Projekt 2/90 und 3/90 (Forschung)

Sektor3, Freitag, 25.09.2009, 16:28 (vor 5560 Tagen) @ Alexander Lerchl

Beide Assays wurden an Lymphozyten (Untergruppe der weißen Blutkörperchen) aus Blutproben von insgesamt 80 Personen unterschiedlichen Alters (21 – 60 Jahre) durchgeführt, wovon 40 Frauen und 40 Männer waren. 28 waren Raucher, 52 Nichtraucher. Es fanden sich keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber eine höhere Zahl von Mikrokernen bzw. Strangbrüchen bei älteren Probanden. Es fanden sich keine Unterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern. :-) Die Werte waren bei Rauchern tendenziell sogar niedriger. :-) Das ist deswegen bemerkenswert, weil frühere Untersuchungen von Rüdiger an Lymphozyten und Monozyten (ebenfalls eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen) genau dies nachgewiesen haben:

„Die Arbeitsgruppe von Prof. Rüdiger fand bei 4 von 5 Rauchern aus der DNA-Addukt-Studie (Projekt 2/90) eine erhöhte 'Nick-Translation' in Lymphoczyten unmittelbar nach dem Rauchen. Die 'Nick-Translation' ist ein Maß für das Vorhandensein von DNA-Strangbrüchen.“
Quelle: http://legacy.library.ucsf.edu/tid/yjd00a99/pdf

Anmerkung: vermutlich ist hier oder im Nachfolgenden ein Druckfehler (Verwechslung von 2/90 mit 3/90), da das Projekt 3/90 von Prof. A. und Rüdiger dies beschrieb:

„Projekt 3/90
Thema : DNA-Addukte in Monocyten nach akuter Exposition mit Tabakrauch
Forscher: Prof. A. / Prof. Rüdiger
Kosten: DM 54.650,-- ausbezahlt: ca DM 100 .000,--
(mit Optionen : DM 210.450,--)
Beginn : Juni 1990
Ende : Dezember 1990
Ergebnis : Bei einigen Rauchern zusatzliche Spots nach dem Rauchen. Extreme ETS-Belastung hat keinen Einfluß auf DNA-Adduktrate.
Publikation : Poster beim Krebskongreß in Hamburg, August 1990"

Quelle: http://legacy.library.ucsf.edu/tid/bev59e00/pdf

MMn sagen beide Studien das Gleiche (ist die gleiche Studie?) => im angegebenen Link von 2/90 heißt es:

Die Arbeitsgruppe von Prof . Rüdiger fand bei 4 von 5 Rauchern
aus der DNA-Addukt-Studie (Projekt 2/90) eine erhöhte
'Nick-Translation' in Lymphczyten unmittelbar nach dem Rauchen.

Die 'Nick-Translation' ist ein Maß für das Vorhandensein
von DNA-Strangbrüchen. Bei Nichtrauchern nach massiver
ETS-Exposition wurde kein derartiger Trend gefunden
. Die
'unprogrammierte' DNA-Synthese (UDS) in Lymphozyten war sowohl
nach de= Aktivrauchen (5 Raucher) als auch nach experimenteller
ETS-Exposition (5 Nichtraucher) erhöht. Die UDS
wird als Maßstab für eine DNA-Reparatur gewertet. Die UDS Befunde
sind insofern bemerkenswert, als das Ausmaß der DNA Reparatur-
Erhöhung bei Rauchern and Nichtrauchern etwa
gleich war. Dies läßt vermuten, daß moglicherweise nicht die
Tabakrauchexposition für diesen Effekt verantwortlich ist.


Die damalige Forscherlogik war wohl: wenn Passivrauchen (=ETS) nicht zu DNA-Brüchen führt, sondern nur zu erhöhten DNA Reparaturfällen, dann ist es ja nicht gefährlich.


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