Mobilfunkhaftung: Plan B ist schon eingefädelt (Allgemein)

Gustav, Sonntag, 04.07.2021, 22:07 (vor 1253 Tagen) @ H. Lamarr

Nach wie vor ist für mich nicht ersichtlich, wieso die Initianten glauben, am 5. Juli (Montag) noch gültige Unterschriften abgeben zu können. Aus meiner Sicht ist das nur das Basteln an der Legende, die Initiative sei angeblich um Haaresbreite gescheitert. Die tatsächliche Anzahl der Unterzeichner werden wir mit einiger Sicherheit nie erfahren.

Stimmt, die Bundeskanzlei gibt die Anzahl der Unterschriften gescheiterter Initiativen nicht bekannt. Das dürfte aber in erster Linie daran liegen, dass normalerweise überhaupt gar keine Unterschriften eingereicht werden wenn das Ziel von 100'000 Unterschriften nicht erreicht wurde.

Was wäre, wenn ...

der ganze Zirkus ab dem Zeitpunkt, ab dem klar war, dass die Haftungsinitiative scheitern muss, veranstaltet wird, um sich möglichst viele Kontaktdaten von potentiellen Mobilfunkgegnern zu sichern und diese Kontaktdaten der geplanten Volksinitiative von "Frequencia" zuzuspielen?

Das halte ich für unwahrscheinlich. Zum einen hapert es doch gewaltig mit der Zusammenarbeit.

5G-Gegner funken sich gegenseitig dazwischen

Felix Hepfer von der Haftungs-Initiative sagt, er arbeite sehr gut zusammen mit Ursula Niggli, Initiantin von «Für einen gesundheitsverträglichen und stromsparenden Mobilfunk». Er beklagt Zerstrittenheit und Futterneid in der Szene.

Charly Pache von der Initiative 5G sagt, man kooperiere nicht, weil die Stossrichtung der übrigen Initiativen nicht zielführend sei. Peter Schlegel sieht in der Safer-Phone-Initiative vor allem den Vorteil der Kräftebündelung: «Wir haben unsere Initiative mit verschiedenen Nationalräten, Fachleuten sowie Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz koordiniert.»


Der Initiativ-Salat ist angerichtet

Ohnehin scheint es in der Szene der Mobilfunkgegner generell bei der Kommunikation zu hapern. Selbst die Konsumentenschutz-Organisation «Frequencia», die sich die Bündelung der verschiedenen Kräfte in den unterschiedlichen Sprachregionen auf die Fahne geschrieben hat, scheint bei der Koordination zu scheitern.

«Die Mobilfunk-Kritiker-Szene besteht aus ganz unterschiedlichen Gruppen, die bisher kaum Kontakt hatten», sagt deren Vorstandsmitglied Peter Schlegel. Die Gefahr, dass durch Unübersichtlichkeit und mehrspurige Kommunikation Schlagkraft verloren gehe, sei nicht von der Hand zu weisen. «Derzeit müssen wir Doppelspurigkeiten in Kauf nehmen», sagt Peter Schlegel, «die generelle Stossrichtung aber ist dieselbe.»

Und zum Anderen wäre da noch der Datenschutz: Datenschutz bei Unterschriftensammlungen


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