Welttag der "Elektrosensibilität" in der Schweiz ausgefallen (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.06.2021, 13:38 (vor 1014 Tagen) @ H. Lamarr

Am 16. Juni begehen überzeugte Elektrosensible in Europa zum vierten Mal den "Welttag der Elektrosensibilität". Ausgerufen hat diesen 2018 nicht die Uno, die WHO oder sonst eine internationale Institution, sondern Magali Lesure (52), Vorsitzende des französischen Vereins Cœurs d'EHS (Ein Herz für EHS).

Erst am 15. Juni reagierte der Verein "Schutz vor Strahlung" auf den Aufruf von Magali Lesure. Viel zu spät, damit "Elektrosensible" in der Schweiz für den 16. Juni noch eine Aktion vorbereiten konnten. Warum ist das so?

Meine Sicht: Der Verein ist stark auf Selbstdarstellung bedacht, seine Meldung vom 15. Juni ist deshalb eine "Medienmitteilung". Wie bei den sogenannten Medienmitteilungen aus der Anti-Mobilfunk-Szene üblich haben die Medien den Kontaktversuch des Vereins zwar ausnahmslos ignoriert (geprüft mit Google-News), dies dürfte die Vereinsoberen jedoch kaum stören. Denn ihnen kommt es vorrangig darauf an, in den eigenen Reihen als "die Macher" gesehen zu werden. Die Belange der "Elektrosensiblen" (hier: Aktion vorbereiten) sind zweitrangig und für den Verein nur Mittel zum Zweck, sich in Szene zu setzen. Auch die in der Anti-Mobilfunk-Szene besonders beliebten und durchweg erfolglosen "Offenen Briefe" an irgendwelche Autoritäten dienen ebenfalls nur dem Zweck der Selbstdarstellung. Als Beleg für meine Behauptung mag die Schweizer Resonanz auf den Aufruf von Magali Lesure heute, drei Tage nach dem "Welttag", dienen: Die Seite zeigt aktuell keine einzige Aktion aus der Schweiz, nur die sogenannte Medienmitteilung vom 15. Juni dient dort als Feigenblatt.

Beide Manöver ("Medienmitteilungen" und "Offene Briefe") haben das Ziel, den eigenen Einfluss in den Echokammern und Filterblasen der Mobilfunkgegner zu stärken und sich auf diese Weise für Medien als ersten Ansprechpartner oder Interessenvertretung zu empfehlen. In der Schweiz ist der Verein Schutz vor Strahlung damit erfolgreich. Wurden die Medien früher bei dem Verein gigaherz.ch vorstellig, um sich unqualifizierte Gegenstimmen zum "Risiko Mobilfunk" abzuholen, so ist heute dafür der Verein Schutz vor Strahlung zuständig. Dass ein Elektriker im Ruhestand (gigaherz.ch) und eine Uhrmacherin (Schutz vor Strahlung) nicht imstande sind, sich fachlich qualifiziert zu äußern wird von den Medien hingenommen, denn qualifizierte Gegenstimmen, z.B. von Wissenschaftlern, sind für sie nicht zu bekommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS, Selbstdarstellung, Leserbrief, Geltungsdrang, Brief, Aktionstag, Profilierung, Echokammer, Medienmitteilung


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