W-LAN in Reisebussen: Wie funktioniert das? (Technik)

IPmotion, Donnerstag, 09.10.2014, 09:27 (vor 3511 Tagen) @ H. Lamarr

Ahem... ich nehme die Kritik an :-)

Also nochmal für alle Landratten: Der Vorteil eines WLAN-Routers im Bus liegt u.a. darin, dass die mögliche elektrobiologische Belastung der Passagiere und die sichere elektromagnetische Beeinflussung elektrischer Einrichtungen geringer ausfällt.

Jedes Mobiltelefon kann laut GSM-Spezifikation mit bis zu zwei Watt senden. Habe ich 50 Passagiere auf engem Raum, deren Mobiltelefone aufgrund schlechter Empfangsbedingungen (z.B. Hochschwarzwald) mit voller Sendeleistung arbeiten müssen, dann ergibt das 100 Watt Sendeleistung (abgestrahlte Energie), wenn die Telefone das im Bereich von 900 MHz tun. Im Bereich von 1800 MHz senden GSM-Telefone noch mit bis zu einem Watt, folglich ergäbe das bis zu 50 Watt Sendeleistung.

Im Frequenzbereich des Datenfunk unserer Smartphones, welches bei 2100 MHz liegt, ist die maximale Sendeleistung ebenfalls maximal ein Watt. Hier kommen wir ebenfalls auf bis zu 50 Watt Sendeleistung.

Dass diese Leistungen erbracht werden müssen, kann jeder von uns selbst feststellen: Bleibt das Smartphone bei der Bahn- oder Autofahrt an, dann ist die Batterie schneller leer, weil das Telefon sich von Mobilfunkanbieterantenne (Basistation) zu Mobilfunkanbieterantenne "hangelt" (Umbuchvorgang) und die eingebauten, sehr kleinen Antennen häufig auch weniger Effektiv in der Abstrahlung sind.

Gehen wir also nicht vom Telefonieren aus, sondern allein von der Nutzung von Datendiensten im Smartphone, dann bietet sich folgendes Gedankenspiel an:

Jedes Smartphone sendet mit bis zu einem Watt, wenn es zu der Mobilfunkanbieterantenne sprechen muss, kann es die Internetanbindung aber über lokales WLAN bekommen, so wäre es hilfreich, wenn WLAN mit weniger Sendeleistung auskommen könnte. Und siehe da, so ist es: Maximal ein zehntel Watt darf eine WLAN-Einrichtung in Europa senden, in der Praxis sind es weniger als ein fünfzigstel, also 20 Milli-Watt (mW).

Rechne ich das zusammen, so komme ich auf folgendes Ergebnis maximaler Sendeleistung bei idealisierter Annahme aller Geräte auf einem geografischen Punkt:

WLAN-Mobilfunkrouter: Zwei Watt Mobilfunk plus 20 mW WLAN für die WLAN-Basisstation im Router
Alle Smartphones: Jeweils 20mW WLAN, bei 50 Stück also 1 Watt
Summe: ca. 3 Watt (Liebe EMVler, bitte nicht hauen...)

gegen

50 Smartphones mit jeweils einem Watt
Summe: 50 Watt

Im Ergebnis sollte in Fahrzeugen mit einer Vielzahl an möglichen Daten-Mobilfunkbenutzern, die als "Einzelkämpfer" mit mehr Sendeleistung operieren, immer ein WLAN-Router vorhanden sein, da dies effektiv die mögliche Beeinflussung oder Beeinträchtigung von Mensch und Maschine reduziert.

Gruß,
Florian Kempff
IPmotion GmbH - Home of the CAR-A-WAN

Tags:
Exposition, W-LAN, WLAN-Router, Linienbus, Smartphone, Akku, Bus


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