Antwort (3) (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Montag, 15.09.2008, 11:07 (vor 5917 Tagen) @ Sparco

Sehr geehrter Herr Sparco,

leider ist mir Ihr Name nicht bekannt. Aus älteren Postings von Ihnen lese ich heraus, das Sie sich in der Messtechnik auskennen. Ich glaube jedoch, das wir uns noch nicht persönlich getroffen haben.

Zu Ihren Statements einige Erklärungen:

Bei unseren Hot Spots ist die positive Überlagerung, im einfachsten Modell der hinlaufenden und Rücklaufenden Welle, gemeint. Sie haben ja einen Link zu einem Simulationsprogramm gepostet. Dieses Programm beschreibt genau diesen generischen Fall der positiven und negativen Überlagerungen.

Im realen Raum kommt hinzu, dass durch Mehrfachreflektionen und 3-dimensionale Ausformung der Überlagerungen, das sich bildenden Gitter viel unregelmäßiger und komplexer ist.

Messtechnisch kommt natürlich die nicht ideale „Field Probe“ (Antenne) hinzu. Im Allgemeinen wird hauptsächlich das elektrische Feld mit einer vergleichsweise großen Sonde ausgekoppelt. Somit wird über die Geometrie der aktiven Antenne eine Mittelung der Feldstärke durchgeführt. Die Strukturen, die im Gewebe die hochfrequente Strahlung absorbieren, ist noch um Dekaden kleiner, so dass es sich nur um ein exemplarisches Modell handelt.

Würde man eine kleinere Sonde in der Größe von Zellen verwenden, so ist jedoch zu erwarten, dass die Unterschiede zwischen Überlagerungen und Auslöschungen noch größer werden. Die Aussagen der Untersuchung sind somit auf der sicheren Seite.

Die von uns verwendete Sonde hat den Vorteil, dass sie sowohl mit einem Spektrumanalysator, wie auch eigenständig mit einem potentialfreien batteriebetriebenen Messgerät betrieben werden kann.

Dadurch lassen sich einfach Einflüsse von Mantelwellen und dem Messequipment (zumindest überschlagsweise) kontrollieren. Bei den von uns gemachten Feldstärken hatten Mantelwellen keinen Einfluss. Sie werden durch entsprechende Mantelwellensperren bereits in der Antenne unterdrückt. Zusätzlich waren Mantelwellensperren in den Zuleitungen angebracht.

Die Antenne arbeitet bei 950Mhz weit unter ihren eigenen Resonanzbereich (der liegt oberhalb von 3,5GHz). Sie besitzt keine kapazitive Verkürzung. Die entsprechenden Verluste werden durch frequenzselektive Verstärker im inneren der Antenne ausgeglichen.

Eine entsprechend kleine Bikonus-Antenne hätte wegen der erforderlichen Abmessungen auch weit unterhalb ihrer eigenen Resonanzfrequenz betrieben werden müssen. Das war notwendig, um kapazitive Kopplungen zwischen Field Probe und Gewebe zu verhindern. So wäre auch dort eine aktive Verstärkung innerhalb der Fleichkuppel notwendig gewesen. Das wäre aufwendiger gewesen. Die verwendete FieldProbe ist eine kostengünstiges Standardprodukt ohne notwendige eigene Basteleien.

Zur Dokumentation hatte sich bei diesem Versuch ein Spektrumanalysator am besten geeignet. Man kann am Display sofort die Frequenzverschiebung sehen, und die damit zusammenhängende Verlagerung des Maximums im Raum. Genau um diesen Zusammenhang ging es in dieser Präsentation. Die Einstellung des Spektrumanalysator war % (hatte ich im Film beim ersten Versuch mit dem Fleisch gesagt), damit trotz der noch großen Sondengeometrie die Maxima und Minima noch mit entsprechender Auflösung dargestellt werden konnten.

In der Dokumentation von Prof. Bornkessel habe ich keine Hinweise gefunden, bei denen er beschreibt, dass die Hochfrequenzstrahlung, die in einem realen Raum eintritt, frequenzselektiv räumlich zerlegt wird, bevor Sie von dem Gewebe absorbiert wird.

Bei dem Beispiel für die Auswertung einer hypothetischen Pulsung habe ich ähnliche Parameter verwendet wie sie für den „Time Advance“ Kanal des E-GPRS Signals in Oberammergau vor etwa 2 Jahren vorhanden waren. Zur besseren theoretischen Veranschaulichung des Pulszerlegungsvorganges habe ich nur 2 Kanäle für das Frequency Hopping angenommen.

Für den Versuchsaufbau haben wir CW Signale verwendet. Insbesondere, da ich diese Signalform persönlich besser vertrage.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz


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