Schutzkonzepte sind unnötig (Allgemein)

Raylauncher @, Freitag, 25.07.2008, 17:59 (vor 5747 Tagen) @ KlaKla

Politische Volksvertreter die letzt endlich die Auftragsgeber für Standortkonzepte sind sollten bei ihrem "Schutzkonzept" auch die Handynutzer berücksichtigen. Soweit mir bekannt, berücksichtigen externen Netzplaner die Handynutzer nicht. Vielleicht weil die Berater diesen Punkt auch nicht ansprechen. Den Aspekt, dass Handynutzer vermeidlich höherer Strahlenbelastung ausgesetzt ist, wenn der Sendemast 1 km statt 300 m von der Wohnbebauung entfernt steht müsste messtechnisch ermittelbar sein. Was erreicht man mit welcher Maßnahme und wo ist die Schutzwirkung am höchsten. Auf den Aspekt mit den Handynutzer kommen wir aber auch nur weil wir uns kritisch über den Sinn und Zweck von Standortkonzepte austauschen. Es sollte nicht um Schuldzuweisung gehen sondern eher darum, wie und was kann man wodurch verbessern. Einseitiger Schutz zulasten der Nutzer ist nicht ok.

Politische Volksvertreter handeln auf Druck von Bürgerinitiativen bzw. im vermeintlichen Interesse ihrer Wähler. Dass derartige Konzepte in der Regel sinnlos sind, erkennt man spätestens, wenn man diese genauer analysiert. Die diversen Dienstleister liefern das, was der Auftraggeber verlangt: Konzepte, bei denen die Stationen möglichst weit aus der Bebauung gedrängt sind. Alles andere steht hinten an. Damit man den Laien in der Verwaltung weismachen kann, soundsoviele Stationen wären überflüssig und könnten abgebaut werden bei genau so guter Mobilfunkversorgung, wird als Alibi eine mehr oder weniger gleichmäßige Feldverteilung zurechtgebogen und präsentiert. Dass dieser Mischmasch entfernter Server einen durchaus ausreichenden Summenpegel ergeben kann ist das eine. Doch für einen störungsfreien Betrieb ist die gleichmäßige Versorgung durch definierte und klar umrissenen Zellen zugeordneter Server erforderlich. Nur so können viele Gespräche Störungs- und Unterbrechungsfrei geführt werden. Nachdem die Leistungsregelung in erster Linie vom RXqual (das ist die Empfangsqualität) abhängt, regelt ein chaotisches Netz im Up- und Downlink generell hoch.

Bei der Netzplanung durch Betreiber werden die vielen Größen auch jenseits der Feldstärke betrachtet und die Stationen dort geplant, wo sie aus funktechnischer, struktureller aber auch wirtschaftlicher Sicht erforderlich sind. Dann erzielt man einen guten RXqual, klare Zellstrukturen und als Beigabe eine geringe Sendeleistung auf beiden Seiten. Dies kann auch bedeuten, dass ein Mast auf einem benachbarten Hügel sinnvoll ist. Doch um das zu entscheiden ist u.a. Fachkompetenz, Kenntnis des Netzes und der Verkehrsströme sowie das entsprechende Datenmaterial erforderlich. Dies können Externe kaum leisten, insbesondere wenn sie im Interesse zukünftiger Aufträge das liefern, was der Auftraggeber sehen möchte. Ein Auftraggeber, der eben nicht für die Qualität und Funktionalität eines Netzes verantwortlich ist.

Raylauncher


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum