Irrationale Angst vor Funk-Wasserzählern (Allgemein)
Wo Frau Dr. Waldmann-Selsam umgeht, übermannt irrationale Angst vor Funkwellen leicht den gesunden Menschenverstand ihrer Zuhörer. Jüngst referierte die Dauersirene der Anti-Mobilfunk-Szene, die von Freunden Nelly genannt wird, auf Einladung des BUND Naturschutz in Bad Königshofen. Auf das bekannte Gerede der überzeugten Mobilfunkgegnerin mag ich hier nicht mehr eingehen, spannender ist folgende Passage, die ich der weltbekannten Rhön- u. Saalepost entnommen habe:
Diskutiert wurde anschließend über die Strahlenbelastung durch Mobilfunk, schnurlose Telefone, W-LAN, Babyphone und durch Funk am Arbeitsplatz. „Die Belastungen sind messbar und dokumentiert, aber es geschieht nichts“, so die Referentin. Angesprochen wurde von den Anwesenden auch der Plan des Wasserzweckverbands Gruppe Mitte, Ultraschallzähler in den Häusern einzubauen, die regelmäßige Funksignale abgeben. Als einen Eingriff in die Privatsphäre, weil man feststellen kann, wer wann Wasser verbraucht, wann man zuhause oder verreist ist und ähnliches und den Zwang, sich Tag und Nacht einem Funksignal auszusetzen für eine einzige Wasserablesung im Jahr verstehen das die Betroffenen und wollen sich dagegen wehren.
Was für ein Wahnwitz! Die Leute haben keine Ahnung, lassen sich von einer überzeugten Mobilfunkgegnerin wild machen und wollen sich jetzt gegen neue Funk-Wasserzähler wehren. Kann ein Land Wutbürger wie diese auf Dauer verkraften?
Machen wir den Faktencheck:
- Die neuen Wasserzähler, um die es in Bad Königshofen geht, sind vom Fabrikat Kamstrup.
- Das für Privathaushalte vorgesehene Modell Multical 21 wird von einer Lithium-Batterie 16 Jahre lang mit Energie gespeist. Wie oft müssen die Wutbürger ihr geliebtes Handy aufladen, damit es sie nicht im Stich lässt?
- Das Funkmodul des Zählers (Wireless M-Bus) erwacht zum Leben, sobald der erste Liter Wasser durch das Gerät geflossen ist.
- Das Funkmodul sendet wahlweise alle 16 Sekunden [oder 96] ein Datenpaket mit 10 Milliwatt Sendeleistung über 1/100 Sekunde hinweg (Quelle).
Wo bleibt da der Verstand der "Betroffenen"? Ich bin der Meinung, auch Naturfreunde müssen in technischen Dingen nicht doof sterben. Sie können sich gezielt informieren, nicht irgendwo, sondern am besten bei unverdächtigen Fachstellen wie dem Bundesamt für Strahlenschutz oder bei den Landesämtern für Umwelt. Um selbsternannte Experten wie Frau Dr. med. Waldmann-Selsam ist ein großer Bogen empfehlenswert, ebenso um alles und jeden, was mit dem Stigma "Mobilfunkgegner" kontaminiert ist. Qualifizierte technische Auskünfte sind von dieser Seite nicht zu erwarten.
Hintergrund
Smart Meter: Debatte um Funk-Wasserzähler in Oberndorf
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Kamstrup gibt über Funk-Wasserzähler Auskunft
Eine Anfrage bei der Firma Kamstrup, Hersteller von Funk-Wasserzählern (z.B. für Privathaushalte Modell Multical 21), brachte eine ganze Reihe wissenswerter technischer Details zum Vorschein:
Besten Dank für Ihre Anfrage. Wir tragen Verantwortung und nehmen alle Bedenken in Bezug auf unsere intelligenten Zähler ernst.
Unser Multical 21 hat einen On-Board-Funksender für Wireless-M-Bus Mode C1 der Europäischen Norm EN13757-4:2013. Es findet keine Datenkommunikation statt, das Messgerät hat keinen Empfänger, man spricht in diesem Fall von einer Einweg-Funkvariante. Das Gerät sendet den Zählerstand + Info Codes zu Installationsfehlern oder Wasserverlusten alle 16 Sekunden mit einer sendeaktiven Zeit von 0,01 Sekunden. Damit ist das Messgerät über 60 Minuten verteilt 2,25 Sekunden im Sendemodus. Die maximale Sendeleistung liegt bei 0,01 Watt.
Man spricht von SRD (Short-range-device) oder auch LPD (Low Power Device) und einem Duty Cycle von < 1 % [Duty Cycle bedeutet hier Nutzungsgrad eines Geräts in einem Zeitraum; ein Wert von 1 % bedeutet: Das Gerät ist während 1 % in Betrieb und während 99 % inaktiv - Anm. Spatenpauli].
Energie
Die Batterie des Messgerätes ist für 15 Jahre ausgelegt und versorgt in dieser Zeit neben Funkunterstützung die Ultraschall-Wassermessung, das Display und den Datenspeicher mit Energie. Ein Austausch der Batterie ist erst nach 15 Jahren nötig!
Unsere Funkübertragung lässt sich nicht direkt mit der Mobiltelefonie vergleichen, da unser Gerät nicht am Kopf eines Menschen zum Einsatz kommt, unsere Geräte nur extrem kurze Zeit funkaktiv sind und der zulässige ERP-Wert [Strahlungsleistung; Anm. Spatenpauli] unter 25 mW liegen muss.
Wir nutzen in der Drive-By-Variante sogar nur 10 mW. Dies reicht aus, um die Funksignale vor dem Gebäude zu empfangen. Entscheidend ist hierbei eine sehr sensible Empfängerantenne und hochentwickelte Funkempfänger, um diese kleinen kurzen Sendesignale überhaupt empfangen zu können.
Zu Ihren weiteren Fragen ...
IZgMF: Die Leute beklagen, dass Funk-Wasserzähler alle paar Sekunden einen Burst senden, doch nur 1-mal im Jahr ein einziger Burst auch einen Messwagen erreicht, die anderen rd. 2 Mio. Impulse gehen alle ins Leere. Gibt es keine effizientere Möglichkeit, die Daten an den Messwagen zu übergeben?
Kamstrup: Es handelt sich nicht um einen Burst, sondern ein minimalistisches Datenpaket, welches die kleinstmögliche Datenmenge überträgt. Je kürzer ein Funkpaket ist, umso geringer ist die Energie, welche der Batterie entnommen wird. Dies bedeutet eine entsprechend kleine Sende-Emission à siehe hierzu „Wireless M-Bus Mode C1 der Europäischen Norm EN13757-4:2013“.
Die Ablesezeiträume und –frequenzen sind je nach Versorgungsunternehmen unterschiedlich. Extrem wichtig ist die Leckagesuche zur Ressourcen-Schonung! Gerade wenn Gebäude monatelang leer stehen und das Wasser Tage und Wochen lang läuft, hilft diese Fehlerinformation, um größere Schäden und weiteren Wasserverlust zu vermeiden.
Gibt es auch eine Möglichkeit, die im Zähler gespeicherten Daten drahtgebunden (Telefonleitung) automatisch an einen Versorger zu übertragen?
Eine Alternative mit drahtgebundener Auslesung wäre in der Installation und Wartung viel zu aufwendig und ist daher für den Zweck der Wassermessung viel zu kostenintensiv.
Sind Ihnen seitens Ihrer Kunden gesundheitliche Bedenken wegen der Funkemission der neuen Zähler bekannt und wenn ja, wie häufig werden Sie mit diesem (irrationalen) Problem konfrontiert?
Wir sind in engem Kontakt mit unseren Kunden, den Versorgungsunternehmen. Diese erhalten von uns schon im Vorhinein Informationsmaterialen, um Bedenken bereits im Vorfeld nicht entstehen zu lassen. Uns ist bewusst, dass manche unserer Kunden in der Anfangsphase mit diesen Themen konfrontiert werden, die sich aber durch entsprechende Information rasch aus dem Weg räumen lassen.
Gibt es eine EU-Vorgabe, wie das Funkmodul in Funk-Wasserzählern technisch auszusehen hat oder darf jeder Anbieter die seiner Einschätzung nach beste Lösung wählen?
Wireless M-Bus Mode C1 der Europäischen Norm EN13757-4:2013. Kamstrup erfüllt mit seinen Produkten alle EU-Richtlinien und Zulassungskriterien, die für die Zähler Voraussetzung sind. Im Bereich Funk gibt es die R&TTE Richtlinie (Radio and Tele Terminal Equipment). Die gesamte Liste an Standards, der R&TTE Richtlinie können Sie hier ersehen:
• Funk: EN300220-2
• EMC: EN301489-1 and EN301489-3
• Sicherheit: EN60950
• Gesundheit: EN62311
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Funk-Wasserzähler machen Diagnose-Funk hysterisch
Auszug aus einer Webseite von Diagnose-Funk:
Dauernde Funksignale mit toxischen Mikrowellen sind inakzeptabel
Die eingesetzte Übertragungstechnik ist darauf ausgelegt, jegliche Baumasse zu durchstrahlen. Funkbasierte Wasserzähler wie z.B. die der Firma Kamstrup (Multical 21), die alle 16 Sekunden oder die der Firma Diehl (HYDRUS-Reihe) die alle 10 Sekunden ein Signal im Frequenzbereich um 870 MHz senden, haben mit einer Sendeleistung von 10 mW in der Freifeldausbreitung eine Reichweite bis 1,5 km und bei Verbauung im Haus eine Reichweite von ca. 200 - 500 m. Die Bestrahlung der Hausbewohner und ihres Umfeldes erfolgt 24 Stunden am Tag. Es besteht keine Möglichkeit der Intervention.
Mobilfunkstrahlung kann das Wohlbefinden negativ beeinflussen und ist potenziell gesundheitschädlich. Die WHO stufte bereits 2011 die Mikrowellenstrahlung als möglicherweise krebserregend ein. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse untermauern diese, unserer Meinung nach viel zu vorsichtige Einschätzung. Bereits extrem niedrige Dosisleistungen, die Millionenfach unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen, beeinflussen biologische Systeme negativ. Umfangreiche Wirkmodelle beschreiben die Pfade des Schädigungsmechanismen detailliert und plausibel. Ein Risiko ist auch dann virulent, wenn es um eine Bestrahlungen mit relativ kurzen Funkimpulsen mit größeren Pausen dazwischen geht.[6]
Die Verseuchung von Wohnungen oder Häusern mit Mikrowellenstrahlung lehnen wir ab. Eine Bestrahlung durch Funkimpulse aus der Nachbarschaft ist ebenfalls zu unterlassen, da diese eine hohe Reichweite haben und zudem 99,9999 % der Signalübertragungen keinerlei Funktion erfüllen und somit überflüssig sind.
Kommentar: Wer die Fenster schließt und das Radio ausschaltet kann den Stuss, der da serviert wird, vielleicht tropfen hören: plem-plem, plem-plem ...
Von Diagnose-Funk etwas anderes zu erwarten als Stuss wäre ohnehin kühn gewesen. Die Kostprobe oben ist jedoch wieder einmal eine Perle an pseudowissenschaftlicher Desinformation. Mildernde Umstände dürfen geltend gemacht werden, denn das Personal von Diagnose-Funk kann erfahrungsgemäß wegen fachlicher Defizite nur alarmierend und entwarnend auseinanderhalten, nicht aber gute und schlechte Studien oder qualifizierte Aussagen von unqualifizierten. So ist die Nennung der Reichweite eines Funk-Wasserzählers im Freiraum und in Bauten biologisch nur eines: irrelevant. Vermutlich sollen damit Laien, die mit "10 mW" nichts anzufangen wissen, verleitet werden, irrtümlich eine relativ "hohe" Sendeleistung der Zähler anzunehmen. Dies wäre eine Spezialität des Vereins. Diagnose-Funk drückt sich gerne so missverständlich aus, dass Fehler erst im Kopf des Lesers entstehen. Doch 10 mW ist nicht relativ hoch, sondern lächerlich wenig, 25-mal weniger als bei einem üblichen Schnurlostelefon, das man sich im Gegensatz zu Funk-Wasserzählern direkt an den Kopf hält. Weiter auf den bodenlosen Stuss aus Stuttgart einzugehen halte ich für unnötig, denn jeder darf unbesorgt die hysterische Warnung des Vereins vor den "gefährlichen" 10-mW-Peakimpulsen von Funkzählern ignorieren. Die kindischen Bedenken von Diagnose-Funk sind vergleichbar einem Züdholz, das inmitten eines sehr großen leeren asphaltierten Parkplatzes entzündet wird, worauf sich ein 100 Meter entfernter Diagnose-Funker von den Wärmewellen bedroht sieht, die das brennende Zündholz auch in seine Richtung aussendet.
Was Diagnose-Funk verbreitet ist zwar doof, daraus zu schließen, dass auch die Macher doof sind wäre jedoch falsch. Es ist das Geschäftsmodell von Diagnose-Funk mit allen Mitteln gegen Funk zu hetzen, um in der Bevölkerung diffuse Ängste gegenüber EMF zu wecken und zu schüren. Da dies mit fachlich qualifizierten Beiträgen nicht möglich ist, verbreitet der Verein in aller Regel unqualifizierte Beiträge (Stuss). Die Zielgruppe (Laien) kann dies nicht erkennen, sie lässt sich einwickeln.
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Geschäftsmodell - Diagnose-Funk (Baubiologe Jörn Gutbier)
Was Diagnose-Funk verbreitet ist zwar doof, daraus zu schließen, dass auch die Macher doof sind wäre jedoch falsch. Es ist das Geschäftsmodell von Diagnose-Funk mit allen Mitteln gegen Funk zu hetzen, um in der Bevölkerung diffuse Ängste gegenüber EMF zu wecken und zu schüren. Da dies mit fachlich qualifizierten Beiträgen nicht möglich ist, verbreitet der Verein in aller Regel unqualifizierte Beiträge (Stuss). Die Zielgruppe (Laien) kann dies nicht erkennen, sie lässt sich einwickeln.
Ehrenamtlich produziert der Baubiologe Jörn Gutbier das was sein Geschäftsmodell beflügelt. Seine Werbung, so sieht es für mich aus, finanziert er durch den gemeinnützigen Verein Diagnose-Funk (Verlinkungen zum Thema von der Architekten Seite ausschließlich zu DF). Bürgerinitiativen und kleinst Vereine kommen für die Kosten der Werbung auf indem sie Mitgliedsbeiträge zahlen oder für bereit gestelltes Material (Flyer, Broschüren etc.). Und wie zuvor die Bürgerwelle oder das Umweltinstitut München kann man nur Fördermitglieder (Mitglied ohne Stimmrecht) werden.
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Meine Meinungsäußerung
Sendeleistung Brunata Heizkostenverteiler Telmetricstar
Wo bleibt da der Verstand der "Betroffenen"? Ich bin der Meinung, auch Naturfreunde müssen in technischen Dingen nicht doof sterben. Sie können sich gezielt informieren, nicht irgendwo, sondern am besten bei unverdächtigen Fachstellen wie dem Bundesamt für Strahlenschutz oder bei den Landesämtern für Umwelt. Um selbsternannte Experten wie Frau Dr. med. Waldmann-Selsam ist ein großer Bogen empfehlenswert, ebenso um alles und jeden, was mit dem Stigma "Mobilfunkgegner" kontaminiert ist. Qualifizierte technische Auskünfte sind von dieser Seite nicht zu erwarten.
Die besten Quellen sind noch immer die Primärquellen, also die Hersteller von Funkzählern. Heute: Brunata.
Die Verbrauchserfassungsgeräte und Rauchmelder im METRONA-FUNKSYSTEMstar funken mit wenigen Milliwatt Sendeleistung, z. B. der Heizkostenverteiler TELMETRICstar mit weniger als 5 Milliwatt. Zudem sind diese Geräte nur einmal im Monat für wenige Stunden zur Nachrichtenübermittlung aktiv, wobei in diesem Zeitraum die Sendefunktion nur für wenige Sekunden betrieben wird. Auf Grund ihrer äußerst geringen Sendeleistung und der sehr kurzen Sendedauer erreichen die Geräte im METRONA-FUNKSYSTEMstar nicht annähernd die Grenzwerte für EMF. (Quelle)
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Smartmeter-Paranoia trifft auf Hans-U. Jakob
Wenn Smartmeter-Paranoia auf den Gigaherz-Präsidenten Hans-U. Jakob trifft, ist eine katalytische Reaktion der Verschrobenheit zu erwarten. So geschehen heute.
Eine von Smartmeter-Paranoia geplagte Schweizerin fragt im Gigaherz-Forum nach, was man gegen die "Sender" im Haus tun könnte (ein Fake-Posting ist nicht ausgeschlossen). Im konkreten Fall geht es angeblich um Funkzähler für Wasser und Gas. Ex-Elektriker Hans-U. Jakob nimmt der Frau nicht etwa ihre irrationale Angst, sondern schürt diese mit einem mMn hinreißend dämlichen Tipp:
Den Zähler mit ALU-Folie (oder einer Rettungsdecke) so einwickeln bis nichts mehr rauskommt. Der Gemeinde mitteilen, dass man am Tag der vierteljährlichen Ablesung die Abschirmung entfernen werde, so dass an diesem Tag, aber nur an diesem Tag, der Zählerstand abgelesen werden könne.
Bei Schriftwechsel mit der Gemeinde immer eine Kopie an Gigaherz.
Wir warten hier geradezu auf eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Thema Smartmetering
Es ist nämlich nicht einzusehen, was die Gemeinde mit diesen millionen und abermillionen von Daten anfangen will, die da bei Ablesung im 8-Sekunden Takt in einer Stadt oder in einem Dorf anfallen. Die müssten dafür ja ein eigenes Rechenzentrum eröffnen und erst noch eigene IT-Fachleute zu dessen Betreuung anstellen.
Das kostet dann das 100-Fache eines Zählerablesers der alle 3 Monate vorbeikommt.
Hinreißend dämlich ist Jakobs Tipp, weil die Sendeleistung gängiger batteriebetriebener Funkzähler verschwindend klein ist und teils sogar in die Nähe von Bluetooth-Gerätschaft (Klasse 2: 2,5 mW) kommt. Hinreißend dämlich, weil Bluetooth-Kopfhörer im Gegensatz zu Funkzählern direkt am Kopf oder sogar im Ohr getragen werden, ohne dass sich Funkphobiker darüber entrüsten. Hinreißend dämlich, weil Bluetooth-Kopfhörer trotz direktem Kopfkontakt zu sehr geringer Exposition führen, so gering, dass die SAR unterhalb der Empfindlichkeitsgrenze eines gängigen SAR-Messsystems (Dasy5) liegt, also faktisch unmessbar klein ist (<0,005 mW/kg). Und trotzdem rät Gigaherz-Jakob bei Funkzählern, die meterweit vom Körper weg sind zur Schirmung mit Alufolie und lauert darauf, sich vor Gericht in einem Smartmeterphobiestreit wichtig machen zu können. Der Altersstarrsinn des rd. 80-Jährigen gibt ihn unaufhaltsam der Lächerlichkeit preis.
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Datenschutzbeauftragter sieht Funk-Wasserzähler kritisch
Auszug aus Main-Post vom 3. Juli 2017:
[...]
Kritisch sieht diese Wasserzähler auch der bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz, Thomas Petri. Bei ihm häufen sich die Eingaben. Er sieht beim Einsatz der Funkwasseruhren Eingriffe in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, möglicherweise sogar in die Unverletzlichkeit der Wohnung, wie er in seinem 27. Bericht schreibt. Sämtliche im Zähler gespeicherten Daten wiesen einen Personenbezug auf und seien so detailliert, dass sie ein Verbrauchsprofil zulassen. Darüber hinaus können sie unbemerkt ausgelesen werden.
Petri hat sich mit Vertretern von Staatsministerien bis zur gesetzlichen Regelung darauf verständigt, dass die Gemeinden per Satzung festlegen, wie mit den Funkmodulen zu verfahren ist. Eine Mustersatzung formulierte das Innenministerium. Unter anderem ist darin geregelt, dass Wasserkunden unbürokratisch und ohne große Argumentation schriftlich dem Einbau der Wasserzähler mit Funkmodul widersprechen können, auch nachträglich. Dann darf nur ein herkömmlicher Wasserzähler oder einer mit deaktiviertem Funkmodul eingebaut werden. Im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende fordert übrigens auch der Bundesrat, für Bürgerinnen und Bürger „ein Mitspracherecht beim Einbau intelligenter Messsysteme oder der Einbindung in ein Kommunikationsnetz“.
Bedenken wegen Elektrosmogs gibt es in Beschwerden an Petri ebenfalls. Dazu heißt es in der Mustersatzung: Laut Forschungsstand und fachlich zuständigen Staatsministerien sei die Funkstrahlung der Geräte unbedenklich. Ihre Feldstärke liege unter der von Mobilfunkgeräten.
Nun wird das Thema „Elektrosmog“ kontrovers diskutiert. Salopp geht es dabei um eine Mischung verschiedener elektromagnetischer Felder und Wellen, die durch elektrische Geräte und Funkanwendungen in und um das Haus entsteht. Ob sie krank macht oder die Angst davor, das sehen Menschen je nach Blickwinkel unterschiedlich.
Es sei freilich schwierig, solche Felder als Ursache für gesundheitliche Probleme zu erkennen, heißt es beim Landesverband des Bund Naturschutz (BN). Schließlich verliefen Fehlsteuerungen schleichend, zeitversetzt, unterschiedlich und nicht immer nachvollziehbar. Der BN rät, zur Gesundheitsvorsorge jede zusätzliche Funkbelastung zu vermeiden.
Auch staatliche Stellen nehmen das Thema ernst: „Da elektromagnetische Felder die Gesundheit gefährden können, muss hierzu eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden“, heißt es etwa bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht Anhaltspunkte, dass bestimmte Felder krebserregend wirken können. Grenzwerte erarbeitete eine Forschungsgruppe für das Bundesarbeitsministerium.
Wasserkunden etwa in Bad Königshofen, Wülfershausen (beides Lkr. Rhön-Grabfeld) oder Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) fürchten nun, dass jedes zusätzliche funkende Gerät die Werte erhöht, die auf den Organismus einwirken. Es ist die Rede davon, dass Zähler mit kabelgebundener Übertragung wesentlich intelligenter seien als die sogenannten „intelligenten“ Wasseruhren mit Funkmodul. Auch das Argument von Wasserwerken, dass Handy und WLAN schädlicher strahlten als die Zähler, parieren sie: Private Geräte könne man abschalten, Wasseruhren nicht.
[...]
Dießen - Wenn's im Keller strahlt
Auszug Kreisbote vom 01.06.2018
Wie einst Don Quijote gegen Windmühlen kämpft in der Marktgemeinde Johannes Walter gegen „den Spion im eigenen Haus“. Damit meint der laut Visitenkarte als „Berater, Therapeut und Radiästhet“ (Wünschelrutengänger) tätige Dießener die „funkenden und strahlenden Wasserzähler“, die in Dießen wie auch in anderen Kommunen seit Jahren verbaut werden. Mit Flugblättern versuchen er und einige Mitstreiter, die Bürger zu verunsichern und einen Einbau-Stopp sowie Rückaustausch zu erzwingen.
Dagegen wehrt sich jetzt die Gemeindeverwaltung vehement. Bürgermeister Herbert Kirsch: „Zu den elektronischen Wasserzählern kursieren einige, man muss es leider so deutlich sagen, unwahre und falsche Behauptungen, mit denen die Wasserabnehmer aus unserer Sicht unnötig verunsichert werden.“ Darum bemühe sich die Marktgemeinde in diesen Tagen, mit persönlichen Anschreiben die Wasserabnehmer darüber aufzuklären, weshalb elektronische Wasserzähler verwendet werden, welche Daten damit gesammelt werden, was mit diesen Daten geschieht und letztendlich, dass der Einsatz „gesundheitlich vollkommen unbedenklich“ ist. ...
Die Flugblatt-Behauptung, der Einbau der dauerfunkenden Wasserzähler in Dießen sei ein „riskanter Feldversuch an den Bewohnern ohne Rechtsgrundlage und Befugnis“ widerspricht die Aussage des iPerl-Herstellers Sensus, veröffentlicht auch auf der Webseite der Marktgemeinde Dießen. Um die Strahlendosis eines einminütigen Handygesprächs zu erreichen, müsste der iPerl 7,2 Jahre funken und der Mensch müsste die ganze Zeit (24 Stunden am Tag) neben dem Zähler stehen. Ein Wasserzähler ist in der Regel deutlich weiter als einen Meter von Personen entfernt und in der Regel dämpfen Wände und Stahlbetondecken die elektromagnetischen Felder zusätzlich ab. Die tatsächlich für den Menschen verbleibende biologische Einwirkungsdosis werde damit nochmals umso kleiner, dass sie rechnerisch nicht mehr sinnvoll dargestellt werden könne. Die beispielhafte Dosis eines einminütigen Handytelefonats könne in der 15-jähriges Einsatzzeit eines iPerl-Zählers demnach nicht erreicht werden.
Datenleck am Wasserrohr
Der Austausch mechanischer Wasserzähler gegen "strahlende" Wasserzähler benutzt die Ödp für ihren Wahlkampf (Landtagswahl Bayern 2018). So versucht sie, die Aufmerksamkeit der Wahlberechtigten auf sich zu ziehen.
Auszug, Stellungnahme zur geplanten Änderung der Bayerischen Gemeindeordnung ²)*
Zwar bleibt die Strahlung unterhalb der offiziellen Grenzwerte, weshalb gesundheitliche Verträglichkeit gern undifferenziert behauptet wird. Doch zum ersten sind diese Grenzwerte selbst umstritten, weil sie sich wenig für biologische Effekte interessieren. Und zum zweiten liegt die Strahlung einer Probemessung zufolge z.B. bei 1,5 m Sichtabstand weit über dem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND e.V.) bestimmten Gefahrenabwehrstandard von 100 μW/m2, und erst recht über dem BUND-Mindest-Vorsorgestandard von 1 μW/m2 ...
Die Grenzwerte werden von all Jenen angezweifelt, die Vorsorgewerte fordern damit sie ihre Dienstleitung und ihre Produkte verkaufen können. Der BUND/BUND-Naturschutz oder der ödpler Dr. Klaus Bucher, sind keine seriösen Quellen. Es ist schon bezeichnend, dass die ödp heute noch mit diesem Randthema in den Wahlkampf zieht.
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Ziemlich schräge Freunde - BUND Freunde der Erde
Populismus statt verantwortungsvolle Politik
²) Nachtrag vom 11.10.18: Der Link ist tot; Ersatzlink
* Vorstand der KO-Ini (2017): Dr. med. Markus Kern • Prof. Dr. phil. Karl Richter • Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner, Dr. rer. nat. Ulrich Warnke • Dipl. Ing. Joachim Gertenbach • Dr. med. Monika Krout
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Meine Meinungsäußerung
Funk-Wasserzähler reaktivieren Hans Schmidt, Wolfratshausen
Wenn es um absurde Ängste gegenüber Funk geht, darf, – nach längerer Pause – der Wolfratshausener Mobilfunkgegner Hans Schmidt nicht fehlen. Wie üblich trägt er auch diesmal (in der Süddeutschen) dick auf: "Niemand sollte gezwungen werden, einen solchen Hightech-Spion in seinem Haus zu dulden", fasst Schmidt zusammen und fordert das Recht auf einen analogen Zähler. Rätselhaft bleibt, warum eine Qualitätszeitung wie die Süddeutsche Hans Schmidt Raum gibt, seine persönliche Notlage – Schmidt hält sich für "elektrosensibel" – öffentlich zu sozialisieren. Es hat aus meiner Sicht mit Meinungsvielfalt nichts zu tun, wenn Medien unqualifizierte bizarre Standpunkte von Meinungsaußenseitern hoch spülen und billigend inkauf nehmen, damit ungerechtfertigte Ängste in der Bevölkerung zu wecken oder zu schüren.
Hintergrund
Hans Schmidt im IZgMF-Forum
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Funk-Wasserzähler-Paranoia in der Praxis
Wer Funk-Wasserzähler aus Sorge um den Datenschutz ablehnt, kann noch auf Verständnis hoffen. Wer sich hingegen wegen der Funkimmission sorgt, gilt als Paranoiker. Dass dies so ist verursachen die Verweigerer selbst, denn sie entziehen sich jeder Sachargumentation, für sie ist es eine willkürlich angenommene und nicht weiter hinterfragte Tatsache, dass die minimale Emission von Funk-Wasserzählern ein Gesundheitsrisiko darstellt. Diese Haltung bestätigt die Erkenntnis, dass unerschütterliche Überzeugung, auch bekannt unter dem Synonym Ignoranz, der schärfste Feind der Wahrheit ist.
Beispiele für diese Ignoranz finden sich in den Unterhaltungen von Funk-Wasserzähler-Paranoikern des Gigaherz-Forums. Sachargumente sind dort so häufig anzutreffen wie Kletterrosen in der Antarktis. Blutigen Laien ist ihre Ignoranz nur begrenzt vorzuwerfen, die wahren Schuldigen sind selbsternannte fachlich unqualifizierte Experten, z.B. ein evangelischer Theologe, die in den Medien Desinformation über Funk-Wasserzähler und andere Gerätschaften der Smart-Meter verbreiten und so gezielt irrationale Ängste schüren. Im Fall des Theologen verfängt dessen dilettantische Desinformation, weil der Mann als Professor auftritt und einige weitere akademische Würdenträger als Beipflichter auflistet. Doch alle diese vermeintlichen Autoritäten studierten Geisteswissenschaften, kein einziger die Naturwissenschaften. Die Fachkompetenz der präsentierten Professoren und Doktoren in den Sachfragen, um die es bei Funk-Wasserzählern geht, ist daher nicht höher als z.B. die eines Gärtners oder einer Verkäuferin für Damenoberbekleidung. Leider hat sich das unter Funk-Wasserzähler-Paranoikern noch nicht herumgesprochen.
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