Journalistisches Handwerk in Theorie und Praxis (Allgemein)

Realist, Freitag, 23.10.2009, 11:49 (vor 5541 Tagen) @ H. Lamarr

Dieser Film ist kein Nachrichtenfilm. Er bezieht Position, die Autoren haben eine Haltung, einen Blickwinkel. Das ist in einer Doku und einigen anderen längeren journalistischen Formaten üblich.

Üblich heißt noch lange nicht regelkonform. Ihrer Darstellung zufolge dürfen Autoren einer TV-Dokumentation ihre Sicht der Dinge ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt zum besten geben, z.B. über den IQ farbiger Mitbürger, über die Eisfestung der Nazis

Eine TV-Dokumentation schildert z.B. den Alltag von Menschen und ist kritisch.
Der Untertitel des Films sagt klar, wessen Alltag geschildert wird.
In einer Doku geht es nicht darum, Fakten herunter zu beten.
Und, ja: das ist "rechtens". Auch wenn es Ihnen nicht schmeckt.
Ihre Anspielungen auf Farbige und Nazis sind schlicht geschmacklos.

Klar, ich kann das. Und ich bin nicht der einzige, der in dieser sogenannten Doku eine „Zuschauerverarschung“ sieht - egal ob dies bei Ihnen nun üblich ist oder nicht. Selbstverständlich gibt es auch die üblichen Begeisterten, woher die kommen, muss ich ja wohl nicht weiter erklären. Soweit ich dies mitgekriegt habe wurde sogar gezielt Begeisterung für diese sogenannte Doku von einschlägig bekannter Seite inszeniert. Wie wir in Bayern sagen: Hau di hera, san ma mehra!

Ja, und? Die einen sind begeistert, die anderen beschweren sich. Gleiches Recht für alle, oder?

Reicht es Ihnen wirklich schon, festzustellen, auch die Gegenseite habe sich äußern können?

So sind nun Mal die journalistischen Kriterien, auch wenn es Ihnen nicht passt.
Was Ihre Minuten-Zählerei angeht: Die ist bei einer Doku sinnlos, und damit kommen Sie nicht weit. Wenn mir der Titel sagt, dass es um den Alltag elektrosensibler Menschen geht, dann will ich in erster Linie diesen Alltag sehen.
Hier rufen übrigens in Wahlkampfzeiten auch gerne Mal Politiker an und beschweren sich, dass Ihr O-Ton nur 20 Sekunden und der der Opposition 30 Sekunden lang gewesen sei.:wink:

Wieso sollte dies noch keine Schleichwerbung sein? Anscheinend sind Sie sich da selber nicht ganz sicher. Keine klare Regel zur Hand?

Es ist keine Schleichwerbung (warum hätte ich sonst "sicher" geschrieben?").
Sonst dürfte man überhaupt keine Logos mehr sehen, und die Kommissare im Krimi müssten zu Fuß gehen, weil man sonst die Automarke erkennen könnte.

Tags:
Opposition


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