Bayerische Staatszeitung kocht kalten Kaffee auf (Medien)

KlaKla, Mittwoch, 17.05.2017, 07:21 (vor 2752 Tagen)

Die Bayerische Staatszeitung berichtet erneut über Baumschäden durch Funkstrahlung.

Rubrik Wirtschaft (Waldwirtschaft)

Manchem Spaziergänger ist vielleicht schon aufgefallen, dass oft Baumkronen merkwürdig einseitig geschädigt sind. Aber haben sie bei den möglichen Ursachen an Mobilfunk-Sender gedacht? Exakte Beobachtungen engagierter Forscher deuten inzwischen tatsächlich darauf hin, dass elektromagnetische Felder solcher Sendeanlagen verantwortlich für derart auffällige Baumschäden sind. Die Bamberger Ärztin Cornelia Waldmann-Selsam und die spanischen Biologen Alfonso Balmoride la Puente und Alfonso Balmoriso sowie der Diplom-Forstwirt Helmut Breunig aus Niedersachsen haben viele Bäume an unterschiedlichen Standorten untersucht. In einer wissenschaftlichen Studie fanden sie klare Indizien, bezogen auf etliche illustrierte Beispiele in Bamberg und Hallstadt. Auch in München wurden seit Jahren im Umkreis von 40 Mobilfunksendeanlagen ungewöhnliche Baumschäden beobachtet, die auf einen direkten Zusammenhang mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern hinweisen. Mehr ...

Kommentar: Die üblichen Akteure nutzen ihre Medien um das Thema am Leben zu halten. Dem Foto nach, hat der Baum eine lichte Krone weil er von einem Schmarotzer befallen ist. Man beachte den kräftigen Blattwuchs ganz unten links am Stamm. Bis heute habe ich keine Erklärung der Baum-Expteren zu diesen Beispiel gehört.
Autor: Werner Thiede:clap:

Ein Dr. Titel schützt nicht vor Desinformation. :no:

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Im Filz: Bayerische Staatszeitung

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Filz, Medien, Waldmann-Selsam, Alter Wein, Netzwerk, Breunig, Baumsterben, Pseudowissen, Bayerische Staatszeitung

Copy-Paste-Experte Werner Thiede

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 17.05.2017, 08:56 (vor 2752 Tagen) @ KlaKla

Die Bamberger Ärztin Cornelia Waldmann-Selsam und die spanischen Biologen Alfonso Balmoride la Puente und Alfonso Balmoriso sowie der Diplom-Forstwirt Helmut Breunig aus Niedersachsen haben viele Bäume an unterschiedlichen Standorten untersucht.

Was kann schon dabei herauskommen, wenn ein evangelischer Theologe glaubt, über angebliche Baumschäden infolge Funkeinwirkung berichten zu müssen. Werner Thiede hat keinerlei Eigenkompetenz in dieser Sache, was nicht weiter schlimm wäre, würde er bei seinen Wissensquellen nicht hemmungslos auf Publikationen altbekannter Mobilfunkgegner mit ebenfalls fraglicher Expertise zurückgreifen, wodurch das Ergebnis seiner literarischen Raubzüge in der Ant-Mobilfunk-Szene immer vorhersehbar ausfällt.

Dumm nur, dass Herr Thiede die offenkundigen Fehler in seinen Quellen nicht erkennt, sondern diese 1:1 mit abschreibt. So heißt der in Anti-Mobilfunk-Kreisen hinlänglich bekannte spanische Zoologe Alfonso Balmori bei ihm Balmoriso. Doch nicht er hat sich vertippt, sondern der ungenannte Autor einer im September 2016 auf einer Baubiologen-Website veröffentlichten Alarmmeldung, aus der Thiede Textpassagen wörtlich übernommen hat. Wer den Fehler sonst noch verbreitet, lässt sich hier ersehen.

Die dröge Gruselmeldung des Pfarrers lässt sich am besten mit einem Foto widerlegen, das einen Baum zeigt, der seit Herbst 2002 im Hauptstrahl einer stark sendenden Mobilfunk-Antenne liegt (anfangs nur UMTS, inzwischen auch LTE). Antenne und Zentrum der Baumkrone trennen nur 16,5 Meter. Das Foto wurde 2014 gemacht, also zwölf Jahre nach Beginn des Sendebetriebs:

[image]

Hintergrund
Waldmori et al., 2016: Baumsterben, nächste Runde
Vermeintliche Baumschäden am IZgMF-Antennenstandort
Keine Baumschäden im Umkreis von Mobilfunksendeanlagen
Online-Plagiatsprüfung

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Copy-Paste, Waldmann-Selsam, Baumschäden, Thiede, Trittbrett, Bamberg, Baumkrone, Eigenkompetenz, Sachkompetenz

Baubiologe, Pfarrer und am Ende der besorgte Bürger

KlaKla, Mittwoch, 17.05.2017, 10:04 (vor 2752 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 17.05.2017, 10:55

Bayerische Staatszeitung kocht kalten Kaffee auf

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.05.2017, 13:23 (vor 2748 Tagen) @ KlaKla

Die Bayerische Staatszeitung berichtet erneut über Baumschäden durch Funkstrahlung.

Das stimmt nicht so ganz, die sogenannte "Bayerische Staatszeitung" berichtet nicht, sondern bringt lediglich die unqualifizierte Verlautbarung eines evangelischen Pfarrers zu angeblichen Baumschäden infolge Elektrosmog-Einwirkung. Die "Bayerische Staatszeitung" bleibt damit den erkennbar niedrigen Ansprüchen an ihre "Elektrosmog-Berichterstattung" treu. Was dieses Blatt zum Thema bringt muss aus meiner Sicht niemand ernst nehmen und über den Interessenkonflikt des Chefredakteurs haben wir ja bereits berichtet.

Nett finde ich, was die "Bayerische Staatszeitung" in ihrem Impressum über "Online-Streitbeilegung" schreibt:

Online-Streitbeilegung

Wir sind zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle weder bereit noch verpflichtet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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