Auf vielfachen Wunsch: TEIL 2 (Allgemein)

Ex-Mobilfunker, Montag, 15.02.2010, 15:23 (vor 5429 Tagen) @ charles
bearbeitet von Ex-Mobilfunker, Montag, 15.02.2010, 16:25

20. Kapitel Leichte Schläge auf den Hinterkopf sollen bekanntlich das Denkvermögen steigern. Nachdem diese archaische Erziehungsweise weltweit zwar Unmengen an Anhängern hat, ihre Praktizierung aber nicht mehr politisch korrekt ist, hat sich die Wandsensiblendiskussion als ein Instrument der Willensbildung die Internetforen ausgesucht. Neben www.gigawand.ch ist noch die Internetseite www.izgmf.de zu nennen. "InformationsZentrum gegen MauerFlächen". Motto und Leitlinie des Gründers lauten: "Nicht die Mauern sind das Problem, sondern die Steine!" Ein folgerichtiger Slogan, hat doch der Schall bereits die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht. Was früher jedoch zwischen Gigawand und IZgMF eitel Freude und Sonnenschein war, entwickelte sich in den vergangenen Jahren auseinander. Nachdem die Gründer des IZgMF festgestellt hatten, daß sie trotz einer frisch errichteten Wand in ihrer Nachbarschaft immer noch keine Beule bekommen hatten, sich auch die anderen Symptome nicht einstellten, die Nachbarn wieder zur Nutzung von Wänden übergegangen waren und nichts passierte, hinterfragten sie die Parolen und Maßnahmen der Wandsensiblen-Szene und stellten fest: Wir glauben das nicht mehr!
Seitdem herrscht KRIEG! Historiker in ferner Zukunft werden ihn, wenn überhaupt, in einer Fußnote erwähnen... zur Aufheiterung der Studenten.
21. Kapitel Der holländische Wandbiologe macht sich zunehmend Sorgen! Menschen, die bereits Beulen haben, werden durch den Gesetzgeber und die Wissenschaft seiner Meinung nach nicht ausreichend vor noch mehr Beulen geschützt! Der holländische Wandbiologe empfiehlt die Befestigung eines Brettes vor dem Kopf, bis auch die Verwendung von Papier gesetzlich reglementiert wird.
Die Aktivistin und bekennende Wandsensible Weva Eber sendet daraufhin ihre persönlichen Papiervorräte in unzähligen Lieferungen an das Bundesamt für Stoßschäden (BfS) und veröffentlicht diese Lieferungen im Internet. Nachdem sich das BfS allerdings nur für die ersten Lieferungen bedankt hat entsteht das Gerücht, Weva Eber dürfe dem BfS kein Papier mehr schicken.
Wandbefürworter sehen sich und das BfS bestätigt, während Wandsensible übelste Machenschaften vermuten.
Als sich ein Wandbefürworter, der unter dem Pseudonym „Ex-Maurer“ im IZgMF-Forum postet und Journalist und PR-Berater ist, zur Klärung des Sachverhalts an die Pressestelle des BfS wendet, eskaliert die Situation! Obwohl das Statement des BfS eindeutig ist („Natürlich kann Frau Eber weiterhin Papier schicken; wir wollen nur kein weißes Papier mehr. Mal was neues, buntes oder eine Zeitung… Ziegelsteine wären nett… aber bitte kein weißes mehr…“), sieht die Szene der Wandsensiblen die Weltverschwörung bestätigt!
„Einmal Maurer, immer Maurer!“, mag Weva Eber gedacht haben und wähnt das Briefgeheimnis durch finstere Machenschaften gefährdet. Aus der Frage des Ex-Maurers an das BfS („Darf Weva Eber Ihnen denn noch Papier schicken, oder nicht?“) zur Klärung des Gerüchts wurde so die Verschwörungstheorie, das BfS sei auf das Innigste mit den Papier- und Ziegelherstellern verwoben. Eine Frechheit sondersgleichen!
Als ein bekennender Wandsensibler in Oberammergau von einem 0,5 Zentimeter großen Meteoriten am Kopf getroffen wird und eine Beule entsteht, ist sich der Präsident von Gigawand sicher, daß auch die NASA bzw. die USA ihre Finger im Spiel haben.
Ein Professor der SSK (Sichere-Steine-Kommission) und Vorsitzender des Ausschusses für nicht-beulende Wände erhebt in den Foren zunehmend das Wort zur Klärung der Situation, wird von den Wandsensiblen aber als vermutlich befangen nunmehr selbst angegriffen.
Der in der Szene bekannte holländische Wandbiologe möchte den Nobelpreis haben, kennt aber keinen, der ihm sagt, wie er ihn kriegen kann.
22. Kapitel Auf öffentlichen Veranstaltungen, vor allem in ländlichen Gebieten in denen das Straßennetz und die Gewerbegebiete ausgebaut werden sollen, kommt durch die Wandgegner vermehrt eine sogenannte „Wandtafel“ zum Einsatz. Kratzt man mit den Fingernägeln über die grüne Seite solch einer Wandtafel entsteht ein derart markerschütternder Ton, dass viele der Zuhörer von der Gesundheitsgefährdung durch Wände in Sekundenbruchteilen überzeugt werden können. Die Substanzverluste an den Fingernägeln sind ein weiterer gern akzeptierter Beweis! Die Frontleute der Wandgegner haben aber ein weiteres beängstigendes Beispiel: Solche Wandtafeln hängen zu tausenden in deutschen Schulen… frontal vor den Kindern! Hunderte besorgter Eltern engagieren sich nunmehr für ein Volksbegehren unter dem Motto: „Wandtafeln raus aus deutschen Schulen!“
In Oberammergau kocht die Volksseele hoch als bekannt wird, daß das große deutsche Bauunternehmen „T-Bau AG“ nunmehr Häuser aus Beton bauen will. Die anderen drei großen Baukonzerne „Vandone M2 GmbH“, „Mauer-Plus“ und H2O gehen einen Schritt weiter und bieten Fertigmauern an.
Das Frauenhofer Institut gibt bekannt, daß die Entwicklung transparenten Gummis so fortgeschritten ist, daß eine Markteinführung möglich sei. Ein findiger Industrieller aus Baden-Württemberg kauft das Patent und produziert nunmehr Wände aus diesem Material.
Die Zeitschriften „Öko-Test“ und „Architektenumschau“ bestätigen, daß diese neuartigen transparenten Gummizellen hervorragend für Wandsensible geeignet sind.
Eine ganze Reihe Ärzte, die sich in der sogenannten „Konferenz-Initiative“ zusammengeschlossen haben, widersprechen dieser Aussage! Nach ihrer Meinung hätten Studien in Asien festgestellt, daß Gummi die Zeugungsfähigkeit junger Männer stark beeinträchtig, wenn Gummi selbst in hauchdünnen Versionen häufig in der Hosentasche mitgeführt wird. Der Hinweis der Wandbefürworter, daß Gummi in der Hosentasche nicht zur Anwendung kommt und Gummi in der Hosentasche quasi in einem Ruhezustand verbleibt, irritiert dabei nicht.
23. KapitelDer holländische Wandbiologe liefert immer noch keine Fakten, hat sich aber auch mit Aktivisten von Gigawand überworfen, weil er nicht alle Heilungsgeheimnisse offenbart.
Dafür bricht bei Gigawand eine Panik aus, als der Wetterbericht für den kommenden Tag eine Unwetterwand ankündigt. Als Prognosen für den Sommer „zum Schneiden dicke Luft“ vermelden, fordert der Gigawand-Präsident einen Klimawandel. Sollte dieser Wandel nicht kommen wird bereits jetzt die UN dafür verantwortlich gemacht, weil diese durch Wandbefürworter und –lobbyisten unterwandert sei.
Die Agentur für Arbeit hat nach einer Besprechung mit dem Gründer des IZgMF eine Broschüre herausgebracht mit dem Titel: „Eine Karriere in der Kritik – Ein Job für Wandsensible und solche, die es werden wollen!“
Die Karrierestufen erfordern allerdings sehr viel persönlichen Einsatz. Wer vom Gebäudekritiker zum Wandkritiker und vom Wandkritiker zum Stein- oder Ziegelkritiker aufsteigen will, muß bereits hart an sich arbeiten und genaues Quellenstudium betreiben. In der Ausbildungsphase „Sagt uns was Ihr vorhabt, damit wir Euch sagen können wogegen wir sind“, trennt sich in harten Prüfungswochen und -monaten die Spreu vom Weizen. Wer es schafft, wird Kritikerkritiker und ist damit geradezu prädestiniert, ein wunderbar normales Leben zu führen.
TO BE CONTINUED

Tags:
Nobelpreis


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum