Noch ein Experiment für Schmetterling II (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.01.2009, 23:15 (vor 5789 Tagen) @ Schmetterling

Wer ist T.G.?

Thomas Gottschalk

Im übrigen haben ich schon ab und an so einen Test gemacht. In einem Haus: Sicherung "rein oder raus" reicht in bestimmten Fällen aus. Es muss aber das passende Feld vorhanden sein (das kann ich nicht ausmessen, sonst könnte ich sagen welches), nicht gar zu stark (der Körper muss abschalten können) und nicht zu schwach (unter der Schwelle). Im Übrigen habe ich das schon verschiedentlich angeboten, Ihnen auch, und ich habe mittlerweile das Gefühl, mich bei so einem Angebot zum Affen zu machen, weil es niemanden interessiert!

Auch hier meine ich ein Missverständnis zu erkennen. Können Sie sich vorstellen, was bei mir als Website-Betreiber so los ist? Ich meine Anrufe, E-Mails, Post, Gerichtsklagen, technische Probleme, Beratung usw.? Dafür geht inzwischen fast unser gesamtes Privatleben drauf. Und deshalb fahre ich nicht hunderte Kilometer, um auf gut Glück bei jemandem "Tests" zu machen, bei denen möglicherweise nur irgendwelche wenig erhellende Messwerte herauskommen, so wir ich dies in aller Regel hier in München erlebe. So dürfen Sie mein Interesse nicht werten. Und deshalb habe ich Ihnen ja schon zwei Vorschläge gemacht, wie Sie mit eigenen Mitteln Ihre Beobachtungen soweit objektivieren können, dass Sie sich die Aussage zutrauen: Ich kann's beweisen, dass ich ES bin, weil ich das und das gemacht und das und das ausgeschlossen habe.

Da steckt dann richtig viel Arbeit drin, die Ihnen Ihre Sache (oder die der ES) Wert sein sollte. Erst ab dem Zeitpunkt, wo Sie nicht mehr nur vage Vermutungen äußern, sondern durch Versuche belegte Fakten vorweisen können, fängt Ihre Sache mMn an, größere Kreise zu ziehen. Ob ich dann schon ins Auto steigen würde, Thomas um Amtshilfe bitten oder eine Anfrage beim BfS landen würde, weiß ich heute noch nicht, irgendetwas würde ich aber mit Sicherheit unternehmen. Wenn Sie wollen, dass "man" sich für Ihren Fall interessiert, zeigen Sie, dass Sie bereit sind auch mühsame Vorarbeiten zu leisten. Denn nichts ist für mich abschreckender als das Gefühl zu haben, dass ein passiv vor sich hin darbender ES glaubt, das Problem mit der Anerkennung seines Leidens mir aufladen zu können.

Das hat jetzt nicht mal direkt mit Ihnen etwas zu tun, sondern mit meinen Erfahrungen mit Betroffenen hier in München. Dort falle ich mit schöner Regelmäßigkeit in ein tiefes Loch, wenn bei Messungen lächerlich niedrige Werte rauskommen, z.B. der baubiologische Vorsorgewert, die Leute aber dennoch mit völlig irrationaler Argumentation darauf pochen, dass die Felder sie krank machen. Sie glauben ja gar nicht, welchen Strauß an schrägen Hypothesen, wo möglicherweise noch Felder lauern könnten, sich da manche zusammenreimen, um trotz niedriger Messwerte die "hass-geliebte" Noxe nicht zu verlieren. Da fragte z.B. einer (mitten in München), ob wir Radar messen könnten, und als ich das verneinte war klar: Wenn's wegen der banalen Messwerte nicht der Mobilfunk ist, dann isses eben - mitten in der Stadt - Radar. Da wird umdisponiert, bevor Sie den Mund zugemacht haben.

Solche Erfahrungen mit Betroffenen sind erhellend und meinungsbildend, schön sind sie nicht. Vielleicht verstehen Sie mich jetzt ein bisschen besser, warum mein Engagement nicht mehr das ist, was es mal war. Frau Semmelweis wohnt inzwischen praktisch feldfrei in einer neuen Wohnung, dennoch bittet Sie mich regelmäßig um Besuch - vordergründig wegen der x-ten Messung, tatsächlich wohl wegen Einsamkeit. Beim letzen mal hat mir so ein Besuch bei ihr noch einen Strafzettel wegen Falschparken eingebracht ...

In einem Zirkus trete ich gewiss nicht auf, sowiel Menschenwürde sollte schon bleiben. Ich bin doch kein Clown!

Ein Clown sind Sie mMn für viele Mitmenschen, solange Sie ES nur stur behaupten, ohne je einen plausiblen Nachweis dafür zu bringen. Denken Sie nur an den Vorwurf der "Lächerlichkeit", als ein Amtsträger bei einer Gemeinde eine ES-Schutzzone ins Gespräch bringen wollte. Kein Clown, sondern ein potenzieller Wettkönig sind Sie, wenn Sie ES behaupten und es dann auch vor aller Augen nachweisen können. Glücklicherweise müssten Sie den Nachweis ja nicht wie charles' Probanden durch unattraktives feldinduziertes "Aufstoßen" belegen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kneifen, Betroffene, Gejammer, ES-Test, Glaubwürdigkeit, Objektivieren, Sozialphorbie, Clown, Arbeiten


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