Volksinitiative von Frequencia lässt auf sich warten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 02.05.2020, 19:56 (vor 1665 Tagen) @ H. Lamarr

Maßhalten war noch nie Sache von Mobilfunkgegnern. Kaum haben acht vernetzte Einzelkämpfer ihre Volksinitiative am 15. Oktober 2019 auf den Weg gebracht, greift der Anti-Mobilfunk-Klub Frequencia (kein Verein) die Idee auf und kündigt eine weitere ähnlich gelagerte Volksinitiative für Frühjahr 2020 an. Wäre ich Schweizer, die Aufdringlichkeit einer Minderheit, ihr Problem mit Elektrosmog erbarmungslos zu sozialisieren und den Vorteil zu privatisieren, würde mich stören und – unabhängig von den seichten egozentrischen Begründungen – zu einer Verweigerungshaltung animieren.

Das erste Quartal 2020 endete am 31. März 2020. Heute haben wir den 2. Mai 2020 und von Frequencias angekündigter Volksinitiative ist weit und breit nichts zu sehen. Eine Erklärung für den Verzug liefert die Website von Frequencia nicht. Deshalb hier zwei Erklärungsvorschläge:

► Wegen der Covid-19-Kontakteinschränkungen wurde der Start verschoben, um den vollen Sammelzeitrum ohne Einschränkungen nutzen zu können.
► Auch die Initianten haben inzwischen kapiert, fünf Volksinitiativen gegen Mobilfunk nehmen sich gegenseitig die Stimmen weg, denn es ist der Bevölkerung kaum zu vermitteln, dass einer, der eine Initiative befürwortet hat, seine Unterschrift noch unter vier weitere setzen soll.

Momentan laufen von den fünf angekündigten Volksinitiativen gegen Mobilfunk erst zwei, die bis 15. bzw. 22. April 2021 je 100'000 Unterstützer haben müssen, damit später das gesamte Schweizer Stimmvolk über die Forderungen der Initiativen abstimmen kann. Bislang wurden erst 22 Volksinitiativen vom Volk angenommen, die erste im Jahr 1893, die jüngste 2014.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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