Mobilfunk-Auswirkungen auf eine Schweinezucht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.10.2010, 21:37 (vor 5143 Tagen) @ Doris

In Grafik 2 ist die Entwicklung der Anomalien aufgezeigt, die wenn ich das richtig lese, bereits im Jahre 2008 begonnen haben, also vor Inbetriebnahme des Senders.

So einfach kann es also nicht sein, einen im Mai 2009 in Betrieb gegangenen Sender für das Übel rückwirkend verantwortlich zu machen. Ärgerlich, dass die Dokumentation von Hopper von Diagnose-Funk ohne jede redaktionelle Betreuung, bei der dieser Widerspruch hätte auffallen müssen, ins Netz gestellt wurde.

Die Aussage von Herr Hopper
Ab Inbetriebnahme des Sendemastes fiel die Geburtenrate 2009 auf 21,4 und 2010 auf 21,1 Ferkel je Muttersau pro Jahr.
verwundert mich etwas. Das Beklagen dieses minimalen Unterschiedes steht doch nicht annähernd in Relation zu den Zahlen von 2006 von 26.3 Ferkel pro Jahr auf 21.4 Ferkel pro Jahr im Jahre 2009. Welche Erklärung hat er für diesen drastischen Fall nach unten vor Inbetriebnahme des Senders.

Ja, gut gesehen, auch dies schreit nach einer Erklärung. Womöglich ist Herr Hopper von seiner Idee der EMF-Wirkung derart überzeugt, dass er diese eklatanten Widersprüche in seiner eigenen Dokumentation nicht mehr sieht. Dass auch bei Diagnose-Funk niemandem etwas aufgefallen ist, spricht Bände über die Qualität der Diagnosen.

Unvoreingenommen gegenüber dem Sender war er nicht, da er Messungen vor und nach Inbetriebnahme des Senders machte.

Herr Hopper bekämpfte den Mast bereits in der Planungsphase, ab Oktober 2008 ist das hier im Forum festgehalten.

Was mich noch stutzig macht: Hopper beklagt den steilen Anstieg der Anomalien bei seinen Ferkeln von nahezu 0 % (2002 - 2008) auf 1,2 % (2010). Die entsprechende Kurve in seiner Dokumentation sieht auch richtig alarmierend aus und erweckt den Eindruck, 1,2 % wären ein beängstigend hoher Wert. Tatsächlich ist Hopper einer Untersuchung an 2'604 Würfen mit 31'178 Ferkeln zufolge noch immer unter dem Durchschnitt. Denn gemäß dieser Untersuchung aus dem Jahr 2008 waren (im Mittel) 1,56 % der überprüften Ferkel von einer Anomalie betroffen.

Die Frage ist also mMn eher andersherum zu sehen, nämlich wieso die Anomalienrate bei ihm bis 2008 fast Null war und bei Betrieben in Thüringen (wieso Thüringen? Hoppers Betrieb liegt in Bayern!) auch heute noch von ihm nahe Null angegeben wird.

Alles in allem finde ich es schon ziemlich atemberaubend, wie viele Widersprüche sich in dem kurzen Beitrag bei Diagnose-Funk auftun, sobald man nur ein bisschen kritisch an die geschilderte Geschichte herangeht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kühweid, Bayern, Thüringen, Hopper, Schweine, Ferkel


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