Vorsorgliche Entwertung der WHO-Monographie (EHC) (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 30.11.2014, 13:18 (vor 3645 Tagen) @ Doris

WHO EHC (draft): No evidence of health effects

Auf diesen Post hat auch Eric van Rongen reagiert und Dariusz angeschrieben.

Die unkommentierte Nachricht gibt es hier zu lesen

Danke, Doris, für den Hinweis. Die entscheidende Passage dort lautet:

The conclusion of Rodney Croft that the draft EHC shows no evidence of health effects is, in contrast to what you state, nothing else than his personal opinion. Neither WHO nor ICNIRP has drawn any conclusions yet on the scientific data presented in the draft EHC.

Überzeugend klingt das nicht - wollte ich ursprünglich schreiben. Denn ICNIRP-Kommissionsmitglied Croft kann (vermeintlich) auf einem ICNIRP-Workshop ja schlecht seine persönliche Meinung zum Besten geben. Es sei denn ... Ja, und dann habe ich mir noch einmal die Liste der Autoren der WHO-Monographie angeschaut und festgestellt, Croft zählt nicht dazu. Damit wird seine Präsentation für mich plausibel: ICNIRP-Mann bekommt Entwurf der Monographie wie jeder andere auch, liest ihn, gewinnt den Eindruck "no evidence" und sagte dies dann auch. Auf dem ICNIRP-Workshop, wie ich zuerst dachte. Doch das stimmt nicht, Dariusz nennt den Anlass "Science & Wireless 2014". Zu finden war diese Veranstaltung für mich nur mit Hilfe eines Links von ihm. Es handelt sich um die Anschluss-Veranstaltung zu dem ICNIRP-Workshop am 11. November, also formal um eine andere Baustelle, an der z.B. auch Mike Repacholi baute.

Unter den geschilderten Umständen erscheint es mir reichlich übertrieben zum Boykott der WHO-Monographie aufzurufen, nur weil ein mit der Monographie nicht befasstes ICNIRP-Mitglied es versäumt hat, explizit seine persönliche Meinung kenntlich zu machen. Croft bewegt sich auf einem Gebiet, bei dem jeder maßgebende Wissenschaftler unter akribischer Beobachtung steht. Das allerdings hätte er berücksichtigen müssen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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