Missbildungen hin, Bürgerwelle her ... - Antwort1, Teil2 (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Sonntag, 09.11.2008, 18:02 (vor 5716 Tagen) @ H. Lamarr

Fortsetzung von Teil1

Für den Auszug weiter hinten habe ich dann auch nur wenig Beifall geerntet. Ich habe dargelegt, dass eine Blutuntersuchung nur Sinn macht, wenn man sich in den eigenen Wänden keiner Funkwellenbelastung aussetzt. Dazu gehören die eigenen Handys, DECT und WLAN Geräte. Sicherheitshalber muss die Funkbelastung überwacht werden, da sonst sogar herauskommen könne, dass das Blutbild nach Aufstellung der Anlage sich verbessert hat (ist auch schon passiert). Wenn z.B. durch das eigene DECT-Telefon das Blutbild verschlechtert ist und man lässt das Blut untersuchen. Dann wird das DECT-Telefon entfernt und nach einigen Wochen wird erneut das Blut untersucht. Plötzlich hat sich das Blutbild verbessert.

Das hat den dortigen Bürgern wohl dann den größeren Schrecken eingejagt als die Unannehmlichkeit der Blutabnahme. Dafür findet man in der Regel viel mehr Teilnehmer als für den notwendigen Punkt 2 der Entfernung der persönlichen drahtlosen Produkte. Viele Leute sagen dann, jaja das mach ich schon, und wenn dann das Schnurlostelefon ein paar Tage fehlt, wird es wieder angesteckt. Darum muss dann auch kontrolliert werden. Sonst wird es wie viele andere Untersuchungen enden, in reiner Stochastik.

Ein zusätzlicher Nebeneffekt dieses Prozedere, das in Kempten unter Herrn Dr. med A. Kern immerhin erfolgreich war, ist, dass die Leute in Zusammenhang des Mastprotestes auch auf die anderen Strahlenquellen aufmerksam werden. Allerdings ist eine Sensibilisierung im privaten Bereich der Bevölkerung deutlich schwieriger.

Um gleich Fragen vorwegzunehmen, ich persönlich würde mich unter den Definitionen hier im Forum weder als 1G, 1,5G oder 2G Kritiker zählen. Auf mich persönlich trifft eher das Wort Fundamentalist zu, auch wenn es vielleicht einen negativen Geschmack hat. Ich bin aufgrund meiner Erfahrungen, meiner Beobachtungen und meines Wissens persönlich gegen Sendemasten genauso wie gegen Handys und gegen DECT Telefone wie auch gegen WLAN.

Drahtlose Funkverbindungen würde ich, wenn es möglich wäre, auf reine Notfall-Systeme beschränken (Pager). Dazu wären mir niedrige Frequenzbänder und analoge Modulationen lieber, einfach aus Wahrscheinlichkeitsgründen.

Gerne spreche ich z.B. bei Bürgerinitiativen oder in Schulen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die hausinternen Strahlenquellen zu unterbinden. Allerdings findet man nicht allzu oft Menschen, die sich treffen, um sich und Nachbarn vor den Gebrauch dieser privaten Strahlenquellen zu schützen. Ich glaube, es ist viel aufwendiger, den Menschen ihre eigene geliebten Gewohnheiten zu nehmen.

Ein gemeinsamer Gegner wie ein Mast schweißt die Leute zusammen. Da ist ein Gegner gegen den man kämpfen kann. Es ist dann einfacher möglich, bei dem Einen oder Anderen, eine Sensibilisierung auch im privaten Bereich durchzuführen. Das geht allerdings nicht bei allen. Wir müssen damit leben, dass Menschen egoistisch sind. Wird der Mast, gegen den man sich wehrt, weil der aufgezwungen werden soll, woanders gebaut, ist für viele das Ziel erreicht.

Dass der Mast dann an anderer Stelle jemand anderen vor die Tür gesetzt wird, ist dann oft nur noch von geringer Bedeutung. Ab und zu erhalten wir wenige Zeit nach der Verhinderung eines Masten dann die Austrittserklärung aus unserem Verein. Zwar mit freundlichen Worten, da man ja erfolgreich war, es ist jedoch für mich persönlich nicht befriedigend.

Ich möchte gar nicht jammern, wir können uns über die Mitgliederentwicklung nicht beschweren (wir haben seit 2004 mehr als 30% Mitglieder hinzugewonnen, Tendenz steigend). Allerdings beschleicht einem das Gefühl, dass einige der oben genannten Personen nach der Kündigung der Mitgliedschaft, erst mal die kostengünstigste Flatrate bestellen. Dann ist klar, dass bei den betreffenden Personen ein Umdenken nicht stattgefunden hat, und meine Mission nur sehr beschränkten Erfolg gezeigt hat.

Dass man auch in privaten Bereich etwas tun kann, zumindest in ländlichen Regionen, wo nicht jeder den Nachbarn als Feind ansieht, kann ich persönlich bestätigen. In unserer Nachbarschaft sind keine WLANs und DECT-Telefone mehr am Funken. Allerdings braucht es viel Energie und nicht jeder ist einsichtig.

Auf eines kann ich mich mit Ihnen, wie ich Sie bisher einschätze, sicher einigen:
Ohne Handys werden keine Masten benötigt. Ohne Flatrates und langen Gesprächen werden weniger Masten benötigt, oder aber man kommt auch mit Masten hin, die viel weiter entfernt sind. Wenn man beim Handytelefonat in den Außenbereich tritt, dann ist die Sendeleistung meist deutlich niedriger, als es eine zusätzliche Entfernung zum Masten provozieren würde. Doppelte Entfernung Mastentfernung benötigt in etwa die vierfache Leistung. Das Herausdringen aus dem Innenbereich zusammen mit den Pegelunterschieden des hochfrequenten Kammfiltereffektes oder Mikrofading (Das Handy muss etwas Reserve vorhalten für Mikrofading, da die Leistungsregelung Ansprechzeiten hat) macht sicher zusammen den Faktor 10 bis 100.


Warum wähle ich die Thematik Blutuntersuchung und Missgeburten?

Beide Themen können in überblickbaren Zeiträumen untersucht werden. In der jetzigen Situation (DMF und Gabriel) hat es wenig Sinn mit Sachverhalten zu argumentieren, die vielleicht einmal in 5 oder 10 Jahren oder nach noch längerer Latenzzeit auftreten werden. Selbst wenn die DNA Strangbrüche zu 100% authentisch sind und zutreffen, dann ist es immer noch ein beliebig langer Weg bis man gesichert sagen kann, dass zumindest ein erhöhtes Krebsrisiko existiert, und ab wann bei welcher Strahlung (Beispiel Acrylamid siehe z.B. Wikipedia).

„...Acrylamid wie auch Glycidamid bilden Verbindungen mit Aminosäuren und Nukleinbasen und können so die Struktur und Funktion von beispielsweise der DNA und des Hämoglobin verändern. Im Tierversuch wurde die Weitergabe der erbgutverändernden Wirkung auch an Tochtergenerationen beobachtet...“


Bei dem Status, das ein Handy heute in der Gesellschaft genießt, braucht man sich nichts vorzumachen, dass in diesem Fall einfach nichts passieren wird. Da gibt es viele Beispiele mehr oder weniger Bekannte. Rauchen, Alkohol, Acrylamid(Knäckebrot, Kekse, Pommes, Chips,...) und Bräunungsstudios.

Das Bräunungsstudio finde ich zur Zeit eine recht gute Analogie, insbesondere wenn es um junge Leute geht, die sicher einen Großteil des Gesprächsaufkommens produzieren. Bei älteren kann das Argument Krebs schon eine Bedeutung haben, weil vielleicht gerade Bekannte daran erkrankt sind. Da diese Generation jedoch wenig zum Gesprächsvolumen und Datenaufkommen beiträgt, ist diese Argumentation in Summe nur beschränkt sinnvoll.

Über Bräunungsstudios gab es vor kurzem eine Studie, wie man die Risiken der ultravioletten Strahlung bei den Nutzern dieser Bräunungsstudios einordnet (UV Strahlung wird manchmal als positive Kontrolle bei DNA Experimenten verwendet).

Focus, Falten ängstigen mehr als Krebs, Link:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/news/solarium-falten-aengstigen-mehr-als-krebs_aid_342026.html

Bitte weiterlesen bei Teil3

Tags:
Egoismus


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