Gehöre ich in die Psychiatrie? (Elektrosensibilität)

Noni, Samstag, 06.01.2007, 10:43 (vor 6292 Tagen) @ H. Lamarr

Sie halten sich nicht für elektrosensibel, Noni, sind es aber offenkundig ja doch. Zumindest reagieren Sie Ihrer Schilderung nach heftig auf die Signale der Mobilfunk-Basisstation (BTS) - jedoch nicht aufs Handy und niederfrequenten Elektrosmog. Aber ES heißt ja nicht zwangsläufig, dass jeder auf alles reagieren muss. Nehmen wir mal an, dass es sich bei ES so wie bei Pollenallergieen verhält, dann reagiert der eine eben auf Haselnuss (BTS), ein anderer auf Birke (Handy) und der nächste auf Gänseblümchen (W-LAN) und Löwenzahn (NF-Elektrosmog).

Kann daß es so ist wie Sie schreiben, ich weiß es nicht. Ich habe sogar einen Fernseher am Bett im Keller, macht mir nichts aus.

Ein Fall für die Psychatrie sind Sie, wie Sie sicher längst selber wissen, sowieso nicht. Was mich bei Ihrer Fallschilderung dennoch irritiert ist etwas anderes: Sie schreiben nichts davon, dass Sie sich mehrfach gezielt wieder dem Funkfeld ihrer BTS ausgesetzt haben, um festzustellen, ob die Beschwerden sich erneut einstellen (Sie könnten z. B. bei eindeutigen Anzeichen abbrechen). So ein mehrfaches Exponieren/De-Exponieren würde mMn die Glaubwürdigkeit von Fallschilderungen deutlich erhöhen, wenngleich selbst dies aus wissenschaftlich Sicht nicht allzuviel zählt, da die wichtige Voraussetzung des Blindversuchs definitiv nicht gegeben ist. Der mehrfache Selbstversuch mit reproduzierbar gleichem Ergebnis sollte aber ein gewichtigerer Hinweis für die Wissenschaft sein, als nur die einmalige konsequent durchgehaltene Dauer-De-Exposition.

Um einen Beweis zu haben müßte ich diesen Versuch nicht nur einmal, sondern 6-8 Mal durchführen. Nach allem was ich erlebt habe würde ich das für kein Geld der Welt tun. Ich hatte verschiedene allergische Reaktionen, von Schwellungen am ganzen Körper (ich dachte mir reißt es die Haut auf) und Zuschwellen des Halses, daß ich dachte ich ersticke. Meine Ärzte haben mir von einem derartigen Versuch abgeraten, keiner könne mir sagen wie mein Körper reagiert. Ob nur mit roten Flecken, oder mit einem Erstickungsanfall. Dies ist wohl auch der Grund warum sich andere nicht an derartigen Versuchen beteiligen. Stellen Sie einem Erdbeer-Allergiker ein Kilo Erdbeeren hin und sagen er soll sie essen um zu beweisen daß er auf Erdbeeren allergisch ist. Er wird sie nicht essen, weil auch er nicht weiß was dann passiert. Von Leuten die auf Elektrosmog reagieren wird so etwas aber erwartet. Ich bin dazu nicht bereit, ich bin froh daß ich beschwerdefrei bin.

Frage: Reagieren Sie auf DECT?

Weiß ich nicht, da ist mir bisher noch nichts aufgefallen. Wir hatten DECT bis ich durch Recherchen darauf stoß daß es genauso strahlt wie ein Sender. Unser DECT stand aber recht günstig, strahlte nicht ins Bett.

Und: In Kellern kann es in einigen Regionen Deutschlands zu krebsfördernden Radon-Gaskonzentrationen kommen. Haben Sie die Radonwerte mal messen lassen?

Davon habe ich gehört, man machte mich darauf aufmerksam daß ich gut lüften müsse, sollte ich einmal messen lassen. Wer macht das?

Und ein Tip an alle hier im Forum die in der Nähe eines Senders wohnen und meinen das mache ihm/ihr gar nichts aus, schlafen Sie einige Nächte auswärts, in strahlungsfreier Umgebung, Sie werden den Unterschied schnell merken. Ich weiß jetzt wieder wie es ist morgens ausgeruht aufzustehen. Ich hatte am Bett ca. 1.ooo µW/m².


Das kann ich so nicht bestätigen, ich habe fünf BTS + einen Rundfunksender in Sichtweite und schlafe zuhause wie im Urlaub gleich gut (allerdings messe ich an meinem Schlafplatz auch weniger als 1/10 Ihres Werts). Ihr Tipp ist jedoch auch deshalb widersprüchlich, weil Sie ja selber schreiben, dass die BTS den anderen Mitgliedern Ihrer Familie nichts ausmacht - also gehe ich davon aus, dass auch diese trotz BTS morgens ausgeruht aufstehen, obwohl sie nicht im Keller schlafen.

Andere haben mir dies bestätigt, aber vielleicht sind die auch empfindlicher. Haben Sie sich in letzter Zeit ein großes Blutbild erstellen lassen? Meines war bis zu meinem Auszug aus dem Schlafzimmer ein großer Durcheinander. Mein letztes war wunderbar, mein Arzt war begeistert. Ich habe in meinem Leben nichts geändert, außer daß ich mich nicht mehr dem Sender aussetze.

Tags:
Kasuistiken, Allergie, Fallschilderung, Geschichte, Keller, Fallbeispiel


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