Eine grundsätzliche Frage (Allgemein)

Doris @, Freitag, 22.02.2008, 16:08 (vor 5931 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Freitag, 22.02.2008, 16:41

Ooooch, da geht's ja nur um zwei Bayerische Gemeinden.

Einmal mehr wurde bei dem Treffen auch die Senkung des deutschen Grenzwertes für Handystrahlung gefordert.

Wollen die jetzt eine Grenzwertsenkung für Handys oder für Masten?

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei dieser extrem hoch.

Die Lieblingsargumentation so mancher Kritiker. :-) Selbst in meinen eigenen Reihen war ich in dieser Sache noch nicht erfolgreich beim Überzeugen, der Satz hat einfach eine Wirkung (Politikerschelte ) und Wirkung ist immer gut.

So wurden einige Fälle genannt, bei denen sich die Strahlung durch Sendemasten negativ auf Mensch und Tier auswirkt habe.

Ah ja, es geht doch um Sendemasten. Hätte mich gerade gewundert, wenn die Sorge dem Telefonierenden gegolten hätte.
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Jetzt habe ich mal eine Frage zu den Grenzwerten und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass dieses, was mir nicht so klar ist, doch einigen anderen auch nicht so klar ist und die genauso in Erklärungsnot kommen würden, wenn es jemand ganz genau wissen möchte. Denn trotz intensiver Beschäftigung mit dem Thema, sind für mich die Auswirkungen einer geforderten Grenzwertsenkungen nicht bis ins letzte Detail geklärt.

Was würde/müsste passieren, wenn die Grenzwerte für Basissationen auf die geforderten 1 mW/m² im Freien gesenkt werden würden.

Ich könnte mir vorstellen, dass deutlich mehr Sender installiert werden müssten.
Da dies im ländlichen Bereich schwerer umgesetzt werden könnte, müssten dort die Sender eher raus aus den Wohngebieten und es müssten hohe Sender sein, die ohne Hindernisse auch noch ein paar andere Orte mitversorgen müssten. Für eine UMTS-Versorgung wäre es auf dem Land schwieriger, da hier die Reichweite geringer ist, dafür müsste dann wieder eher innerhalb jedes ORtes ein Sender stehen, der aber aufgrund des geforderten niedrigeren Grenzwertes eben dann nur den Ort versorgen könnte. Es könnte aber auch bedeuten, dass eine UMTS-Versorgung im ländlichen Bereich eher mal nicht möglich und selbst eine GSM-Versorgung nicht überall möglich ist (aber das gibt es auf dem Land auch noch tatsächlich)

Ein problemloses Telefonieren in Gebäuden wäre nicht immer und überall gewährleistet.


Eine Grenzwertsenkung für Basisstationen hätte eher Nachteile für den Handytelefonierer, da öfters ein schlechteres Netz vorhanden wäre, und das Handy müsste mit höherer Leistung fahren, was wiederum im Verdacht steht verantwortlich zu sein für ein evtl. erhöhtes Gehirntumorrisko.
Eine Senkung der Grenzwerte für Handys würde demzufolge wiederum ein dichteres Netz bedeuten und eben auch auf dem Land ein sehr dichtes Netz.
Aufgrund der Entwicklung, dass Beschwerden durch Basisstationen nicht anerkannt werden, und sich eher ein Risiko durch Handys zeigt, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass die Grenzwerte für Basisstationen gesenkt werden, da es zum Nachteil des Handytelefonierers sein könnte, der nach aktuellem Stand der Wissenschaft eher der Geschädigte sein könnte.

Wie könnte ein Konzept aussehen, das beiden gerecht werden würde, dem Telefonierenden und dem Anwohner von Basisstationen?

Wenn mir bei meiner Argumentation kein gravierender Denkfehler unterlaufen ist, stellt sich mir die Frage, glaubt einer hier tatsächlich, dass die Grenzwerte in Anbetracht der ständig neuen Funktechniken jemals auf so einen tiefen Wert gesenkt werden? Und vielleicht ist ein Schutz beider Parteien (Betroffene durch Basisstationen, sofern dies eindeutig festgestellt wird und auf der anderen Seite die Handynutzer) gar nicht möglich. Vermutlich wäre ein Schutz von evtl. Betroffenen durch Basisstationen nur möglich, durch Nutzen der Funktechnik im normalen und nicht exzessiven Rahmen.

Ich würde es gut finden, wenn sich einer hier mit den Fragen zu geforderten Grenzwertsenkung auseinandersetzen würde. Auch für den nur mitlesenden Laien wäre so eine schriftliche Auseinandersetzung sicherlich sehr informativ, denn jeder der eine entsprechende Veranstaltung besucht, wird mit den "Grenzwerten, die nur in Deutschland so hoch sind ;-) " konfrontiert.


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