5G & Gesundheitsrisiken: Unterrichtung des Europaparlaments (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 08.03.2020, 12:08 (vor 1472 Tagen)

Der Wissenschaftliche Dienst des Europaparlaments hat in Gestalt von Miroslava Karaboytcheva (Autorin) die 12-seitige Unterrichtung Auswirkungen der drahtlosen 5G Kommunikation auf die menschliche Gesundheit für die Mitglieder des Europaparlaments mehrsprachig ausgearbeitet und im Februar 2020 vorgelegt. Wer wissen möchte, welchen Kenntnisstand Mitglieder des EU-Parlaments zu 5G & Gesundheitsrisiken haben können, der kommt ums Lesen der Unterrichtung nicht umhin. Aber: Die englische Version Effects of 5G wireless communication on human health datiert vom März 2020. Dies deutet darauf hin, dass das Papier drei Wochen nach der Erstveröffentlichung überarbeitet wurde und die deutsche Version derzeit noch auf altem Stand ist.

Vorstellung des Papiers auf der Website des EU-Parlaments:

Die als 5G bezeichnete fünfte Generation der Telekommunikationstechnologien ist ein grundlegendes Element zur Verwirklichung einer europäischen Gigabit-Gesellschaft bis 2025. Das Ziel, alle städtischen Gebiete, Schienenstrecken und Hauptverkehrsstraßen mit ununterbrochener drahtloser Kommunikation der fünften Generation zu versorgen, kann nur durch den Aufbau eines sehr dichten Netzes von Antennen und Sendern erreicht werden. Somit wird die Anzahl der Basisstationen und anderer Geräte mit höherfrequenten Signalen deutlich zunehmen. Vor dem Hintergrund, dass höhere Frequenzen und Milliarden zusätzlicher Verbindungen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge eine Dauerexposition der gesamten Bevölkerung einschließlich der Kinder bedeuten, wirft dies die Frage auf, ob negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu erwarten sind. Zwar geht die Forschung allgemein davon aus, dass solche Funkwellen keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen, jedoch fehlen bislang Untersuchungen zu der Dauereinwirkung, die sich aus der Einführung von 5G ergeben würde. Dementsprechend ist ein Teil der Wissenschaftsgemeinde der Ansicht, dass die möglichen negativen biologischen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF) und 5G weiter erforscht werden müssen, insbesondere was die Häufigkeit des Auftretens einiger schwerer Krankheiten beim Menschen anbelangt. Eine weitere Überlegung geht dahin, dass Forscher aus verschiedenen Disziplinen, insbesondere aus Medizin und Physik oder Ingenieurwissenschaften, zusammengebracht werden sollten, um die Auswirkungen von 5G weiterführend zu untersuchen. Die aktuellen Bestimmungen der EU zur Exposition gegenüber drahtlosen Signalen, die Empfehlung des Rates zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern (0 Hz – 300 GHz), sind mittlerweile 20 Jahre alt und sind daher nicht auf die spezifischen technischen Merkmale von 5G anwendbar.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Europaparlament, 5G, EPRS, Karaboytcheva, EU-Briefing


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