Warum klingt DECT-Signal nahe anders als fern? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 16.05.2007, 23:59 (vor 6181 Tagen) @ Betroffener

gibt es eine physikalische Erklärung dafür, dass das DECT-Signal z.B. in 100m Entfernung ein hämmerndes Geräusch im HF-Detektor liefert, aber in direkter Umgebung ein gleichmässiges Brummen ohne dieses Hämmern? Ist das ein "Artefakt" des Messgerätes (durch Sampling-Rate?), oder ist dieser Unterschied real im physischen Signal? Wie kommt das konkret zustande?

Hörbeispiele dazu:
http://www.milieuziektes.nl/Sounds/dectnear.mp3 (nahe)
http://www.milieuziektes.nl/Sounds/dect.mp3 (fern)

DECT "kling" nah genauso wie fern.

Das, was Sie als Fern-Hörprobe bezeichnen höre ich, wenn ich unser Breitband-Messgerät nur 1 m neben eine DECT-Basis halte! Mit "fern/nah" hat diese Hörprobe definitiv nichts zu tun, denn dieses typische DECT-Modulationsgeräusch kenne ich von etlichen Messungen mit unterschiedlichen Geräten her (Standardsituation: Bakensignal der DECT-Basis): Das Geräusch dect.mp3 ist tatsächlich DECT wie es leibt und lebt - egal ob in 1 m oder in 10 m Entfernung gemessen.

Dass Sie in 100 m Entfernung zu einer DECT-Basis mit handesüblichen Breitband-Messgeräten inkl. Standard-Antenne überhaupt noch ein DECT-Signal aufschnappen können, halte ich für ausgeschlossen. Womöglich haben Sie unbeabsichtigt statt DECT eine ganz andere HF-Quelle gemessen, mit Breitbandgurken ist dies ja spielend leicht möglich. Hämmern deutet eher auf W-LAN hin, allerdings klingt W-LAN anders als die beiden Hörproben von charles' Website.

Das Geräusch dectnear.mp3 ist jedenfalls absolut untypisch für DECT (auch wenn charles das sicher anders sieht), vielleicht ist derjenige, der dieses Signal gemessen hat, beim Messen so nah rangegangen, dass das Netzteil der DECT-Basis auf induktivem Weg einen 50-Hz-Brumm in den NF-Signalzweig seines Messgerätes eingekoppelt hat. Alte Messregel: Wer misst, misst Mist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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