Gehöre ich in die Psychiatrie? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 06.01.2007, 00:28 (vor 6531 Tagen) @ Noni

Wo reihen Sie mich nun ein? Ich halte mich nicht für Elektrosensibel, das Handy und der normale Umgang mit Strom macht mir nichts aus.

Sie halten sich nicht für elektrosensibel, Noni, sind es aber offenkundig ja doch. Zumindest reagieren Sie Ihrer Schilderung nach heftig auf die Signale der Mobilfunk-Basisstation (BTS) - jedoch nicht aufs Handy und niederfrequenten Elektrosmog. Aber ES heißt ja nicht zwangsläufig, dass jeder auf alles reagieren muss. Nehmen wir mal an, dass es sich bei ES so wie bei Pollenallergieen verhält, dann reagiert der eine eben auf Haselnuss (BTS), ein anderer auf Birke (Handy) und der nächste auf Gänseblümchen (W-LAN) und Löwenzahn (NF-Elektrosmog).

Ein Fall für die Psychatrie sind Sie, wie Sie sicher längst selber wissen, sowieso nicht. Was mich bei Ihrer Fallschilderung dennoch irritiert ist etwas anderes: Sie schreiben nichts davon, dass Sie sich mehrfach gezielt wieder dem Funkfeld ihrer BTS ausgesetzt haben, um festzustellen, ob die Beschwerden sich erneut einstellen (Sie könnten z. B. bei eindeutigen Anzeichen abbrechen). So ein mehrfaches Exponieren/De-Exponieren würde mMn die Glaubwürdigkeit von Fallschilderungen deutlich erhöhen, wenngleich selbst dies aus wissenschaftlich Sicht nicht allzuviel zählt, da die wichtige Voraussetzung des Blindversuchs definitiv nicht gegeben ist. Der mehrfache Selbstversuch mit reproduzierbar gleichem Ergebnis sollte aber ein gewichtigerer Hinweis für die Wissenschaft sein, als nur die einmalige konsequent durchgehaltene Dauer-De-Exposition.

Frage: Reagieren Sie auf DECT?
Und: In Kellern kann es in einigen Regionen Deutschlands zu krebsfördernden Radon-Gaskonzentrationen kommen. Haben Sie die Radonwerte mal messen lassen?

Und ein Tip an alle hier im Forum die in der Nähe eines Senders wohnen und meinen das mache ihm/ihr gar nichts aus, schlafen Sie einige Nächte auswärts, in strahlungsfreier Umgebung, Sie werden den Unterschied schnell merken. Ich weiß jetzt wieder wie es ist morgens ausgeruht aufzustehen. Ich hatte am Bett ca. 1.ooo µW/m².

Das kann ich so nicht bestätigen, ich habe fünf BTS + einen Rundfunksender in Sichtweite und schlafe zuhause wie im Urlaub gleich gut (allerdings messe ich an meinem Schlafplatz auch weniger als 1/10 Ihres Werts). Ihr Tipp ist jedoch auch deshalb widersprüchlich, weil Sie ja selber schreiben, dass die BTS den anderen Mitgliedern Ihrer Familie nichts ausmacht - also gehe ich davon aus, dass auch diese trotz BTS morgens ausgeruht aufstehen, obwohl sie nicht im Keller schlafen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Fallanalyse


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