peer-review-Sicherungen (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Freitag, 09.05.2008, 22:51 (vor 6071 Tagen) @ H. Lamarr

Offenkundig sind sogar zwei Korrekturläufe kein Schutz, sich in die Nesseln zu setzen. Was passiert eigentlich mit solchen Peer-Reviewern, die keine sind? Um den gesamten Prozess einer Peer-Review nicht infrage zu stellen, müssten solche kapitalen Fehlleistungen doch Konsequenzen für die Reviewer haben. Sicherungen, die bei Kurzschluss nicht fliegen, erfüllen ihren Zweck nicht und müssten gegen intakte ersetzt werden.

Zunächst zum Verfahren: es sind 2 Gutachter gewesen (parallel), keine 2 Korrekturläufe. Beide haben offensichtlich keine schwer wiegenden Bedenken gehabt, das paper zur Publikation zu empfehlen. Dass das in diesem Fall so war, ist bedauerlich, aber kein Einzelfall. Gutachter sind auf dem Gebiet tätige Wissenschaftler, die diesen "Nebenjob" freiwillig und unentgeltlich machen und auch nicht immer fehlerfrei arbeiten, keine Frage. Menschen machen Fehler, das ist auch gut so, sonst wäre das Leben deutlich langweiliger und wir hätten sonst kaum so rege Diskussionen, von pathologischen Vielschreibern vielleicht abgesehen, die substantiell nichts beizusteuern haben.

Gutachter, die so dermaßen - wie hier - daneben liegen, sollten für die Zeitschrift für zukünftige Begutachtungen tabu sein. Dafür gibt es aber kein Standard-Verfahren. Das muss jede Zeitschrift für sich entscheiden, trägt aber erheblich dazu bei, wie sich die Reputation dieser Zeitschrift entwickelt :-).

Viele Grüße,

Alexander Lerchl

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Peer-Reviewed


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