Junk Science: Glaubt das Wasser auch daran? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 14.04.2017, 14:42 (vor 2783 Tagen) @ charles

Auf: http://www.milieuziektes.nl/Rapporten/Esmog,%20water,%20microscoop%20en%20prof.%20Kr%C3%B6plin.pdf
steht eine Studie der UNI Stuttgart, Apollo VII.

Hier wurde Kresse *bestrahlt*, und diese wuchs sogar noch besser.
Also genau das Gegenteil als die andere Kresse Studien.

Kresse wächst hier in die Natur, im Flussrand, und brauchts sehr viel Wasser.

Beinahe, "Charles", wäre ich Ihnen auf den Leim gegangen. Immerhin hat einer der Autoren einen imposanten Titel (Prof. Dr.-Ing. Bernd Kröplin) und auch sein Arbeitgeber, das "Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen" an der Universität Stuttgart, kann sich sehen lassen.

Und es stimmt, Kröplin beobachtete unter Funkfeldeinwirkung tatsächlich stärkeres Kressewachstum.

Aber: Die "Studiendokumentation" wirkt doch sehr dilettantisch. Ein Handy in einen Kochtopf zu stecken, damit es wegen der Schirmwirkung des Metalls auf Maximalleistung geht, ist auf dem Niveau von "Jugend forscht". Das konnte, mit Verlaub, das IZgMF schon 2004 besser (Funkfeldmessung in einem Linienbus).

Und seit Diagnose-Funk sich 2010 in Stuttgart niedergelassen hat, bin ich misstrauisch gegenüber jeglicher EMF-Bekundungen aus der Schwabenmetropole.

Kurzum, ich habe nach Prof. Kröplin geforscht und meine dunklen Ahnungen haben sich bei Psiram voll und ganz bestätigt (Auszug):

Kröplin machte insbesondere mit einer eigenen esoterisch-parapsychologischen "subtilen Wassertropfenanalyse" auf sich aufmerksam. Nach seiner Vorstellung soll sich unter einem Lichtmikroskop eine postulierte "Beziehung zwischen Experimentator und Wassertropfen" zeigen, die ein Wassergedächtnis nahelege und sich zum Nachweis elektromagnetischer Strahlung von Mobiltelefonen eigne. Nach Kröplin habe Wasser die Fähigkeit, Informationen zu speichern, auf menschliche Gefühle zu reagieren oder gar mit anderen Flüssigkeiten zu kommunizieren. Eine wissenschaftliche Anerkennung blieb der Kröplin-Methode genauso versagt wie eine eingehendere Rezeption. Sie fand aber Beachtung bei Fernsehpastor Jürgen Fliege, im P.M. Magazin,[1][2] in der Deutschen Hebammen Zeitschrift und im Natur und Kosmos-Heft.
In eigenen Veröffentlichungen zu seinem Testverfahren sind esoterische Erklärungsversuche zu erkennen. So formuliert er als Quintessenz seiner Forschung, "dass sich materielle Anordnungen in Flüssigkeiten [...] durch geistige und emotionale Prozesse beeinflussen lassen".

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Hintergrund
Esoterik statt Physik: Glaubt das Wasser auch daran?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psiram, Game over, Wasser, Diagnose-Funk, Junk-Science, Studiensammlung, StudienReport


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