Ein paar Fragen - Antwort Teil 2 (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Montag, 22.09.2008, 18:04 (vor 5910 Tagen) @ Kuddel

Sehr geehrter Herr Kuddel,

die von uns verwendete Antenne konnte man mit Messkabel verwenden oder aber direkt an einem batteriebetriebenen Kompaktmessgerät anschließen. So war es möglich, mit Spektrumanalysator und ohne Spektrumanalysator den Einfluss der Messverkabelung zu bestimmen.

Mit der aktiven Antenne wurden bei unseren Versuchen bessere Ergebnisse erzielt. Als wir noch die Sendeantenne direkt neben den Spektrumanalysator positioniert hatten, konnte eine bessere Mantelwellenunterdrückung erzielt werden, nachdem wir im Messkabel auf halben Weg zum Spektrumanalysator noch einen zusätzlichen Verstärker eingefügt hatten.

Mit der nicht elektrisch verkürzten Antenne meinte ich, dass die Antenne keine induktiven oder kapazitiven Verkürzungselemente enthält.

Es ist richtig, wie Sie es sehen, dass die absolute Dämpfung des Schweinefleisches nicht für die Auswertung des Versuches von Belang war. Das Experiment sollte nur demonstrieren, dass die Interferenzen auch im Inneren mit einer vergleichbaren Dynamik vorlagen.

Die Quelle (Silny) von Herrn Spatenpauli gibt eine Eindringtiefe bei 900MHz von 2,5cm an. Das bedeutet, dass nach 2,5cm Gewebe die Strahlung auf 37% abgefallen ist. Unter der Voraussetzung linearer Dämpfung ergibt sich für 3cm Gewebe eine Abnahme der Feldstärke auf etwa 30%. Das entspricht einer Abnahme der Leistung von etwa 10dB. Wenn man jetzt berücksichtigt, dass das Schweinefleich tot und nicht durchblutet war und sich sicherlich auch Schwankungen über die Zusammensetzungen des Gewebes ergeben, so ist die gemessene Größenordnung von 7dB sicherlich nicht schlecht.

Wie Sie schon gesagt haben, ist die Änderung der Funkstrahlung, wenn man sich selbst in einem Funkfeld bewegt, nicht abrupt sondern linear. Wenn man spazieren geht, so ist man nicht in einem geschlossenen Raum. Außerdem ist es in Deutschland schwierig, einen Ort zu finden an dem Radiostrahlung vorhanden ist und nicht gleichzeitig andere störende Einflüsse vorliegen. Auch handelt es sich beim Spazierengehen nicht um eine Ruheperiode. Wenn man 10 Parameter gleichzeitig ändert, bekommt man stochastische Ergebnisse.

In Oberammergau wurde das Frequency Hopping wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Aufrüstung der Basisstation aus E-GPRS eingeführt. Ich persönlich habe Messungen vor Ort im Januar 2007 durchgeführt.

Bei dem Signal hat es sich nicht um den Basiskanal gehandelt, sondern um ein Signal, das ständig auf den 4 Verkehrskanälen ausgestrahlt wurde. Dieses Signal nennt sich meiner Kenntnis nach „Time Advance“- Kanal und wird verwendet, um den Abstand eines Endgerätes zur Basisstation zu bestimmen.

Zu dieser Zeit wurde dieser Kanal in Oberammergau permanent abgestrahlt, damit ein Endgerät bei einer Datenverbindung schneller mit der Basisstation kommunizieren kann. Da die Basisstation in Oberammergau auf „Frequency Hopping“ eingestellt war, hat der „Time Advance“ - Kanal, der nur auf den Verkehrskanälen arbeitet, auch „Frequency Hopping“ durchgeführt.

Wie Sie bemerkt haben, war diese Situation wie im Oberammergau zu dieser Zeit in Deutschland nicht häufig anzutreffen. Auch wurde diese Technik kurz nach den Messungen wieder umgestellt. An mehreren anderen Plätzen in Deutschland habe ich persönlich diese Situation so nicht wieder vorgefunden. Weder vor den Messungen in Oberammergau, noch in der Zeit danach, habe ich diese Konstellation noch einmal angetroffen.

Bei meinen Untersuchungen handelt es sich noch nicht um ein Wirkmodell, sondern wie in der Wissenschaft üblich, um die genaue Analyse einer besonderen Expositionssituation. Damit handelt es sich um einen Hinweis für einen möglichen Parameter, der Einfluss auf die Befindlichkeitsstörungen haben kann. Um die Untersuchung von Befindlichkeitsstörungen Elektrosensitivität geht es in diesem Beitrag von mir.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.


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