UMTS & Krebs: Freispruch zweiter Klasse durch Prof. Lerchl (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.01.2018, 20:52 (vor 2496 Tagen)

Die soeben vom BfS vorgestellte UMTS-Nachfolgestudie von Prof. Alexander Lerchl hat ein Ja-Aber-Ergebnis hervorgebracht, das einen erleichtert Aufatmen lässt, gäbe es da nicht einen bitteren Wermutstropfen ...

Vor rund drei Jahren sorgten Wissenschaftler der Jacobs University, Bremen, für Aufregung: Ihnen gelang die Replikation einer Studie, die UMTS-Mobilfunk in den Verdacht brachte, die Entstehung von Tumoren im Körper zu begünstigen. Fachleute nennen dies eine kokarzinogene Wirkung. Der alarmierende Befund begeisterte Mobilfunkgegner in aller Welt. Doch jetzt hat eine Folgestudie diesen Verdacht ausgeräumt: UMTS begünstigt die Entstehung von Krebs nicht! Wermutstropfen: Dafür wirkt UMTS tumorpromovierend. Sind Tumoren erst einmal da, wachsen sie unter Befeldung schneller. Warum das so ist weiß keiner, doch es gibt erste Erklärungsmodelle. weiter ...

Das Bundesamt für Strahlenschutz weist darauf hin, dass Tierstudien nicht 1:1 auf Menschen anzuwenden sind, sieht sich von der Nachfolgestudie jedoch in seiner Empfehlung bestätigt, die Exposition gegenüber EMF zu minimieren:

Die Frage nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen kann durch keine der drei Studien beantwortet werden [gemeint sind Tillmann 2010, Klose 2015 und Lerchl 2017, Anm. Spatenpauli]. Bei kleinen Tieren wie Mäusen werden die inneren Organe stärker von den Feldern erreicht als beim Menschen.

Bereits die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Tiermodelle ist schwierig, denn bei Ratten (Hirntumore) und anderen Mausmodellen (Lymphome) wurde ein krebsfördernder Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder nicht gefunden.

Zur Ableitung von Grenzwerten können die Ergebnisse nicht herangezogen werden. Sie stützen aber die Empfehlungen des BfS zur Minimierung der Exposition gegenüber hochfrequenten EMF.

Auf Anfrage des IZgMF teilte Prof. Lerchl mit, er bereite gegenwärtig die wissenschaftliche Publikation der neuen Arbeit in einem Fachblatt vor.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Replikation, Jacobs Universität, Lerchl, Tumorpromotion, UMTS, Krebspromotion, Tierstudie, Kokanzerogenität

Leitfaden - Beurteilung von Studienergebnissen (BfS)

KlaKla, Samstag, 27.01.2018, 07:28 (vor 2496 Tagen) @ H. Lamarr

Ich verweise hier auf den Leitfaden bzgl. Studienbewertung des BfS. Wissen schützt, "Mobilfunkexperten" und Alarmisten auf den Leim zu gehen. Aus der Seifenblase: Irreführung durch den 5G-Appell von Lennart Hardell.

„BEURTEILUNG VON STUDIENERGEBNISSEN“ vom Bundesamt für Strahlenschutz

Die vorliegenden Erläuterungen bieten eine zusätzliche Hilfestellung bei der Anwendung der beiden „Leitfäden zur praxisorientierten Beurteilung von Studienergebnissen“ aus dem Bereich Mobilfunk. Sie richten sich vorwiegend an Mitarbeiter von Kommunalverwaltungen, die sich mit dem Thema Gesundheitsgefährdung durch elektromagnetische Felder beschäftigen, sollen aber durchaus auch von anderen interessierten Personen herangezogen werden, um eine qualitative Beurteilung von Texten vorzunehmen.

Die Leitfäden ermöglichen mittels eines Punktevergabesystems, das sich an dem Gewicht der jeweiligen Leitfragen für die Gesamtbewertung orientiert, eine schnelle und zugleich objektive Beurteilung von Berichten über Studienergebnisse. Darüber hinaus präzisieren die vorliegenden Erläuterungen die Bewertungskriterien, setzen sie in einen Kontext und orientieren sich in ihrem Aufbau an der Fragenabfolge in den jeweiligen Leitfäden.

Dem Anwender der Leitfäden wird es dadurch ermöglicht, bei Unklarheiten die Erläuterungen heranzuziehen, um mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Fragen zu erhalten und so eine bessere qualitative Einschätzung eines Textes vorzunehmen zu können. In den Erläuterungstexten sind für diese Einschätzung eine Reihe von weiterführenden Fragen hellgrau bzw. hellblau hinterlegt. Eine Auswahl an relevanten Fachbegriffen wird im angehängten Glossar aufgeführt und erläutert.

Die Gliederung der vorliegenden Erläuterungen orientiert sich an den beiden Leitfäden:

  • Der erste Teil widmet sich Berichten über Studienergebnisse (z. B. in Zeitungsartikeln, Magazinbeiträgen, Flyern etc.)
  • Der zweite Teil beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Originalveröffentlichungen (z. B. peer-reviewed Studienberichte, Reviews etc.) ...

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BfS, Gemeinde, Leitfaden, Studienbewertung, Kommunalverwaltung, Studienergebnis

UMTS & Krebs: Diagnose-Funk führt Leser in die Irre

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.01.2018, 13:15 (vor 2495 Tagen) @ H. Lamarr

Der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk fällt einmal mehr unangenehm mit seinen unprofessionellen Praktiken auf. Diesmal geht es um nachträgliche erhebliche Änderungen an einer Webseite des Vereins. Solche nachträglichen Eingriffe sind nicht verboten, zeugen aber von schlechtem Stil wenn die Leser mit Nichts auf die Änderungen hingewiesen werden. Wer eine Webseite von Diagnose-Funk besucht muss damit rechnen, dass die Seite am nächsten Tag einen mehr oder weniger stark veränderten Inhalt zeigt. Und wer aus einem konkreten Grund auf eine Seite des Vereins verlinkt muss damit rechnen, dass der konkrete Grund nach einer heimlichen Bearbeitung der Seite plötzlich nicht mehr existiert. Ich meine ich muss es nicht weiter ausführen, dies ist eine befremdlich unseriöse weil irreführende Publikationspraxis.

Im konkreten Fall geht es um eine Webseite, die der Verein am 9. März 2015 anlässlich der UMTS-Krebsstudie von Prof. Lerchl in seinen Webauftritt einfügte. Der Text bestand damals aus der 1:1 übernommenen Presse-Information der Jacobs University, die der Verein mit einer kurzen Stellungnahme kommentierte. Und da Lerchl eine der Hassfiguren der Anti-Mobilfunk-Szene ist, die unter allen Umständen entwertet werden musste, brachte Diagnose-Funk auch noch den Beginn einer polemischen Stellungnahme von Lerchls Erzfeind Franz Adlkofer inklusive Link auf das Pamphlet des eifersüchtigen Ex-Tabaklobbyisten. Die Eigenleistung von Diagnose-Funk bestand aus nur einem Absatz, doch darin waren bemerkenswerte Fehler, wie sich hier nachlesen lässt.

Wer heute die Seite vom 9. März 2015 aufruft, bekommt etwas ganz anderes zu sehen als damals. Das Bild zeigt links die ursprüngliche Seite von 2015, rechts wie sie sich heute präsentiert. Wie unschwer zu erkennen ist, die Unterschiede sind erheblich. Dennoch behauptet auch die jüngere Seite: "Artikel veröffentlicht: 09.03.2015"

Metamorphose ein und derselben Diagnose-Funk-Webseite: links 2015, rechts 2018
[image]

Geändert wurde ersichtlich der Titel der Seite, die ersten drei Absätze (Presse-Information Jacoby University plus unqualifizierte Stellungnahme Diagnose-Funk) wurden restlos gelöscht. Ebenfalls gelöscht wurde jeglicher Bezug zu Adlkofer. Faktisch steht auf der Seite jetzt überhaupt nichts mehr über Lerchls UMTS-Studie von 2015, lediglich Links u.a. zu Abstract und Abschlussbericht werden noch genannt. Neu aufgenommen wurde hingegen eine Textpassage, die der Ausschreibung der Folgestudie durch das BfS gilt. Da diese Ausschreibung jedoch erst im September 2015 bekannt wurde, kann sie schlecht auf einer Webseite stehen, die vorgibt, am 9. März 2015 entstanden zu sein. Einen Hinweis, dass die Seite gegenüber der ursprünglichen Fassung erheblich verändert wurde, sucht man vergeblich.

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Diagnose-Funk, Täuschung, Adlkofer, Irreführung, Lerchl, UMTS, Abschlussbericht

UMTS & Krebs: Freispruch zweiter Klasse durch Prof. Lerchl

charles ⌂ @, Sonntag, 28.01.2018, 19:24 (vor 2494 Tagen) @ H. Lamarr

Das ist etwas, was ich schon seit Jahren behaupte.

Wenn Sendemasten Krebs verursachen sollten, müssten wir ja alle jetzt unter Krebs leiden. Und das is glücklich nicht der Fall.

Aber Personen die es in sich haben Krebs zu bekommen, die das Virus schon haben, da wirde der Wachstum von Tumoren durch Elektrosmog beschleunigt.

Ja, ich habe andersleutende (abweichende vom MSM) Meinungen.

Auch die Strahlungsintensität ist nicht maßgebend.
Set 20 Jahren bin ich als Baubiologe viele Arten von Elektrosmog ausgesetzt gewesen, ohne jegliche Beschwerden davon bekommen zu haben.
Aber die Drei-Einheit von LTE900, UMTS900 mit NB-IoT zusammen hat uns einfach umgehauen.
Sehr merkwUrdig dabei ist die überhaupt sehr niedrige Leistungsflußdichte von insgesamt 1 (=eins) µW/m²

[image]

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

UMTS & Krebs: Mobilfunkgegner schauen angestrengt weg ...

H. Lamarr @, München, Samstag, 17.02.2018, 21:09 (vor 2474 Tagen) @ H. Lamarr

Vor rund drei Jahren sorgten Wissenschaftler der Jacobs University, Bremen, für Aufregung: Ihnen gelang die Replikation einer Studie, die UMTS-Mobilfunk in den Verdacht brachte, die Entstehung von Tumoren im Körper zu begünstigen. Fachleute nennen dies eine kokarzinogene Wirkung. Der alarmierende Befund begeisterte Mobilfunkgegner in aller Welt. Doch jetzt hat eine Folgestudie diesen Verdacht ausgeräumt: UMTS begünstigt die Entstehung von Krebs nicht! Wermutstropfen: Dafür wirkt UMTS tumorpromovierend.

Seit spätestens 26. Januar sind die Ergebnisse dieser bemerkenswerten Nachfolgestudie in allen Einzelheiten bekannt – doch es passiert auf den Seiten verbohrter Mobilfunkgegner nicht das Geringste. Stand heute:

Diagnose-Funk Newsblog: Keine Meldung.
Diagnose-Funk "Mobilfunkstudien": Döst seit Anfang 2017 den Dornröschenschlaf.
Elektrosmog-Report 1/2018: Weiß von Nichts.
Gigaherz: Hat ebenfalls keine Ahnung und wird nur der Vollständidigkeit halber erwähnt.
Bürgerwelle: Genießt die eigene Totenruhe.

Das muss man sich mal vorstellen: Es geht hier um nicht weniger als die Feststellung, dass UMTS-Mobilfunk mit einer Immissionsstärke 50 Prozent unter Grenzwert die Krebsentstehung zwar nicht begünstigt, einen wie auch immer entstandenen Tumor jedoch schneller wachsen lässt. Und die versammelten Mobilfunkgegner der Szene beschäftigen sich mit – Nasenbohren :no:.

Das größte Problem der Anti-Mobilfunk-Szene ist ihr Personal.

wzbw.

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Diagnose-Funk, Manipulation, schweigt

UMTS & Krebs: Mobilfunkgegner schauen angestrengt weg ...

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.02.2018, 13:02 (vor 2471 Tagen) @ H. Lamarr

Das muss man sich mal vorstellen: Es geht hier um nicht weniger als die Feststellung, dass UMTS-Mobilfunk mit einer Immissionsstärke 50 Prozent unter Grenzwert die Krebsentstehung zwar nicht begünstigt, einen wie auch immer entstandenen Tumor jedoch schneller wachsen lässt. Und die versammelten Mobilfunkgegner der Szene beschäftigen sich mit – Nasenbohren :no:.

Eva hat sich erbarmt, den Finger aus der Nase genommen und spricht im Gigaherz-Forum von Krebspromotion bei Krebsmäusen bei UMTS. Doch sie hat die Bedeutung der Studien, von denen sie spricht, nicht richtig verstanden und erkennt die entscheidende Neuerung der jüngsten Studie (Lerchl, 2017) nicht.

Alles begann mit Tillmann et al., 2010. Diese Arbeitsgruppe fand heraus, dass unter UMTS-Einwirkung Tumoren schneller wuchsen als ohne. Klose, 2015, kam unabhängig davon zu dem gleichen Ergebnis und warf die Frage auf: Wirkt UMTS nun kokarzinogen (begünstigt Entstehung von Krebs), das wäre die schlimmste Erklärung der Studienresultate, oder wirkt UMTS "nur" tumorpromovierend (begünstigt Wachstum bereits vorhandener Tumoren)? Dies herauszufinden war Ziel der Arbeit Lerchl, 2017. Das Resultat ist die besagte Entwarnung zweiter Klasse: UMTS unter Grenzwert lässt zwar keine Tumoren entstehen, fördert jedoch (in Lunge und Leber, nicht aber im Gehirn) das Wachstum vorhandener Tumoren. Ein anerkanntes Wirkmodell für die tumorpromovierende Wirkung der Funkfelder gibt es gegenwärtig nicht.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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