Geheimes Protokoll - so ein Schmarrn! (Medien)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.04.2010, 22:09 (vor 5115 Tagen) @ Doris

"Geheimgehaltenes Protokoll einer zweiten Ethik-Kommission" hört sich ja schon fürchterlich nach Verschwörungstheorie an.

Aus meiner Sicht will sich da nur ein Trittbrettfahrer wichtig machen, mehr nicht. Was der Mann meint, ist nicht "Geheimhaltung", sondern dass das Protokoll nicht im Internet für Hinz & Kunz zum Download steht, was sich ja tatsächlich erst vor kurzem geändert hat, seitdem das Protokoll beim Laborjournal zum Download steht.

Überlegen Sie mal: Wenn es geheim wäre, könnte ein Wichtigtuer nichts davon wissen. Allein das schon zeigt einen fatalen Knick in der Logik des Mannes, der mit Sicherheit nicht zum engeren Führungskreis der Uni Wien zählt.

Das ganze beruht auf einem Text von Prof. A., der einst über ein Detail aus dem Protokoll sprach und dabei beklagte, dass er es leider nicht veröffentlichen dürfe, weil - ich meine es war die Uni Wien - sich eine Partei dagegen sperrte. Dieser Zusammenhang steht bestimmt noch im Netz, wenn es Ihnen wichtig ist, suche ich danach. Das angebliche Geheimprotokoll ist nichts anderes als das Protokoll, dass wir hier schon kennen, und von dem unser Wichtigtuer anscheinend nicht weiß, dass er es beim Laborjournal einsehen kann.

Es ist immer wieder dasselbe: die Leute projizieren ihre Unkenntnis öffentlich an eine Kinoleinwand und erschrecken dann bis ins Mark. Die zweite Ethikkommission gibt es natürlich ebenso wenig, gemeint ist die erste, nur mit einem anderen Vorsitzenden, weil der erste wegen Befangenheit ausgetauscht wurde.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Befangen, Trittbrettfahrer, Irrtum, Geheimhaltung, Logikfehler, Geheimprotokoll


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