Journalismus; Sensations- (Allgemein)

AnKa, Donnerstag, 22.10.2009, 22:37 (vor 5541 Tagen) @ Realist

Dieser Film ist kein Nachrichtenfilm. Er bezieht Position, die Autoren haben eine Haltung, einen Blickwinkel.

Sie bemerken es und stellen es treffend dar:
Dieser Film ist mithin keine Dokumentationssendung - dafür mangelt es den Autoren an der nötigen Distanz zu ihrem Objekt.

Ich würde den Film in das Feld des Sensationsjournalismus einordnen. Gefühliges wird in diesem Bereich so dargeboten, dass Reize bedient werden bzw. Reize erzeugt werden. Das Ergebnis dieser Form von "Journalismus" ist die Erzeugung bloß künstlichen Nachrichtenwertes.

Am Untertitel des Films ist das auch ganz klar erkennbar: „Der schwere Alltag elektrosensibler Personen“.

"Elektrosensibilität" ist ein umstrittener Begriff. Die Autoren haben sich mit diesem Begriff, den sie sorglos benutzen, nicht hinreichend befasst.

Den „Service-Teil“ über Baubiologen finde ich nicht unbedingt in den Film passend.

Werbung für "Baubiologen" passt im Gegensatz zu Ihrer Ansicht sogar sehr gut in diesen Film. Ich bin sicher, "Baubiologen" werden ihn als Werbeträger in eigener Sache zu schätzen und zu nutzen wissen.

Auch "Baubiologie" ist übrigens ein umstrittener, mindestens fragwürdiger Begriff. "Baubiologie" ist weder ein Wissenschaftsfeld, noch ist "Baubiologe" ein fundierter Ausbildungsberuf.

Ich habe in den gesamten 30 Minuten eine einzige Formulierung gefunden, die tatsächlich journalistisch nicht sauber ist und zu beanstanden wäre.

Darin besteht wohl das Problem: Sie sehen nicht, was offensichtlich ist.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)


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