Diagnose:Media: fragwürdige Referenten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.12.2016, 19:59 (vor 2883 Tagen)

"Diagnose:Media", ein Projekt des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk, versucht mit teils fragwürdigen Referenten Zugang zu Schulen und Eltern zu bekommen. Unter den Referenten finden sich etliche (Stand: 30.12.2016), die als überzeugte Mobilfunkgegner seit Jahren in der Kritik stehen:

Dr. med. Harald Banzhaf (Mobilfunkgegner)
Prof. Paula Bleckmann
Prof. Dr. Dr. habil. Klaus Buchner (Mobilfunkgegner)
Uwe Buermann
Eberhard Freitag
Dipl. Ing. Jörn Gutbier (Mobilfunkgegner)
Peter Hensinger, M.A. (Mobilfunkgegner)
Prof. Dr. Ing. Wilfried Kühling (Mobilfunkgegner)
Prof. Dr. phil. Ralf Lankau
Ingo Leipner
Prof. Dr. Gerald Lembke
Dr. Klaus Scheler (Mobilfunkgegner)
Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt
Prof. Dr. theol. habil. Werner Thiede (Mobilfunkgegner)

Von derzeit 14 Diagnose:Media-Referenten sind sage und schreibe sieben überzeugte Mobilfunkgegner, die, obwohl fachlich nicht qualifiziert und schon gar nicht autorisiert, öffentlich ihre persönliche Meinung verbreiten, die elektromagnetischen Felder von Smartphones, Tablets, DECT und Mobilfunk-Sendemasten wären gesundheitlich schädlich. Aus meiner Sicht haben über diese wichtige Frage jedoch nicht Dilettanten und Pseudoexperten zu befinden, sondern ausgewiesene anerkannte Fachleute, wie sie im deutschen Strahlenschutz oder wissenschaftlichen Expertenkommissionen zu finden sind. Mein Misstrauen gegenüber organisierten Mobilfunkgegnern beruht auf zahllosen schlechten Erfahrungen (Zitatverfälschungen, Lügen, Verdrehungen, Irrtümer, Geschäftemacherei usw.), die andere und ich seit 2003 gesammelt haben, und die hier im Forum dokumentiert sind.

Bekanntlich hege ich den Verdacht, der erfolglose Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk versucht mit dem Projekt Diagnose:Media ein Trojanisches Pferd in Schulen und Elternverbände einzuschleusen. Vordergründig geht es um die Vermittlung von Medienkompetenz, im Bauch des Pferdes aber lauern überzeugte Mobilfunkgegner darauf, bei Gelegenheit ihre pseudowissenschaftlich verpackte Desinformation bei Lehrern, Eltern und Kindern anzubringen. Angst vor Elektrosmog macht gefügig und für vieles empfänglich, was profitabel, gesellschaftlich jedoch eher randständig ist.

Der junge Markt für die Vermittlung von Medienkompetenz boomt, es bilden sich auch qualifizierte Referenten-Netzwerke, die häufig hoffnungslos ausgebucht sind. Bayern fördert Medienkompetenzprojekte staatlich mit je 250'000 Euro in den Jahren 2017 und 2018, ein Vorstoß der SPD nach Budgetverdopplung wurde vom Landtag abgelehnt. Für Referenten gibt es dennoch einiges zu holen, denn wahrscheinlich lassen auch andere Bundesländer sich Medienkompetenzprojekte einiges kosten. Gut möglich, dass der Verein Diagnose-Funk über diesen Umweg seine marode Kriegskasse für Anti-Mobilfunk-Projekte füllen möchte. Auch eine Unterwanderung seriöser und kompetenter Referenten-Netzwerke ist aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen, denn wer in Medienkompetenz topfit ist, muss noch lange nicht Pseudoexperten auf dem Gebiet Mobilfunk, Elektrosmog und elektromagnetische Felder (EMF) treffsicher identifizieren können.

Hintergrund
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"Funky School" - oder: Wie die Angst in die Schule kommt
Nutznießer der Furcht vor Elektrosmog
Expertenbewertungen zu EMF: Verfahren, Gremien, Ergebnisse

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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