Elektrosensibilität für möglich halten (Forschung)

Kuddel, Sonntag, 08.01.2012, 22:40 (vor 4731 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Montag, 09.01.2012, 00:09

Die Frage war zwar nicht an mich gerichet, aber bei mir war es ähnlich wie bei Ihnen:

Anfangs, (ca 2005 ?), als ich mich hier anmeldete, hielt ich ES für möglich. Allerdings beschäftigte mich die Frage eher im Zusammenhang mit Handy-Telefonaten und Kopfschmerzen. Als ich dann erstmals von ES in Zusammenhang mit Basisstationen erfuhr, fand ich das erschreckend, auch "merkwürdig", aber nicht von vornherein ganz unmöglich. Es machte mich zunächst neugierig. Ich hielt es in Extremfällen für denkbar, wenn z.B. jemand in kurzer Entfernung zu einem Masten in einem Dachgeschoss wohnt.

Eine Zeitlang hatte ich mich dann sehr intensiv mit den diversen, kursierenden "Fallbeispielen" beschäftigt und fielen mir bei fast jeder Geschichte "Ungreimtheiten" auf (mal früher, mal später).

- Fast immer "verwunderte" es mich, daß ES mehr im Zusammenhang mit (teils extrem) schwachen Feldern von Basisstationen auftauchte und kaum mit Handy-Benutzung und seltenst mit sehr hohen Feldstärken im Dachgeschoss.

- Die Feldstärke schien völlig egalzu sein, es reichen offenbar Felder nahe der Nachweisbarkeitsgrenze üblicher Meßgeräte. Ich hatte den subjektiven Eindruck, Im Laufe eines Jahrzehnts wurden die Meßgeräte empfindlicher und parallel sank die ES -"Schwelle".

- Beobachtung: Ein überzeugter ES reduziert nach und nach seine persönliche Belastung durch Abschirmung. Er glaubt, daß sich sein Zustand bessert, dann kommen die Symptome zurück, der Vorgang wiederholt sich. Dies führt auch nach dem 2. Durchlauf nicht dazu, daß er seine Hypothese "ES zu sein" verwirft, nein er glaubt er wurde "sensibilisiert" und beruft sich auf irgendwelche Heilpraktiker. Irgendwann gelangt der ES dann auf das baubiologische Sensibilitätsniveau.

Überhaupt: Sehr oft findet man frühzeitige "Beziehungen" zur Ökoszene, der Alternativmedizin oder findet eine Affinität zur Esoterik .
Gefühlt ein Drittel aller ES entsteht in Öko-Häusern. Prominentestes Beispiel war "Marianne".
Baubiologen sind praktisch immer irgendwann im Spiel und wenn nicht, dann besitzt "ES" ein eigenes Meßgerät.

-Beobachtung: Ein überzeugter ES baut sich eine "Abschirmung" in den Garten. 2 Jahre geht es ihm gut, dann bekommt er wieder "Symptome". Er läßt nachmessen und stellt daraufhin angeblich fest, daß der Mobilfunkbetreiber etwas geändert haben muß und die Sendeleistung um 100%!! erhöht wurde. 100% sind aber lediglich 3dB und liegen weit unterhalb der normalen Schwankungen, die schon allein bei leichtem Positionswechsel auftreten.

- Wesentliche (entlastende) Tatsachen werden in Fallbeispielen konsequent verschwiegen
z.B. Es wird so getan, als ob man Funktechnik überhaupt nicht verdächtigte, dann Symptome spürte und erst später völlig überrascht erkannte, daß die Probleme ursächlich von einer jüngst in Betrieb genommenen Basisstation ausgehen. Hintenherum erfährt man aus anderer Quelle: => Der Betroffene wußte schon vor Auftreten der Symptome von der bevorstehenden Inbetriebnahme und hatte sich vor "ES Werdung" ein Meßgerät besorgt und einschlägig informiert eingeholt..
Z.B. Jemand beklagt er könne aufgrund der "Belastung" nur noch im Wald leben und es würde ihm so schwer fallen => Aus anderer Quelle erfährt man, er war schon seit je her ein begeisterter Camper.

- Manche ES behaupten sie können auf der Autobahn "im Vorbeifahren" jeden Masten spüren, oder sobald jemand in der Nähe ein Handy nutzt, spüre er ein Ziehen im Nacken. Wenn es aber um einen ES test geht, dann ist dies aufgrund des "Stresses" fast unmöglich, bzw nur in privater häuslicher Umgebung und man muß ihm auch eine erhebliche Zeitspanne (1/2 Stunde und mehr) zugestehen, um "reagieren" zu können oder sich zu "erholen".

Über die Jahre sind es immer noch dieselben "Extrem-ES", die sich in der Öffentlichkeit bemerkbar machen. Die meisten wurden innerhalb des Zeitraums (1995..2005) sensibel, aber trotz Zunahme der Funk_masten kamen in den letzen 5 Jahren praktisch keine Fallbeispiele oder neue "Extrem-ES" dazu.

Die Extrem ES sind wenig tolerant. Glaubt nicht nicht daran, ist man "Feind".

Warum gibt es wesentlich mehr "Extrem ES", BI's und baubiologische Aktivitäten im Süden als im Norden ?

Wie dem auch sei, die Skepsis gegenüber selbsterklärter ES wuchs bei mir sehr rasch von Jahr zu Jahr...

Ich halte es immer noch für möglich, daß mancher Handybenutzer "reagiert", oder man bei 0,1W/m² Dauerbestrahlung Symptome bekommen könnte.
Davon liest man aber merkwürdigerweise fast nichts in "Fallbeispielen".
Wenn ES, dann bei "uW/m²" Flußdichten...

Ich würde wirklich gerne wissen, ob es gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Funk gibt. Das "Geschrei", die Pöbelei , der Drang zur Übertreibung und teilweise die Unehrlichkeit der Front-Aktivisten verdrängt aber jegliche bedächtige Stimme (sofern vorhanden)und reißt sie mit in die kollektive Unglaubwürdigkeit.

K


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum