Auch unser Jüngster hat jetzt ein Handy (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 03.02.2010, 00:22 (vor 5407 Tagen) @ Doris

Die Felle für die Mobilfunkkritiker, die sich seit geraumer Zeit "die Sicherheit der Kinder" auf die Fahne geschrieben haben, scheinen davon zu schwimmen.

Unser Jüngster (15) hat sich vergangene Woche ein Handy gekauft. Dabei waren die Funktionen kaufentscheidend, nicht der SAR-Wert (ich weiß noch nicht einmal, welchen das Gerät hat). Bei unserer Tochter war das vor ein paar Jahren noch genau andersrum, da war SAR Top und Funktion Hopp.

Wie bei Smartphones üblich, fingert er aus meiner Sicht viel mehr an dem Teil herum als dass er telefoniert, er kann damit z.B. "würfeln", indem er das Handy kurz schüttelt. Praktisch, da fallen beim Würfeln keine Spielfiguren mehr auf dem Spielbrett um. Der Hammer aber ist die Funktion "Musikerkennung". Dazu hält er das Handy einfach z.B. vor einen Radio-Lautsprecher, aus dem gerade eben irgendein Lied dudelt - und nach ein paar Sekunden steht aufm Display des Handys der Titel dies Liedes und der Interpret.

Ich wollt's erst nicht glauben und habe ein paar mMn gemein krause Lieder von CD abgespielt, die Trefferquote lag dennoch bei 100 %. Seither bin ich mit meinem 14,80-Euro-Handy nicht mehr ganz so zufrieden, denn es ist eine alte Schwäche von mir, dass ich Lieder zwar mühelos wiedererkenne, aber nur selten den Titel und noch seltener den Interpreten nennen kann. Als Plattenkäufer war ich deshalb fast zwangsweise für die Musikbranche eine große Pleite, ich konnt' ja nicht sagen was ich wollte und einem Verkäufer was vorsummen, das war mir zu blöd.

Da auch meine Frau inzwischen ein Handy hat (es aber noch nie benutzte) ist momentan in unserer Familie nur unser ältester Sohn (16 1/2) noch ohne eigenes Handy. Er hat aber schon angekündigt, dies demnächst zu beheben. Wie sich die Zeiten doch ändern: Noch vor ein paar Jahren wäre es völlig undenkbar gewesen, dass ich so ein Posting wie dieses schreibe. Wahrscheinlich werde ich umgehend mal meine Signatur "Nicht die Masten sind das Problem, sondern die Handys" ändern müssen, dazu warte ich aber noch aufs Interphone-Finale.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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