Extrapolation und Verantwortung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2009, 19:57 (vor 5466 Tagen) @ Sisyphos

Soweit ich das beurteilen kann, halten sich die dortigen "chirurgischen Eingriffe" sehr in Grenzen. Die Vorher/Nacher-Effekte dürften, wenn überhaupt, minimal und somit jegliche Extrapolation im Sinne der hier verbreiteten Terminologie eher "Panikmache" sein. Den "Ermittlungsergebnissen" von Skeptiker kann mit Interesse und Gelassenheit entgegen gesehen werden.

Jetzt bin ich perplex. Kein Vorher-Nachher-Effekt in Bruchköbel? Oder reden Sie jetzt nicht von der Gesamtsituation (Mast+Handy), sondern nur von den Handys?

Nehmen wir mal an, dass bei den Messgängen irgendwann einmal tatsächlich rauskommt, dass die Handys im Stadtinnern tatsächlich nach der Senderverpflanzung viel häufiger mit Power-Level 5, also mit Maximalleistung senden müssen, um die nächstgelegene Basis zu erreichen. Und nehmen wir weiter an, dass Interphone-Folgestudien bestätigen, dass langer intensiver Handygebrauch Kopftumore verursachen kann. Was machen Sie dann? Bitten Sie beim Pfarrer um Vergebung dafür, dass Sie womöglich den Krebs des einen oder anderen Bruchköbelers verschuldet haben oder springen Sie aus dem Kellerfenster?

Als einer, der "längeren, intensiven" Gebrauch eher kopfschüttelnd betrachtet: Letzteres;-)! Für die Raucher, die seit dem Verbot vermehrt unter widrigen Bedingungen leiden, habe ich auch nur begrenztes Verständnis. Fragen Sie sich das eigentlich selbst auch?

Ja, ich fragte mich das auch und fühlte mich als Sendemastengegner, der unauflösbaren Widersprüche in der Argumentation wegen, später überhaupt nicht mehr wohl. Jetzt ist es okay (nicht die Masten sind das Problem,...) ich kann mir sogar den Besitz eines Handys leisten, ohne darauf angesprochen rot zu werden. Hin und wieder habe ich es mit Opfern fanatischer Sendemastengegner zu tun, diese Leute sind wirklich arm dran, die Täter aber, Frontleute der Sendemastengegner (Waldmann, Scheiner, Jakob ...), spulen weiter munter ihre Horrorgeschichten vom Band, die merken manchmal noch nicht einmal, welchen Schaden sie damit bei psychisch labilen Menschen anrichten. Und wie ich in einem konkreten Fall weiß, es interessiert sie auch nicht sonderlich. Auch diese Erlebnisse sind mit ein Grund dafür, warum ich lauten Sendemastengegnern kein Verständnis mehr entgegenbringe, den leisen (Mitläufern) sehe ich es nach.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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