ES ist kein Stigma, nur ein handliches Akronym ▼ (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.08.2008, 00:41 (vor 5712 Tagen) @ Schmetterling

Das Problem liegt wohl in der sicheren Feststellung wer ist ES und wer nicht. Vielleicht sind unter den "Nicht ES" Personen, bei denen sich labormäßig Veränderungen zeigen und unter den "ES" sind ein paar Hypochonder? ...

Ich denke es ist prinzipiell völlig egal, wo zu graben begonnen wird, weil die Lage der Schatztruhe unbekannt ist. Es käme eher auf eine systematische Suche an, damit nicht x-mal an derselben Stelle gegraben wird, andere dagegen völlig ausgelassen werden. Aus meiner Sicht würde es theoretisch genügen, einen einzigen "echten" ES zu finden: an dem könnte dann gezielt nach dem (einem) Wirkmechanismus gesucht werden - wenn er/sie mitspielt.

Aus meiner Sicht ist die Anzahl der ES eine sehr sehr kritische Größe, nicht unbedingt die Absolutwerte, sondern deren Entwicklung über die Jahre hinweg.

Wissen Sie, mich stört diese unsinnige Stigmatisierung "ES".

Was Sie so alles in zwei Buchstaben hineininterpretieren! "ES" ist für mich kein Stigma, sondern lediglich handliches und daher praktisches Akronym für etwas, das sich ansonsten nur umständlich beschreiben lässt. Ein "Arbeitstitel", wenn Sie so wollen.

Es gibt alleine in meinem Bekanntenkreis bestimmt 2 Handvoll Leute, die über irgendeinen Effekt, hervorgerufen durch Elektrosmog, berichten könnten. Das Wort ES kennt keiner und alle wollen damit nicht zu tun haben.
Bevor Sie jetzt wieder stirnrunzelnd, kopfschüttelnd und haareraufend dasitzen, möchte ich Ihnen wenigstens erklären, was ich mit Effekt meine: dabei sind mehrere Personen, die Herzklopfen bekommen, wenn sie Ihr Handy in der Brusttasche tragen, einer ...
Ich kann Ihnen schwören, dass das nicht aus den Fingern gesaugt ist. Und ich weiß auch sehr wohl, dass Sie mir das alles nicht glauben. Und eigentlich erübrigt sich damit die folgende Frage: Wie würden Sie diese Personen einordnen?

Wie kommen Sie nur darauf, dass ich Ihnen Ihre Schilderung nicht glaube? Glaube ich ihnen gerne. Nur bei der Interpretation trennen sich unsere Wege: So real die Beschwerden der Personen auch sein mögen, so wahrscheinlich halte ich es, dass keine der Personen einen Einfach- oder Doppelblindtest bestehen kann. Sie unterschätzen mMn kapital die Macht des Unterbewusstseins auf die subjektive Wahrnehmung. Versuchen Sie doch mal selbst einfache Tests mit den Leuten, bei Notebooks mit W-LAN lässt sich der Funk z.B. meist per Tastendruck ein- und abschalten. Aber bitte nicht vergessen: 50 % Trefferquote ist absolut wertlos, das schafft jeder.

... NF-ES werden munter mit HF-ES durcheinandergebracht (wobei jedoch allein HF-ES die öffentliche Wahrnehmung aller ES prägen).


So ist das nicht richtig. Ich bin der Meinung, und das habe ich schon öfter geschrieben, dass aller E-smog zusammengenommen werden muss und nicht nur ein einzelnes HF-signal. Ich denke "die Mischung machts" und bin fast versucht, Ihnen eine Wette um einen Kasten Bier...aber nein, ich mach das nicht...wer weiß, ob wir die Lösung noch erleben.

Sie beschreiben hier Ihre ES-Situation. Die paar ES, die ich persönlich kenne und andere, die im Fernsehen auftreten, fixieren ihre ES immer auf Mobilfunk. Da ist keine Rede von NF und anderen Emissionsquellen gewesen. Eine Typisierung der ES wie sie wuff anstrebt ist längst überfällig, wenn ich das richtig sehe, bekommt er aber herzlich wenig Unterstützung bei dem Job, höchste Zeit, dass diese Baustelle endlich einmal ans Netz geht.

Entweder ist NF Co-faktor oder Verstärker von durch HF hervorgerufene gesundheitliche Probleme. Das mag nicht auf alle Personen zutreffen. Auch die Variante HF plus andere "Sorte" HF kann gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.

Gut, und nun? Wie gehen Sie mit dieser Erkenntnis um? Wären Sie bereit, entsprechend ausgestaltete Tests mitzumachen?

Für mich ist es eines der großen Rätsel in der Elektrosmogdebatte, dass offenbar niemand - auch kein ES-Verein, Interesse daran hat, die Anzahl der ES - wie immer auch dies zu bewerkstelligen ist - systematisch über einen längeren Zeitraum zu erfassen.

Wie wollen Sie die denn erfassen?

Also das geht ja nun wirklich sehr einfach durch jährlich wiederkehrende Befragungen an repräsentativen Bevölkerungsgruppen. Es geht hierbei lediglich um die Anzahl selbsterklärter ES (Beispiel: Mainzer EMF-Wachhund), wobei der Witz darin bestünde, nicht eine einzelne Stichprobe zu machen, sondern unter gleichbleibenden Bedingungen sagen wir mal fünf oder vielleicht sogar zehn. Damit wäre eine erste Trendaussage möglich. Die Problematik "echte/unechte" ES müsste anderweitig geklärt werden. Ergibt die Befragung aber z.B. einen konstanten Anteil von ES, dann ist sicherlich der Rückschluss zulässig, dass auch die Anzahl "echter" ES nicht im wachsen begriffen ist.

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=24095

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Troll-Wiese, NF, Stigmatisierung, Wachhund, HF, subjektive Einschätzung


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