Kritiker oder Meckerfritze: die Dosis macht's (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 19.03.2009, 12:32 (vor 5569 Tagen) @ Doris

Was soll man von den Übersetzungsfehlern und dem Verschweigen wichtiger Informationen (ELF-Studie) seitens der BW halten ?

Es wird spatenpaulis Blutdruck nach oben treiben.....

Jein. Also ich habe bei der verlinkten Quelle den Hinweis auf die Stuttgarter BI schon gesehen und die BW aus der Schusslinie genommen. Einen Kommentar habe ich mir gestern jedoch standhaft verkniffen. Denn ich fürchte, dass bei allzu häufiger Kritik an der BI "Stuttgart West" und damit an Peter Hensinger genau das eintritt, was mir selber bei wuffs cato-artiger Dauerkritik an Repacholi passiert: Die Kritik wird nicht mehr (wirkungsvoll) als Sachkritik wahrgenommen, sondern verpufft in der Wahrnehmung als persönlicher Rachefeldzug gegen eine Person. Warum in so einem Zusammenhang das Manipulationsgesetz "steter Tropfen höhlt den Stein" versagt, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass der Übergang vom Kritiker zum Meckerer zu einer (vom Schreiber unbemerkten) Selbstentwertung der Beiträge führt, so wie ein Zuviel aus Medizin Gift macht. Deshalb halte ich mich zuweilen gezielt zurück und tobe den daraus resultierenden Aggressionsstau mit entsprechenden Computerspielen aus ;-). Sollte das nicht ausreichend sein und ich dennoch Gefahr laufen zum Meckerfritzen abzurutschen, dann bitte mahnen.

Die Stuttgarter haben auch über den Text geschrieben (eigene Übersetzung).
Nun vielleicht können sie es nicht besser, oder sie wollen es nicht besser.

Oder es ist schlicht und einfach nur: Selbstüberschätzung.

Hensinger ist für mich einer der Kandidaten, die legitim auch namentlich angegriffen werden dürfen, um den Hetzparolen, die er in die Welt setzt, den Nährboden zu entziehen. "Namentlicher Angriff" ist das, was ich bisher irrtümlich als "persönlichen Angriff" bezeichnet habe. Denn trotz aller Gegensätze hat auch oder sogar Hensinger ein Recht darauf, nicht mit bösartiger Schmähkritik überzogen zu werden. Ich werde also künftig nur noch von namentlichen Angriffen reden, wobei das Ziel aber unverändert bleibt: nämlich die Glaubwürdigkeit des Angegriffenen infrage stellen.

Aber in Katharina Gustavs, der Sprecherin bei dem Cindy Sage Interview haben sie jetzt ja wohl eine professionelle Übersetzerin mit im Boot. Die arbeitet auch für die Stuttgarter Initiative, deren Name steht z.Zt. immer wieder unter den aktuellen übersetzten Texten. Allerdings muss professionel nicht gleichbedeutend sein mit korrekter, bzw. aufrichtiger Übersetzung ;-)

Professionell bedeutet bei Übersetzern u.a., dass sie den Sinn eines Textes nicht verfälschen dürfen. Wenn also Cindy Sage auf englisch nicht sauber informiert, sondern hetzt, dann muss auch die Übersetzerin hetzen - ob ihr das nun gefällt oder nicht. Aus Gewissensgründen könnte Frau Gustavs freilich Übersetzungsarbeiten ablehnen, bei denen erkennbar ist, dass die Substanz fehlt und eher Wasser auf die Angstmühlen gekippt werden soll.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Selbstüberschätzung, Meinungsbildung, Hensinger, Schmähkritik


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