Vorsorgewert statt Grenzwert Senkung (Allgemein)

Doris @, Samstag, 23.02.2008, 11:16 (vor 5900 Tagen) @ KlaKla

Haben Sie den letzten Absatz nach meinem Beitrag hinzugefügt? :confused:

Nur die Ruhe, ich war mit meinem Posting noch nicht fertig da hatten sie schon geantwortet.

Das war kein Vorwurf, ich war nach meinem Beitrag weg und als nachhause kam und nochmals ins Forum schaute, war ich irritiert, ob ich das wohl überlesen habe, oder ob meine Hirnleistung nachlässt. Deshalb meine Frage

Ein Vorsorgewert begründet sich auf Verdacht, auf Hinweis. Eine Grenzwert Senkung auf Beweise. Ein Vorsorgewert wäre ein Kompromiss.

Dann verlinke ich auf den aktuellen Beitrag von RDW, aus dem sich ergibt, dass es für weder Hinweise noch Verdachtsmomente für Felder von Basisstationen gibt.

Ich denke ihnen ist klar, wenn man den Grenzwert auf 1 mW/m² senkt, muss das Netz verdichtet werden.

Ja, mir ist das klar.

Viele neue Mobilfunkantennen müssen aufgestellt werden.

Somit ist Totalverweigerung (Groschupp) und Forderung nach Grenzwertsenkungen konträr.

Da der SAR-Wert vom ICNIRP Grenzwert abgeleitet ist, müssten die Handy Hersteller auch technische Veränderungen bei den Handys vornehmen.

Hier fehlt mir das Verständnis. Was für technische Veränderungen müssen beim Handy vorgenommen?

Das die Betreiber und Handyhersteller dagegen wären ist doch klar. Denn momentan wäre es Willkür, es gibt keine Beweise, die diesen Aufwand rechtfertigen.

Nach den momentanen Verdachtsmomenten, die sich nur auf die Handys beziehen und nicht auf die Basisstationen, dürfte nichts geändert werden, was den Handytelefonierer mehr belastet. Wenn aufgrund der Hinweise vorsorglich gehandelt werden würde, dass ein Handy mit geringer Leistung sendet, würde das ebenfalls ein dichteres Netz bedeuten. Mehr Menschen würden in der Nähe einer Basisstation wohnen, die allerdings schwächer sendet. Weiß man, bzw. ist es tatsächlich erforscht oder geht man nur davon aus, dass eine schwächere aber dauernde Befeldung durch Basisstationen auf lange Sicht dem Menschen tatsächlich nichts anhaben. Deshalb meine ich immer noch, dass es keine Lösung gibt, die beide Parteien "glücklich" macht.

Die Folge die eine Grenzwert Senkung nach sich zieht wird von denen, die eine Senkung fordern nicht weiter erörtert weil es nicht mit ihren Argumenten kompatibel ist.

Deshalb möchte ich es hier im Forum erörtert haben, was die beliebte Forderung von Grenzwertsenkungen wirklich nach sich zieht. Vielleicht verinnerlicht es der eine oder andere Mitlesende dann für sich.

Können alle Dienste über Funktechnik weiterhin überall und in dem bisherigen Ausmaß genutzt werden, wenn ein Vorsorgewert von 1 mW/m² gelten würde?

Ich als Laie würde sage ja. Betrachten wir uns das Bild. Der gelb markierte Kreis stellt die Funkzelle da. Der rote Kreis den Sicherheitsbereich der Antenne (im nächsten Bild detaillierter). Es käme auf die Definition an. Wo oder unter welchen Bedingungen soll der Vorsorgewert eingehalten werden. Da die Strahlung mit der Entfernung abnimmt, würde ich als Laie mal sagen, in keiner Wohnung darf der Vorsorgewert von 1 mW/m² überschritten werden.

Sieht es gerade in Städten nicht anders aus, wo es auf manchen Hochhäusern ganze Antennenwälder gibt. Das liegt vermutlich auch daran, dass es verschiedene Netzbetreiber gibt und jeder will sein eigenes Netz aufbauen.Ist es da nicht schwieriger einen geforderten Vorsorgewert von 1mW/m² einzuhalten.

Vielleicht gibt es Versorgungsengpässe in Tiefgaragen und/oder Kellern. Aber dann sollten die Eigentümer mit kleinst Antennen die gewünschte Versorgung selbst beantragen und auch für die Kosten aufkommen. Soweit ich verstanden habe sind die Betreiber nicht verpflichtet eine Indoor-Versorgung zu gewährleisten.

Aber die Versorger sind es ja, die diesen Dienst anbieten wollen und deshalb werden diese Sorge dafür tragen, dass die Menschen problemlos indoor telefonieren können. Und hier kommen ihnen dann die hohen und noch lange nicht ausgeschöpften Grenzwerte zugute. Wenn der Kunde selber dafür aufkommen müsste, wäre dieses Geschäft m.E. rückläufig.

Wenn ein Vorsorgewert ein Kompromiss wäre, dann müssten sich die Regierungsverantwortlichen von der Wirtschaft trennen. Es müsste gezielt der Sache nachgegangen werden, was ist dran an den Forderungen, an den geschilderten Beschwerden. Die Forderungen der Kritiker müssten mehr Aussagekraft, mehr Glaubwürdigkeit haben und nicht so stümperhaft vorgebracht werden. Wenn eine Vorgehensweise, wie z.B. die von Frau Dr. Waldmann-Selsam, immer wieder von den Behörden abgelehnt wird, dann müsste darüber nachgedacht werden andere Wege zu gehen, die vielleicht zielführender wären und nicht auf altbewährte Vorgehensweise beharren. Es ist keine Weiterentwicklung da, ich vermisse eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Vorgehensweise. Bei den Behörden gibt es Schwachstellen, da gibt es Widersprüche, jeder schiebt dem anderen den Schwarzen Peter zu. Hier könnte gezielter und durchdachter angesetzt werden. Auch in Behörden sitzen Menschen, die vielleicht privat vor einer Antenne sitzen, die ihnen vielleicht "privat" ein mulmiges Gefühl verschafft, aber "dienstlich" müssen sie sich an Anweisungen halten. Aber was passiert, die "Experten" ziehen durch die Lande und machen sich durch ihr Geschwätz unglaubwürdig und vertun damit ihre Chance. Wenn ein "Experte" für "Müll" steht, hört ihm auch zukünftig keiner mehr zu. Es müssten Studien, bei denen was gefunden wurde, exakt wiederholt werden um Klarheit zu schaffen. Ich denke, wenn man es wirklich wissen will, müsste anders vorgegangen werden. So wie Dr. Prof. A. sagte, wir haben diese Effekte bisher nur im Reagenzglas gefunden, jetzt suchen wir Geldgeber und schauen, ob es "in vivo" auch so aussieht.

Fazit für mich: Wir sind eine Minderheitenbewegung, die untereinander so konträr ist, dass ein effektives Zusammenarbeiten immer unmöglicher wird. Wir vernichten uns dadurch selber. Der haarsträubende Unsinn, der öfters verbreitet wird, und die mangelnde Bereitschaft auch Erkenntnisse zu akzeptieren, die nicht ins bisherige Bild passen katapultieren die Mobilfunkkritiker ins Aus und die wenigen seriös und realistisch vorgehenden Kritiker gehen in der großen Masse unter. Solange die große Masse der Kritiker mit den bekannten Namen an der Front stehen und ihr haarsträubendes Zeugs verbreiten, läuft der "Vernichtungsmechanismus" von selber, da muss keiner von der Betreiberseite Angst haben. Eine Minderheitenbewegung, die sich gegen so einen "Riesen" stellt, darf sich so eine Vorgehensweise nicht erlauben.


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