Zu viel vorgenommen: Weniger wäre mehr gewesen (Medien)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.04.2010, 01:03 (vor 5148 Tagen) @ H. Lamarr

Momentan habe ich acht publizierte Leserbriefe gezählt ...

Eigenartig: Jetzt, rund 10 Stunden später, sind es noch immer acht Leserbriefe. Diese ersten acht müssen wohl Senkrechtstarter gewesen sein und die letzten acht werden wohl nicht mehr kommen.

Die 45 Minuten will ich mir heute Abend genehmigen.

Tja, was soll man schon groß dazu sagen?! Aus meiner Sicht ist der Beitrag um Klassen besser als der, wegen dem ich Programmbeschwerde beim NDR eingelegt habe. Gut finde ich ihn dennoch nicht, denn ich bin jetzt (fast) genauso schlau wie zuvor. Den Status quo als Patt-Situation abzubilden, indem erst die eine und dann die andere Seite zu Wort kommt, das mag für Neulinge noch ganz nett sein, für mich war es eher langweilig weil das Gesagte längst bekannt ist. Auch der Autor deutet ja am Schluss an, dass er nun noch immer nicht weiß, wo der Hase lang läuft. Das kann man nach ein paar Wochen oder Monaten Recherche mMn auch nicht wissen, dazu ist das Thema zu verwinkelt und polarisiert. Da hatte sich der Autor wohl etwas zu viel vorgenommen. Die Grenzen so einer Auftragsrecherche haben die vielen kleinen Fehler gezeigt, die in den gesprochenen Kommentaren drin waren und deutlich machen, dass wohl keiner der Gefilmten den Beitrag vor der Ausstrahlung auf Richtigkeit prüfen durfte.

Aus meiner Sicht sind solche Versuche, in 45 Minuten etwas zu klären, woran wir hier seit ungefähr acht Jahren herum diskutieren, zum Scheitern verurteilt. Bei der Breite des Themas ist die Eindringtiefe zu gering, um Substanzielles zutage zu fördern. Besser wäre es mMn sich auf einen Teilaspekt zu konzentrieren und den dafür tiefer auszuleuchten. Die Chance dafür hätte, Doris hat es schon erwähnt, z.B. der Reflex-Skandal geboten. Das wäre mal was wirklich Neues gewesen. Oder genaueres Hinterfragen, was da mit Frau Sohmer los ist, wie sie z.B. zu Tests steht, was Ärzte, Nachbarn, ehemalige Kollegen, DRV, Krankenkasse, Wissenschaftler speziell zu ihrem Fall sagen.

Was mir der Beitrag tatsächlich Neues vermittelt hat ist, dass quasi um die Ecke bei der BfS-Außenstelle München-Neuherberg eine Befeldungskammer vorhanden ist, die sich offenbar sehr gut für Tests mit EHS eignet. Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, ob diese Kammer auch dem gemeinen Volk zur Verfügung steht. Das wäre ideal, um z.B. Frau W. einzuladen, eine auf ihre persönliche Situation zugeschnittene Pikobello-Befeldungssession abzuhalten, bei der sie keine Angst haben muss, zu viel abzukriegen. Mein Bauch aber dämpft meine Begeisterung, denn er sagt: vergiss es, so schnell wirst du keinen EHS finden, der den Mut hat, in dieser Kammer seine ungewollte Fähigkeit unter Beweis zu stellen. Mit Mut meine ich jemanden, der es auch aushält, wenn das Testergebnis ihn eindeutig als unechten EHS ausweist. Frau Sohmer z.B. wäre so ein Proband, in der gestellten Szene mit Dr. Waldmann-Selsam sagte sie ja, sie reagiere innerhalb kürzester Zeit auf ein sendendes Handy. Mit der gegen fremde Funkfelder geschirmten Kammer wäre dies mühelos zu prüfen! Da das Passionsspiel in Oberammergau noch für einige Monate die örtliche BI zu Untätigkeit verdammt, um den Tourismus nicht zu stören, wäre eigentlich jetzt der richtige Zeitpunkt. Und wenn nicht ich, dann könnte ja ein Vertrauter ihrer Wahl, z.B. W. Funk, den Test einfädeln, Hauptsache ist doch, die EHS-Behauptung wird endlich einmal objektivierbar.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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