbaren Athem-3-Abschlussbericht zufolge hat das Projekt nicht drei Teilprojekte gehabt, sondern vier.)
Die Chromosomenstudie von Belyaev "Athem-3-Studie" zu nennen (siehe Zitat oben), ist somit mit Sicherheit falsch. Man könnte dieser Studie den eindeutigen, aber nichtssagenden Arbeitstitel "Athem 3.1" geben.
Was aber sind die beiden anderen Athem-3-Teilprojekte? Darüber gibt dieses Posting Auskunft: Mathias Frühwirth, Human Reserarch Institute, Österreich, berichtet über das Diagnosevehikel Herzfrequenz-Variabilität und Maximilian Moser, Human Reserarch Institute, Österreich, berichtet über Langzeiteinflüsse elektromagnetischer Felder. Ob diese beiden Teilprojekte wissenschaftlich publiziert werden sollen, die "Kompetenzinitiative" weiß das, ich nicht.
Das Athem-3-Projekt besteht somit aus den Studien ...
► Athem 3.1 - Belyaev - Chromosomenschäden - (veröffentlicht)
► Athem 3.2 - Frühwirth - Herzfrequenz-Variabilität - (unveröffentlicht)
► Athem 3.3 - Moser - HF-EMF-Langzeiteinflüsse - (unveröffentlicht)
Da Menschen und Medien griffige Vokabeln kryptischen Bezeichnungen vorziehen, wären die Nachnamen der Autoren wohl der beste Weg, eine der drei Studien zu identifizieren. Drohenden Verwechslungen könnte mit der Jahreszahl der Publikation entgegengewirkt werden, z.B.:
Die Belyaev-Studie (2024) beobachtete im Rahmen des Athem-3-Projekts Chromosomenschäden ...
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Athem 3.1: zahlt der slowakische Steuerzahler den Löwenanteil?
H. Lamarr , München, Dienstag, 20.08.2024, 23:52 (vor 94 Tagen) @ H. Lamarr
► Athem 3.1 - Belyaev - Chromosomenschäden - (veröffentlicht)
Bislang ging ich davon aus, das Athem-3-Projekt mit allen seinen Studien sei ein Projekt in der alleinigen Verantwortung der sogenannten Kompetenzinitiative, die das Projekt auch zu 100 Prozent finanziert. Die staatliche Slowakische Akademie der Wissenschaften (SAS) hatte ich nur insofern auf dem Schirm, dass der Korrespondenzautor Igor Belyaev (auch Beliaev) dort als Wissenschaftler am Institut für experimentelle Onkologie des Biomedizinischen Zentrums der SAS angestellt ist. Im Fließtext der Belyaev-Studie wird die SAS namentlich nicht erwähnt. Dort ist nur von einem Labor die Rede oder von einem Partnerlabor, das die Blutproben der Probanden analysiert hat.
Beim Recherchieren auf der Website der SAS ist mir nun eine Liste der internationalen Projekte des Biomedizinischen Zentrums über den Weg gelaufen. Und in dieser Liste ist gegenwärtig auch ein Eintrag zur Belyaev-Studie zu finden (siehe Screenshot, dort in deutscher Übersetzung).
Ins Deutsche übersetzter Eintrag zur Belyaev-Studie auf der Website der SAS.
Das späte Enddatum (31.12.2027) stützt Andeutungen von Athem-3-Koordinator Mosgöller, dass die momentan aktuelle Belyaev-Studie der Vorläufer einer Folgestudie ist, die mit größerer Probandenzahl und ggf. besserem Studiendesign durchgeführt werden soll.
So weit, so gut.
Doch der Eintrag auf der Website der SAS, dort ist er einer von derzeit 24, erweckt für mich stark den Eindruck, dass die Belyaev-Studie eben nicht ein alleiniges Projekt der "Kompetenzinitiative" ist, sondern ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der SAS und einem deutschen Partner, der die HF-EMF-Expositionsmessungen und die Bereitstellung der Blutproben übernommen hat.
Für die Studie selbst ist diese Teilung ohne Belang. Nicht aber für deren Finanzierung. Denn die "Kompetenzinitiative" bemüht sich z.B. hier den Eindruck zu erwecken, das gesamte Athem-3-Projekt sei nicht zuletzt dank bürgerlicher Spendenpraxis gelungen. Auch Vorstandsmitglied Klaus Scheidsteger haut in dieselbe Kerbe. Mutmaßlich soll damit der prestigeträchtige Eindruck vermittelt werden, die deutsche Bevölkerung stünde voll hinter dem Athem-3-Projekt. Für mich sieht es jetzt allerdings so aus, dass bei der Belyaev-Studie und deren Folgestudie, für den Löwenanteil (Analysen) deutsche Spender (z.B. Memon, Rosenheim ) nicht aufkommen müssen, sondern die slowakischen Steuerzahler . Schlimm ist das für die Slowakei mutmaßlich nicht. Denn hätten die Deutschen in der Endphase der Europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" nicht geschummelt, den Slowaken wäre die Krone sicher gewesen, das EU-Land zu sein, in dem die 5G-Paranoia am heftigsten grassiert.
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Athem 3.1: zahlt der slowakische Steuerzahler den Löwenanteil?
H. Lamarr , München, Mittwoch, 21.08.2024, 10:13 (vor 93 Tagen) @ H. Lamarr
Für mich sieht es jetzt allerdings so aus, dass bei der Belyaev-Studie und deren Folgestudie, für den Löwenanteil (Analysen) deutsche Spender (z.B. Memon, Rosenheim ) nicht aufkommen müssen, sondern die slowakischen Steuerzahler .
Bestätigt sehe ich diesen Eindruck von der Danksagung in der Belyaev-Studie:
The study was sponsored by Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V., 66133 Saarbrücken-Scheidt, Germany. The Sponsor had no role in the design of the project design.
Die Formulierung lässt allerdings offen, wie hoch der Förderbeitrag war, den Wilhelm Mosgöller von der "Kompetenzinitiative" loseisen konnte.
Überrascht hat mich der Hinweis, die "Kompetenzinitiative" sei an der Gestaltung des Projektentwurfs nicht beteiligt gewesen. Denn nachdem, was Klaus Scheidsteger hier erzählt, habe ich den Verein in einer eher tragenden Rolle beim Projektentwurf gesehen:
[...] Scheidsteger erklärt, die "Pionierstudie", deren Anfänge drei Jahre zurück lägen, habe die Wirkung von Sendemasten auf Menschen streng wissenschaftlich untersucht. Die Anregung dazu habe die Ärztin Monika Krout, Aachen, gegeben. Deren verstorbener Ehemann sei hochgradig elektrosensibel gewesen und Krout habe dies [den Tod des Ehemanns] auf eine Sendeanlage in unmittelbarer Nähe ihres Hauses zurückgeführt. [...]
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Athem-3-Studien - Deutscher Bundestag
KlaKla, Samstag, 24.08.2024, 08:36 (vor 90 Tagen) @ H. Lamarr
Athem3 Studie soll nun auch an alle Politiker des Deutschen Bundestages versendet sein durch Diagnose-Funk. In der Hoffnung, irgendwer wird schon eine Anfrage absetzen.
Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.
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Meine Meinungsäußerung
Athem-3-Studien - Deutscher Bundestag: Wak a Rat
H. Lamarr , München, Samstag, 24.08.2024, 16:03 (vor 90 Tagen) @ KlaKla
Athem3 Studie soll nun auch an alle Politiker des Deutschen Bundestages versendet sein durch Diagnose-Funk. In der Hoffnung, irgendwer wird schon eine Anfrage absetzen.
Nein, wirklich, hat das Stuttgarter Kinderpostamt Diagnose-Funk den Deutschen Bundestag wahrhaftig mit Athem 3 beglückt (genauer mit Athem 3.1)? Und, hat Bundeskanzler Olaf Scholz die beiden Oberposträte des Vereins schon zu einem unentgeltlichen Kamingespräch ins Kanzleramt einbestellt? Hoffentlich, denn der bislang unerfüllte Beratungsdrang der Stuttgarter auf hoher politischer Ebene könnte inzwischen gesundheitlich schädliche Ausmaße angenommen haben, die Entladung bei einem Spitzenpolitiker wäre aus medizinischer Sicht dringend geboten .
Quatsch, auch Diagnose-Funk weiß, dass sich in Berlin niemand ernsthaft für ihren Bullshit interessiert. Worum es den Oberposträten mMn wirklich geht (Imponiergehabe) kann man hier nachlesen.
Das Mediendesaster von Diagnose-Funk geht in die nächste Runde
Derweil du keine Quelle nennst, musste ich suchen und habe diese sogenannte Pressemitteilung des Kinderpostamts vom 8. August 2024 gefunden. Werde ich es noch ein einziges Mal erleben, dass Diagnose-Funk eine Pressemitteilung fabriziert, die wenigstens ansatzweise keine märchenhafte Erzählung, sondern eine auf die Belange von Journalisten zugeschnittene Pressemitteilung ist? Meine Hoffnungen sind mittlerweile bei null angekommen, die Stuttgarter können es einfach nicht. Und weil es so ist, wie es ist, hat auch das jüngste Gelaber des Vereins wie erwartet keinen Journalisten hinterm Ofen hervorgelockt. Das juckt die Märchenonkel in Stuttgart mutmaßlich deshalb nicht, weil das Ziel ihrer "Pressemitteilungen" ohnehin keine Journalisten sind, sondern nur ihre treuen Anhänger, wir nennen sie hier liebevoll "Stopfgänse", die glauben sollen, der Verein übe sich heldenhaft in wirkungsvoller Pressearbeit. Dabei ist das alles nur Blendwerk.
Auch das noch: ein Sachargument
Nachdem ich nun Dampf ablassen konnte, gibt's abschließend ein Sachargument, warum die "Pressemitteilung" des Vereins von A bis Z Bullshit ist: Die Belyaev-Studie, um die es geht, ist lediglich eine Pilotstudie, ein Versuchsballon, mit geringer Probandenzahl und eklatanten Mängeln im Studiendesign. Kann man alles hier im Strang nachlesen. Mit so einem Mist brauchst du Journalisten nicht zu kommen. Erst recht nicht darfst du damit drei deutsche Bundesminister belästigen: "Lesen Sie diese Studie bitte persönlich durch und nehmen Sie sie zum Anlass, jetzt zu handeln!" Wofür hält sich Diagnose-Funk-Vorstand Gutbier, die Minister mit nur einer wackligen Pilotstudie in der Tasche derart kindlich-dreist von der Seite anzuquatschen? Das hat mMn schon peinliche Anflüge von Größenwahn. Säße ich im Vorzimmer der Minister und entdeckte ich in einem Schreiben an meinen Chef irgendwo "Diagnose-Funk", das Papier würde weiter ungelesen unverzüglich in Ablage "P" wandern. Selbstgewisse Zeitdiebe würde ich nicht durchlassen, um die kann sich gerne die unermüdliche Spätschicht des IZgMF kümmern .
Wak a Rat
Zu DOS-Zeiten gab es das Arcade-Spiel "Wak a Rat" (Hau eine Ratte), in dem ich nachträglich eine treffende Versinnbildlichung der Mobilfunkdebatte sehe. Mobilfunkgegner haben darin die Rolle der hartnäckigen Ratten, die zwar fortwährend eins auf den Deckel kriegen, aber trotzdem immer wieder neu aus einem anderen Loch auftauchen (siehe Video unten). Bevor mir Eva W. aus O. in M. nun einen Shitstorm ans Bein hängt, bekenne ich feierlich: Nein, ich will damit nicht zum Ausdruck bringen, dass ich Mobilfunkgegner für Ratten halte, das Spiel heißt nur so.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Athem-3-Studien - Deutscher Bundestag zeigt sich resilient
H. Lamarr , München, Montag, 30.09.2024, 00:57 (vor 54 Tagen) @ KlaKla
Athem3 Studie soll nun auch an alle Politiker des Deutschen Bundestages versendet sein durch Diagnose-Funk. In der Hoffnung, irgendwer wird schon eine Anfrage absetzen.
Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.
Einen Monat später: Und, hat inzwischen ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages angebissen?
Die Suche nach "Athem 3 Bundestag" brachte tatsächlich einen Treffer im Bundestag! Zum Bedauern von Diagnose-Funk jedoch nicht zu Athem 3, sondern zu Athem 1 .
Wenn nichthermische Effekte sich als dochthermisch herausstellen ...
Angebissen hatte 2009 die damalige Grünen-Abgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. Die 2021 aus dem Bundestag ausgeschiedene Politikerin fragte schriftlich an:
Wie ordnet die Bundesregierung die Ergebnisse der Studie „Untersuchungen athermischer Wirkungen elektromagnetischer Felder im Mobilfunkbereich (ATHEM)“ der österreichischen AUVA-Versicherung ein, und welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den aufgezeigten Veränderungen im Proteinsyntheseprofil?
Ausführlich Antwort bekam sie serviert von Staatssekretär Matthias Machnig. Was er im Einzelnen schrieb, kann jeder unter dem genannten Link nachlesen. Ich picke hier nur eine Passage heraus, in der es um physiologische Aktivität des Gehirns und die kognitive Leistungsfähigkeit unter schwacher HF-EMF-Einwirkung geht. Denn da kommt ein mMn interessantes Detail zur Streitfrage "nichtthermischer Effekte" zur Sprache, das ich so deutlich noch nirgendwo anders gelesen habe:
[...] Die Autoren des Berichts betonen, dass die vorliegenden Ergebnisse kein Erkrankungsrisiko bedeuten. Weiter behaupten die Autoren, dass es sich um einen nichtthermischen Effekt handeln muss, da die Erwärmung so gering ist, dass sie thermoregulatorisch ausgeglichen wird. Es handelt sich auf jeden Fall um Effekte, die bei einer Erwärmung der Hirnrinde von wesentlich weniger als 1 °C auftreten. Hierzu ist festzuhalten, dass Effekte, die unter 1 °C Temperaturanstieg auftreten, nicht notwendigerweise auf einem nichthermischen Wirkmechanismus beruhen, sondern auch minimal thermischen Ursprungs sein können. Es ist bekannt, dass Temperaturveränderungen im Bereich von 0,1 bis 0,2 °C Veränderungen in der Aktivität neuronaler Netzwerke (z. B. Hirnrinde, Netzhaut) verursachen können. Auch thermoregulatorische Vorgänge können sich im EEG spiegeln. Eine thermische Ursache kann deswegen nicht ausgeschlossen werden, sondern ist sogar wahrscheinlich und auch plausibel. Insgesamt handelt es sich um minimale biologische Reaktionen, die im normalen physiologischen Bereich bleiben und im normalen Tagesverlauf auch durch andere Umwelteinflüsse und Aktivitäten ausgelöst werden können. Von den exponierten Personen werden derartige leichte Veränderungen nicht wahrgenommen. Auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung kann aus den geschilderten Ergebnissen nicht geschlossen werden. [...]
Danke Diagnose-Funk!
Ohne euch hätte ich diese erhellende Auskunft nicht gefunden .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
BfS beantwortet Fragen zu Athem 3: Teil 1 – Fragenkatalog
H. Lamarr , München, Samstag, 28.09.2024, 22:26 (vor 55 Tagen) @ H. Lamarr
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit 1. Juli 2024 sorgt eine von der sogenannten Kompetenzinitiative im Rahmen ihres Athem-3-Projekts entstandene Fall-Kontroll-Studie in interessierten Kreisen für Aufsehen. Den Studienautoren zufolge haben sie in der kleinen Fallgruppe (zwölf Personen) statistisch signifikante Chromosomenaberrationen gefunden, die sie auf die Ganzkörpereinwirkung schwacher Mobilfunkfelder zurückführen. Ersten Einschätzungen zufolge hat die Studie diverse methodische Mängel, die ihren wissenschaftlichen Wert infrage stellen.
Vorbemerkungen
Mein Auskunftsersuchen an das BfS gilt jedoch nicht einer Bestätigung der methodischen Mängel, sondern dem Zusammenhang mit ionisierender Strahlung, den die "Kompetenzinitiative" z.B. mit folgendem Zitat herstellt (Quelle):
[...] Im Zusammenhang mit dem Schutz vor ionisierender Strahlung sind Chromosomenschäden die Grundlage biologischer Dosimetrie-Konzepte der Internationalen Atom Energie Behörde (IAEA). Die in ATHEM-3 gefundenen Chromosomenschäden übersteigen die biologischen Grenzwerte der IAEA um ein Mehrfaches. [...]
Studien-Co-Autor Wilhelm Mosgöller, Wien, sagt dazu (Quelle):
[...] Wenn man sagt, dass ionisierende Strahlung die menschliche DNA direkt brechen kann und HF-EMF könnten das nicht, so ist das biologisch betrachtet sehr grob vereinfacht. Beide Strahlenarten bewirken DNA-Schädigung über so genannte freie oxidative Radikale. Exzessive oxidative Veränderungen verursachen DNA- und Zellschäden, egal welche Strahlen die oxidativen Radikale bewirkt haben. Ionisierende Strahlen wirken schnell, anders bei nicht-ionisierenden HF-EMF. Es braucht Stunden, Tage, bis Jahre, bis die Zellschädigung auftritt, so sie auftritt, wie bei uns der Fall. [...]
Möglicherweise unerkannte Ursache der beobachteten Chromosomenschäden
Wo genau die Probanden der Studie leben, darüber schweigt die Studie. Bekannt ist lediglich, dass sie in Unterfranken leben. Gemäß Radonkarte des BfS kann es in Unterfranken jedoch stellenweise zu Radonkonzentrationen von 100'000.Bq/m³ und mehr kommen. Mein Auskunftersuchen gilt damit primär der Frage, ob es nach Einschätzung des BfS denkbar ist, dass die in der Studie beobachteten Chromosomenschäden (statistisch signifikant waren dizentrische Chromosomen, Chromatidlücken und Chromosomenfragmentierung, siehe Tabelle 4 der Studie) real sind, jedoch kausal nicht auf der Mobilfunkexposition beruhen, sondern unerkannt auf einer bei der Fallgruppe zufällig gegeben hohen Radonkonzentration.
Zweitrangige Fragen habe ich in dem folgenden Fragenkatalog zusammengeführt:
1. Beschreibt Wilhelm Mosgöller nach Einschätzung des BfS in seinem obigen Zitat den allgemein anerkannten Stand des Wissens in der Strahlenforschung oder äußert er seine persönliche Meinung, die möglicherweise eine Minderheitenmeinung ist?
2. Zur Auswertung in einem Labor wurden die Blutproben der Probanden in einer 6-stündigen Autobahnfahrt nach Bratislava gebracht. An Autobahnen stehen bekanntlich besonders viele Mobilfunksendemasten (siehe dazu auch hier). Hält das BfS es für möglich, dass die HF-EMF-Exposition der passierten Funkmasten in Summe sich auf die Proben auswirkte und z.B. die beobachteten Chromosomenschäden erst bewirkte? (Hinweis: Dass dann auch die Proben der Kontrollgruppe betroffen wären, ist mir klar).
3. Dem www zufolge beobachtet das BfS seit 1982 Chromosomenschäden in der Bevölkerung im Rahmen der biologischen Dosimetrie. Ließe sich in dem Datenbestand durch eine Big-Data-Auswertung ein Zusammenhang (Anstieg der Schäden) mit der Einführung des digitalen Massenfunks ab 1994 erkennen?
4. Unter der Annahme, dass auch NIR zu Chromosomenschäden führt, gäbe es dann nach Kenntnis des BfS irgendeinen Indikator in der biologischen Dosimetrie, um Schäden infolge IR-Exposition von Schäden infolge NIR-Exposition zuverlässig unterscheiden zu können?
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass ich nicht nur aus persönlichem Interesse anfrage, sondern beabsichtige, die Auskünfte des BfS auf meiner Website (https://izgmf.de) der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
IZgMF
Stephan Schall
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
BfS beantwortet Fragen zu Athem 3: Teil 2 – Antworten
H. Lamarr , München, Samstag, 28.09.2024, 23:28 (vor 55 Tagen) @ H. Lamarr
Im Namen des Bundesamts für Strahlenschutz antwortete Janine Schmidt, wissenschaftliche Referentin am Kompetenzzentrum EMF. Schmidt studierte Biologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Das Studium schloss sie 2017 mit dem Doktorgrad ab. Bevor sie 2017 zum BfS ging, war sie einige Monate Postdoc am Universitätsklinikum Tübingen.
Zur besseren Zuordnung sind anschließend den Antworten des BfS die Fragen (aus Teil 1) im Zitatformat des Forums vorangestellt.
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Mein Auskunftsersuchen an das BfS gilt jedoch nicht einer Bestätigung der methodischen Mängel, sondern dem Zusammenhang mit ionisierender Strahlung, den die "Kompetenzinitiative" z.B. mit folgendem Zitat herstellt (Quelle):
[...] Im Zusammenhang mit dem Schutz vor ionisierender Strahlung sind Chromosomenschäden die Grundlage biologischer Dosimetrie-Konzepte der Internationalen Atom Energie Behörde (IAEA). Die in ATHEM-3 gefundenen Chromosomenschäden übersteigen die biologischen Grenzwerte der IAEA um ein Mehrfaches. [...]
Die obige Aussage, dass die in der Studie von Gulati et al. (ATHEM-3) [1] beschriebenen Chromosomenschäden die biologischen Grenzwerte der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) um ein Mehrfaches übersteigen, ist irreführend und fachlich nicht zulässig. Es ist unklar, was mit „biologischen Grenzwerten“ gemeint ist. Die IAEA hat den Grenzwert für die effektive Dosis von 1 Millisievert im Kalenderjahr zum Schutz von Einzelpersonen der Bevölkerung festgesetzt. Auf diesen Wert beziehen sich auch die Autor*innen der ATHEM-3 Studie. Um den Vergleich zur ionisierenden Strahlung herzustellen, haben die Autor*innen der Studie dabei die Anzahl der detektierten dizentrischen Chromosomen mittels einer nicht weiter spezifizierten Gleichung aus einem von der IAEA publizierten Dokument [2] in eine Dosis umgerechnet. Dabei ist zu beachten, dass das IAEA-Dokument erstellt wurde, um bei einer unfallbedingten Exposition / vermuteten Überexposition mit ionisierender Strahlung Informationen zu geeigneten zytogenetischen Techniken und statistischen Verfahren zur Bestimmung der Dosis zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung der darin beschriebenen Verfahren bei einer Exposition mit HF-EMF würde die gleiche biologische Wirksamkeit von ionisierender Strahlung und nichtionisierender Strahlung voraussetzen. Diese ist aber nicht gegeben, worauf die Studienautor*innen selbst in ihrer Diskussion hinweisen.
Wo genau die Probanden der Studie leben, darüber schweigt die Studie. Bekannt ist lediglich, dass sie in Unterfranken leben. Gemäß Radonkarte des BfS kann es in Unterfranken jedoch stellenweise zu Radonkonzentrationen von 100'000.Bq/m³ und mehr kommen. Mein Auskunftersuchen gilt damit primär der Frage, ob es nach Einschätzung des BfS denkbar ist, dass die in der Studie beobachteten Chromosomenschäden (statistisch signifikant waren dizentrische Chromosomen, Chromatidlücken und Chromosomenfragmentierung, siehe Tabelle 4 der Studie) real sind, jedoch kausal nicht auf der Mobilfunkexposition beruhen, sondern unerkannt auf einer bei der Fallgruppe zufällig gegeben hohen Radonkonzentration.
Es ist zu beachten, dass in der Studie von Gulati et al. [1] nach Bonferroni-Korrektur für multiples Testen ausschließlich die Ergebnisse für prozentuale chromosomale Fragmente und für die prozentuale Gesamtzahl der Aberrationen statistisch signifikant unterschiedlich zur Kontrolle sind. Dabei wird der beobachtete Unterschied in der Gesamtzahl der Aberrationen hauptsächlich durch sogenannte „Fragmente“ und „Chromatid gaps“ beeinflusst, da diese in der Studie am häufigsten vorkommen. Die Anzahl der dizentrischen Chromosomen, die hauptsächlich diskutiert wird, und die Anzahl der Chromatidlücken sind zwischen Kontroll- und Expositionsgruppe nach Bonferroni-Korrektur allerdings nicht mehr statistisch signifikant verschieden. Diese Beobachtung wird in der Studie nicht kritisch diskutiert.
Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine erhöhte Radonkonzentration in Wohnräumen eine möglicherweise erhöhte Rate von dizentrischen Chromosomen verursachen kann. Die publizierten Ergebnisse zytogenetischer Untersuchungen an exponierten Personen mit erhöhten Radonkonzentrationen in Wohnräumen sind allerdings widersprüchlich.
1. Beschreibt Wilhelm Mosgöller nach Einschätzung des BfS in seinem obigen Zitat [siehe dazu Teil 1 – Fragen; Anm. Postingautor] den allgemein anerkannten Stand des Wissens in der Strahlenforschung oder äußert er seine persönliche Meinung, die möglicherweise eine Minderheitenmeinung ist?
Nein, die oben zitierten Äußerungen geben nicht den Stand der Forschung zu HF-EMF wieder. Das eine Exposition gegenüber HF-EMF unterhalb der gültigen Grenzwerte nachweislich zur Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies, kurz ROS, führt, lässt sich aus der aktuellen Studienlage nicht ableiten, siehe z.B. [3, 4, 5]. Es ist kein wissenschaftlich allgemein anerkannter biophysikalischer Mechanismus bekannt, der einer möglichen Erzeugung von ROS durch HF-EMF zugrunde liegen würde.
2. Zur Auswertung in einem Labor wurden die Blutproben der Probanden in einer 6-stündigen Autobahnfahrt nach Bratislava gebracht. An Autobahnen stehen bekanntlich besonders viele Mobilfunksendemasten (siehe dazu auch hier). Hält das BfS es für möglich, dass die HF-EMF-Exposition der passierten Funkmasten in Summe sich auf die Proben auswirkte und z.B. die beobachteten Chromosomenschäden erst bewirkte? (Hinweis: Dass dann auch die Proben der Kontrollgruppe betroffen wären, ist mir klar).
Zu den Details des in der Studie vorgenommenen Transports können wir uns nicht äußern. Im Rahmen
des europäischen Netzwerkes für biologische Dosimetrie (RENEB) werden aber regelmäßig internationale Ringversuche durchgeführt. Dabei werden Blutproben ex vivo mit ionisierender Strahlung und definierten Referenzdosen bestrahlt und anschließend an die teilnehmenden Speziallabore versendet. Im Rahmen dieser Ringversuche wurde bisher kein Einfluss des Transportes auf die Anzahl der dizentrischen Chromosomen festgestellt.
3. Dem www zufolge beobachtet das BfS seit 1982 Chromosomenschäden in der Bevölkerung im Rahmen der biologischen Dosimetrie. Ließe sich in dem Datenbestand durch eine Big-Data-Auswertung ein Zusammenhang (Anstieg der Schäden) mit der Einführung des digitalen Massenfunks ab 1994 erkennen?
Die biologische Dosimetrie ist eine international anerkannte Nachweismethode, mit der eine vermutete oder tatsächlich erfolgte übermäßige Strahlenexposition durch ionisierende Strahlung anhand biologischer Marker im Blut nachgewiesen und gegebenenfalls quantifiziert werden kann, indem eine Dosis abgeschätzt wird. Die Untersuchung erfolgt dabei ausschließlich, wenn eine Chromosomenanalyse mit dem Ziel einer Dosisabschätzung unter den gegebenen Bedingungen fachlich angebracht ist. Aufgrund dieser Voraussetzung ist eine Auswertung in Hinblick auf die Einführung des digitalen Massenfunks [sic] statistisch nicht möglich und nicht sinnvoll.
4. Unter der Annahme, dass auch NIR zu Chromosomenschäden führt, gäbe es dann nach Kenntnis des BfS irgendeinen Indikator in der biologischen Dosimetrie, um Schäden infolge IR-Exposition von Schäden infolge NIR-Exposition zuverlässig unterscheiden zu können?
Da nach aktuellem Kenntnisstand nichtionisierende Strahlung (NIR) keine Chromosomenschäden hervorrufen kann, ist die Bestimmung eines Indikators zur Unterscheidung der durch NIR- bzw. ionisierende Strahlung (IR) hervorgerufenen Schäden nicht möglich.
Unter der Annahme, dass auch NIR zu Chromosomenschäden führen könnte, müsste zunächst der zugrundeliegende biophysikalische und biochemische Mechanismus bestimmt werden. Auch die Art der Schädigung müsste genau charakterisiert werden. Erst dann könnte die Frage, ob solche Schäden mit molekulargenetischen oder zytogenetischen Methoden von Schäden durch ionisierende Strahlung unterschieden werden können, überhaupt beantwortet werden.
Referenzen
[1] Gulati et al. (2024). Evaluation of oxidative stress and genetic instability among residents near mobile phone base stations in Germany. Ecotoxicology and Environmental Safety, 279, 116486.
[2] World Health Organization. (2011). Cytogenetic dosimetry: applications in preparedness for and response to radiation emergencies (No. EPR-BIODOSIMETRY--2011). International Atomic Energy Agency.
[3] Meyer et al. (2024) "The effects of radiofrequency electromagnetic field exposure on biomarkers of oxidative stress in vivo and in vitro: A systematic review of experimental studies." Environment International, 108940.
[4] SCHEER (Scientific Committee on Health, Environmental and Emerging Risks), Preliminary Opinion on the need of a revision of the annexes in Council Recommendation 1999/519/EC and Directive 2013/35/EU, in view of the latest scientific evidence available with regard to radiofrequency (100kHz - 300GHz), adopted by written procedure on 18 April 2023
[5] Strahlenschutzkommission (SSK). Elektromagnetische Felder des Mobilfunks im Zuge des aktuellen 5G-Netzausbaus. Technische Aspekte und biologische Wirkungen im unteren Frequenzbereich (FR1, bis ca. 7 GHz), Stellungnahme der Strahlenschutzkommission, verabschiedet in der 317. Sitzung der Strahlenschutzkommission am 09./10. Dezember 2021.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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