7. Welttag der "Elektrosensibilität" mit Handlauf (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Montag, 01.07.2024, 13:39 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr

So spielte sich der "Welttag" faktisch in den Echokammern der Szene ab. Diagnose-Funk berichtete pflichtschuldig von einer Mahnwache vor dem Berliner Rathaus und nutzte die Gunst der Stunde, Werbung für ein Buch aus dem eigenen Programm zu machen. Auch hier blitzt Lustlosigkeit auf, denn der Name der Buchautorin wurde bis heute unbemerkt von Renate Haidlauf auf Renate Handlauf begradigt (Screenshot).

Die Lustlosigkeit, den 7. Welttag der "Elektrosensibilität" zu würdigen, ist bei Diagnose-Funk sogar noch größer als gedacht. Denn der verlinkte Artikel geht voll auf das Konto der ÖDP, Diagnose-Funk hat den Text einschließlich der lustigen Umbenennung von Haidlauf lediglich 1:1 übernommen. Anscheinend wurde der Text anlässlich der Übernahme in Stuttgart nicht einmal gelesen :no:. Für das Desinteresse des Vereins gibt es noch ein weiteres Indiz: 2022 und 2023 war der "Welttag" Diagnose-Funk noch eine sogenannte Pressemitteilung wert, 2024 nicht mehr.

Versemmelt hat den Originaltext Thomas Löb, Vorsitzender des Landesverbands Brandenburg der ÖDP. Im Foto von der Aktion hält der Event- und Kulturmanager in gelber Weste das große Spruchband auf der rechten Seite, er war sich also nicht zu fein, selbst an der mMn bizarren Aktion teilzunehmen. Einigermaßen sonderbar ist auch das folgende Textfragment (Quelle): "Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Yoga-Salon" vom Yoganetzwerk Leipzig, freuen wir uns auf den Referenten Thomas Löb aus Berlin von Diagnose Funk." Ebenso dieses hier (Quelle): "Anstelle von Redner Thomas Löb vom Aktionskreis 5G-freies Berlin-Brandenburg lieferte das Publikum die Fakten."

Spaßig finde ich das Foto, das während der Aktion genommene Messwerte vor dem Berliner Rathaus zeigt. Peak = 6.mW/m², Max. = 103 mW/m², AVG = 1 mW/m². Peak und AVG nennen realistische Werte für nahe Funkmasten. Der Maximalwert 103 mW/m² ist mMn jedoch zustande gekommen, weil einer der Aktionäre mit seinem Smartphone dem Billig-Messgerätchen für Laien-Messtechniker kurzzeitig zu nahe gekommen ist. Das könnte gut und gerne Löb selbst gewesen sein. Auch jeder Passant kommt als Verursacher infrage. Ich habe große Zweifel, ob die Mahnwachtruppe sich im Klaren darüber ist, was sie auf dem Ratshausplatz überhaupt "gemessen" hat. Man sollte solchen Leuten mMn ihre Messgerätchen wegnehmen, damit sie sich gleich besser fühlen.

Was Löb antreibt, sich auf das für ihn fachfremde Thema einzulassen, ist nicht ersichtlich. Im "Bundesarbeitskreis Mobilfunk" seiner Partei ist der gelernte Landschaftsarchitekt jedenfalls Beisitzer. 2021 frohlockte Diagnose-Funk noch über diesen Arbeitskreis: "Unter Hochdruck erarbeiteten die Mitglieder einen Antrag zur Änderung des Mobilfunk-Kapitels im bundespolitischen Programm." Der Hochdruck muss dann allerdings durch ein Leck schnell entwichen sein. Denn das Grundsatzprogramm der ÖDP ist seit 23. November 2013 unverändert bis zum heutigen Tag gültig und weiß über Mobilfunk nicht in einem Kapitel etwas zu sagen, sondern auf Seite 27 in nur einem einzigen ziemlich belanglosen Satz.

Über den momentanen Hydraulikdruck, der in dem famosen Bundesarbeitskreis Mobilfunk der ÖDP herrscht, kann man hier etwas Belustigendes nachlesen. Der Stein des Anstoßes (am 1. März 2023 mit Mann und Maus untergegangene Europäische Bürgerinitiative "Stop 5G") wird von der ÖDP nach wie vor als quicklebendig präsentiert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Copy-Paste, ÖDP, Berlin, Trittbrettfahren, Welttag der Elektrosensibilität, Mahnwache, Löb


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