Sammelstelle für Mobilfunkgeschädigte (Allgemein)

Gast, Dienstag, 06.02.2007, 00:10 (vor 6260 Tagen)

Bamberg, den 26.01.07

Sammelstelle für Mobilfunkgeschädigte

Begleitschreiben zum Fragebogen zur Erfassung von Gesundheitsschäden durch hochfrequente elektromagnetische Felder

Bis vor drei Jahren hatten viele Ärztinnen und Ärzte den offiziellen Stellungnahmen, dass nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine Gesundheitsschäden zu erwarten seien, vertraut.
Dann jedoch wurde eine zunehmende Zahl von Kolleginnen und Kollegen durch eigene Beobachtungen und Erfahrungen mit Patienten eines anderen belehrt.

Wir erlebten,
• dass vorher gesunde Anwohner, die kein Problem in der Montage eines Mobilfunksenders sahen, nach der Inbetriebnahme zeitgleich erkrankten.
• dass die Weggezogenen schnell gesund wurden.
• dass die Gebliebenen zu chronischen Patienten wurden.
• dass Kinder, die unter Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Infektanfälligkeit litten, durch Entfernung des DECT-Telefons wieder beschwerdefrei waren.

Wir erfuhren,
• dass in Deutschland an keinem einzigen Standort die langzeitexponierten Anwohner untersucht worden waren.
• dass es keine Studie gibt über die Auswirkung von DECT-Telefonen und deren Basisstationen auf die Nutzer in Haushalten oder an Arbeitsplätzen.

Wir erkannten, dass es also gar keinen wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwohner von Mobilfunksendeanlagen und der Nutzer der DECT-Telefone gibt.
Da es keine Kenntnis gibt, kann von offizieller Seite keine Aussage zum Risiko gemacht werden. Die Leitlinien Strahlenschutz vom Bundesamt für Strahlenschutz vom 01.06.2005 geben dies offen zu.
In dieser sehr unbefriedigenden Situation führten Ärzte in den letzten zweieinhalb Jahren Erhebungen (Befragung und orientierende Messung der hochfrequenten EMF) bei über 1600 Anwohnern an 220 Standorten durch. Im Verlauf dieser Untersuchungen lernten wir weitere Ärzte kennen, die schon lange vor uns den Verdacht auf Erkrankungen durch Hochfrequenzexposition in Attesten und Schreiben an Behörden mitgeteilt hatten. Die einzelnen Ärzte wussten leider nichts voneinander und von ihren übereinstimmenden Feststellungen.

Das Ergebnis all dieser ärztlichen Beobachtungen und Untersuchungen lautet:
Die gepulsten hochfrequenten elektromagnetischen Felder (von Mobilfunksendeanlagen, schnurlosen DECT-Telefonen, Handy, WLAN u.a.) führen weit unterhalb der gültigen Grenzwerte zu einem neuen, vielschichtigen Krankheitsbild.
Die aus einer Vielzahl von vorliegenden Fallbeschreibungen ausgewählten Beispiele belegen:

• Menschen erkrankten durch Mobilfunksender, Richtfunksender, Rundfunk- und Fernsehsender, Handy, WLAN u.a.( zu hause, am Arbeitsplatz, im Krankenhaus).
• Menschen erkrankten durch DECT-Telefone (am eigenen, an denen von Nachbarn, am Arbeitsplatz).
• Menschen versuchten, sich vor der Hochfrequenzexposition zu schützen, sofern sie den kausalen Zusammenhang zwischen Symptomen und Hochfrequenz erkannt hatten.
• Sie entfernten das eigene DECT-Telefon und versuchten Nachbarn und Arbeitgeber ihr Problem verständlich zu machen.
• Sie stießen oft auf Unverständnis und Ablehnung und mussten flüchten.
• Sie schafften sich zum Schutz vor der Hochfrequenzstrahlung Vorhänge, feinmaschige Gitter, Tapeten, neue Fenster, Spezialfarbe, Spezialgewebe, Putz, Baldachine und in Einzelfällen einen Schutzanzug an.
• Oder die Betroffenen zogen in den Keller, in rückwärtige Zimmer oder sie zogen aus. Aber wohin? Wo ist man sicher? Wo hat man Schutz und dies auf Dauer?
• Oder sie suchten für die Nacht unbelastete Ort auf: Bekannte, Verwandte, Gartenhäuschen, Auto, Zeltplatz oder Wald.

Dass nicht alle Menschen gleichermassen unter einer Noxe erkranken, ist für Ärzte eine geläufige, tägliche Erfahrung.
Die Zeit drängt. Die Not und die Verzweiflung vieler Menschen ist groß. Aus ärztlicher Sicht handelt es sich flächendeckendend um medizinische Notfälle, die sofortiges Handeln erfordern.

Unverzüglich sind folgende Maßnahmen zu veranlassen:
• Es müssen hochfrequenzfreie Gebiete ausgewiesen werden.
• Es müssen sofort Untersuchungen der langzeitexponierten Anwohner an mehreren Standorten vor und nach Abschaltung durchgeführt werden.
• Der weitere Ausbau des Mobilfunknetzes muss ausgesetzt werden.
• Die DECT-Telefone müssen zurückgerufen werden.

Wieviele Menschen sollen noch erkranken, bis sich unsere Gesellschaft eingesteht, dass diese Technik für Menschen, Tiere und Pflanzen unverträglich ist? Bei der Ärzteinitiative Bamberger Appell wurde eine Sammelstelle für Mobilfunkgeschädigte eingerichtet. Alle Betroffenen werden gebeten den ausführlichen Fragebogen (ausdruckbar z.B. von der Internetseite www.der-mast-muss-weg und www.hese-project.org )ausgefüllt an folgende Adresse einzuschicken:

Sammelstelle für Mobilfunkgeschädigte c/o Dr. med. Cornelia Waldmann-Selsam Karl-May-Str.48, 96049 Bamberg, Tel. 0951-12300, Fax. 0951-2972506 Mail: peter.selsam@t-online.de

Dr. med. Cornelia Waldmann-Selsam


Bundesamt für Strahlenschutz: Leitlinien Strahlenschutz vom 01.06.2005 (Auszüge)

...Die in diesem Zusammenhang erforderliche Frage der Risikoabschätzung beruht im Bereich der nicht ionisierenden Strahlen derzeit überwiegend auf der Kenntnis akuter Wirkungen und Dosis Wirkungsbeziehungen mit Schwellencharakter. D.h. unterhalb bestimmter Schwellen sind Risiken wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Dabei ist nicht endgültig geklärt, ob keine Risiken bestehen oder ob sie bisher lediglich nicht erkennbar sind.
In weiten Teilen des nichtionisierenden Spektrums kann deshalb derzeit keine belastbare quantitative Risikoabschätzung erfolgen. Selbst eine qualitative Abschätzung ist in Ermangelung möglicher Wirkungsmechanismen schwierig. Ob unter diesen Voraussetzungen der Strahlenschutz einen essentiellen Beitrag zur Frage der Rechtfertigung leisten kann, ist fraglich.

...Eine Strahlenschutzbewertung neuer Technologien ist bisher erst nach Markteinführung der Technologie möglich, da die hierfür erforderlichen Daten dem Strahlenschutz vorher nicht verfügbar gemacht werden. Änderungen technischer Details, die zu einem verbesserten Strahlenschutz führen könnten, sind unter diesen Umständen dann meist nicht mehr realisierbar. Aus Beispiel aus der Vergangenheit wird auf Schnurlostelefone nach den DECT-Standard hingewiesen. Die permanente Emission hochfrequenter Felder durch den Kontrollkanal wäre für Anwendungen im Hausgebrauch nicht erforderlich.

...Die Frage der Auswirkungen elektromagnetischer Emissionen auf die belebte Umwelt sind bislang nicht nur national, sondern auch international stark vernachlässigt worden. Der Versuch einer systematischen Erfassung des bisherigen Kenntnisstandes wurde bisher nur in einem vom BfS in Zusammenarbeit mit der WHO und ICNIRP durchgeführten internationalen Seminar im Oktober 1999 unternommen.

Tags:
Die Grünen, Selbstdarstellung, Unseriös, Selbstüberschätzung, Waldmann-Selsam, These, Mietmaul, Mediziner, Populismus, Geltungssucht, Moratorium, Meldestelle


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