Von wegen. Lesen bildet. (Allgemein)

AnKa, Montag, 26.02.2007, 13:31 (vor 6509 Tagen) @ caro

1. viele Arbeitnehmer trauen sich nicht mehr, sich krank zu melden - aus Angst um ihren Arbeitsplatz

Plakative Behauptung ohne Fundament. Die Schwere der angeblich dem Mobilfunk zuzurechnenden Krankheiten (Krebs) würde Arbeitnehmer zunehmend zwingen, zuhause zu bleiben. Genau dies wird aber nirgends festgestellt.

2. Es gibt mehr Ältere, ja. Aber die steigende Zahl der Krebserkrankungen beispielsweise ist dadurch nicht zu erklären. Denn diejenigen, die neu an Krebs erkranken werden immer jünger.

Die entsprechenden Erklärungen sind längst gegeben. Lesen Sie selbst (Hervorhebungen von mir):

"Die Gesamtzahl der Sterbefälle durch Krebs geht in Deutschland weiterhin zurück. Sie hat im Jahr 2002 rund 209.000 betragen. Im Jahr 1998 lag sie bei 212.000 krebsbedingten Sterbefällen. Gestiegen ist dagegen die Zahl an Krebsneuerkrankungen. Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Krebsneuerkrankungen in Deutschland im Jahr 2002 auf circa 425.000, davon 218.000 bei Männern und 206.000 bei Frauen. Damit konnte eine ältere Schätzung (aus dem Jahr 2004) angepasst werden. Die neue Schätzung für den Gesamtzeitraum von 1980 bis 2002 liegt um 30.000 Erkrankungsfälle höher. Sie basiert auf der breiter gewordenen Grundlage der Daten vollzählig erfassender epidemiologischer Krebsregister der Länder.

Die Zunahme der Erkrankungsfälle ist im wesentlichen Ergebnis der vermehrten, frühzeitigen Entdeckung bestimmter Krebskrankheiten die nicht zuletzt bedingt ist, durch die Teilnahme am Krebs- Früherkennungsprogramm der gesetzlichen Krankenversicherung.

Die von der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) und dem RKI gemeinsam erstellte Veröffentlichung "Krebs in Deutschland, Häufigkeiten und Trends" erscheint Ende Februar in 5. Auflage und ist vorab im Internet abrufbar. Unter allen im Einzelnen untersuchten Krebskrankheiten wiesen nur Krebskrankheiten der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse und besonders der Lunge jeweils bei Frauen während der letzten zehn Jahre sowohl zunehmende Erkrankungs- als auch Sterberaten auf. Ein Zusammenhang mit dem Zigarettenrauchen ist wahrscheinlich. Im Übrigen gilt, dass insgesamt heute bei mehr Männern und Frauen Tumoren aufgespürt werden, an denen jedoch zunehmend weniger sterben müssen.

'Das zeigt wie wichtig die Früherkennung von Krebs ist. Deshalb muss die begonnene flächendeckende Einführung des Mammographie-Screening zügig fortgeführt werden. Und wir müssen neue Möglichkeiten der Früherkennung in die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung einbeziehen, wie es bei der Früherkennung von Darmkrebs erfolgt ist', sagt Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit."

Tags:
GEKID, RKI


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