Symposium: zu 100,00 Prozent frei von Gegenmeinungen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.03.2019, 15:01 (vor 1872 Tagen) @ H. Lamarr

Referenten
- Marc Arazi
- Dominique Belpomme
- Bernd I. Budzinski
- George Carlo
- Devra Davis
- Lennart Hardell
- Karl Hecht
- Peter Hensinger
- Wilfried Kühling
- Michael Kundi
- Dariusz Leszczynski
- Wilhelm Mosgöller
- Martin Pall
- Gertraud Teuchert-Noodt

Sonstige Mitwirkende
- Mario Babilon
- Klaus Buchner
- Joachim Gertenbach
- Steffen Heil
- Monika Krout
- Peter Ludwig
- Lothar Moll
- Karl Richter
- Klaus Scheidsteger
- Klaus Scheler
- Petra Wiechel

Mit den Referenten und sonstigen Mitwirkenden ist der sogenannten Kompetenzinitiative das Kunststück gelungen, ein Trinkgelage zu veranstalten, das zu 100,00 Prozent von bekennenden Mobilfunkgegnern bestritten wird. Nicht das kleinste Wölkchen Gegenmeinung oder gar Widerspruch wird vom 4. bis 6. Oktober den Himmel über dem kurfürstlichen Schloss zu Mainz trüben. Nicht einmal das berühmte Feigenblättchen als Alibi bekommen Besucher der Veranstaltung an Gegenmeinung geboten. Aus meiner Sicht ein schwerer Geburtsfehler dieses Symposiums, der lebhafte wissenschaftliche Diskurs in der Mobilfunkfrage wird dort allein auf die fragwürdigen Standpunkte der Gegner platt gedrückt. Deren Sichtweise aber ist seit Urzeiten bekannt und wissenschaftlich eine Außenseitermeinung. Die Referenten in Mainz können ihren Zuhörern also risikolos ein X für ein U vormachen, bestenfalls kommt aus dem Publikum Widerspruch, der jedoch kaum zu erwarten ist und leicht wegmoderiert werden kann. Wozu also, außer zum Trinken, sollte man nach Mainz reisen? Statt Erkenntnisgewinn droht dreitägiges Wiederkäuen bekannter Standpunkte in historischem Ambiente, was, weil die meisten Referenten seit langem im Ruhestand und vom aktuellen Wissensstand abgekoppelt sind, eine gewisse Symbolkraft hat.

Erklärbar wird der vermeintliche Widersinn der Veranstaltung, wenn den zahlenden Teilnehmern nur die Rolle Beifall klatschender Statisten zugedacht ist, die eigentliche Zielgruppe aber die Medien sind. Dies würde widerspruchsfrei zur Idee der 5G-Tea-Party passen (mit Riesling anstelle von Tee), die darauf angelegt ist, die Bevölkerung gezielt in eine Anti-5G-Hysterie zu treiben. Gegenmeinung und Widerspruch hat bei diesem Ziel in Mainz verständlicherweise keinen Platz. Die Vorführung des Scheidsteger-Gruselfilms aber, der für mich kein Faktencheck, sondern pure Desinformation ist, bekäme mit Schielen auf die Medien plötzlich einen Sinn, einen kommerziellen werblichen Sinn. Ob meine Spekulationen zutreffen, wir werden es im Oktober sehen, sollte es den Veranstaltern gelingen, nicht nur belanglose Medien wie die "Bayerische Staatszeitung" oder die "NRhZ", die bekannte Helfershelfer der hiesigen Anti-Mobilfunk-Szene sind, für den angestrebten 5G-Großalarm zu gewinnen. Momentan beschert 5G der Anti-Mobilfunk-Szene eine Beachtung, die sie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gehabt hat. Dieses Eisen will geschmiedet sein, bevor die Aufregung abklingt und die Bevölkerung Gefallen an dem findet, was 5G zu bieten hat.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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