Massenpsychosen: Erste Ufo-Sichtung (1947) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 25.07.2022, 12:07 (vor 613 Tagen) @ H. Lamarr

Es begann mit einem Missverständnis: Wenn heute in Science-Fiction-Filmen Objekte als fliegende Untertassen bezeichnet werden, hat das mit einem Vorfall vor 75 Jahren zu tun.

Am 24. Juni 1947 war der US-Geschäftsmann und Hobbyflieger Kenneth Arnold am Himmel des US-Bundesstaats Washington unterwegs. Später berichtete er von Lichterscheinungen über dem Mount Rainier. Diese vermeintliche Sichtung von Ufos (unbekannte Flugobjekte) sollte dem Phänomen zu weltweiter Aufmerksamkeit verhelfen.

Missverständnis führte zum Bild der "fliegenden Untertassen"

Neun in der Sonne glitzernde Objekte seien in Staffelformation wie "über Wasser springende Untertassen" an ihm vorbeigerast, sagte Arnold später. In den Berichten über seine Sichtung wurde diese Beschreibung jedoch so verstanden, als ob die Objekte wie Untertassen geformt gewesen wären. Der Begriff "fliegende Untertasse" als Synonym für das Ufo war geboren.

Arnold bestand später darauf, die gesehenen Objekte stets als "Disk" (Scheibe) beschrieben zu haben. In einem Radiointerview vom 7. April 1950 legte er noch mal sein Dilemma dar: "Die meisten Zeitungen haben das missverstanden und falsch zitiert. Sie schrieben, ich hätte gesagt, sie wären untertassenähnlich. Aber ich sagte, sie flogen in der Art wie Untertassen."
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Die Beobachtung von Kenneth Arnold versetzte die Weltöffentlichkeit dermaßen in Aufregung, dass Tausende ähnliche Berichte folgten. "Der Hype passt in eine Zeit, in der kurz nach Kriegsende für die Menschheit wieder Aufschwung und später der eigene Griff nach den Sternen ins Blickfeld rückten", erklärt Ammon rückblickend. Der Medienrummel habe dafür gesorgt, dass sich der Mythos "Außerirdische in fliegenden Untertassen" in den Köpfen der Menschen festsetzte, sagt der Fachmann: "Das bereichert heute unsere Kultur in Form von Science-Fiction-Filmen, Serien und Büchern." zum vollständigen Artikel ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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