Roger Coghill - ein Blender, kritisch gesehen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.10.2015, 13:06 (vor 3147 Tagen) @ Doris

Wie seriös ist Roger Coghill und welche Rolle spielt er in der Mobilfunkdiskussion?

Mit Roger Coghill und dem Zeitungsbericht hat sich ein anderer Journalist beschäftigt. Ich stelle jetzt einfach den Text von RDWs Seite ein

Letzte Woche erregte ein Artikel in der britischen Tageszeitung "Daily Express" Aufsehen, gemäß diesem ein gewisser Dr. Roger Coghill festgestellt haben will, dass eine Serie von Selbstmordfällen in einer Kleinstadt in Wales mit Mobilfunkantennen in Verbindung stehen könnte. (Siehe auch hier in der Übersetzung bei der in solchen Dingen schnellen Initiative "diagnose-funk" ).
Anders als manche andere Kollegen seines Berufzweiges (siehe hier) verzichtete daraufhin ein Journalist der Zeitung "The Guardian" bei dieser Angelegenheit jedoch nicht darauf, die Angaben an der Quelle und andernorts auch nachzuprüfen und kam dabei zu folgendem Ergebnis: Roger Coghill hat nicht den genannten Doktortitel, seine Rolle in einem Regierungskomitee ist eine andere als dargestellt, zu den beschriebenen Ergebnissen gibt es keine Veröffentlichung und die Details dazu sind Roger Coghill "verlorengegangen".
Mit diesem Wissen und einigen weiteren Recherchen zu den sonstigen Interessen von Roger Coghill entstand darauf der Artikel "Suicides, Aids, and a masts campaigner", in dem diese Dinge etwas näher beleuchtet und beschrieben werden (Anmerkung: Eine Übersetzung auch dieses Artikels ist bei diagnose-funk allerdings weniger zu erwarten).

Der SkepticReport (englisch) beschäftigte sich 2005 mit Roger Coghill, gut kommt der Mann dabei erwartungsgemäß nicht weg, um nicht zu sagen, der selbsternannte Forscher wird dort als unqualifiziert abgewatscht.

Ich finde das nach wie vor faszinierend: Im Glanze dieser Präsentation der sogenannten Coghill Research Laboratories wirkt der Mann auf Alfred und Erna wahrscheinlich hoch kompetent. Aber eben nur auf Alfred und Erna, Lothar & Uwe, Krethi und Plethi sowie auf Hinz & Kuntz - auf fachliche Laien also. Die saugen das Zeugs von Coghill gierig auf und übersetzen es im Fall von Diagnose-Funk sogar noch ins deutsche. Solche Allianzen zur Desinformation der Bevölkerung gibt es wahrscheinlich überall auf der Welt, sie verpesten mit ihrem Käse die Luft der Informationsgesellschaft.

Bei echten Fachleuten macht Coghill hingegen keinen Stich, sie erkennen in ihm den Blender.

Hintergrund
Mobilfunkstudien: Bewertung der Ergebnisse durch Laien

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Blender, Diagnose-Funk, Blendwerk, Allianz, Suizid, Coghill, Forscher, Campaigner


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