Stuttgart: Zwei Elektrosmog-Projekte kosten Stadt viel Geld (Allgemein)

kritiker, Dienstag, 12.01.2016, 08:32 (vor 3271 Tagen)

[Strang abgetrennt und Titel geändert am 13.01.2016, Absprung hier]

Der Schwindel aus St. Gallen hat es nun auch nach Stuttgart geschaft ...
Haushalt in Stuttgart

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Stuttgarter Kleinzellennetz: Diagnose-Funk ausgetrickst

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.01.2016, 10:47 (vor 3271 Tagen) @ kritiker

Der Schwindel aus St. Gallen hat es nun auch nach Stuttgart geschaft ...
Haushalt in Stuttgart

Tatsächlich!

Auch die Umweltbildung werde gestärkt, der Bienenschutz verbessert, mit dem Kleinzellen-Netz-Programm der Schutz vor schädlichen Mobilfunkstrahlen ausgebaut.

Details dazu bei Diagnose-Funk.

Aber wieso "Schwindel"? Wenn ich es richtig kapiert habe, entlastet in St. Gallen ein Kleinzellennetz mit W-Lan-Technik die Mobilfunknetze, damit es nicht zu Kapazitätsengpässen kommt. Parallel zu den bestehenden Mobilfunknetzen wird lediglich ein weiteres Netz errichtet. Dieses Netz als "strahlungsminimiert" zu vermarkten, obwohl W-Lan ohnehin nur 100 mW Strahlungsleistung erlaubt und der tatsächliche Beweggrund die Kapazitätserhöhung ist, halte ich für ein ausgesprochen gelungenes Marketing. Meines Sie das mit "Schwindel"?

Wenn sogar Anti-Mobilfunk-Vereine sich jetzt dafür stark machen, Kleinzellennetze in Verkehrsschwerpunkten zu errichten, dann ist das ein genialer Schachzug. Gekommen wären die Kleinzellen auch ohne die Vereine, so aber verläuft die Errichtung der Netze unter deren Beifall und ohne deren Gezeter!

Blöd für Diagnose-Funk: Jahrelang haben die gegen W-Lan polemisiert was das Zeug hält und jetzt soll W-Lan plötzlich der gute Junge sein, der es zum Guten wendet. Ich bin gespannt, wie der Verein sich aus diesem Widerspruch herauswinden will.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Diagnose-Funk, Kleinzellen, Blendwerk, Femtozellen, St.-Gallen, WLan, Kleinzellennetz

Intelligente Mobilfunkversorgung als kommunale Aufgabe

KlaKla, Montag, 23.05.2016, 13:37 (vor 3139 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Montag, 23.05.2016, 14:03

Die Grüne Andrea Sieber plappert nach, was ihr Grüner Parteikollege umgesetzt haben möchte. Keine Eigenleistung.

Doch es ist möglich, die Datenkapazitäten noch zu erhöhen, bei gleichzeitiger Strahlenreduzierung. Die Schweizer Stadt St. Gallen hat ihre Vision vom „St. Galler-Wireless“ mit Schwerpunkt auf Gesundheitsschutz im Sinne ihrer Einwohner umgesetzt. Gelungen ist dies mit einem strahlungsarmen Kleinzellennetz, bei dem die Funkstrecke so kurz wie möglich gehalten wird. Ein intelligenter und innovativer Ansatz.

Stuttgart orientiert sich am St. Gallener Modell. Mittel zur Erprobung eines Kleinzellennetzes wurden im Haushalt bereitgestellt. Stuttgart finanziert ein VLC Projekt (Visible Light Communication) an einer Schule, um die Gruppe der Schulkinder weniger Strahlenbelastung auszusetzen. Die Europäische Umweltagentur (EEA) warnte schon 2007 eindringlich vor den Gefahren hochfrequenter Strahlung, wie sie durch WLAN-Netzwerke und Mobilfunk gesendet wird.

CDU-Fraktionschef Hermann Beutel. Er plädierte dafür, ein Konzept zu erarbeiten – trotz der Kosten: „Wir geben ja auch einen Haufen Geld für andere Gutachten aus.“ Andrea Sieber (Grüne) pflichtete ihm bei und forderte die Stadt auf, wegen eines geplanten Mobilfunkmastes zu verhandeln, der am Otilienberg im Süden der Kernstadt beantragt sei.

Kommentar: Sinnlose Geldverschwendung für fragwürdige Gutachten scheinen in der Stadt Schorndorf an der Tagesordnung zu sein. Was für ein Sauhaufen! Standortkonzepte sind ein Fass ohne Boden.


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Pilotprojekt VLC-Schulraum Heinrich-Hertz-Institut

KlaKla, Mittwoch, 13.01.2016, 16:41 (vor 3270 Tagen) @ kritiker
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 13.01.2016, 17:04

Der Schwindel aus St. Gallen hat es nun auch nach Stuttgart geschaft ...
Haushalt in Stuttgart

Geht es u.a. ums VLC-Schulraum Pilotprojekt? Stuttgart soll ein VLC-Pilotprojekte fördern und dafür 120 000 Euro bereitstellen Lt. Haushaltsantrag vom 22.10.2015 von Anna Deparnay-Grunenberg (Forstwirtin) und Andreas G. Winter (Musikschulleiter). Geschickt eingefädelt. Die intensive Kontaktpflege und Werbung zahlt sich aus. Man muss nur einen nützlichen Idioten finden. :wink:

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Stuttgart: 420'000 Euro für sinnfreie Anti-Mobilfunk-Projekte

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 13.01.2016, 20:19 (vor 3270 Tagen) @ KlaKla

Geht es u.a. ums VLC-Schulraum Pilotprojekt?

Ja, aber das ist nur eines der beiden Projekte, die Diagnose-Funk anscheinend in Stuttgart durchgebracht hat. Das andere Projekt ist ein Kleinzellen-Modellversuch für die Mobilfunkversorgung, der die Stadt weitere 300'000 Euro kosten soll, zuzüglich eine Viertelstelle Personal.

Soweit ich das bis jetzt überblicke, zielen beide Projekte auf "Gesundheitsschutz" und sind deshalb weitgehend sinnfrei, weil es objektiv keine Gesundheitsrisiken gibt, weder durch W-Lan noch durch Mobilfunk. Von dem VLC-Projekt profitiert in erster Linie die Fraunhofer Gesellschaft, von dem Kleinzellen-Projekt die Mobilfunk-Netzbetreiber. Für mich ist nicht nachvollziehbar, wieso die Stadt beide subventioniert. Das muss man sich mal vorstellen: Da soll die Stadt 120'000 Euro für VLC-Technik hinblättern, ein W-Lan-Router, der Ähnliches mit Funk statt mit Licht leistet, kommt auf etwa 100 Euro. Und das nur, weil ein Spinner W-Lan-Hysterie verbreitet.

Zur Erklärung: In Stuttgart dürfen Hinz & Kunz bei der Haushaltsplanung mitmischen und im "Bürgerhaushalt" via www Anträge einreichen. Diesen Kanal hat der Verein Diagnose-Funk bereits 2013 genutzt, um sein Zeugs in den politischen Entscheidungsprozess der Haushaltsplanung einzuspeisen. Damals sind sie noch gescheitert. 2015 haben sie's wieder probiert und sind mit ihrem Kleinzellen-Projekt auf Platz 878 von 3122 gelandet. Die Verwaltung der Stadt hat sich nur um die 106 bestplatzierten Projektvorschläge gekümmert, etwa um dieses Projekt, das im Bürgerhaushalt auf Platz 1 gelandet ist.

Lt. Haushaltsantrag vom 22.10.2015 von Anna Deparnay-Grunenberg (Forstwirtin) und Andreas G. Winter (Musikschulleiter).

Nee, die beiden sind unschuldig, das sind die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat, die müssen jeden Antrag der Form halber unterschreiben.

Da es mit dem "Bürgerhaushalt" auch im zweiten Anlauf nicht klappte, gehe ich davon aus, die grüne Gemeinderätin Clarissa Seitz, Diagnose-Funk warum auch immer schon lange verbunden, hat die grüne Fraktion mit den Schnapsideen des Anti-Mobilfunk-Vereins infiziert. Frau Seitz hat auch schon früher (Des-)Information des Anti-Mobilfunk-Vereins in ihrer Fraktion gestreut, ohne zu erkennen, was für einen Stuss sie da verbreitet. Fehleinschätzungen von Politikern der Grünen haben in Stuttgart allerdings auch eine lange Tradition. So forderten sie 2001 für Stuttgart die Schweizer Vorsorgewerte und meinten, die Forderung sei eigentlich unnötig, da diese Vorsorgewerte ohnehin demnächst in die 26. BImSchV einfließen würden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten die Grünen in der Schwabenmetropole darauf noch heute.

Bislang konnte ich im www nur die Anträge zu den beiden Projekten von Diagnose-Funk finden. Ob die Anträge unverändert oder geändert in den Haushalt übernommen wurden kann ich nicht sagen. Vielleicht sollte man auch den Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung von 2011 nicht ganz vergessen. Auch damals frohlockten Mobilfunkgegner ob der Verheißungen. Jetzt sind die fünf Jahre der Legislaturperiode rum und was ist von den Verheißungen übrig geblieben? Nichts! Der gesunde Menschenverstand, den Mobilfunkgegner nur zu gerne mit pseudowissenschaftlichem Auftreten einwickeln wollen, ist offenbar wehrhafter als man gemeinhin glaubt.

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Kleinzellen, W-LAN, Pseudowissenschaft, Steuerverschwendung, Gemeinderat, VLC, Fraunhofer, Koalitionsvertrag, Seitz, Staatskasse, Hegel-Gymnasium

Pilotprojekt VLC-Schulraum Heinrich-Hertz-Institut

Gast, Donnerstag, 09.11.2017, 07:51 (vor 2604 Tagen) @ KlaKla

Hegel-Gymnasium freut sich: wir starten mit europaweit erstem Schulraum mit VLC-Technologie!

Das Hegel-Gymnasium wird nach den Sommerferien mit dem europaweit ersten Schulraum starten, in dem eine strahlungsarme Lösung für eine drahtlose WLAN-Anbindung getestet wird. „Wir freuen uns riesig, dass unsere Jugendlichen ein spektakuläres Forschungsprojekt miterleben, bei dem es um das Vermeiden von Elektrosmog und das Beschleunigen der Übertragung großer Datenmengen geht“, erklärt die Schulleiterin Barbara Graf. „Dank des Stuttgarter Gemeinderates wird in einer Kooperation der Stadt Stuttgart mit dem Fraunhofer Heinrich-Herz-Institut eine drahtlose WLAN-Verbindung mithilfe von LED-Leuchten erprobt. ... Erst im Mai 2016 erschien die von der US-Regierung teuer finanzierte NTP-Studie, in der deutlich wurde, dass Mobilfunkstrahlung zu Krebs führen und Zellveränderungen auslösen kann. Angesichts dessen begrüßen wir vom Hegel-Gymnasium ausdrücklich, dass die Stadt Stuttgart elektrosmogarme Wege der dringend notwendigen Digitalisierung erforscht.“

Ein Gerücht setzt sich fort. NPT-Studie und L. Hardell.

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Stuttgart, VLC, Hegel-Gymnasium

VLC im Klassenzimmer: teure Alternative zum W-Lan-Kabel

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 09.11.2017, 13:23 (vor 2604 Tagen) @ Gast

... eine drahtlose WLAN-Verbindung...

Toll. Der innovative Kontrapunkt derartiger Verbindungen wäre das vielbesungene W-Lan-Kabel.

Das Hegel-Gymnasium, Stuttgart, ist/war sanierungsbedürftig, da konnte das bisschen VLC, budgetiert mit 120'000 Euro, praktischerweise gleich mit verbaut werden. Ich halte solche Marketingprojekte (Werbung) auf Kosten der Allgemeinheit und zugunsten eines Unternehmens (Fraunhofer HHI, das die Patente an der Technik hält) mit Verlaub a) für grenzwertig und b) für unnötig. Mit W-Lan-Kabeln wäre das alles für ein paar Euro zu haben gewesen ;-).

Zur kritisch betrachteten Vorgeschichte dieses VLC-Projekts:

Pilotprojekt VLC-Schulraum Heinrich-Hertz-Institut
VLC: Lichtwellen statt Funkwellen (Pilotprojekt Mainau)
Fraunhofer mottet VLC ein

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