Lesbare Version (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.02.2008, 14:55 (vor 5890 Tagen) @ Doris

hier kann der Brief gelesen werden!

So - grummel - und hier nun eine lesbare Fassung ohne verhunzte Formatierung - grummel.

Liebe Mobilfunk-Mitstreiter und Interessierte,

im kommenden April sind es nun 10 Jahre, in denen ich mich intensiv mit dem Thema "Risiko Mobilfunk" beschäftige; beginnend in meinem Wohnort Großbettlingen. Die von mir ins Leben gerufene Bürgerinitative und Ortsgruppe im Mobilfunk Bürgerforum e.V. hat sich bisher mit der Strategie "Mobilfunksender raus in den Aussenbereich" (gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung) mit Mobilfunknetzbetreibern an einen Tisch gesetzt. Das hat uns auch Erfolge beschert (Abbau Sendemast im Ort). Der Netzbetreiber sendet seither Mobilfunk - wie die anderen drei Betreiber auch - von einem Sendemast aus 1 km Entfernung. Denn "je größer die Entfernung, umso geringer ist das Risiko". Das war zumindest lange Zeit die Botschaft zahlreicher Fachleute.

Dass diese Technik krank macht, ist für mich inzwischen bittere Gewissheit geworden! Wer sich diesem Fazit nicht anschließen möchte, müsste aber durch aufrüttelnde Nachrichten der letzten Monate, wie z.B. die Warnung der Europäischen Umweltagentur oder den neuesten Ergebnissen der europaweiten REFLEX-Studie, ins Wanken gekommen sein. Berichte über den Abbau tausender Sendemasten und andere Spontanreaktionen in aller Welt häuften sich rasant. Weil man einsehen musste, dass diese Technik krank macht!

Aufgrund Warnungen fundierter Quellen aber auch aus Erkenntnis vieler Erfahrungen hat sich die Sachlage für mich völlig geändert. So wie man stets dazulernt und eine sich stets weiter entwickelnde Wissensgrundlage zum Ändern der Vorgehensweise Anlass gibt, ist für mich nach reichlicher Überlegung der Punkt gekommen den bisherigen Weg des kooperativen Gesprächs mit den Netzbetreibern zu verlassen. Angesichts guter Zusammenarbeit mit unserer Gemeindeverwaltung (insbesondere unserem Bürgermeister) und den Erfolgen aus "gemeinsamer Risikominimierung" fiel diese Entscheidung nicht leicht. Doch es ist allenfalls ein wenig Risikominderung, - keine Schadensverhütung. Es gibt inzwischen wissenschaftlich begründete Argumente, dass uns auch diese "Lösungen" im Aussenbereich letztendlich nicht schützen.

Ich persönlich kann und werde mich nicht mehr an Gesprächen mit Netzbetreibern beteiligen, in denen es darum geht, Alternativstandorte umzusetzen, die bislang helfen sollten, innerörtliche Standorte zu vermeiden. Nur der völlige (!) Verzicht auf jede (!) weitere Sendeanlage wird dem Gebot der Stunde gerecht! Ich werde nicht mehr aktiv daran mitwirken, Mobilfunkstandorte - gleichgültig welcher Art und Motivation - auf den Weg zu bringen.

Dass es sich hierbei um eine teils stark umstrittene "Haltung" in unseren Reihen handelt, ist mir bewusst. Lebhaft diskutiert wurde das Thema "Sendemastverschieben oder Totalablehnung" in einer Versammlung des Mobilfunk Bürgerforum e.V. und beim letzten Treffen des Netzwerk Risiko Mobilfunk Baden-Württemberg. Ich persönlich war nach der Diskussion in beiden Gremien aber sehr froh, dass uns die doch offensichtlich weit auseinander liegenden Sichtweisen zwar nicht ohne Emotionen beschäftigten, - aber sie trennten uns nicht! Darüber bin ich sehr glücklich; fatal wäre eine Spaltung. Denn darüber dürfte sich nur "die andere Seite" freuen.

Mein "neuer Weg" hat natürlich gravierende Auswirkungen auf den Stand der Verhandlungen mit E-Plus um einen geplanten Mobilfunksendemast in ca. 400 m Entfernung vom Ortsrand, in die Mobilfunk Bürger-Info Großbettlingen aktiv eingebunden war. In Kürze steht der Baubeginn bevor.

Daher bat ich die Mitglieder unserer Initiative in einer ausserordentlichen Versammlung um Beurteilung und Handlungsvorschlag. Das für mich überraschende wie beeindruckende Ergebnis war der einstimmige Beschluss im Sinne meines Vorschlages, sich eindeutig gegen einen weiteren Aufbau von Mobilfunksendeanlagen an diesem Standort, jeglichen Standorten auf Großbettlinger Gemarkung und anderswo einzusetzen. Und damit E-Plus zum sofortigen Baustopp aufzufordern! Dies ist mit dem Versand des beiliegenden Offenen Briefes an den "Deutschlandchef" von E-Plus und an den verantwortlichen Leiter der Baumaßnahme (Alcatel-Lucent) in die Tat umgesetzt worden.

Die Gewissheit, richtig gehandelt zu haben, hat eine hochbrisante Studie, die mich vorgestern erreichte, mit traurigem Anlass weiter untermauert: Ergebnisse einer österreichischen Studie haben mir den Atem verschlagen! Von einer 23-fachen (Brustkrebs) bis 121-fachen Krebsrate (Gehirntumor) ist dort zu lesen (Dr. Oberfeld, Januar 2008, Krebsstudie im Zusammenhang mit C-Netz-Mobilfunk).

Es ist mehr als offenkundig: Dieser Mobilfunk macht krank! Der Freilandversuch an Mensch, Tier und Umwelt muss ein Ende haben! Nur eine gesundheitsverträgliche mobile Kommunikation hat Zukunft. GSM, UMTS & Co. müssen der Vergangenheit angehören. Sofort und ohne Umwege. Es herrscht Gefahr in Verzug.

Freundliche Grüße

Jürgen Groschupp
(unterstützt von Mitstreitern aus Großbettlingen)

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Groschupp, Baustopp, Mitstreiter, Diagnose:Funk


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