W-LAN in Reisebussen: Wie funktioniert das? (Technik)

Kuddel, Donnerstag, 09.10.2014, 21:17 (vor 3510 Tagen) @ IPmotion

Die genannten Leistungen sind unrealistisch (viel zu hoch) angesetzt.

Der Vorteil eines WLAN-Routers im Bus liegt u.a. darin, dass die mögliche elektrobiologische Belastung der Passagiere und die sichere elektromagnetische Beeinflussung elektrischer Einrichtungen geringer ausfällt.

Dem kann man prinzipiell zustimmen. Der Hauptvorteil liegt jedoch in der Zellkapazität, weil eine Aussenantenne aufgrund der besseren "Sicht" zur Basis mit höherer Datenrate funken kann und auch weniger Protokollinformationen zu übertragen sind, als bei vielen Übertragungen in den Bus hinein und hinaus. Die Basisstation kann also die Reisenden insgesamt mit einer vielfach höheren Datenrate versorgen (höhere Zellkapazität), als wenn jedes Smartphone einzeln die Verbindung zur Basis aufbauen würde.


Jedes Mobiltelefon kann laut GSM-Spezifikation mit bis zu zwei Watt senden. Habe ich 50 Passagiere auf engem Raum, deren Mobiltelefone aufgrund schlechter Empfangsbedingungen (z.B. Hochschwarzwald) mit voller Sendeleistung arbeiten müssen, dann ergibt das 100 Watt Sendeleistung (abgestrahlte Energie), wenn die Telefone das im Bereich von 900 MHz tun.

2 Watt nur, wenn das Telefon alle Zeitschlitze belegen würde, aber dann wäre eine Mobilfunkzelle mit 3 Kanälen bereits mit 3 Mobiltelefonen ausgelastet...macht schlimmstenfalls 6 Watt, nicht 100 Watt.

Im Bereich von 1800 MHz senden GSM-Telefone noch mit bis zu einem Watt, folglich ergäbe das bis zu 50 Watt Sendeleistung.

Eher 3 Watt.

Im Frequenzbereich des Datenfunk unserer Smartphones, welches bei 2100 MHz liegt, ist die maximale Sendeleistung ebenfalls maximal ein Watt. Hier kommen wir ebenfalls auf bis zu 50 Watt Sendeleistung.

Ich dachte, bei UMTS und LTE senden Mobiltelefone maximal mit 24dBm (0,25 Watt) und auch hier ist zu bezweifeln, dass eine Basisstation 50 Aussendungen zeitgleich verarbeitet, sondern wahrscheinlicher, dass mehrere Gruppen von Mobiltelefonen nacheinander "dran" kommen.

Dass diese Leistungen erbracht werden müssen, kann jeder von uns selbst feststellen: Bleibt das Smartphone bei der Bahn- oder Autofahrt an, dann ist die Batterie schneller leer, weil das Telefon sich von Mobilfunkanbieterantenne (Basistation) zu Mobilfunkanbieterantenne "hangelt" (Umbuchvorgang) und die eingebauten, sehr kleinen Antennen häufig auch weniger Effektiv in der Abstrahlung sind.

Dem würde ich zustimmen. Insbesondere UMTS-Modems sind auf Endgeräteseite nicht besonders energieeffizient. Das war von Anfang an einer der Geburtsfehler von CDMA.

Jedes Smartphone sendet mit bis zu einem Watt, wenn es zu der Mobilfunkanbieterantenne sprechen muss, kann es die Internetanbindung aber über lokales WLAN bekommen, so wäre es hilfreich, wenn WLAN mit weniger Sendeleistung auskommen könnte. Und siehe da, so ist es: Maximal ein zehntel Watt darf eine WLAN-Einrichtung in Europa senden, in der Praxis sind es weniger als ein fünfzigstel, also 20 Milli-Watt (mW).

Das ist jetzt aber ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Beim Mobilfunk wurde dem gerechnet, was der Standard "erlaubt" (aber kaum ein Gerät "praktisch" erreicht) , beim WLAN auf einmal wird mit (typisch geringeren) Sendeleistungen "in der Praxis" argumentiert.

Auch bei WLAN gilt: Der Wlan Empfänger eines "Access-Points" könnte keine 50 zeitgleichen Aussendungen dekodieren, sondern immer nur eine Aussendung nach der anderen. Das bedeutet, in jedem Augenblick werden insgesamt nicht mehr als 20mW in den Inneraum des Busses "gepumpt".

Rechne ich das zusammen, so komme ich auf folgendes Ergebnis maximaler Sendeleistung bei idealisierter Annahme aller Geräte auf einem geografischen Punkt:

WLAN-Mobilfunkrouter: Zwei Watt Mobilfunk plus 20mW WLAN für die WLAN-Basisstation im Router

Alle Smartphones: Jeweils 20mW WLAN, bei 50 Stück also 1 Watt

Nein, Wlan Router und Smartphones zusammen nur 20mW, weil WLAN im TDD Modus arbeitet (entweder sendet der Router, oder eines der Smartphones)

Summe: ca. 3 Watt (Liebe EMVler, bitte nicht hauen...)

2Watt + 0,02 Watt = 2,02 Watt, wobei die 2Watt aber ausserhalb des Busses abgestrahlt werden (zumindest wäre das sinnvoll).

gegen

50 Smartphones mit jeweils einem Watt
Summe: 50 Watt

Nein eher maximal 4..6 Watt , weil die Basisstationen in der Praxis soviele zeitgleiche Aussendungen nicht verarbeiten könnten und die Maximalleistung eines Smartphones in der Praxis unterhalb des erlaubten Limits bleibt.

Der Clou ist eher, dass mit dem Umsetzer ein insgesamt ein viel größerer Datendurchsatz bei gleichzeitig geringerem SAR möglich ist, weil die Basisstation aufgrund der geringerem Dämpfung (Ausenantenne auf dem Bus) mit höherer Datenrate senden kann und insgesamt weniger "Overhead" durch Protokoll-Informationen anfällt und weil die Maximalleistung bei WLAN gegenüber 2G und 3G nur einen Bruchteil (<10%) beträgt

K


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