Hensingers Belege für krankmachende Mobilfunkmasten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 06.03.2014, 22:43 (vor 3913 Tagen) @ Kuddel

Hensinger: „Es gibt Studien, die belegen, dass die Strahlung der Mobilfunkmasten zu Schlafstörungen, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Erschöpfung führt.“

Welche "Studien" meint er ?
Vermutlich keine Studien, welche wissenschaftlichen Kriterien genügen.

Ja, da gibt es nicht viel Brauchbares, was Herr Hensinger aus dem Hut zaubern könnte. Mit fallen z.B. Santini et al. und Navarro et. al. als in der Szene begeistert aufgenommene, gleichwohl qualitativ indiskutable Studien ein. Besser sind die beiden Studien von Hutter et al., etwa diese hier, ein "Beleg" sind auch sie jedoch bei weitem nicht, bestenfalls ein Hinweis.

Der Trick, mit dem Hensinger und die seinen immer wieder versuchen zu punkten, ist sehr einfach: Nehmen wir mal an es gäbe fünf qualitativ brauchbare Studien mit den Ergebnissen, Mobilfunkmasten würden zu Schlafstörungen, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Erschöpfung führen. Dann reibt Hensinger den verdatteten Kita-Betreibern diese fünf als schlagende Beweisstücke unter die Nase. Dass es 13, 85 oder 123 qualitativ vergleichbare Arbeiten gibt, die Mobilfunkmasten von diesen Anschuldigungen frei sprechen, lässt unser Mann aus Stuttgart einfach unter den Tisch fallen. Vermutlich weiß er von diesen entlastenden Studien gar nichts, weil er sich allein für Studien interessiert, mit denen er Alarm schlagen kann. Dieser Knick in der Pupille zeigt sich auch in dem unmöglichen "Studienreport" von Diagnose-Funk, denn der listet ausschließlich sorgsam gesammelte Alarmstudien auf, inklusive Schülerexperimente, und verzerrt damit die Ausgewogenheit, die der Primärquelle EMF-Portal innewohnt, gezielt ins Groteske. Dabei schreckt Hensinger, der dieses Pamphlet zu verantworten hat, nicht einmal davor zurück, seiner Sammlung eine Studie von Prof. Lerchl einzuverleiben. Also von eben jenem Wissenschaftler, den die Diagnose-Funker zugleich öffentlich und wo es nur geht auf beispiellose Weise mies machen. Da A. Lerchl selbst seine Koniferenstudie nicht für der Weisheit letzter Schluss hält, lässt sich die Aufnahme in die Alarmsammlung von Diagnose-Funk auch nur als weitere Provokation gegenüber Lerchl sehen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Filz, BUND, Stuttgart, Jugend forscht, Ewiggestriger, Mobilfunkstudien, Heidelberg, StudienReport, Schülerexperiment, Alarmstudien, krankmachend, Ausgewogenheit


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