Elevationswinkel des KW-Senders Schwarzenburg (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.01.2022, 23:01 (vor 820 Tagen) @ H. Lamarr

Was Gigaherz-Präsident Jakob zu meinen Recherchen zu sagen hat, <hier> lässt es sich nachlesen.

[...]
Bild 3: Mit viel Blabla bestreitet Ex-Elektriker Jakob, die 125°-Abstrahlung des Kurzwellensenders Schwarzenburg habe mit 11° Elevationswinkel stattgefunden. Jakob behauptet mit kindlicher Logik, die Abstrahlung sei waagrecht (0°) erfolgt.

Nur der Vollständigkeit halber hier ein weiterer Beleg für den Elevationswinkel von 11°, mit dem die Vorhangantenne des KW-Senders Schwarzenburg ihre Signale abstrahlte. Gefunden habe ich den Beleg in dieser unvollständigen wissenschaftlichen Fachdokumentation einer Studiengruppe, die im Oktober 1990 vom Schweizer Ministerium für Verkehr und Energie einberufen wurde, um biologische Auswirkungen des Senders Schwarzenburg zu untersuchen. Die Autoren der folgenden Textpassage sind Dr. Jürg Baumann, damals Buwal (später Bafu), und Robert Coray, damals Swiss Telecom PTT, der schon 1993 wegen des Senders in Kontakt mit Louis Slesin stand (Microwave News).

The Schwarzenburg shortwave transmitter covers exclusively overseas regions. In general, the direction of emission changes every 2 hours. A maximum of three 6.1 - 21.8 MHz transmitters with output powers of 150 kW operate simultaneously at the Schwarzenburg complex. Three curtain-array antennas, arranged in a classic "star-configuration", enable to direct the emission into almost any horizontal angle at intervals of 15° . The main beam is normally adjusted for an elevation of 11° ; areas at ground level in the proximity of the antennas are thus not directly exposed to the main beam, but to a"complex "stray field", composed of main beam components and unintended side and back lobes from the three simultaneously working antennas. Generally one emission period lasts 105 minutes and is followed by a silent period of 15 minutes,which allows to change the direction and frequencies (see Figure 4.1).

[Der Kurzwellensender Schwarzenburg deckt ausschließlich Regionen in Übersee ab. Im Allgemeinen ändert sich die Ausstrahlungsrichtung alle zwei Stunden. Am Standort Schwarzenburg arbeiten maximal drei 6,1- bis 21,8-MHz-Sender mit einer Ausgangsleistung von 150 kW gleichzeitig. Drei Vorhangantennen, die in einer klassischen "Stern-Konfiguration" angeordnet sind, ermöglichen es, die Emission in fast jeden horizontalen Winkel in Schritten von 15° auszurichten. Der Hauptstrahl wird normalerweise auf eine Elevation von 11° eingestellt. Die Bereiche am Boden in der Nähe der Antennen sind daher nicht direkt dem Hauptstrahl ausgesetzt, sondern einem "komplexen Streufeld", das sich aus Hauptstrahlkomponenten und unbeabsichtigten Neben- und Rückstrahlern der drei gleichzeitig arbeitenden Antennen zusammensetzt. In der Regel dauert eine Sendeperiode 105 Minuten und wird von einer 15-minütigen Ruhephase gefolgt, in der die Richtung und die Frequenzen geändert werden können (siehe Abbildung 4.1).]

[image]

Informationen darüber, wie der Elevationswinkel einer Vorhangantenne für Kurzwelle eingestellt werden kann, habe ich nicht gefunden. Dieser Quelle zufolge wurde eine (horizontale) Strahlschwenkung auch damals schon mit Phasenschiebern gemacht, die im Vergleich zu heutigen Phasenschiebern in Massive-Mimo-5G-Antennen für 3,6 GHz allerdings monströse Ausmaße hatten. Ob der Sender Schwarzenburg mit Phasenschiebern ausgestattet war, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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