Dr. Ratto zerlegt Magda Havas' DECT-Studie (Forschung)

Kuddel, Mittwoch, 29.05.2013, 00:39 (vor 4196 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 29.05.2013, 01:02

eine zweite Session ganz ohne Exposition gab es nicht, das ist absolut unzulässig.

Die gab es bei Rubin/Witthöft auch nicht, wenn ich das richtig sehe.

Die Autoren sehen dies selber als Limitation ihrer Arbeit und können deshalb nicht definitiv sagen, dass der in der Studie beobachtete Anstieg der Symptome das Ergebnis eines Nocebo Effektes, verursacht durch die Sham Exposition, sei.

Ich hätte da folgende Überlegung anzubieten:

Solche Studien bedingen ja einen gewissen Aufwand, zeitlich und finanziell.

Wenn man nun erwartet, keinen Effekt zu finden, kann man erst einmal den direkten Weg gehen und es abwechselnd mit Exposition und Sham versuchen.
Sofern sich beim Vergleich zwischen Exposition und Sham kein statistisch signifikanter Effekt zeigt, ist man fertig und hat sich den Kontroll-Durchgang ganz ohne Exposition gespart (mindestens 50% Aufwand gespart, wenn nicht mehr).

Findet man aber einen Effekt, ist man nicht fertig, denn nun gilt es, potentielle Confounder auszuschließen.
Eine Folgestudie ist fällig, welche durch einen direkten Vergleich mit einem reinen Sham Durchlauf potentielle Confounder sichtbar werden läßt.
Möglicherweise wird man auch die Anzahl der Probanden/Durchläufe erhöhen müssen, um das Statistische Zufallstreffer durch Mittelwertbildung verringern zu können und dadurch das Ergebnis zu schärfen.

Das bedeutet, um einen Effekt wirklich abzusichern, ist ein Vielfaches des ursprünglich geplanten Aufwandes nötig.
Die Gelder für den erhöhten (ursprünglich unerwarteten) Aufwand müssen eingetrieben werden etc...

Deshalb lautet das Resumee so oft: wir haben einen Effekt gefunden, aber mit folgenden Limitierungen.......und brauchen nun ein Vielfaches an Geld, die Limitierungen auszuräumen.

K


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